DE2160734B2 - Photographisches Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von Bildern verbesserter Stabilität - Google Patents
Photographisches Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von Bildern verbesserter StabilitätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungsmaterial
zur Herstellung von Bildern verbesserter Stabilität nach dem Silbersalz-Diffusionsübertragungsverfahren,
enthaltend photoempfindliches Silberhalogenid und Silberfällungskeime.
Aus der US-PS 28 61 885 sind übereinanderliegende Negativ- und Positivbilder bekannt die nach einem
Silbersalz-Diffusionsübertragungsumkehrverfahren
hergestellt werden. Das negative Silberbild hat eine niedrigere Maximaldichte als das positive Silberbild, wobei für Diapositive eine Maximaldichte des Negativs bis zu 1 zulässig ist, während die Maximaldichte des Positivs etwa viermal so hoch oder höher ist. Die hohe Maximaldichte des Positivs wird durch SilberfäHungs-
hergestellt werden. Das negative Silberbild hat eine niedrigere Maximaldichte als das positive Silberbild, wobei für Diapositive eine Maximaldichte des Negativs bis zu 1 zulässig ist, während die Maximaldichte des Positivs etwa viermal so hoch oder höher ist. Die hohe Maximaldichte des Positivs wird durch SilberfäHungs-
keime im Bildempfangsmaterial erzeugt
Aus den US-PS 27 26 154 und 29 44 894 ist es bekannt,
additive Mehrfarbenbilder mit Hilfe eines Diffusionsübertragungsumkehrverfahrens
herzustellen, nachdem eine integrale mehrschichtige Filmeinheit über einen
optischen Raster mit vielen winzigen optischen Elementen belichtet und die belichtete Filmeinheit mit
einer Entwicklerflüssigkeit getränkt wird, wobei die Bildempfangsschicht während und nach dem Aufbau des
ίο Übertragungsbildes dauernd mit dem Raster in
Berührung bleibt
Bei derartigen Filmeinheiten verbleibt immer eine gewisse Menge an Entwicklersubstanz und Reaktionsmitteln in der Filmeinheit, insbesondere wenn die
Bildempfangsschicht dauernd mit den Emulsionsschichten und dem Farbraster verbunden bleibt Diese
Rückstände können sich mit der Zeit nachteilig auf die Bildqualität auswirken, und zwar neben - '-sm üblichen
Abbau des Bildsilbers.
Aus der DE-OS 15 72 110 ist ferner die Verwendung
von Edelmetallverbindungen, deren Metall edler als Silber ist, in Bildempfangsmaterialien für das Siibersalz-Diffusionsübertragungsverfahren
bekannt. Diese Verbindungen sollen aber nur Reduktionskeime (Silberfällungskeime)
bilden, was auch daraus hervorgeht, daß diese Verbindungen nur in einer Konzentration von 0,02
Gew.-% verwendet werden sollen. Diese Konzentration reicht für eine Stabilisierung der Silberkörner nicht aus.
Aus der DE-AS 18 08 683 und der DE-OS 19 20 379
jo sind ferner Aufzeichnungsmaterialien für das Silbersalz-Diffusionsübertragungsverfahren
bekannt, die das Bildempfangsmaterial als integralen Bestandteil enthalten.
Als Silberfällungskeime werden Edelmetalle oder Metallsulfide verwendet. Diese Silberfällungskeime sind
η jedoch bereits vor dem Aufbau des Bildsilbers im
Bildempfangsmaterial vorhanden, d. h. das Silber scheidet sich um di se Keime herum ab. Nachdem der
Bildaufbau beeidet ist, liegt somit ein Korn mit einer
freiliegenden Silberoberfläche vor, die der Einwirkung der restlichen Entwicklersubstanz bzw. der anderen
verwendeten Reagenzien ausgesetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein photographisches Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung
von Bildern nach dem Silbersalz-Diffusionsübertra-
r> gungsverfahren zur Verfügung zu stellen, die über einen
längeren Zeitraum eine verbesserte Stabilität haben, insbesondere in Gegenwart von Entwickler- und
Silberhalogenid-Lösungsmittel-Rückständen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs definierten
•>o photographischen Aufzeichnungsmaterial dadurch gelöst,
daß es zusätzlich eine Edelmetallverbindung enthält, deren Metall in der elektrochemischen Spannungsreihe
unterhalb des Silbers steht und die in einer Konzentration von mindestens 1 Gew.-°/o, bezogen auf
V) das als Silberhalogenid vorhandene Silber, vorliegt.
Nach dem Stand der Technik bestand für den Fachmann keine Notwendigkeit, die Menge der
Edelmetallverbindung in der Bildempfangsschicht zu erhöhen, da zu erwarten war, daß dadurch keine weitere
ho Verbesserung des Bildes erzielt werden kann. Dadurch,
daß die Menge der Edelmetallverbindung wesentlich erhöht wurde, konnte überraschenderweise eine Stabilisierung
des übertragenen Silberbildes festgestellt werden.
bi Dies ist darauf zurückzuführen, daß die überschüssige
Edelmetallverbindung nicht als Silberfällungskeim wirkt, sondern sich auf dem Bildsilber als äußere Hülle
abscheidet.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Silberbilder zeichnen sich durch eine hohe Stabilität gegenüber
Entwickler- und Silberhalogenid-Lösungsmittel-Rückständen
aus.
Bei dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial handelt es sich vorzugsweise um ein Laminat aus einem
integralen Negativ-Silberbild Ober einem positiven Silberbild, welches nach der Entwicklung eine größere
Opazität als das Negativbild zeigt
Beim Aufbau des positiven Silberbildes wird der lösliche Silberkomplex, der durch Reaktion des
Silberhalogenidlösungsmittels mit unbelichteten! und
daher nicht entwickelbarem Silberhalogenid im Aufzeichnungsmaterial
erzeugt wurde, an den Silberfällungskeimen zu Silber reduziert Das positive Silberbild kann mit dem negativen Silberbild, das bei der
Entwicklung des latenten Bildes erhalten wurde, in Berührung bleiben; man kann aber auch die die beiden
Bilder enthaltenen Teile des Aufzeichnungsmaterials nach dem Aufbau des Übertragungsbildes voneinander
trennen.
Die Edeimetaliverbindung ist vorzugsweise in der Entwicklerflüssigkeit löslich; dagegen ist sie während
der Lagerzeit im Medium der Filmeinheit vorzugsweise unlöslich. Sie soll langsam aufgelöst werden, damit
während des Anfangszustandes der Entwicklung das latente Bild nicht beeinträchtig* wird. Bevorzugte
Edelmetallverbindungen haben einen neutralen pH-Wert und sind im wesentlichen wasserunlöslich,
jedoch im alkalischen Medium der Entwicklerflüssigkeit löslich.
Die Edelmetal. /erbindungen können anorganische oder Organometallverbindungen -^in. Bevorzugt werden
wasserunlösliche, aber im alkalischen Medium lösliche Organometallkomplexc mit -rganischen Liganden
verwendet.
Die Edelmetallverbindungen sind vorzugsweise solche von Palladium, Platin und Gold, wovon GoId(I)- und
GoId(III)-Verbindungen besonders bevorzugt werden.
Die organischen Liganden sind vorzugsweise sowohl an das ursprüngliche Edelmetallion als auch an das
Silberion, welches aus dem positiven Bild ausgetauscht wird, stark gebunden, wodurch der Komplex eine relativ
niedrige Wasserlöslichkeit erhält und keine Beeinträchtigungen des Aufzeichnungsmaterials oder dessen
Bestandteilen auftreten.
Die Edelmetallverbindung kann sich an verschiedenen Stellen des Aufzeichnungsmaterials befinden; z. B.
kann sie im Entwickler, im lichtempfindlichen Teil des Aufzeichnungsmaterials oder in dem Silberfällungskeime
enthaltenden Bildempfangsmaterial bzw. in einer eigenen, getrennten Schicht enthalten sein, wobei zu
berücksichtigen ist, daß sie keinen nachteiligen Einfluß auf die sensitometrischen Eigenschaften des Aufzeichnungsmaterials
oder den Aufbau det positiven Silberbildes haben darf. Die Verbindungen müssen in der
herrschenden Umgebung, z. B. in der alkalischen Entwicklerflüssigkeit stabil sein.
ίο Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält der organische Ligand eine schwefelhaltige Gruppe, da derartige Liganden eine
besonders wünschenswerte Affinität gegenüber Edelmetallionen besitzen. Besonders bevorzugt werden
Liganden mit Schwefelatomen in heterocyclischer Gruppierung, die stabile, im wesentlichen wasserunlösliche
metallorganische Verbindungen der Edelmetalle liefern, insbesondere Liganden mit bevorzugter Affinität
gegenüber Silberionen.
Beispiele für die in den erfindungsgemäß angewandten Edelmetallverbindungen bevorzugten Liganden sind
folgende:
2-Mercaptobenzimidazol,
2-Mercaptoacetamidothiadiazol,
2-Mercaptoacetamidothiadiazol,
2-Mercapto-N-methylimidazol,
2-Mercaptobenzothiazol,
2-Mercaptoben?axazol,
!-(S'.S'-DicarboxyphenylJ-S-mercaptotetrazol,
l-Phenyl-5-mercaptotetrazol,
2-Mercaptobenzothiazol,
2-Mercaptoben?axazol,
!-(S'.S'-DicarboxyphenylJ-S-mercaptotetrazol,
l-Phenyl-5-mercaptotetrazol,
2-MercaptobenzseIenazol,
Phenanthrole, 2,2'-Dipyridyl,
8-Aminochinolin.
8-Aminochinolin.
Eine wasserunlösliche Edelmetallverbindung kann j-, dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial zu
einem beliebigen Zeitpunkt während seiner Herstellung und/oder während des photographischen Prozesses
einverleibt werden. Vorzugsweise wird die Verbindung als Decküberzug auf die lichtempfindliche Silberhalogenidschicht
aufgebracht, bevor diese auf einen Schichtträger aufgebracht wird. Die Edelmetallverbindungen
können auch in Kombination mit bekannten bildmodifizierenden Zusätzen, wie Tonern, verwendet
werden.
4-, Beispiele für erfindungsgemäß verwendete Edelmetallverbindungen
sind Organometallverbindungen, wie Gold-Mercaptobenzimidazol, -Mercaptoacetimidothiadiazol,
-Mercapto-N-methylimidazol, -Phenylmercaptotetrazol sowie anorganische Verbindungen, wie
Auj
S | -S | Auf | S- | S Ν |
Au^V | S | Auf5 | 3 | S | |
S- | P- Il |
Il P-S π |
S P — S Ij |
S—Ρ — S | ||||||
\ |
Ii
O |
I! S |
ι! ο j |
, s J., | ||||||
Goldthioharnstoff, Goldthiocyanat, Goldchlorid oder Natriumchloraurat und die entsprechenden Palladium-
und Platinverbindungen.
Im allgemeinen wird die optimale Konzentration an Edelmetall empirisch für das jeweilige Aufzeichnungsmaterial
ermittelt. Die bevorzugte Edelmetallkonzentration, bezogen auf Silber als Silberhalogenid, beträgt I
bis 20%. Höhere Konzentrationen bringen im allgemeinen keine weiteren Vorteile.
Aus dem Bildsilber werden durch die Edelmetallionen die Silberionen aufgrund einer Redox-Reaktion verdrängt,
wobei sich Edelmetall bildet und Silber in Lösung geht. Auf diese Weise erhält zumindest ein Teil
des Silberbildes eine weniger reaktionsfähige Komponente.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial kann eine lichtempfindliche Silberhalogenidschicht und eine
Bildempfangsschicht mit Silberfällungskeimen enthal-
ten, in welcher ein positives Silberbild aufgebaut wird. Die Bildempfangsschicht kann mit dem im Aufzeichnungsmaterial
enthaltenen Negativbild in Verbindung bleiben oder von diesem getrennt werden. Aufzeichnungsmaterialien,
die direkt positive Silberbilder liefern, kommen ebenfalls in Betracht, sowie solche, in denen
die Silberfällungskeime dem lichtempfindlichen Silberhalogenid direkt zugeordnet sind. Die Aufzeichnungsmaterialien können noch weitere Schichten enthalten;
z. B. kann die Edelmetallverbindung in einer getrennten Schicht angeordnet sein, und es können Abstands- und
Sperrschichten, Schutzschichten, Abreißschichten und Schichten aus einer Trägerfolie vorgesehen sein. Ein
besonders bevorzugtes Aufzeichnungsmaterial enthält eine für die einfallende Strahlung durchlässige Trägerschicht,
auf der eine lichtempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht sowie eine Schicht mit dispergieren
Silberfällungskeimen angeordnet ist Für Farbbilder kann ein additiver Farbraster zwischen Schichtträger
und Emulsionsschicht vorgesehen sein.
Die bevorzugten Organometallkomplexe der Edelmetalle,
deren organischer Ligand ein Schwefelatom im Heterocyclus enthält, welcher als Stabilisierungsmittel
für Silberhalogenide wirkt, bewirken eine weitere Verbesserung der Lagerbeständigkeit des Aufzeichnungsmaterials.
Die Edelmetallverbindungen erhöhen ferner die Schleierbeständigkeit, da der Silberschleier
durch die Edelmetallionen abgebaut wird.
Die Edelmetallverbindungen können sich in einer oder mehreren Schichten befinden. Wenn sie sich in der
EntwicklerflUssigkeit befinden, so sollen die Liganden so
gewählt werden, daß sie während der Lagerung in der alkalischen EntwicklerflUssigkeit nicht zersetzt werden.
Hat die Edelmetallverbindung in der Entwicklerflüssigkeit nicht die erforderliche Lagerbeständigkeit, so kann
sie unmittelbar vor oder während der Aufbringung der Entwicklerflüssigkeit gelöst werden. Vorzugsweise liegt
die Edelmetallverbindung jedoch in einer besonderen Schicht in wasserunlöslicher Form vor, d. h. ihre
Löslichkeit sollte nicht mehr als etwa 10~5 Mol/Liter betragen.
Soll die Edelmetallverbindung in die lichtempfindliche Silberhalogenidschicht eingebaut werden, so läßt sie
sich leicht vor oder gleichzeitig mit der Abscheidung dieser Schicht auf dem Filmträger gleichmäßig verteilen.
Beim Eindringen der Entwicklerflüssigkeit in die Schicht wird der Edelmetallkompiex gelöst.
Es wurde ferner festgestellt, daß bei der erfindungsgemäßen
Verwendung einer Edelmetallverbindung die Qualität des sichtbaren Bildes dahingehend verbessert
wird, daß man ein neutrales schwarzes Silberbild erhält.
Infolge der höheren Deckkraft des erfindungsgemäß erhaltenen Positivbildes kommt das Silber im negativen
Bild nicht so stark zur Geltung. Andererseits kann überschüssige Edelmetallverbindung auch am Bildsilber
des negativen Bildes abgeschieden werden.
Bei Verwendung von Goldverbindungen konnte festgestellt werden, daß das Metall nicht als sogenanntes
rotes Gold abgeschieden wird Ferner findet die Abscheidung des Goldes nicht an den üblichen Keimen
des Silber Übertragungsbildes statt.
Die Silberfällungskeime können sich in der lichtempfindlichen Silberhalogenidschicht des Aufzeichnungsmaterials
oder in einer oder in mehreren besonderen, daran angrenzenden Schichten befinden.
Die Silberhalogenidschicht selbst kann zwei oder mehrere Teilschichten aufweisen, von denen jede
Silberfällungskeimt enthalten kann, oder es kann auch eine besondere Schicht mit Silberfällungskeimen zwischen
den Silberhalogenidschichten angeordnet sein.
Der Aufbau eines positiven Bildes mit noher Deckkraft hängt von einer entsprechenden Konzentration
an Silberfällungskeimen ab. Diese bewirken eine katalytische Reduktion des komplex gelösten Silberhalogenids.
Es handelt sich insbesondere um Schwermetalle und Schwermetallverbindungen, z. B. von
Metallen der Gruppen Ib, Hb, IVa, VIa und VIII sowie
ίο um die Reaktionsprodukte von Metallen der Gruppen
Ib- Hb, IVa und VIII mit Elementen der Gruppe VIa. Die
üblichen Konzentrationen liegen in der Größenordnung von 11 bis 270 ΙΟ-5 Mol/nR
Besonders geeignete Silberfällungsmittel sind aus der US-PS 26 98 237 bekannt, insbesondere Metallsulfide
oder -selenide, -polysulfide und -selenide. Bevorzugt werden Schwermetallsulfide, insbesondere solche, deren
Löslichkeitsprodukte in einem wäßrigen Medium bei etwa 200C zwischen Ϊ0-23 und 10"30 liegt, z. B. Sulfide
von Zink, Kupfer, Cadmium und Blei. Besonders geeignet sind auch Schwermeti^ie. wie die Edelmetalle
Silber, Gold, Platin und Palladium, aie im allgemeinen in
einer Grundmasse aus kolloidalen Teilchen eingebettet sind.
Besonders gute Farbreproduktionen erhält man nach de. additiven Farbphotographie. Negativ-Positiv-Silberbilder
mit ausgezeichneter Minimal- und Maximaldichte und Bildschärfe können erhalten werden,
wenn ein Aufzeichnungsmaterial belichtet wird, das
jo einen Farbraster in unmittelbarer Verbindung mit einer lichtempfindlichen Silberhalogenidschicht aufweist, der
Silberfällungskeime zugeordnet sind, wobei die Belichtung durch den Farbraster erfolgt
Bei der Entwicklung mit einer wäßrigen Entwickler-
Bei der Entwicklung mit einer wäßrigen Entwickler-
y, flüssigkeit die einen Entwickler und ein Lösungsmittel
für das Silberhalogenid enthält wird ein Silberbild mit niedriger optischer Dichte in den belichteten Bereichen
und mit hoher optischer Dichte in den bildfreien Bereichen erzeugt.
4(i Der optische Raster weist Filterelemente auf, die nur
einen vorbestimmten Teil des sichtbaren Spektrums hindurchlassen, im allgemeinen Rot Blau und Grün. Die
erhaltene Farbaufzeichnung kann durch den gleichen oder einen ähnlichen Raster in genauer Passung
4") betrachtet werden.
Der optische Raster kann sich zeitweilig oder dauernd auf der dem lichtempfindlichen Material
abgewandten Seite eines transparenten Schichtträgers befinden, wobei letzteres bevorzugt wird, um die
ίο Schärfe der Bildaufzeichnung optimal zu halten.
Nach der Belichtung kann das Aufzeichnungsmaterial in üblicher Weise ohne Rücksicht auf den Farbraster
behandelt werden, wenn dieser gegenüber der Entvioklerflüssigkeit stabil ist oder damit nicht in
jj Berührung kommt, was durch Einfügung einer Sperrschicht
zwisci.en Raster und Aufzeichnungsmaterial erreicht werden kann.
Bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung für die Reproduktion von Farbaufzeichnungen nach der
ho additiven Farbphotographie enthält das Aufzeichnungsmaterial
einen additiven Mehrfarbenraster, der eine Anzahl von sich geometrisch wiederholendsn Gruppen
von farbigen Lichtfilterelementen ddrstellt, wobei die einzelnen Gruppen den Primärfarben Blau, Grün und
Rot entsprechen. Die Filterelemente liegen im wesentlichen in einer einzigen Ebene nebeneinander zwischen
dem transparenten Schichtträger und einer lichtempfindlichen Silberhalogenidschicht mit zugeordneten
Silberfällungskeimen vor.
Wenn besondere lichtunempfindliche Schichten mit Silberfällungskeimen zwischen Farbraster und Silberhalogenidschicht
vorliegen, so sollen diese vorzugsweise eine Dicke von weniger als der Wellenlänge des
Lichts haben, so daß die Silberhalogenidschicht in unmittelbarer Nähe des Farbrasters liegt, wodurch
Parallaxenfehler während der Belichtung sowie eine seitliche Diffusion der das Silberbild aufbauenden
Substanzen während der Entwicklung weitgehend vermieden werden.
Die Silberhalogenidschichten können in üblicher Weise hergestellt und sensibilisiert werden (vgl.
Neblette, C. B. »Photography - Its Materials and Processes«, 6. Aufl., 1962)
Die Silberfällungskeime können in üblicher Weise in die entsprechenden Schichten eingebaut und/oder in
situ gebildet werden, wobei die Schichten organische oder anorganische Bindemitte! enthalten können.
Die Herstellung der Farbraster erfolgt in üblicher Weise, z. B. durch Aufdrucken der auf einem anfärbbaren
Träger geometrisch angeordneten farbigen Filterelemente auf das Aufzeichnungsmaterial. Man
kann aber auch einen unregelmäßigen Raster aus unterschiedlich gefärbten kleinen Stärkekörnchen erzeugen.
Schließlich kann der Farbraster auch photomechanisch hergestellt werden, z. B. nach dem Verfahren
der US-PS 32 84 208, wonach ein Lentikularfiim mit mehreren photoempfindlichen Schichten selektiv belichtet
wird.
Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele erläutert.
Auf eine in bekannter Weise hergestellte Lentikularschicht wird eine Schutzschicht aus deacetyliertem
Chitin (Auftragsgewicht etwa 47,5 mg/dm2) aufgetragen, die Kupfersulfid (2,7 mg/dm2) als Silberfällungskeime
enthält. Auf diese Schicht werden eine GeIatine-Silberjodidbromidemulsion
(16,2 mg/m2 Gelatine und 10,8 mg/m2 Silber) sowie 80 mg/dm2 Propylenglykolalginat
und 33,2 mg/dm2 Natriumdioctylsulfosuccinat sowie ein Organogoldkomplex der nachstehend angegebenen
Art und Konzentration aufgebracht.
Die Emulsionsschicht wird bei etwa 560C durch
Zugabe einer Lösung, enthaltend 0,1 g Ammoniumrhodanid in 9,9 cm3 Wasser und 1,2 cm3 einer Lösung,
enthaltend 0,097 g Goldchlorid in 9,9 cm3 Wasser chemisch sensibilisiert. Die erhaltene Emulsion kann
dann panchromatisch sensibilisiert werden durch aufeinanderfolgende Zugabe von 0,1 Gew.-% methanolischer
Lösung von
Anhydro-5,5'-diphenyl-3,3'-bis-(4-sulfobutyl)-9-äthyloxy:arbocyanin-hydroxidund
Anhydro-5,5'-dimethyl-3,3'-bis-(3-sulfopropyI)-9-äthyl-thiacarbocyanin-hydroxid.
Das als Silberfällungsmittel wirkende Kupfersulfid kann auch durch Zugabe von äquimolaren Kupfernitrat-
und Natriumsulfidlösungen zu gelöstem deacetyliertem Chitin in situ gebildet werden.
Das so erhaltene Aufzeichnungsmaterial wird belichtet und etwa 60 see mit einem Entwickler entwickelt, der
111 ml Wasser, 0,36 g TriaminophenoL 6 g Hydroxyäthylcellulose,
6,2 g Natriumhydroxid, 16 g Natriumthiosuifat,
6,48 g Natriumsulfit, 0,42 g 6-Nitrobenzimidazol,
7 g oberflächenaktives Mittel (Reaktionsprodukt von Nonylphenol und Glycidyl) und 5 g TolyHiydrochinon
enthält Das erhaltene positive Silberbüd ist für additive
Farbreproduktionen gut geeignet.
Das entwickelte Aufzeichnungsmaterial wurde bei einer Temperatur von 90" C und einer relativen
Feuchtigkeit von 80% 1 Stunde lang aufbewahrt Das keinen Organogoldkomplex enthaltende Aufzeichnungsmaterial
(Beispiel 1) zeigt gegenüber Aufzeichnungsmaterialien, die in der Silberhalogenidschicht
Goldmercaptobenzimidazolkomplexe in einem Verhältnis Au zu Ag von 111 :1120 und 158:1164 (mg/m2)
enthalten (Beispiele 2 und 3), die in folgender Tabelle angegebenen Werte für die Bildstabilität (als maximale
Dichte DmaJ.
Beispiel | 3,0S 2.14 |
2 | 3 | 2,98 | |
I | 30,0 | + 2 | |||
Rot D„„„ | 3,62 2.84 |
2,70 2,70 |
3,56 3,50 |
||
Tu Aüfäüg nach 1 Std. |
19.00 | 0.0 | 2,0 | ||
Rot AI)X | 4 2,96 |
3,30 3,24 |
~4 ~4 |
||
Grün Dn,,,, /u Anfang nach 1 Std |
- 26.0 | 1,8 | ~0 | ||
Grün AD% | 3.10 3,06 |
||||
Blau D„„x zu Anfang nach I Std. |
1.3 | ||||
Blau ADX |
Wurden die vorstehend angegebenen Prüfbedingungen 72 Stunden aufrechterhalten, so ergaben sich für
die Beispiele 1 und 3 folgende Werte:
Beispiel 1 |
3 | 3,06 2,70 |
|
Rot Dmax zu Anfang nach 72 Std. |
2.92 1.64 |
12,0 | |
Rot Δ D % | 44.0 | 3,62 3,32 |
|
Grün Dmax zu Anfang nach 72 Std. |
3,48 2.32 |
8,0 | |
Grün Δ D % | 33,0 | ~4 3,76 |
|
Blau A7111x zu Anfang nach 72 Std. |
2,90 | ||
Blau A D % | ~28 |
Es wurden Aufzeichnungsmaterialien nach der vorstehend angegebenen Arbeitsweise hergestellt und
entwickelt, wobei jedoch der Farbraster in jedem Fall und die Organogoldkomplexe in den Beispielen 1 und 2
weggelassen wurden. In den Beispielen 3 und 4 betrugen die Verhältnisse Au zu Ag = 107 :1026 und 143 :1158;
in Beispiel 5, in welchem ein Goldmercaptoacetamidothiadiazol verwendet wurde, 181 :1130, und im Beispiel
6, in welchem ein Goldmercapto-N-methylimidazol
verwendet wurde, 95 :13000 (Verhältnisse jeweils in
mg/m2). Es wurden die nachstehend angegebenen Werte erhalten:
10
Rnt Dmax
m Anfang nach 1 Std. |
2,72 2,22 |
3,20 2,20 |
2,48 2,44 |
3,08 3,12 |
3,12 2,92 |
2,86 2,82 |
Rot AD % | 18,0 | 31,0 | 0,6 | + 1 | 3,0 | 1.4 |
Grün Dmax zu Anfang nach 1 Std. |
2,90 2,74 |
3,82 2.92 |
2,76 2,70 |
3,72 ~4 |
3,60 3,46 |
2,96 3.08 |
Grün AD% | 5.5 | 24.0 | 0.2 | ~+7 | 3,1 | + 4.1 |
Beim Langzeitversuch über 72 Stunden wurden nach den Beispielen I1 2, i und 4 folgende Werte
erhalten:
Beispiel I |
2 | 2,70 1,30 |
3 | 4 | 2,96 2,58 |
|
Rot Dmax zu Anfang nach 72 Std. |
2,60 2,04 |
52,0 | 2.52 2,46 |
13,0 | ||
Rot/10% | 21,0 | 3,00 1,88 |
2,0 | 3.55 3.12 |
||
Ciiin Dma, zu Anfang nach 72 Std. |
2 88 2,40 |
37,0 | 2,86 2,70 |
12.0 | ||
Grün Λ D % | 17,0 | 3,26 2.50 |
5,5 | ~4 3,44 |
||
Blau Dmax zu Anfang nach 72 Std. |
2,90 2,72 |
23.0 | 2,96 2.90 |
-14.0 | ||
Blau A D % | 6.0 | 2.0 |
Es würden Aufzeichnungsmaterialien wie oben hergestellt und entwickelt, wobei jedoch der Entwickler
wie folgt zusammengesetzt war: 2,2 g Natriumsulfit, 1,5 g Natriumthiosuifat, 2 g des Reaktionsproduktes aus
Nonylphcncl und Glycidyl, 2,0 g Tetrarncthylrcduktinsäure
und 0,25 g Diamino-o-cresol, enthaltend in 50 ml einer Masse, die noch 111 ml/Wasser, 6 g Hydroxyäthylcellulose
enthielt. Das Vergleichsmaterial enthielt 1060 mg/m2 Ag als Silberhalogenid, während das
erfindungsgemäße Material 129 mg/m2 Au als GoIdmercaptobenzimidazol
und 1237 mg/m2 Ag als Silberhalogenid enthielt
Die so hergestellten und entwickelten Aufzeichnungsmaterialien zeigten für die Silberübertragungsbilder
eine Am von 2,63 bzw. 2,45 für Rot und von 3,16 bzw.
3,01 für Grün. Diese Materialien lieferten nach üblicher
Innenraumbelichtung bei Raumtemperatur und üblicher feuchtigkeit üilberübertragungsbüder, deren Stabilitätswerte
als Dichteverlust der Silberübertragungsbilder in Abhängigkeit von der Zeit graphisch in Fi g. 1
dargestellt sind, wobei die Kurven A und B die Dm1x-Werte für Rot und Grün bei den erfindungsgemä-3en
Proben und die Kurven Cund Ddie Dmax-Werte für
Rot und Grün bei den Vergleichsproben darstellen.
Es wurden weitere Aufzeichnungsmaterialien wie oben hergestellt und entwickelt, wobei jedoch der
Entwickler 0,18 g Triaminophenol sowie an Stelle von Tolylhydrochirion Dimethylhydrochinon enthielt. Sowohl
das erfindungsgemäße als auch das Vergleichsmaterial wurden über übliche Graukeile belichtet und
daraus die Kurven für die Silberübertragungsbilder gemäß F i g. 2 abgeleitet. Die Kurven wurden durch
Auftragen der entsprechenden Farbbilddichten gegen den Logarithmus der Belichtung erhalten, wobei die
Kurven Λ Bund Cdie Blau-, Grün- und Rotdichten des
Vergleichsmaterials und die Kurven D, E und F die Blau-, Grün- und Rotdichten des erfindungsgemäßen
Materials zeigen. Der Entwickler für das erfindungsgemäße Material enthielt 5,26 g Goldthiosulfat, 1,02
Athylenthioharnstoff auf 100 ml Wasser, gepuffert auf einen pH-Wert von 9.
Aus den Kurven A und D ergibt sich deutlich, daß die
Blauempfindlichkeit des erfindungsgemäßen Materials bei einer Dichte von 1 ein ASA-Äquivalcr.t von 35 hat,
verglichen mit nur 22 für das Vergleichsmaterial. Die erhöhte Bildempfindlichkeit des erfindungsgemäßen
Materials bietet einen gewissen Ausgleich für das fehlende Blaulicht der üblichen Wolframlampen, so daß
bei Außenaufnahmen keine Blaufilter nötig sind, während gleichzeitig die Blau-, Grün- und Rotempfindlichkeit
in jedem Fall ausreichen.
Die Versuche zeigen eindeutig, daß die Verbesserung der Stabilität von Silberübertragungsbildern erfindungsgemäß
durch die Behandlung des Silberübertragungsbildes
mit einer Edelmetallverbindung bedingt ist
Claims (9)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von Bildern verbesserter Stabilität nach
dem Silbersalz-Diffusionsübertragiingsverfahren.
enthaltend photoempFindliches Silberhalogenid und Silberfällungskeime, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich eine Edelmetallverbindung enthält, deren Metall in der elektrochemischen
Spannungsreihe unterhalb des Silbers steht und die in einer Konzentration von mindestens 1 Gew.-%,
bezogen auf das als Silberhalogenid vorhandene Silber, vorliegt
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Edelmetallverbindung
im Entwickler, im lichtempfindlichen Teil des Aufzeichnungsmaterials oder in dem Silberfällungskeime
enthaltenden Bildempfangsmaterial enthalten ist.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Edeimetaiiverbindung
eine solche von Gold, Platin oder Palladium ist.
4. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Edelmetallverbindung wasserunlöslich, jedoch löslich in alkalischem Medium ist.
5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Edelmetallverbindung eine Organometaüverbindung ist.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Organometallverbindung
eine Komplexverbindung ist.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der organische Ligand
der Organometallverbindung eine heterocyclische Gruppe darstellt und ein Schwefelatom enthält.
8. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Edelmetallkonzentration, bezogen auf Silber als Silberhalogenid, 1 bis 20% beträgt.
9. Verwendung eines Aufzeichnungsmaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in einem
Farbaufzeichnungsverfahren, bei dem das Aufzeichnungsmaterial zusätzlich einen Farbraster enthält.
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