DE2163167C3 - Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MikrokapselnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln, bei dem eine wässerige Lösung von Gelatine oder einem wasserlöslichen
Derivat davon und eine wässerige Lösung eines zweiten Polymeren hergestellt werden und in einer dieser
Lösungen oder im Gemisch diener Lösungen ein in Wasser unlösliches flüssiges oder festes Kernmaterial
dispergiert wird, oberhalb des Gelpunktes der Gelatine eine Phasentrennung eingeleitet wird, die phasengetrennte Mischung zur Gelatinierung der um die
Kernteilchen ausgebildeten Kapselhülle abgekühlt
wird und die Kapselhülle anschließend gehärtet
wird.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus den US-PSen 3510435 und 2800457 bekanntgeworden.
Bei diesem bekannten Verfahren sind in den beiden kolloidalen wässerigen Lösungen, die miteinander
vermischt werden, Kolloide mit entgegengesetzter Ladung dispergiert. Der Entmischungsvorgang erfolgt
dort durch Komplexbildung, wobei diese nur in einem
solchen pH-Bereich stattfinden kann, in dem die entgegengesetzten Ladungen beständig sind. Die Anwendungsmöglichkeit dieses bekannten Verfahrens ist
daher auf einen begrenzten pH-Bereich beschränkt, zum Beispiel kann eine Gelatine-Lösung, die einen
isoelektrischen Punkt bei pH 4,8 hat und bei pH-Werten über 4,8 negativ geladen ist, mit einer Gummiarabicumlösung, die unabhängig vom pH-Wert negativ geladen ist, nur bei pH-Werten unter 4,8 eingesetzt
werden. Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Ver-
M fahrens besteht darin, daß nur mit relativ geringen
Kolloid-Konzentrationen gearbeitet werden kann. Aus diesen Gründen muß bei dem bekannten Verfahren das System stark verdünnt werden. Für praktische
Zwecke hat es sich dabei erwiesen, daß die Konzen
tration sowohl der Gelatine als auch des Gummiarabi-
cums in dem Gemisch unter 3% liegen und daß bei einem pH-Wert gearbeitet werden muß, der im allgemeinen unter 4,5 liegt.
Beobachtung und genaue Kontrolle der pH-Werte und der Konzentrationen der beiden Lösungen sowie
des Lösungsgemisches während der Mikroverkapselung. Da außerdem die Koazervation nur dann stattfinden kann, wenn das Gemisch stark sauer eingestellt
J5 ist, d. h. einen pH-Wert unterhalb etwa 4,5 aufweist,
können nur solche in Wasser unlösliche flüssige oder feste Kernmaterialien nach diesem Verfahren verkapselt werden, die in einem solchen sauren Medium beständig sind. Das bekannte Verfahren ist daher nur
beschränkt einsatzfähig und nicht für jedes beliebige Kernmaterial brauchbar. Darüber hinaus fällt das eingekapselte Kernmaterial als relativ verdünnte Lösung
an, da die Koazervation aus stark verdünnten Lösungen vorgenommen werden muß. Es ist daher erforder-
lieh, zunächst eine Konzentrierung und Entfernung
des Verdünnungsmittels vorzunehmen, was aufwendig und technisch unvorteilhaft ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln zur
Verfugung zu stellen, das die Nachteile tf'vs bekannten
Verfahrens überwindet und das insbesondere auch zur Herstellung von Mikrokapseln aus nicht-säurebeständigen Kernmaterkilien geeignet ist.
eingangs beschriebenen Verfahren dadurch gelöst, daß als zweites Polymeres Polyvinylalkohol oder ein
wässeriges Derivat davon verwendet wird, wobei der Polyvinylalkohol einen durchschnittlichen Polymertsationsgrad von mindestens lOOO und einen durch-
schnittlichen Hydrolysegrad von mindestens 85% in einer Konzentration von mindestens 0,5 Gew.%
Trockengewicht, bezogen auf das Gesamtgewicht der Gelatine-Lösung, der Polyvinylalkohol-Lösung und
des Kernmaterials, aufweist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird an Stelle der bei dem bekannten Verfahren eingesetzten
beiden Lösungen mit verschiedenen elektrisch geladenen Polymerkolloiden eine wässerige Lösung von
Gelatine und als zweite Lösung eine wässerige Lösung
eines ganz bestimmten Polyvinylalkohole (PVA) eingesetzt. Diese Arbeitsweise ist gänzlich verschieden
von dem bekannten Verfahren, da zwischen Gelatine
und Polyvinylalkohol keine elektrische Wechselwirkung besteht. Sowohl bei Gelatine als auch bei Polyvinylalkohol handelt es sich um sogenannte »positive«
Polymere im Sinne des bekannten Verfahrens. Überraschenderweise können unter den bestimmten Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens diese
beiden »positiven« Polymere an Stelle der verschieden geladenen Polymere, die für die bekannte Komplex-Koazervation erforderlich sind, benutzt werden,
um die erforderliche Entmischung und Ausbildung einer kolloidreichen Schicht als Umhüllung der Kernmaterial-Teilchen zu erzielen.
Dies hat eine Reihe von Vorteilen. Es ist nicht mehr, wie bei dem bekannten Verfahren, notwendig,
die erste kolloidale wässerige Lösung und die zweite kolloidale wässerige Lösung in stark verdünnter Form
einzusetzen. Vielmehr können beim erfindungsgemäßen Verfahren die Gelatine-Lösung mit bis zu 15%
Gelatine und die Polyvinylalkohol-Lösung mit bis zu 12% Polyvinylalkohol eingesetzt werden. Es läßt sich
demgemäß das fertig eingekapselte Kernmaterial in Form einer solchen Suspension gewinnen, die ohne
Konzentrations-Behandlung sofort als Überzugsmaterial verwendet werden kann.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Koazervation bzw. der
Entmischungsvorgang zur Ausbildung der kolloidreichen Schicht als Umhüllung für die Kernteilchen nicht
notwendig in einem sauren pH^Bereic-U, zum Beispiel
bei pH-Werten von weniger ah 4,5, vorgenommen werden muß. Es entfällt daher die bei d^m bekannten
Verfahren erforderliche genaue Einhaltung von bestimmten pH-Grenzen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist vergleichsweise einfach durchführbar, und
es ist möglich, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch solches Kernmaterial zu umkapseln, das säureempfindlich ist. Hinzu kommt, daß erfindungsgemäß Kapseln mit sehr viel dichteren Kapselwänden
erhalten werden, was größere Beständigkeit und längeren Schutz der Kernteilchen sichert.
Ergänzend zum Stand der Technik sei noch auf eine
Passage aus der »Kolloid-Zeitschrift 79«, 1937,Seiten 227/228 hingewiesen. Hierin ist erwähnt, daß auch
bei Mischen der wässerigen Lösungen zweier Polymerer mit gleicher Ladung eine Entmischung und Ausbildung einer kolloidreichen Phase stattfindet. Diese
Ausbildung beruht jedoch ebenfalls auf Komplexkoa* zervation, da hierbei Polymere verwendet werden, die
Ladungsträger sind, auch wenn die Ladungen gleich' artig sind. Ganz im Gegensatz dazu kann der bet dem
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Polyvinylalkohol, der ein nicht-ionisches Polymer darstellt, eine
elektrische Phasentrennung nicht bewirken, Erfindungsgemäß findet daher eine andere Art der Phasentrennung statt, als sie in der vorstehend genannten
Literaturstelle beschrieben wird.
Es ist ersichtlich, daß ein wesentliches Merkmal der
Erfindung darin besteht, daß die Phasenabscheidung der Gelatine durch die Anwesenheit der angegebenen
Mindestkonzentration an Polyvinylalkohol in der Lösung eingeleitet wird. Der pH-Wert der Lösung ist
nicht entscheidend wichtig, muß aber grundsätzlich innerhalb eines Bereiches liegen, in dem Phasenabscheidung stattfinden kann. Die Höhe der Temperatur
ist ebenfalls nicht von entscheidender Bedeutung, diese muß aber grundsätzlich während der Verfahrensstufe, in welcher die Verkapselung der Kernteilchen eingeleitet wird und bevor die Gelbildung der
Verkapselungshülle erwünscht ist, über dem Gelpunkt der Gelatine liegen.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es von Bedeutung, daß die Konzentration an PVA in der Mischung über 0,5 Gew.% li„gt,
welches die niedrigste P VA-Konzentration ist, bei der noch Phasentrennung stattfindet. Je höher die PVA-Konzentration ist, um so schneller findet Phasentrennung statt und eine um so größere Menge an kolloidreichem Gelatinehüllenanieil wird in der Zeiteinheit
is erhalten. Diese Tatsache ist ein bemerkenswerter Unterschied zwischen der Erfindung und dem bekannten
Verfahren, bei welchem die Konzentration des Kolloids nur auf einen dünnen Bereich beschränkt ist. Im
allgemeinen kann die maximale Konzentration des
-0 PVA in der Mischung wie gewünscht ausgewählt werden, wobei dessen Löslichkeit, die Wirkung auf die
Viskosität und dergleichen beachtet werden müssen. Die Praxis hat ergeben, daß die maximale PVA-Konzentration der Mischung in der Regel bei etwa 12
Gew.% liegt. Die Gelatine-Konzentration wird gewöhnlich zwischen 1,5 und 15% gehalten und wird
entsprechend der gewünschten herzustellenden Menge an Mikrokapseln gewählt. In diesem Fall
braucht die Gelatinemenge nicht notwendigerweise
JO gleich der Menge an PVA zu sein, sondern kann im
Bereich von 0,05 bis 30 Teilen Gelatine pro Teil PVA liegen, wobei 5 Teile Gelatine auf 3 Teile PVA, Trokkensubstanzgewicht, bevorzugt werden. Übermäßiges
Ungleichgewicht dieses Verhältnisses ist jedoch nicht
Ein weiterer wesentlicher Unterschied des erfindungsgemäßen Verfahrens zu dem bekannten Verfahren besteht darin, daß eine Einstellung des pH-Wertes unter den isoelektrischen Punk» von Gelatine
nicht erforderlich ist. Das Phänomen der Phasentrennung hängt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
tatsächlich in keiner Weise mit einer Änderung der Ladung der Gelatinelösung zusammen, sondern vielmehr von der Einmischung der bestimmten vorste-
hend angegebenen PVA-Menge. Wenn die PVA-Konzentration in der Mischung verhältnismäßig hoch
gehalten wird, tritt Phasentrennung unabhängig vom pH-Wert ein. Mit anderen Worten, es ist im allgemeinen nicht erforderlich, den pH-Wert im Hinblick auf
so den isoelektrischen Punkt der Gelatine einzustellen. Je näher der pH-Wert an den isoelektrischen Punkt
heranrückt, um so schneller findet Phasentrennung statt und ein um so größerer gelatinekolloidreicher
Anteil entsteht. Nichtsdestoweniger läßt sich die Pha-
sentrennung sogar an Punkten, an denen der isoelektrische Punkt weit überschritten ist, erreichen. Nur
wenn die Konzentration an PVA in der Mischung in der Nähe des Minimums von 0,5% liegt, ist es erforderlich, den pH-Wert so nahe wie möglich an den
isoelektrischen Punkt der Gelatine zu bringen.
Demgemäß ist die einzige pH=Einstellung, die bei
dem Verfahren nach der Erfindung erforderlich ist, die pH-Einstellung der Gelatinelösung auf oder in die
Nähe des isoelektrischen Punktes, und zwar nur in
den Fällen, bei denen die PVA-Konzentration der
Mischung relativ niedrig liegt. Somit soll der Satz »Halten des pH-Wertes der Mischung in einem optimalen Bereich, welcher Phasentrennung zuläßt (oder
der die Phasentrennung nicht verhindert)« bedeuten, daß der pH-Wert in einem Bereich zu halten ist, der
Phasentrennung in Übereinstimmung mit der angewandten PVA-Konzentration gestattet, unabhängig
von der Einstellung des pH-Wertes der Mischung, Somit kann ein kritischer pH-Bereich für die Mischung
nicht angegeben werden. Daher braucht der pH-Wert der Mischung nicht notwendigerweise besonders eingestellt
zu werden; es wird jedoch bevorzugt, den pH-Wert bei oder in der Nähe des isoelektrischen
Punktes der Gelatine, d, h. ±2 pH-Einheiten, vorzugsweise ±1,5 pH-Einheiten, zu halten. Wird zum
Beispiel eine säurebehandelte Gelatine mit einem isoelektrischen Punkt von pH 8,0 eingesetzt, so ist der
pH-Wert der Mischung in einem Bereich zwischen 6,5 und 9,5 zu halten. Wird eine alkalisch behandelte Gelatine
mit einem isoelektrischen Punkt von pH 4,8 verwendet, so ist der pH-Wert der Mischung im Bereich
zwischen 3,5 und 6,5 zu halten.
Aus diesen Überlegungen ergibt sich, daß die wirksamste Phasentrennung dann erreicht wird, wenn der
pH-Wert der Mischung nahe am isoelektrischen Punkt der Gelatine gehalten und die Konzentration des PVA
in der Mischung auf mindestens 2 Gew.% eingestelt wird. Die Konzentrationsangaben für Gelatine und
PVA beziehen sich auf Teile Trockengewicht. Wenn zum Beispiel die Mischung aus 80 Gewichtsteilen
Wasser, 10 Gewichtsteileix PVA, 10 Gewichtsteilen Gelatine und 5 Gewichtsteilen Kernteilchen besteht,
ist die PVA-Konzentration 11,1% und die Gelatinekonzentration
ebenfalls 11,1%.
Die Gelatinearten, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind, schließen
säurebehandelte Gelatinen, alkalisch behandelte Gelatinen und ihre wasserlöslichen Derivate ein. Alle
diese Gelatinearten sind im Handel erhältlich. Der isoelektrische Punkt einer säurebehandelten Gelatine
liegt im allgemeinen zwischen 7,0 und 10,0, während der von alkalisch behandelten Gelatinen zwischen 4,0
und 7,0 liegt. Als Beispiele für Gelatinederivate sind zu nennen: Gelatine-Pfropfcopolymerisate mit
Acrylamid, Vinylpyrrolidon. Acrylsäure, Methacrylsäureester. Es ist zweckmäßig, daß alle diese Gelatinearten
ein relativ hohes Molekulargewicht haben. Auf der anderen Seite sind die PVA's, die für die
Durchführung der Erfindung geeignet sind, nur auf solche Materialien beschränkt, die einen Polymerisationsgrad
über 1000 haben und einen durchschnittlichen Hydrolysegrad über 85%. Der Polymerisationsgrad des PVA ist eine der wesentlichen Bedingungen
bei dieser Erfindung; es ist nicht möglich, die gewünschte Phasentrennung zu erreichen, wenn der Polymerisationsgrad
zu niedrig liegt. Daher ist der Polymerisationsgrad von PVA auf 1000 als geeignete
untere Grenze beschränkt, um Phasentrennung und Abscheidung auf den Kernmaterialien zu erhalten.
Die obere Grenze für den Polymerisationsgrad ist nicht kritisch, da sie im allgemeinen nur von der gewünschten
Viskosität der wäßrige» Lösung abhängt, sie wird jedoch vorzugsweise auf etwa 2400 festgesetzt.
Besonders bevorzugt wird ein Polymerisationsgrad zwischen 1400 und 1700, Andererseits ist der
Hydrolyuegrad des PVA kein so wichtiger Faktor für die Phasentrennung; im Hinblick auf die Wasserlöslichkeit
sollte er aber über 85% liegen. Die Polyvinylalkoholderiv&te
schließen den bekannten modifizierten Polyvinylalkohol ein, bei welchem ein kleiner
Teil der Hydroxygruppen durch Substituenten, wie -COOH, -NHj, -CONHj und -OCOCH3, ersetzt ist;
der Modifizierungsgrad oder der Substitutionsgrad sollte jedoch auf einen Bereich beschränkt sein,
der die Grundnatur des PVA selbst nicht wesentlich verändert, Der Gehalt an Substituenten sollte etwa
5 Mol-% nicht überschreiten.
Die Kernmaterialien, die für das erfindungsgemü3e Verfahren geeignet sind, umfassen wasserunlösliche
oder mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeiten, die
zur Herstellung von Öl-in-Wasser-Emulsionen geeignet sind, wie Olivenöl, Kokosnußöl, Rizinusöl,
Fischöl, Spermöl, Erdöl-Schmieröl, Keroson, Xylol, chloriertes Diphenyl, Methylsalicylat. Es können auch
Flüssigkeiten verwendet werden, die gelöste oder dispergierte Materialien, wie Medikamente, Klebstoffe
oder Farbstoffe enthalten. Als feste Materialien sind wasserunlösliche fein zerteilte Partikel au Calciumcarbonat,
Zinksulfat, Fuß, polymeren Feststoffpartikeln und festen Katalysatorpartikeln geeignet.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann nach der Gtlätinierung ein Härten
der gelförmigen Gelatine nach einer hierfür bekannten
Methode vorgenommen werden, wenn dies erwünscht ist, z. B. durch Abtrennen des gehärteten gelierten
Materials von der verbleibenden Flüssigkeit, Trocknen desselben und Zerteilen auf die gewünschte
Partikelgröße. Die Kapselsuspension kann nach Vervollständigung der Kapselbildung direkt zur Bildung
eines Überzuges auf einer Oberfläche oder für andere
Zwecke in flüssiger Form verwendet werden. Zusätzliche Methoden zum Härten der Kapselwände, z. B.
das Zugeben von Härtungsmitteln, wie Formaldehyd, Glutaraldehyd, Gerbsäure oder die Anwendung von
Strahlungsenergie, können angewendet werden.
Die Gelatinierungsstufe zur Bildung der Kapselwand wird im allgemeinen durch allmähliches Zuführen
verhältnismäßig großer Mengen Wasser durchgeführt, um die Temperatur unter den Gelpunkt der
Gelatine zu bringen, wobei verhindert wiv.d, daß die Mischung übermäßig viskos oder eine klumpige Masse
wird. Bei diesem Verfahren wird die Konzentration der Kapselsuspension unvermeidlich in der Endstufe
gering; das Verdünnungswasser ist bisher jedoch notwendig gewesen, weil die Viskosität erheblich ansteigt,
wenn nur gekühlt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das unzweckmäßige Verdünnen dadurch vermieden,
daß vor Beendigung der Gelatinierung der kapselbildenden Gelatine- und PVA-Mischung in der
so Kapselsuspension Peroxide, wie Natriumperacetat, Perjodsäure oder Perjodate, wie Kaliumperjodat und
Natriumperjodat, zugegeben werden. Dieser Zusatz kann vorgenommen werden, während die Temperatur
^ZX Kapselsuspension über dem Gelatinierungspunkt
der Kapselsuspension gehalten wird; dabei ist beobachtet wordc/t, daß die Viskosität der Kapselsuspension
augenblicklich sinkt. Zweckmäßiger ist es, den Zusatz dann· vorzunehmen, wenn die Temperatur der
Kapselsuspsnsion in der Nähe des Gelatinierungspunktes der Gelatinekapselwand gehalten wird, um
eine Beschädigung der Kapselwand zu verhindern. Es wird angenommen, daß dieser Effekt auf einer Abnahme
des Molekulargewichtes des PVA in der Kapselsuspension infolge Depolymerisation durch Reak
tion mit den Peroxiden beruht. Infolge dieser Viskositätserniedrigung der Kapselsuspension
braucht bei der Temperaturerniedrigung in der Gelatinierungsstufe nur eine kleinere Menge Wässer züge-
geben werden, oder es braucht überhaupt nicht verdünnt
zu werden, und die gewünschte Gclatinicrung wird allein durch einfaches Kühlen der Kapselsuspension
auf eine Temperatur unter dem Gclatinicrungspunkt der Gelatine erreicht, wobei eine unzweckmäßige
Erhöhung der Viskosität der Suspension vermieden wird.
Auf diese Weise können viel höher konzentrierte Kapselsuspensioncn erhalten werden, da die Menge
Veidünnungswasser, die in der Gclatinierungsstufc erforderlich ist. reduziert ist Dk resulliereiule Kon
zcntricrterc Kapselsuspension ist fm die Herstellung
um Hcschichtungcn oder (!berzugen sehr viel geeigneter.
l);is cifindungsgcmaßc Verfahren kann bei der
Herstellung von Klebestreifen. Düngemitteln, Phar
niiizeutika. Nahrungsmitteln und Kosmetika Anweii
llung finden Hin Hauplanwendungsgebiet ist die Her
stellung mim druckempfindlichen Aufzeichnungsma
tcrialicn Die Vorteile, die die Anwendung der
Erfindung auf die Herstellung von druckempfindlichem Aufzeichnungsmaterial mit sich bringt, sind wie
folgt: Die Herstellung der Kapselsuspensioiisüberzugsfiirbe
kann auf einfache Weise erfolgen, uiitl die
resultierende Kapselsuspension von verhältnismäßig hoher Konzentration macht die üblichen Kon/entrierungsstufen
unnötig und beschleunigt die Herstellung infolge iles sehnelleren Trocknens Die dichte Kapselwand
der resultierenden Kapseln schlitzt das MUiIt gegenüber
unsauberen Abdrucken wahrend der Lage rung und Handhabung, da die Kapseln stabil sind.
I erncr tragt der PVA dazu bei. die Qualität des Aufzeichnungsbogens
aufrechtzuerhalten, weil er als Rohmaterial von beständigerer Qualität ist als naturlich
vorkommende polymere Materialien, wie z. H Gummiarabicum.
Die nachstehend gebrachten Heispiele dienen zur
\ eransehauliehune tier Erfindung.
Heispiel I
Firne siiurebehandelte Gelatine (25 g). die vornehmlich
aus Schweinehaut stammte, einen Gelpunkt von 25.1 ( in IO%iger wäßriger Losung hatte, und
eine Viskosität von 1 15 Millipoises in 1 2.5%igcr wäßriger
Losung hatte, und UO bis 170 g Lcimgallcrtc
als n.dfi%igc wäßrige Losung (erhalten nach Japan
Industrial Standard Kfö30 1970). die einen isoelektrischen
Punkt von X.0 hat. wurden in 325 g M) C warmen Wassers gelost, um eine Gelatinelosung zu
erhalten. 3 g Kristallviolettlacton und 2 g Benzoylleucomethylcnblau
wuiJen in 100 g Iso-propyl-Naphthalin
gelöst. Diese Öllösung wurde dann der Gelatinelosung zugegeben, und zwar unter ständigem
Rühren, um eine Emulgierung mit einer durchschnittlichen Partikelgröße der Ültröpfchen von etwa 4 bis
5 um zu erreichen. Dann wurde der Emulsion eine Lösung von 2.5%igem NaOH zugegeben, so daß der
pH-Wert auf etwa 7.0 eingestellt wurde. In dieser Stufe kann die Emulsion auch einen pH-Wert über
S.O aufweisen, wo sich der isoelektrische Punkt der Gelatine befindet. Der pH-Wert wurde jedoch niedriger,
praktisch optimal auf pH 7.0 eingestellt, um den durch die rasche Zugabe von Formalin in der später
folgenden Härtungsstufe verursachten »Schock« zu vermeiden. Wenn der pH-Wert der Emulsion auf über
8.0 eingestellt ist. muß er vor der Härtungsstufe auf die saure Seite verschoben werden. Dann wurden, getrennt
davon. 15 g PVA-117 (Polyvinylalkohol eines
durchschnittlichen Polymerisationsgrades von 1700 und eines Hydrolysegrades von 98%) zu 135 g Wasser
gegeben, um eine PVA-Lösung zu erhalten. Diese PVA-I.ösung wurde dann mit der Emulsion gemischt.
"> wobei ständig gerührt wurde. Zu diesem Zeitpunkt trat Phasentrennung ein. gleichzeitig lagerte sich Gelatine
um die Oltröpfchen ab. Die Konzentration der Gelatine betrug in dieser Endstufe 5,15% und die
PVA-Konzcntration 3.15%, der pH-Wert der Misehung wurde auf 7.0 gehalten. Diese Mischung wurde
dann auf etwa 28" f' unter Rühren gekühlt. und ferner
wurden der Mischung langsam etwa 45(1 g Wasser zugegeben,
um die Temperatur auf 10 C zu bringen Dann wurden 30 g lO'figcr lOrmaldehydlösung zu
'■' gesetzt, um die Gelatineluillc zu härten. Der pH Wert
der Mischung wurde auf 10.0 bis 10.5 durch Zugabe einer 2.5%igen Natriiimhydroxidlösung eingestellt.
An dieser Stufe war die Kapselbildung beendet, und die resultierende Kapselsuspension wurde als Wbcr-
■'" ziigsfaibc zur Herstellung von druckempfindlichem
Aufzeichnungspapiei verwendet. Die Kapselsuspension
wurde auf eine Seite einer Papierunterlage mit einem Gewicht von -45 g m (Trockengewicht 5 g m )
aufgeblacht. Das erhaltene druckempfindliche Auf-
-' zeiehiumgspapier war gut geeignet und in der Qualität
mindestens gleich gut wie die bekannten Auf/eich niingspapiere.
Heispiel 2
'" Dieses Heispiel wurde wie Heispiel 1 ausgeführt,
ausgenommen daß PVA-124 (Polyvinylalkohol eines durchschnittliehen Polymerisationsgrades von 240(1
und eines Hydrolysegrades von 98%) als PVA eingesetzt wurde. Die Ergebnisse waren die gleichen wie
i' sie bei Heispiel I erhalten wurden.
H e i s ρ i e I 3
Dieses Heispiel wurde wie Heispiel I ausgeführt, ausgenommen.daß PVA-I 15 (Polyvinylalkohol eines
<" durchschnittlichen Polymerisationsgrades von 1500 und eines Hydrolysegrades von 98%) als PVA eingesetzt
wurde. Die Ergebnisse waren die gleichen wie sie bei Heispiel 1 erhalten worden sind.
., -, H c i s ρ i c I 4
Fts wurde wie in Heispiel 1 vorgegangen, ausgenommen,
daß modifiziertes PVA (carboxylierter Polyvinylalkohol eines durchschnittlichen Polymerisationsgrades
von 1700. eines Hydrolysegrades von Vi 98% und eines Suhstitutionsgrades von 4 Mol-%) als
PVA eingesetzt wurde. Die Ergebnisse waren die gleichen, wie sie bei Heispiel 1 erhalten worden
sind.
Heispiel 5
Es wurde wie Beispiel 1 ausgeführt, ausgenommen,
daß modifizierte Gelatine (ein säurebehandeltes Gelatine- Acrylamid-Pfropfcopolymerisat) eingesetzt
und der pH-Wert der Emulsion nicht eingestellt b0 wurde. Die Ergebnisse waren die gleichen wie bei Beispiel
1.
25 g von säurebehandelter Gelatine mit einem isoelektrischen Punkt von pH 8,0 wurden in 325 g 60° C
warmen Wassers gelöst, um eine Gelatinelösung zu erhalten. Dann wurden 3 g Kristallviolettlacton und
2 g Benzoylleucomethylenblau, gelöst in einem Ge-
misch bestehend aus 3d g Kerosin und 70 g hydrier turn
Triphenyl. der Gelatinelösung zugegeben, wobei ständig gerührt wurde, um Emulgierung unter Bildung
von Oltropfchen einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 4 bis 5 μπι zu bewirken. Der Emulsion
wurde eine 2,5%ige Natriumhydroxidlösung zugegeben, so daß sich der pH-Wert auf etwa 9,0 einstellte.
Sepwtt davon wurden 15 g PVA-217 (Polyvinylalkohol
eines durchschnittlichen Polymerisationsgrades von 1700 und eines Hydrolysegrades von 87%) in
I .VSg Wasser zur Gewinnung einer PVA-I.ösiing gelöst.
Diese PVA-I.ösung wurde dann mit der Emulsion
unter ständigem Rühren gemischt. Vm dieser /eil,
d. h. während des Misehens, trat Phasentrennung ein, und gleichzeitig lagerte sich Gelatine um die Ollröpfchen
herum ab. An dieser E-ndsUife betrug die Gclatinekon/.enlration
in der Mischung 5,15%, die PVA-Konzentration 3.15%. Der pH-Wert der Mischung
eingestellt wurde. Es wurden die gleichen Ergebnisse wie bei Heispiel 7 erhalten.
Heispiel')
'· 25 g alkalisch behandelter Gelatine (eines Gelpunktes
von 26,4" C in I ()%iger wäßriger Lösung und einer Viskosität von 46 Millipoises in 12,5%iger wäßriger
Lösung) und 228 g Leimgelatine als 6,6%ige wäßrige Lösung mit einem isoelektrischen Punkt von
pH 4,8 wurden in 230 gfiO" C warmen Wassers gelöst,
um eine Gelatinelösung zu erhalten. Nachdem 3 g Kristallviolettlaclon und 2 g Henzoylleucomclhylcnblau
in einer Mischung bestehend ims 30 g Kerosin und 90 g Diphcnyltrichlorid gelöst wurden waren.
ι > wurde diese Ollösung der Gelatinelösung unter ständigem
Rühren zugegeben, um Emulgierung und Bildung von Oltröpfchcn einer durchschnittlichen Teilchengröße
von etwa 4 bis 5 um zu bewirken. Dann
die gleichen wie in Heispiel I, ausgenommen, daß der
pH-Wert der Mischung auf 7.0 durch Zugabe von IO%iger Essigsäure vor Zugabe von Formaldehyd
eingestellt wurde. Die Ergebnisse waren die gleichen wie in Heispiel I.
Heispiel 7
Säurebehandelte Gelatine (50 g, siehe Heispiel I) mit
einem isoelektrischen Punkt von pH 8,0 wurde in 23Og 60 C warmen Wassers gelöst, um eine Gelatinelösung
zu erhalten. Dann wurden 3 g KristallviolettLcton und 2 g Benzoylleucomethylenblau in einem
Gemisch, bestehend aus 30 g Kerosin und 70 g Mono-Iso-Propyl-Hiphenyl gelöst, und diese Ollösung
wurde in die Gelatinelösung gegeben, wobei ständig gerührt wurde, um Emulgierung und Herstellung
von Oltropfchen einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 4 bis 5 μιη zu bewirken. Der pH-Wert
der resultierenden Emulsion betrug 4,6. Separat davon wurden 42 g PVA-I 17 (siehe Beispiel 1) in
24Og Wasser gelöst. Diese PVA-Lösung wurde dann mit der Emulsion unter ständigem Rühren gemischt.
Es trat Phasentrennung mit Abscheidung der Gelatine rund um die Oltropfchen ein. Die Konzentration der
Gelatine in der obenangegebenen Mischung betrug in dieser Endstufe 9,6% und die PVA-Konzentration
8.2%; der pH-Wert der Mischung wurde auf etwa 4,6 gehalten. Die Mischung wurde dann unter Rühren auf
30 C gekühlt, und es wurden 250 g einer wäßrigen Lösung, die 0,5 g Natriumperjodat enthielt, zugesetzt.
Dieser Zusatz verursachte einen scharfen Abfall der Viskosität der Mischung. Dann wurde die resultierende
Mischung auf 18" C gekühlt. Danach wurden 30 g 10%iger Formaldehydlösung als Härter zugesetzt.
Der pH-Wert dieser Mischung wurde auf 10,0 bis 10.5 durch Zugabe einer 2,5%igen Natriumhydroxidlösung
eingestellt. An dieser Stufe war die Kapselbildung beendet. Die resultierende konzentrierte
Kapselsuspension wurde als Überzugsfarne zur Herstellung von druckempfindlichem Aufzeichnungspapier
verwendet.
Dieses Beispiel wurde wie Beispiel 7 ausgeführt, ausgenommen daß PVA-210 (Polyvinylalkohol eines
durchschnittlichen Polymerisationsgrades von 1000 und eines Hydrolysegrades von 87%) als PVA eingesetzt
und der pH-Wert der Emulsion durch Zugabe einer 2,5%igen Natriumhydroxidlösung auf etwa 7,0
-'<> ben. so da» sich der pH-Wert .Ulf 4.8 einstellte. Separat
wurden 15 g PVA-I 17 (siehe Heispiel I ) in 135g
Wasser gelöst, und these PVA-Lösung der Emulsion unter ständigem Rühren zugegeben. Zu diesem Zeitpunkt
fand Phasentrcnnung statt, und gleichzeitig
'■' setzte sich Gelatine rund um die Oltropfchen ab. In
diesem Endstadium betrug die Gelatinekonzentration in der Mischung 6,4% und die PVA-Konzentration
4,6%. Der pH-Wert der Mischung wurde auf etwa 4.8 gehalten. Dann wurde diese Mischung auf 28 C
i" unter Rühren gekühlt, und es wurden 700 g Wasser
zugegeben. Danach wurde die Mischung auf 15 C gekühlt. 30 g 10%igen Glutaraldehyds wurden der
Mischung als Härter zugesetzt, und der pH-Wert wurde mittels einer 2.5%igen Natriumhydroxidlösung
J > auf etwa 6,0 eingestellt. An dieser Stufe war die Kapselbildung
beendet: die resultierende Kapselsuspension wurde ;.ls Überzugsfarbe zur Herstellung von
druckempfindlichem Aufzeichnungspapier benutzt.
4„ Heispiel 10
30 g säurebehandelte Gelatine (siehe Beispiel 1) mit einem isoelektrischen Punkt von pH 8.0 wurden
in 270 g 60" C warmen Wassers zur Herstellung einer Gelatinclösunggelöst. 3 g Kristallviolettlacton und 2g
4"> Benzoylleucomethylenblau wurden in 100 g KMC-A-Ol
gelöst. Diese Ollösung wurde dann der Gelatinelösung zugegeben, und zwar unter ständigem Rühren,
um Emulgierung und Bildung von Oltropfchen einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 8μηι
V) zu verursachen. Dann wurde eine 2,5%ige Natriumhydioxidlösung
zugesetzt, um den pH-Wert der Lösung auf etwa 8,0 zu bringen. Separat wurden 3g PVA-I 17 (siehe Beispiel I) in 80 g Wasser zur Herstellung
einer PVA-Lösung gelöst. Dann wurde diese PVA-Lösung unter ständigem Rühren mit der Emulsion
vermischt. Zu diesem Zeitpunkt trat Phasentrennung ein und gleichzeitig setzte sich Gelatine rund um
die Oltropfchen ab. Die Konzentration der Gelatine in der Mischung betrug bei dieser Endstufe 7,9% und
die PVA-Konzentration 0,85%. Der pH-Wert der Mischung wurde auf 8,0 gehalten. Dann wurde die
Mischung unter Rühren auf 28° C gekühlt, und 450g Wasser wurden zugefügt. Danach wurde diese Mischung
auf 10° C gekühlt. Dann wurden 30 g 10%ige Formaldehydlösung als Härter langsam zugesetzt, und
der pH-Wert der Mischung wurde durch Zugabe einer 2,5%igen Natriumhydroxidlösung auf etwa 10,0 eingestelt.
An dieser Stuie war die Kapselbildung been-
it
ilcl. Die resultierende Kapsclsuspcnsion wurde ills
Oberzugsfarbe zur Herstellung von geeignetem druckempfindlichem Aufzeichnungspapier verwendet.
25 g siiurcbehiiiuielte Gelatine (siehe Heispiel I)
eines isoelektrisch«!! Punktes von pH K.O wurden in
370 g M)" C warmen Wassers zur Herstellung einer Gelatinelösung gelöst. 3 g Kristall violettlneton und 2 g
Hcnzoylleucomethylenhlau wurden in 100 g KMC-Λ-Ol
gelöst, und diese öllösung wurde der Gelatinelösung zugegeben, wobei ständig geriihrt wurde, um
Hmulgicrung und Dildung von (Jltröpfchen einer
durchschnittlichen 1'artikelgröl.lc von 4 bis 5 μιη /u
bewirken. Dann wurde eine 2.5%ige Natriumhydroxidlösung der Emulsion zugegeben, so daLl sieh der
pi I Wert auf etwa 7,0 einstellte. Separat wurden 15 g
I'VA-1 I 7) (siehe Heispiel I) in I Vi g Wasser zur Herstellung
einer PVA i ösung geiösi. Diese PVA-i.ösuiig
wurde mit tier Emulsion unter ständigem Rühren
vermischt. Zu dieser Zeit trat Phasenlrennung ein. und gleichzeitig lagerte sieh die Gelatine rund um die
Öltröpfehen ab. Die Konzentration der Gelatine in der Mischung in dieser Endstufe betrug 5.8'I und die
Konzentration des PVA .1.5",,; tlcr pH-Wert der Mischung
wurde auf etwa 7.8 gehalten. Dann wurde ilii se Mischung bei 28 C geriihrt, und es wurden I).5 g
festes Kaliumperjodat /ugegeben. Dadurch sank die Viskosität der Mischung plötzlich ab. Die resultierende
Mischung wurde danach auf 15 C ohne Zugabe von Wasser gekühlt. Dann wurden 3d g 10''feiger
Formaldehydlösung der Mischung als Härter zugegeben. Der pH-Wert der Mischung wurde auf etwa 10,0
durch Zugabe einer 2.5'-feigen Natriumhydroxidlösungeingestellt.
In diesem Stadium war die Kapselbildung abgeschlossen. Die resultierende Kapselsuspension
wurde als (Iberzugsfarbe zur Herstellung eines geeigneten druckempfindlichen Aufzeichnungspapiers
verwendet.
Heispiel 12
15 g säurebehandelte Gelatine (siehe Heispiel 1)
eines isoelektrischen Punktes von pH K,0 wurden in 185 g 60 ' C warmen Wassers zur Herstellung einer
Gelatinelösung gelost, und 100 g Naphthalinpulver wurden darin dispergiert. Der pH-Wert dieser Dispersion
wurde durch Zugabe von 2.5%iger Natriumhydroxidlösung auf etwa 7.0 eingestellt. Separat davon
wurden 10 g PVA-1 17 (siehe Heispiel 1) in 90g
Wasser zur Herstellung einer PVA-Lösung gelöst. Dann wurde diese PVA-Lösung mit der oben beschriebenen
Dispersion unter ständigem Rühren vermischt. Zu diesem Zeitpunkt fand Phasentrennung
statt, und gleichzeitig lagerte sich Gelatine rund um die Napthalinpartikel ab. In dieser Endstufe betrug
die Gelatinekonzentration in der Mischung 2,5% und die PVA-Konzentration 3,5%; der pH-Wert der Mischung
wurde auf etwa 7,0 gehalten. Die Mischung wurde dann unter Rühren auf 30° C gekühlt, und 50g
einer wäßrigen Lösung, die 0,3 g Kaliumperjodat enthielt, wurden zugefügt. Danach wurde die Mischung
auf 18" C unter Rühren gekühlt und 30g 10%igem Glutaraldehyd als Härter zugesetzt. In dieser Stufe
war die Kapselbildung beendet. Die erhaltene konzentrierte Kapselsuspension wurde als Überzug zut
Herstellung von geeignetem mottenfestem Papier verwendet.
Es ist ersichtlich, daß die vorstehenden Beispiele
nur Ausführungsformen der Erfindung darstellen und
daß die beanspruchte neue Technik der Verwendung von PVA um eine Abtrennung einer Gelatinephase
aus einer wäßrigen Lösung zur Herstellung von Mikrokapseln zu verursachen, auch auf andere Weise
ausgeführt werden kann. So fällt in den Rahmen der Erfindung auch eine Abwandlung, bei der zusätzlich
zum Mischen einer PVA-Lösung mit einer Gelatinelösung ein pulverförmiges PVA zugesetzt wird, während
die Temperatur über dem Lösungspunkt des PVA gehalten wird. Ferner kann eine PVA-OeIn
tine I ösung durch Zugeben von entweder PVA PuI ver /u einer Gelatinelösung oder eines Gelatincpul
\ers /u einer PVA Losung hergestellt werden, wobei ein pH-Wert aufrechterhalten wird, bei welchem Pha
scntrcnnungder Gelatine verhütet wird. Danach kann
eine solche Lösung auf den pH-Wert eingestellt wer den. tier Phasentienniing der Gelatine gestattet und
verursacht, worauf die riiisieruiug der rViikiokapseiu
folgt.
Weitere Variationen bei der Durchführung der Er
finduiig werden durch die nachfolgenden zusätzlichen
Heispiele veranschaulicht.
Heispiel 13
25 g eine ι säuicbehandelten Gelatine (siehe Hei
spiel 1) eines isoelektrischen Punktes von pH 8.0 wui
den in 325 g fit) C warmen Wassers zur Herstellung
einer Gelatinelösung gelöst. Dann wurden 3 g Kristallviolettlacton
und 2 g Henzoylleucomelhylenblau in 100 g isopropyliertem Naphthalin gelöst. Diese Öl
lösung wurde dann in der Gelatinelösung emulgieit.
Danach wurde eine 5'fige Natriumhydroxidlösung /ugegeben. um den pH-Wert der resultieieuden
Emulsion auf etwa H.2 einzustellen: anschließend
wurden 15 g PVA-1 1 7 Pulver, und danach I 35 g Was
scr der Emulsion zugesetzt. Diese Mischung wurde auf 85 C erhitzt, um das PVA-Pulver zu lösen. Während
dieser Stufe trat Phasentrennung ein. wobei die Dichte der Gelatine und des PVA in der Mischung
5.15% bzw. 3.15% betrug. Der pH-Wert winde auf
8,0 gehalten. Die folgenden Stufen waren die gleichen wie in Heispiel I.
Heispiel 14
Es wurden 15 g PVA-1 17 in 335 g Wasser gelöst.
Dann wurden 3 g Kristallviolettlacton und 2 g Henzoylleucomethylenblau
in 100 g isopropyliertem Naphthalin gelöst. Diese Öllösung wurde dann in der
PVA-Lösung emulgiert und eine 5%ige Natriumhydroxidlösung zugegeben, um den pH-Wert der
Emulsion auf etwa 8.0 zu bringen. Die Temperatur der Emulsion wurde auf 25° C eingestellt. Dann wurden
25 g eines säurebehandelten Gelatinepulvers eines isoelektrisch''!! Punktes von 8,0 (siehe Beispiel I)
zugesetzt, und die Mischung in diesem Zustand 1 Stunde belassen. Danach wurde auf etwa 60 C erhitzt,
wo sich das Gelatinepulver löste und Phasentrennung eintrat; die Gelatinekonzentration in der
Mischung betrug in dieser Endstufe 5,15% und die des PVA 3.15%; der pH-Wert war auf 8.0 geblieben.
Die folgenden Stufen waren die gleichen wie in Beispiel 1.
Es wurde eine Lösung durch Lösen von 25 g einer säurebehandelten Gelatine eines isoelektrischen
Punktes von pH 8,0 (siehe Heispiel J) in 245 g Walser
hergestellt. Dann wurden 3 g Kristalllviolettlacton und
2 g Bci'zoyllcucomethylenblau in I1OO g isopropylicrtem
Naphthalin gelöst. Diese üllösung wurde in der Gelatinelösung cmulgicrt. Durch Zugabe von etwa
SOg 10%iger wäßriger Essigsäure wurde der pH-Wert auf etwa 2.5 gebracht. Danach wurde eine wäßrige,
150 g PVA-117 enthaltende Lösung zu der Emulsion zugegeben und der pH-Wert durch Zugabe einer
IO%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung auf 7,0
eingestellt. An dieser Stufe trat Phasentrennung ein. mit ili'i (i'.'liilinedichte von 5,15% und der von I'VA
von .l.Sf.'r. Hs folgten dann die übrigen in Beispiel I
angegebenen Verfahrensschritte.
Aus dei vorstehenden Beschickung ergib! sich
weiter, daß das Verfahren nach der Erfindung, bei welchem PVA eingesetzt wird, um Phasentrennung
von Gelatine aus einer wäßrigen Lösung zu bewirken,
auch für andere technische Zwecke angewendet werden kann. Das Verfahren nach der Erfindung hat den
Vorteil, daß es sehr leicht durchzuführen ist, die Reaktionsbcdingungcn
nicht genau geregelt werden müssen, und daß es daher in einfacher Weise im technischen
Maßstab ausgeführt werden kann. Ferner sind die Bestandteile PVA und Gelatine im Gegensatz zu
den bisher benutzten Bestandteilen, wie z. B. GJin-
1(1 miarabicum, in einem immer gleichbleibenden Beschaffenheitsgrad
erhältlich, was zu Produkten gleicher U/uiilität führt.
Das Verfahren wird selbstverständlich unter lebhafter Bewegung. /. B. Rühren, ausgeführt, was ge
*' niigt, um das mikroverkapselte Produkt in der I'orm
von getrennten feinen Partikeln, im wesentlichen frei von Agglomerationen, /u erhalten.
Claims (6)
- Patentansprüche;1, Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln, bei dem eine wässerige Lösung von Gelatine oder einem wasserlöslichen Derivat davon und eine wässerige Lösung eines zweiten Polymeren hergestellt werden und in einer dieser Lösungen oder im Gemisch dieser Lösungen ein in Wasser unlösliches flüssiges oder festes Kernmaterial dispergiert wird, oberhalb des Gelpunktes der Gelatine eine Phasentrennung eingeleitet wird, die phasengetrennte Mischung zur Gelatinierung der um die Kernteilchen ausgebildeten Kapselhülle abgekühlt wird und die Kapselhülle anschließend erhärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß als zweites Polymeres Polyvinylalkohol oder ein wasserlösliches Derivat davon verwendet wird, wobei der Polyvinylalkohol einen durchschnittlichen Polymerisationsgrad von mindestens 1000 und einen durchschnittlichen Hydrolysegrad von mindestens 85% in einer Konzentration von mindestens 0,5 Gew.% Trockengewicht, bezogen auf das Gesamtgewicht der Gelatine-Lösung, der Polyvinylalkohol-Lösung und des Kernmaterials, aufweist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Polyvinylalkohol mit einem. durchschnittlichen Polymerisationsgrad zwischen 1000 und 2400 einsetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert der Mischung etwa auf der Höhe des isoelektrischen Punktes der Gelatine hält.
- 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration des Polyvinylalkohole in der Mischung auf mindestens 2 Gew.% einstellt.
- 5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man der Mischung, bevor die Gelatinierung der um die Kernteilchen ausgebildeten Kapselhülle beendet ist, ein peroxidisches Oxydationsmittel eines Oxydationspotentials, das zum oxydativen Zersetzen der langkettigen Polyvinylalkohol-Moleküle ausreicht, zugibt, und zwar in einer Menge, die die Viskosität der Suspension so reduziert, daß leichtes Rühren ermöglicht wird.
- 6. Verwendung des nach dem Verfahren der Ansprüche 1-5 hergestellten Produktes zur Herstellung von druckempfindlichem Aufzeichnungsmaterial.
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