DE2161954A1 - Ferritischer hitzebestaendiger stahl - Google Patents
Ferritischer hitzebestaendiger stahlInfo
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Description
Deutsche Edelstahlwerke
Gesellschaft mit beschränkter Haftung 2 I D I 9 O
Krefeld, Oberschlesienstraße 16
Ferritischer hitzebeständiger Stahl.
Die Erfindung betrifft einen ferritischen hitzebeständigen Stahl mit
guter Oxydationsbeständigkeit bei mittleren und hohen Temperaturen, insbesondere hoher Beständigkeit gegen Sprühzunderbildung.
Für manche Anwendungsgebi ete werden Werkstoffe benötigt, die für
den Einsatz bei mittleren und hohen Temperaturen neben ausreichender allgemeiner Zunderbeständigkeit und Formfestigkeit bzw.
-Stabilität auch eine gute Beständigkeit gegen die Bildung von Sprühzunder aufweisen müssen, der bei häufigem, mehr oder weniger
schroffem Temperaturwechsel entsteht. Ein Werkstoff, der diesen Forderungen genügt, sollte auch mit möglichst geringen Kosten
herstellbar sein, um sich für die Massenfertigung von Gebrauchsgegenständen, z.B. von Nachbrennern (thermischen Reaktoren) für
die Abgasentgiftung von Kraftfahrzeugmotoren, zu eignen.
Bisher sind für Beanspruchungstemperaturen über 1000 C entweder
austenitische Nickel-Chrom- oder Nickel-Chrom-Eisen-Legierungen bzw. Chrom-Nickel-Stähle oder ferritische Chrom-Stähle mit
mindestens 18 % Chrom sowie Zusätzen an Aluminium und/oder
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Silizium verwendet worden. Von den genannten Werkstoffen gilt beispielsweise ein 18 % Cr-36%Ni-Stahl als verhältnismäßig beständig
gegen Sprühzunderbildung, jedoch ist dieser Stahl aufgrund seiner hohen Legierungsgehalte zu teuer.
Für Abgasreaktoren haben sich die teuren Nickel-Chrom-Legierungen aufgrund ihrer ausreichenden Zunderbeständigkeit sowie aufgrund
ihrer nicht zu hohen Wärmeausdehnungswerte, ihrer guten Warmfestigkeit
und ausreichenden Formstabilität gegenüber den stark
schwankenden Betriebstemperaturen an sich bewährt. Bei der Suche nach preisgünstigeren Werkstoffen haben sich Chrom-Ni ekel-Stähle
wie etwa der Stahl XlO CrNiSi 2520 hinsichtlich Oxydationsbeständigkeit
zwar als ausreichend erwiesen, ihre Forrnstabilität war
jedoch wegen des hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten ungenügend.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für den
oben erwähnten Anwendungszweck und darüber hinaus auch für die allgemeine Verwendung einen hitzebeständigen Werkstoff zu finden,
der nicht nur eine gute allgemeine Zunderbeständigkeit und ausreiehende Warmfestigkeit bzw. Formstabilität, verbunden mit einer besonders
guten Beständigkeit gegen Sprühzunderbildung bei häufig und schnell wechselnden Temperaturen, besitzt und keine Versprödungsneigung
bei mittleren und hohen Temperaturen aufweist, sondern auch billiger als bekannte Werkstoffe herstellbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein ferritischer
Stahl folgender Zusammensetzung vorgeschlagen:
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, Ο, 02 bis 0, 15 % Kohlenstoff
10, 0 bis 15, 0 % Chrom
1, 0 bis 3, 5 % Aluminium
0, 8 bis 3, 0 % Silizium
0, 3 bis 1, 5 % Titan sowie ggf. 0, 2 bis 1, 0 % Mob, Tantal,
10, 0 bis 15, 0 % Chrom
1, 0 bis 3, 5 % Aluminium
0, 8 bis 3, 0 % Silizium
0, 3 bis 1, 5 % Titan sowie ggf. 0, 2 bis 1, 0 % Mob, Tantal,
Zirkonium einzeln oder zu mehreren, 0,01 bis 0, 5 % Calzium, Cer oder andere Seltene Erdmetalle,
einzeln oder zu mehreren, 0 bis 0, 10 % Stickstoff
0 bis 1,0 % Mangan
0 bis 1,0 % Nickel
0 bis 1,0 % Mangan
0 bis 1,0 % Nickel
Rest Eisen mit den üblichen Verunreinigungen,
wobei die Summe (C + N) mindestens 0, 05 % und höchstens 0,20 %, die
Summe (Al + Si) mindestens 2 % und höchstens 5 % und die Summe (%Ti) + 0, 5 (%Nb + %"Zr) + 0,25 (%Ta) mindestens
4 (%C) + 3, 5 (%N) + 3 (%S) + 0, 2 % und höchstens 4 (%C) + 3, 5 (%N) + 3 (%S) + 0, 6 % beträgt mit der Maßgabe eines freien,
nicht durch Kohlenstoff, Stickstoff oder Schwefel abgebundenen Titangehaltes
von mindestens 0, 2 %.
Aus dem vorgenannten Bereich wird ein Stahl bevorzugt, der unter anderem 0, 04 bis 0, 08 % Kohlenstoff, 11 bis 13 % Chrom, 1, 8 bis 2, 5 %
Aluminium, 0, 8 bis 1, 5 % Silizium enthält. Der Aluminiumgehalte sollte
vorzugsweise etwa doppelt so hoch sein wie der Siliziumgehalt.
Der Chromgehalt von 10 bis 15 %, vorzugsweise 11 bis 13 %, bildet
die Grundlage für die hohe Oxydationsbeständigkeit, die bei Chromgehalten unter 10 % in ausreichendem Maß noch nicht vorhanden ist. Mehr
als 15 % Chrom sind in dem erfindungsgemäßen Stahl nicht erforderlich.
Der Einfluß des Chroms wird durch die gemeinsame Wirkung der Zusätze an Aluminium mit 1, 0 bis 3, 5 %, vorzugsweise 1, 8 bis 2, 5 %,
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und Silizium von 0, 8 bis 3, 0 %, vorzugsweise 0, 8 bis 1, 5 %, sowie
in gewissem Umfang auch an Titan unterstützt. Dabei hat sich eine. Abstimmung zwischen den beiden Legierungselementen, Aluminium
und Silizium, in der Weise, daß der Aluminiumgehalt etwa doppelt so hoch ist wie der Siliziumgehalt, als besonders günstig erwiesen.
Stähle dieser Zusammensetzung zeigen gute Verarbeitungseigenschaften und in den Versprödungsbereichen sowohl der Sigma- als auch der
475°-Versprödung auch bei langzeitiger Beanspruchung keine Versprödung.
Neben der Verbesserung der Oxydationsbeständigkeit sichert der Titanzusatz im Bereich von 0, 3 bis 1, 5 % durch die Abbindung des
Kohlenstoffs die Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion, die in Stillstandszeiten durch Bildung korrosiver Kondensate auftreten
kann. Ähnliche Wirkung besitzen auch die Zusätze an Niob, Tantal und Zirkonium, die einzeln oder zu mehreren im Bereich von
0, 2 bis 1, 0 % zugesetzt werden können. Niob, Tantal und Zirkonium verhindern wegen der geringen Löslichkeit ihrer Sonderkarbide
zusätzlich auch die zur Sprödigkeit führende Grobkörnigkeit neben Schweißnähten. Um den günstigen Einfluß des Titans auf eine Oxy-
keji'
dationsbeständig^auszunutzen, ist es notwendig, über den Titangehalt hinaus, der zusammen mit den Zusätzen an Niob, Tantal und/oder Zirkonium zur Abbindung des Kohlenstoffgehaltes unter Berücksichtigung der Abbindung durch Stickstoff und Schwefel benötigt wird, einen Überschuß von mindestens 0, 2 % Titan zuzusetzen.
dationsbeständig^auszunutzen, ist es notwendig, über den Titangehalt hinaus, der zusammen mit den Zusätzen an Niob, Tantal und/oder Zirkonium zur Abbindung des Kohlenstoffgehaltes unter Berücksichtigung der Abbindung durch Stickstoff und Schwefel benötigt wird, einen Überschuß von mindestens 0, 2 % Titan zuzusetzen.
Stickstoff kann bis zu einer Menge von 0,10 % zugesetzt werden, was
bei dickeren Querschnitten durch die Bildung von Sondernitriden zur Kornverfeinerung beitragen kann.
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Von entscheidender Bedeutung sind die Zusätze an Calcium, Cer oder
anderen Seltenen Erdmetallen einzeln oder zu mehreren im Gehaltsbereich
von 0, 01 bis 0, 5 %. Durch diese Zusätze wird die Haftfähigkeit des Zunders verbessert und dadurch bei schroffen Temperaturwechseln
das Abplatzen des Zunders verhindert. Bei Zusatz von Calcium wird ein Gehaltsbereich von 0, 05 bis 0, 2 % und bei Zusatz von Cer oder
anderen Seltenen Erdmetallen 0,03 bis 0, 1 % bevorzugt.
Die gute Oxydationsbeständigkeit der erfindungsgemäßen Stahllegierung
bei Temperaturen bis etwa 11000C, zusätzlich die hohe Beständigkeit
gegen Sprühzunderbildung infolge schroffer Temperatur wechsel, das
Fehlen von Versprödung bewirkenden Ausscheidungen im Temperaturbereich
sowohl der 475°- als auch der Sigma-Versprödung und letzlich auch der vergleichsweise niedrige Legierungsgehalt an vorwiegend
preisgünstigen Legierungselementen sichern dem erfindungsgemäßen
Stahl als hitzebeständigen Werkstoff ein breites Verwendungsgebiet allgemeiner Anwendung für Ofenbauteile und -einsätze, für Brenn-
und Glühkammern und ähnliches, insbesondere in Fällen, in denen wegen häufiger Temperatur wechsel zwischen mittleren Temperaturen
bzw. Raumtemperatur und hohen Temperaturen eine erhöhte Beständigkeit
gegen Sprühzunderbildung gefordert wird. Stähle gemäß der Erfindung sind mit Vorteil für den Bau von thermischen ^Reaktoren
(Nachbrennern) zur Abgasentgiftung von Kraftfahrzeugmotoren zu verwenden.
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Claims (6)
1. Ferritischer Mtzebeständiger Stahl mit hoher Beständigkeit gegen Sprühzunderbildung bei Temperaturwechseln, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus
0, 02 bis 0,15 % Kohlenstoff 10,0 bis 15, 0 % Chrom
1, 0 bis 3, 5 % Aluminium 0,8 bis 3,0 % Silizium
0, 3 bis 1,5 % Titan sowie ggf. 0,2 bis 1,0 % Niob, Tantal, Zirkonium einzeln oder zu
mehreren,
0, 01 bis 0, 5 % Calzium, Cer oder andere Seltene
Erdmetalle, einzeln oder zu mehreren,
0 bis 0,10 % Stickstoff
0 bis 1,0 % Mangan
0 bis 1,0 '% Nickel
Rest Eisen mit den üblichen Verunreinigungen besteht,
wobei die Summe (C + N) mindestens 0, 05 % und höchstens 0, 20 %,
die Summe (Al + Si) mindestens 2 % und höchstens 5 % und die
Summe (%Ti) + 0,5 (%Nb + %Zr) + 0,25 (%Ta) mindestens
(%C) + 3, 5 (%N) + 3 (%S) + 0, 2 % und höchstens
(%C) + 3, 5 (%N) + 3 (%S) + 0, 6 % beträgt mit der Maßgabe eines
freien, nicht durch Kohlenstoff, Stickstoff oder Schwefel abgebundenen
Titangehaltes von mindestens 0, 2 %.
2. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er unter anderem
0, 04 bis 0, 08 % Kohlenstoff bis 13 % Chrom
1, 8 bis . 2, 5 % Aluminium 0, 8 bis 1,5 % Silizium
enthält.
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- a —
3. Stahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er
einen etwa doppelt so hohen Aluminiumgehalt wie Siliziumgehalt enthält.
4. Stahl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er 0, 05 bis 0, 2 % Calcium und/oder
0, 03 bis 0, 1 % Cer und/oder andere Seltene Erdmetalle
enthält.
5. Stahl nach einem der Ansprüche 1 bis 4 als Werkstoff für Ofenbauteile
und -einsätze, für Brenn- und Glühkammern, die bei häufigen Temperatur wechseln zwischen Raumtemperatur bzw. mittleren
und hohen Temperaturen bis etwa 11000C eine erhöhte Beständigkeit
gegen Sprühzunderbildung aufweisen müssen.
6. Stahl nach einem der Ansprüche 1 bis 4 als Werkstoff für thermische
Reaktoren (Nachbrenner ) zur Abgasentgiftung von Kraftfahrzeugmotoren.
30-9825/0535
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