DE2163516C3 - Verfahren zum Entfärben von Polyäthylenaminen - Google Patents
Verfahren zum Entfärben von PolyäthylenaminenInfo
- Publication number
- DE2163516C3 DE2163516C3 DE19712163516 DE2163516A DE2163516C3 DE 2163516 C3 DE2163516 C3 DE 2163516C3 DE 19712163516 DE19712163516 DE 19712163516 DE 2163516 A DE2163516 A DE 2163516A DE 2163516 C3 DE2163516 C3 DE 2163516C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polyethylene
- polyethylene amines
- weight
- distillation
- decolorizing
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfärben von Polyäthylenaminen.
Es ist bereits bekannt, daß Polyäthylenamine sich während der Herstellung derselben oder während der
Lagerung an Luft verfärben. Insbesondere höhere Polyäthylenamine unterliegen einer starken Verfärbung,
wodurch der Wert derselben stark ,lbnimmt.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Entfärben von verfärbten Polyäthylenaminen bekanntgeworden,
z. B. durch Zusatz von metallischem Zink und nachfolgende Hitzebehandlung der Mischung oder
durch Zusatz von metallischem Zink und Wasser und nachfolgende Hitzebehandlung oder durch Zusatz einer
Alkalikomponente und einer metallischen Komponente wie Zink, Aluminium oder Zinn und nachfolgende
Hitzebehandlung. Bei diesen herkömmlichen Verfahren ist jeweils eine Metallkomponente erforderlich.
Üblicherweise werden die Metallkomponenten in Form grober Stücke zugesetzt, so daß die Entfärbung eine
lange Zeit in Anspruch nimmt. Man hat daher versucht, zur Erzielung einer schnelleren Entfärbung Metallpulver
einzusetzen. Dabei treten jedoch erhebliche Probleme der mechanischen Abdichtung des Rührers
auf. Darüber hinaus ist es erforderlich, das Metallpulver von der erhaltenen Mischung nach beendeter Entfärbung
abzutrennen und wieder zu verwenden. Da diese Abtrennung nicht einfach ist und spezielle Apparaturen
erfordert, begegnet dieses bekannte Verfahren großen Schwierigkeiten.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches, rasches und wirksames Verfahren für die
Entfärbung von Polyäthylenaminen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, do
daß man die Polyäthylenamine mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen in Gegenwart von 0,1 bis 10 Gew.-Teilen
Polyäthylenaminhydrochlorid pro 100 Gew.-Teile der Äthylenaminebeieobis 2300C und bei einem Druck von
100 bis 0,1 mm Hg destilliert.
Als Polyäthylenamine kommen z. B. Triäthylen-tetramin,
Tetraäthylen-pentamin oder Pentaäthylen-hexamin in Frage. Es können vorzugsweise Polyäthylenamine
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen eingesetzt werden. Diese können eine kettenartige Struktur haben. Es kann
sich aber auch um Piperazine handeln.
Der Ent'ärbungsmechanismus ist zur Zeit noch nicht
geklärt.
Die Menge an Polyäthyienaminhydrochlorid hängt ab
von dem angestrebten Grad der Entfärbung der Polyäthylenamine. Vorzugsweise liegt die Menge der
Polyäthylenaminhydrochloride im Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyäthylenamine.
Wenn man auf 100 Gew.-Teile der Polyäthylenamine weniger als 0,1 Gew.-Teile Polyäthylenaminhydrochlorid
einsetzt, so kann keine befriedigende Entfärbung erreicht werden. Wenn andererseits 10
Gew.-Teile überschritten werden, so kann hiervon eine weitere Steigerung des Entfärbungseffektes nicht
erwartet werden und in einigen Fällen wird eine Korrosion der Apparatur beobachtet. Die Hydrochloridmenge
kann durch Zugabe einer entsprechenden Menge Chlorwasserstoff zu den freien Polyäthylenaminen
eingestellt werden. Es muß dabei ausreichend gerührt werden. Gewöhnlich verwendet man eine
35%ige wäßrige Chlorwasscrstofflösung als Zusatz zu den freien Polyäthylenaminen.
Wenn Polyäthylenamine durch Umsetzung von Äthylendichlorid mit Ammoniak hergestellt werden, so
erhält man wegen des gebildeten Chlorwasserstoffs Polyäthylenaminhydrochlorid. Dabei entspricht der
Gehalt an Hydrochlorid dem angegebenen Bereich.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält man destillierte Polyäthylenamine mit
extrem geringer Färbung. Die Polyäthylenaminhydrochloride verbleiben nach beendeter Destillation im
Sumpf. Man gibt daher eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxid zu dem verbleibenden Polyäthylenaminhydrochlorid,
um dieses zu zersetzen. Dabei können die Polyäthylenamine durch Destillation des
Zcrsetzungsproduktes zurückgewonnen werden. Falls die zurückgewonnenen Polyäthylenamine gefärbt sind,
können diese dem Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren zugeschlagen werden.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Der Vergleich der Färbungen der destillierten Produkte wurde anhand eines Färbungs-Standards von
Pt-Co (ASTM-D-1209-54) durchgeführt. Der Färbungs-Standard wird hergestellt, indem man 1,245 g K2PtCI6
und 1,000 g CoCl2 · 6H2O in Wasser auflöst und 100 ml
Chlorwasserstoffsäure mit einem spezifischen Gewicht von 1,18 zu der Lösung gibt, wobei die erhaltene Lösung
auf ein Gesamtlösungsvolumen von 1 I verdünnt wird. Die so erhaltene Lösung wird als Färbungsstandard
Nr. 500 definiert. Ferner kann man durch Verdünnung im Verhältnis 1/10 oder 1/100 die Färbungs-Standards
Nr. 50 bzw. Nr. 5 erhalten.
Es wurden verschiedene Mengen 35%ige Salzsäure eingesetzt. Die nachfolgenden Gewichtsprozentangaben
beziehen sich auf Triäthylen-tetramin. Das Triäthylen-tetramin zeigte einen Pt-Co-Färbungs-Standard
Nr. 150. Die Versuche wurden in einem Destillationsapparat im Chargenbetrieb durchgeführt und eine
Destillationsstufe wurde jeweils bei einer Destillationstemperatur von 140 bis 145°C unter vermindertem
Druck, z.B. unter 10mm Hg, während etwa 3h durchgeführt. Die Färbungen des jeweils erhaltenen
Triäthyk-n-tetramins sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
labelk- I | I ;irbiings-Niimmci |
Zugegebene | des Destillats |
IIU-Mciigc | 150 |
O | 120 |
O.I | 100 |
0.25 | 70 |
0,5 | 50 |
1,0 | 40 |
2,5 | 30 |
5.0 | 15 |
10,0 | |
Tabelle 2 | Färbungs/ahl |
IIC'l-Mengc | des Dcslilliils |
((Jl'W.-'Kl) | 700 |
0 | 600 |
0.1 | 500 |
0.5 | 300 |
1.0 | 200 |
2,5 | 100 |
5,0 | 50 |
10.0 | |
Beispiel III
1 Mol Äthylen-dichlorid wurde mit 20 Mol Ammoniak in Form einer 55%igen wäßrigen Lösung
umgesetzt, wobei man Polyäthylenaminhydrochloride erhält.
Es werden die zur Aufarbeitung erforderlichen Behandlungsstufen von der Neutralisationsstufe bis zur
fraktionierten Destillation im Vakuum durchgeführt. Die Destillation erfolgt in Gegenwart von Polyäthylenaminhydrnchlorid
in einer Konzentration von 0,5 bis 10 Ciew.-%. Vor der Destillation enthalt das Gemisch
neben den freien Polyälhylen.iminen und den Polyäthylen:;minhydroehioriden
Ammoniak, Wasser und Natriumchlorid. Das Natriumchlorid wird entfernt und das
Produkt wird einer fraktionierten Vakuumdestillation unterworfen, wobei Ammoniak und Wasser entfernt
werden und wobei schließlich die reinen entfärbten Polväthylenamine übergehen. Man erhält verschiedene
Polyäthylcnamine mit hohen Siedepunkten und mit den in Tabelle 3 angegebenen Färbungswerten.
Beispiel Il
Verschiedene Mengen 35°/oige Salzsäure wurden Tetraälhylen-pentamin zugesetzt. Der Pt-Co-Färbungs-Standard
des Tetraäthylen-pentamins betrug Nr. 700. Die Destillationsapparatur wurde gemäß Beispiel 1
chargenweise betrieben. Die Destillation wurde bei etwa 1700C und unter einem Druck von 3 mm Hg
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Ath\lcn;iiiiiiiL·
Fiirbungs/ahl
(PlCO-I ärbungs-Stundiird)
(PlCO-I ärbungs-Stundiird)
Diäthylen-iriamin
N-2-Aminoäihyl-pipera/.in
Triäthylen-ietraniin
Tel raä thy I en-pe ma mi η
Penmäthylen-hexamin
N-2-Aminoäihyl-pipera/.in
Triäthylen-ietraniin
Tel raä thy I en-pe ma mi η
Penmäthylen-hexamin
weniger als 10
weniger als 10
weniger als 30
weniger als 100
weniger als 300
weniger als 10
weniger als 30
weniger als 100
weniger als 300
Vcrgleichsbeispicl
Das gemäß Beispiel III erhaltene Rcakiionsprodukt
wird unter den Bedingungen des Beispiels III behandelt, wobei die gleichen Behandlungsstufen durchgeführt
werden, von der Neutralisationsstufe bis zur Stufe der fraktionierten Destillation im Vakuum. Die Destillation
erfolgt jedoch in Abwesenheit von Äthylcnaminhydrochlorid. Man erhält dabei Polyäthylcnamine mit
hohem Siedepunkt und den in Tabelle 4 angegebenen Färbungszahlen.
Äilivk'iKimiiK-
rürbungszahl
(Pt-Co-Färbung?.
Standard)
(Pt-Co-Färbung?.
Standard)
Diäthylen-triamin 40
N-2-Aniinoäihyle-pipera/in 50
Triäthylcn-teiraniin 300
Tetraäihylen-peniamin 700
Pentaäthvlen-hexamin über 1000
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfärben von Polyäthylenaminen, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Poiyäthylenamine mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen in Gegenwart von 0,1 bis 10 Gew.-Teilen
Polyäthylenaminhydrochlorid pro 100 Gew.-Teile der Poiyäthylenamine bei 80 bis 230° C und bei einem
Druck von 100 bis 0,1 mm Hg destilliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Poiyäthylenamine mit 4 bis 10
Kohlenstoffatomen einsetzt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß man Piperazine
einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,5 bis 5
Gew.-Teiie Polyäthylenaminhydrochlorid auf 100
Gew.-Teile der Polyäthylenamine einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Destillation
der Polyäthylenamine Chlorwasserstoff zusetzt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP11990270A JPS5020047B1 (de) | 1970-12-28 | 1970-12-28 | |
JP11990270 | 1970-12-28 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2163516A1 DE2163516A1 (de) | 1972-07-13 |
DE2163516B2 DE2163516B2 (de) | 1977-02-24 |
DE2163516C3 true DE2163516C3 (de) | 1977-10-20 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1267678B (de) | Verfahren zur Verseifung von Polyalkylenterephthalaten | |
DE69133291T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Tetrabrombisphenol-A | |
DE2163516C3 (de) | Verfahren zum Entfärben von Polyäthylenaminen | |
DE2646455C2 (de) | ||
DE594083C (de) | Verfahren zur Herstellung von Methylvinylketon | |
DE2163516B2 (de) | Verfahren zum entfaerben von polyaethylenaminen | |
DE69602770T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 4,4'-Methylen-bis-(dibutyl-dithiocarbamat) | |
DE3224692A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyphenylenoxiden | |
DE2735297C3 (de) | Verfahren zur Hydrolyse von Casein | |
DE2523491A1 (de) | Verfahren zur herstellung von ammonium-p-styrolsulfonat oder von dessen polymeren | |
DE897486C (de) | Verfahren zur Herstellung neuer AEthylenderivate | |
DE899433C (de) | Verfahren zum Herstellen insekticider, im wesentlichen Octaalkyltetrapyrophosphorsaeureamie enthaltender Mischungen | |
DE681523C (de) | Verfahren zur Herstellung quaternaerer Ammoniumverbindungen | |
DE1133556B (de) | Verfahren zum Bleichen von Polyalkylenaethern | |
DE3106217C2 (de) | Einen geradkettigen Fettsäureester des N-(β-Hydroxyethyl)-2,2,3,4,5,5-hexamethylpyrrolidins enthaltende Zusammensetzungen und die Verwendung dieser Ester als Anti-UV-Stabilisatoren in Polyolefinpolymeren | |
DE2837694B2 (de) | ||
DE2056002B2 (de) | Verfahren zur herstellung von glycidyltrialkylammoniumhalogeniden | |
DE2215710A1 (de) | ||
DE1052394B (de) | Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure-bis-aethylenglykolester durch Abbau vo | |
DE574945C (de) | Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Produkte | |
DE2333746A1 (de) | Verfahren zur herstellung von phosphornitridestern | |
DE533131C (de) | Verfahren zur Herstellung von Harzsaeurederivaten | |
DE1253451B (de) | Verfahren zum Stabilisieren von Polymerisaten aus Olefinen | |
DE746578C (de) | Verfahren zur Herstellung von basischen 1, 3-Dialkoxypropanlen | |
DE2435792C3 (de) | Verfahren zur Stabilisierung von Glykolen |