DE2158055B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines hohlen Gegenstandes aus vernetzbarem Elastomer - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines hohlen Gegenstandes aus vernetzbarem ElastomerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines hohlen Gegenstandes aus vernetzbarem Elastomer,
bei dem aus einer vernetzbaren Elastomermischung getrennt komplementäre Teile des Gegenstandes
unter Vermeidung einer Vernetzung geformt sowie die Teile an ihren Verbindungskanten zusammengepreßt
werden und das Elastomer durch Erhitzen vernetzt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der AT-PS 1 59 958 bekannt, bei dem unvulkanisierte Kautschukplatten in
einer kalten zweiteiligen Form, deren Formvertiefungen unmittelbar von flachen Wülsten begrenz: sind,
mittels kalter Stempel bei gewöhnlicher Temperatur in die Formhälften gepreßt werden, so daß die Kautschukplatten in die Formvertiefungen hineingezogen werden,
worauf dann nach Entfernen der Stempel aus den Formvertiefungen und Einführen eines Treibmittels
is durch Zusammenbringen der Formteile verschweißend
gestanzt wird, wobei die flachen Wülste mit ihrer ganzen Fläche aufeinander kommen. Hierbei werden
die in den Formvertiefungen befindlichen Kautschukplatten durch Unterdruck an die Wandungen der Form
angesaugt gehalten. Der beim verschweißenden Stanzen erforderliche Druck führt zu einer Wulstbildung
längs der Verbindungsnaht, die für ein gleichmäßiges Endprodukt nachteilig ist. Ferner muß das Ausgangsmaterial
eine relativ große Festigkeit aufweisen, damit aus den Kautschukplatten Ballhälften geformt werden
können, ohne daß dabei wesentliche Unterschiede in der Wandaicke auftreten. Hierdurch ergeben sich beiderseits
der neutralen Linie bei der Biegung beträchtliche Spannungsunterschiede, die gleichfalls das Endprodukt
nachteilig beeinflussen. Schließlich erfordert das Halten der vorgeformten Ballhälften an der Formoberfläche
mitteis Unterdruck eine zusätzliche Nachbearbeitung zum Entfernen des in die Saugöffnungen eingedrungenen
Materials.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art so auszubilden,
daß mit einem so geringen Druck beim Zusammenfügen der komplementären Teile gearbeitet
werden kann, daß eine Wulstbildung längs der Verbindungsnaht vermieden wird, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens vorzuschlagen.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Elastomermischung unmittelbar
vor dem Formen der komplementären Teile durch Wärme und mechanische Bearbeitung vorplastifiziert
wird.
Die Elastomermischung wird vor dem Formvorgang, obgleich sie unvernetzt ist, zur Beseitigung von
Strukturverfestigungen einer Bearbeitung, beispielsweise einem Mahlvorgang, lediglich in einem solchen
Ausmaß unterworfen und somit vorplastifiziert, daß dadurch die Vernetzung noch nicht eingeleitet wird. Auf
diese Weise reicht beim anschließenden Verbinden der komplementären Teile unter Wärmeeinwirkung ein so
geringer Druck für eine feste Verschweißung aus, daß durch diesen Druck praktisch keine Verformung an der
Verbindungsnaht auftritt und ein sehr gleichmäßiges Endprodukt erhalten wird, wie es insbesondere für
Tennisballkerne, Spielbälle und dergl. erforderlich ist.
Vorteilhafterweise erfolgt das Vorplastifizieren der Elastomermischung durch Spritzgießen oder Spritzpressen.
Während beispielsweise ein Mahlvorgang zum Vorplastifizieren der Elastomermischung getrennt vom
Formvorgang durchgeführt werden kann, wird durch Spritzgießen oder Spritzpressen die durchgearbeitete
und vorplastifizierle Elastomermischung direkt in die Form überführt, so daß zwischen Vorülastifizierune und
Formung die Elastomermischung von außen nicht mehr verschmutzt oder verunreinigt werden kann. Beim
anschließenden Verbinden der komplementären Teile kommen somit Flächen aufeinander zu liegen, die völlig
frei von Verschmutzung sind, wodurch eine feste Verschweißung unter nur geringer Druckeinwirkung
sehr begünstigt wird. Zugleich ergibt sich durch die
Vorplastifizierung durch Spritzgießer oder Spritzpressen eine Vereinfachung des gesamten Verfahrensablaufs.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, mit einer heizbaren
Form, die mindestens ein Paar Matrizen mit zugeordneten Patrizen zum Formen der komplementären Teile
des Gegenstandes aufweist, wobei die Matrizen am Rand der Formhohlräume Ausnehmungen aufweisen
und die Patrizen nach dem Formen der Teile unter deren Verbleib in den Matrizen von letzteren entfernbar
und die Matrizen mit den Teilen gegeneinander preßbar sind.
Eine derartige Vorrichtung ist aus Jer US-PS
25 37 089 bekannt, wobei unvulkanisierie Kautschukstücke
in die Formhälften eingelegt werden. Die Ausnehmungen auf dem Umfang der Formhohlräume
der Matrizen, die zur Aufnahme des überschüssigen Materials der durch Druckeinwirkung verformten
Kautschukstücke dienen, wirken mit entsprechenden Rippen an den Patrizen zur Ausbildung eines hohlen
Ringes längs der Verbindungsnaht zusammen, v. ■■ bei auf
diese Weise ein Nachinnenstülpen des Randcb eines so
komplementären Teiles beim Zusammenpressen verhindert werden soll. Im übrigen werden nach dieser
US-PS 25 37 089 die komplementären Teile beim Formvorgang teilweise gehärtet, wodurch ein erheblicher
Preßdruck mit Wulstbildung längs der Verbin- » dungsnaht angewendet werden muß, wenn auf Klebstoff
zum Verbinden verzichtet wird.
Demgegenüber wird nach der Erfindung die Vorrichtung zum besseren Halten der komplementären Teile in
den Matrizen beim Abheben der Patrizen so ausgebildet, daß die Ausnehmungen zur Bildung von in
Entformungsrichtung hinterschnittenen Halteansätzen an den Teilen ausgebildet sind und mit der Form eine
Druckgasquelle zum Beaufschlagen der patrizenseitigen Oberfläche der geformten Teile vom Beginn des
öffnens der Form an verbunden ist.
Durch die hinterschnittenen Halteansätze wird beim Abheben der Patrize das entsprechende Teil sicher in
der Matrize gehalten, wobei diese Haltewirkung durch die Druckbeaufichlagung begünstigt wird die das
Ablösen der Patrize von den geformten Teilen erleichtert und die Halteansätze in den entsprechenden
Ausnehmungen der Form anliegend hält. Gegenüber dem Halten der geformten Hälften in der Patrize nach
der AT-PS 1 59 958 durch Anlegen von Unterdruck werden durch die patrizenseitige Druckbeaufsrhlagung
Materialansätze auf der matrizenseitigen Oberfläche vermieden, die sich durch Einsaugen in die Saugöffnungen
auf der Matrizenoberfläche ergeben und eine Nachbearbeitung erfordern. Die in Entformungsrichtung
hinterschnittenen Halteansätze, die ein Verschieben der geformten Teile vor dem Verbinden verhindern,
bilden beim abschließenden Herausnehmen der fertigen, verbundenen Formteile aus den Matrizen kein nennenswertes
Hindernis. Durch die hintergeschnittene Formgebung der Halteansätze wird außerdem gewährleistet,
daß kein Gas zwischen Matrizenoberfläche und geformtes Teil gelangen kann. Insgesamt verhindern
diese Halteansätze damit eine Beschädigung der geformten Teile, die leicht beschädigbar sind, da die
Elastomermischur.g noch nicht vernetzt ist.
Als vernetzbares Elastomer kann Naturkautschuk, SBR, Neopren, Äthylen-Propylen-Kautschuk oder Nitrilkautschuk
Verwendung finden. Die Art des verwendeten Kautschuks hängt von den gewünschten Eigenschaften
des fertigen Gegenstandes ab. Ebenso hängt die Art und das Ausmaß der mechanischen Bearbeitung
zum Vorplastifizieren der Elastomermischung von dem jeweils gewählten Elastomer ab. So kann die \ erwendete
Spritzgieß- oder Spritzpreßeinnchtung auf einer entsprechend niedrigen Temperatur gehalten werden,
um eine Vernetzung des Elastomeren vor dem Verschweißen der komplementären Teile unter Wärme-
und Druckeinwirkung zu vermeiden.
Um eine Beschädigung der le.L-ht beschädigbaren,
un>'ernetzten komplementären Teile zu vermeiden und
das Abziehen der Patrize zu erleichtern, wird zu einem relativ frühen Zeitpunkt des Formungsvorgangs Druckgas
in der Trennebene der Teile eingeleitet. Das Druckgas wird eingeleitet, bevor und während die
Patrize von den geformten Teilen abgehoben wird. Als Druckgas kann Druckluft oder Stickstoff verwendet
werden. Die Form wird mit einem Druck von zumindesi 0,35 kg/cm2 beaufschlagt, jedoch können auch erheblich
höhere Drücke unter bestimmten Umständen verwendet werden. Für die Herstellung eines unter Driu k
stehenden Tennisballkerns kann die Form mit bis / , 1,76 kg/cm2 unter Druck gesetzt vi erden, bevor die Teile
miteinander verbunden werden. Für Reifen können auch noch höhere Drücke angewendet werden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den weiteren Unteransprüchen
angegeben.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1,2 und 3 Querschnitte von Halteansätzen:
F i g. 4 einen Querschnitt durch den Randbereich von zwei geformten Teilen mit einer Fugenverbindung;
F i g. 5 und 6 schematische Darstellungen einer Vorrichtung zur Vorbehandlung der Elas'.omermischung
vor der Herstellung der komplementären Teile;
Fig. 7 und 8 perspektivische Darstellungen einer Rotationsform mit den beiden Formungsstellungcn, bei
denen die Hälften einmal geformt und sodann miteinander verbunden werden;
Fig. 9 bis 16 schematische Darstellungen der Stufen bei einem vollständigen Spritzpreß-Vorgang, bei dem
die beiden Druckformen nacheinander für einen kontinuierlichen Beirieb eingesetzt werden:
Fig. 17 eine Schnittdarstellung eines Reifens und
Fig. 18 und 19 Schnittdarstellungen einer Schlauchverbindung,
die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt werden können.
Nach F i g. 1 ist ein komplementäres Teil 20, d. h. eine geformte Hälfte eines herzustellenden hohlen Gegenstandes
mit einem Halteansatz 21 längs des Randes versehen. Der Halteansatz 21 hat eine in Entformungsrichtung
hinterschnittene Oberfläche 22, die so geneigt ist, daß das in die Form in Richtung des Pfeils A
eingeleitete Druckgas durch diese Oberfläche 22 abgelenkt wird und dadurch nicht zwischen das Teil 20
und die Oberfläche der Form gelangen kann. Hierdurch wira das Bestreben des Gases, zwischen die Oberfläche
28, d. h. die Außenfläche des fertigen Gegenstandes und die Oberfläche der Form zu gelangen, erheblich
verringert.
In Fig.2 ist ein anders ausgebildeter Halteansatz 21
gezeigt, der mit dem geformten Teil 20 über einen schmalen Steg 23 verbunden ist. Eine Nachbehandlung
des fertigen geformten Gegenstandes wird durch diesen schmalen Steg 23 vereinfacht. Der Halteansatz 21 weist
ebenfalls eine hinterschnittene Oberfläche 22 zur Lenkung des Gasstromes in die Form auf.
Die Fig.3 zeigt eine Ausführungsform des Halteansatzes
21. Dieser weist alle Merkmale des Halteansatzes 21 der Fig.2 auf, seine Oberseite verläuft jedoch in
einem kleinen Winkel X gegenüber der Normalen zu dem geformten Teil 20. Dieser Winkel X kann
zweckmäßigerweise bis 45° betragen. Auf diese Weise wird vermieden, daß sich die beiden Halteansätze 21
miteinander verbinden, wenn die beiden Teile 20 miteinander verbunden werden. Eine Verbindung der
beiden Halteansätze 21 kann zu einer unerwünschten Verformung der Verbindung führen.
Die F i g. 4 zeigt einen Schnitt durch den Randbereich zweier komplementärer Teile 20 kurz vor dem
Zusammenfügen. Die Teile 20 weisen abgeschrägte Anlageflächen 26 und 27 auf, die somit eine überlappende
Verbindung ergeben.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Spritzpreßeinrichtung 36, bei der zu verformender Kautschuk einer Preßform
30 über eine Zufuhrschnecke 31 und eine Spritzpreßform 32 zugeleitet wird. Der Kautschuk wird durch die
Zufuhrschnecke 31 eingeleitet und füllt eine Spritzpreßkammer 34 und Durchlässe 35 der Spritzpreßform 32.
Der Kautschuk wird während dieses Vorgangs mit Hilfe von flüssigem Kühlmittel in Kühlkammern 33 unterhalb
der Vernetzungstemperatur gehalten. Die Fig. 5 zeigt eine Stufe, bei der die Spritzpreßkammern 34 und die
Durchlässe 35 durch die Zufuhrschnecke mit Kautschuk gefüllt sind. Die F i g. 6 zeigt die nächste Stufe, bei der
die Spritzpreßform 32 in eine Stellung in der Preßform 30 bewegt ist und die Preßform 30 geschlossen ist, so
daß der Kautschuk in Hohlformen 37 der Preßform 30 übergeleitet wird. Auf diese Art werden die komplementären
Teile 20 des Gegenstandes aus im wesentlichen ungehärtetem Kautschuk hergestellt, wobei der
Kautschuk im gewünschten Ausmaß vor der Formgebung durchgearbeitet und vorplastifiziert worden ist.
Die Spritzpreßform 32 kann sodann, nachdem die Preßform 30 unter Druck gesetzt ist, zurückbewegt
werden, und die Teile 20 können miteinander verbunden werden.
Die in F i g. 7 und 8 gezeigte drehbare Form besteht aus einem Formoberteil 80, einem Formunterteil 81,
einer Spritzpreßkammer 82 und einer Druckhülse 83. Das Formoberteil 80 enthält eine Matrize 84, eine
Patrize 85 und eine Formhöhlung 86. Das Formunterteil 81 enthält ebenso eine Matrize 87, eine Patrize 88 und
eine Formhöhlung 89.
In F i g. 7 ist die erste Stellung der Form unmittelbar
vor dem Schließvorgang und vor dem Formvorgang zweier Teile 20 gezeigt, wobei im geschlossenen
Zustand die Matrize 84 und die Patrize 88 ineinander greifen und damit eine Form für ein Teil 20 bilden.
Ebenso greifen die Matrize 87 und die Patrize 85 ineinander und bilden eine zweite Hohlform für ein
anderes Teil 20. Zur Herstellung von zwei komplementären Teilen 20 des Gegenstandes wird die Form
geschlossen, und der zu verformende Kautschuk wird in
die Form unter Druck über die Spritzpreßkammer 82 durch nicht dargestellte Spritzdurchlässe eingeleitet
Formoberteil 80 und das Formunterteil 81 relati\ zueinander verdreht, bis die zweite, in Fig.8 gezeigte
Stellung erreicht ist. In dieser Stellung kommen, wenr die Form wieder geschlossen ist, die beiden Matrizen 84
und 87, die je ein nicht dargestelltes Teil 20 au« Kautschuk enthalten, miteinander in Verbindung. Die
Patrizen 85 und 88 greifen in die Formhöhlungen 89 unc 86 ein. Die Form wird wiederum geschlossen, und die
beiden geformten Teile 20 werden miteinandei
ίο verbunden und vulkanisiert. Da sich die Form innerhalb
der Druckhülse 83 befindet, kann sie in jederr gewünschten Stadium, beispielsweise unmittelbar nach
dem Formen und Trennen der Teile 20, unter Druck gesetzt werden. Die Drehung des Formoberteiles 8C
und des Formunterteiles 81 sowie das Verbinden der Teile 20 kann daher unter Gasdruck erfolgen.
Die Fig. 9 bis 16 zeigen einen Arbeitszyklus mittels
einer Spritzpreßform zum Herstellen von Hohlkernen 52 für Tennisbälle. Die Druckformen 40 und 41 werden
nacheinander verwendet, so daß ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht wird. Jede Druckform 40 und 41
enthält zwei gegenüberliegende Sätze von Matrizen 42 die sich in einer oberen Formplatte 48 und einer unteren
Formplatte 49 befinden. Die untere Formplatte 49 kann mit Hilfe eines Stempels 50 nach oben in Richtung auf
die obere Formplatte 48 gehoben werden. Zwei Spritzpreßkammern 43 und 44, die die Kautschukmenge
aufnehnnen, sind zwischen zwei Rücken an Rücken liegenden Patrizenelementen 45 angeordnet. Diese mit
Spritzpreßkammern 43 und 44 sowie mit Patrizen versehenen Einheiten 46 und 47 können in die
Druckformen 40 und 41 zwischen die gegenüberliegenden Sätze von Matrizen 42 hinein und aus diesen heraus
bewegt werden. Wenn die Einheit 46 zwischen den beiden Druckformen 40 und 41 zum »Aufladen« liegt,
befindet sich die Einheit 47 innerhalb der Druckform 41. Wenn sich entsprechend die Einheit 47 in die
»Auflade«-Stellung bewegt, bewegt sich die Einheit 46 in die Druckform 40 hinein.
Die F i g. 9 zeigt die erste Betriebsstufe. Die Einheit 47 ist leer und befindet sich innerhalb der Druckform 41,
und die Einheit 46 wird mit Kautschuk gefüllt. Als Einrichtung zum Einführen des Kautschuks in die
Einheiten dient eine Förderschnecke, wie sie in Fig. 5
und 6 dargestellt ist. In Fi g. 10 hat sich die Einheit 46 in die Druckform 40 und die Einheit 47 in die Ladestellung
bewegt. In F i g. 11 hat der Stempel 50 die Formplatte 49 der Form in Berührung mit der Einheit 46 gebracht, bis
sich die Einheit 46 unter Druck zwischen den Formplatten 48 und 49 befindet. Diese Druck drückt den
Kautschuk in der Spritzpreßkammer 43 in die Hohlfonmen, die durch die Matrizen 42 und die
Patrizenelemente 45 gebildet werden. Dadurch werden Teile 2Oi der herzustellenden Hohlkerne 52 geformt.
Während dieser Vorgang abläuft wird die Spritzpreßkammer 43 der Einheit 47 mit Kautschuk gefüllt
In der nächsten Stufe (Fig. 12) ist die Druckform 40
durch Absenken der Formplatte 49 mit Hilfe des Stempels 50 geöffnet Die Einheit 46 hat sich im leeren Zustand aus der Druckform 40 herausbewegt und die gefüllte Einheit 47 ist in die Druckform 41 eingetreten.
Die Druckform 40 wird zwischen den in den F i g. 11 und
12 wiedergegebenen Stufen unter Druck gesetzt d- rt,
bevor die Patrizenelemente 45 der Einheit 46 von den geformten Teilen 20 abgezogen werden.
Die Fi g. 13 zeigt den Stempel 50 der Druckform 40,
der wiederum die Formplatte 49 anhebt jedoch in diesem Falle die direkte Berührung mit der oberen
Formplatte 48 bringt. Auf diese Weise werden die geformten komplementären Teile 20 zusammengeführt,
und die Hohlkerne 52, die so gebildet werden, werden vulkanisiert. Die Einheit 46 wird in dieser Stufe neu
gefüllt.
Die Fig. 14 zeigt die Druckform 40, die durch Absenken des Stempels 50 geöffnet ist und aus der die
geformten Hohlkerne 52 herausgenommen werden. Zu dieser Zeit hebt der Stempel 50 der Druckform 41 die
untere Formplatte 49 dieser Form an und setzt die Einheit 47 zwischen den Formplatten 48 und 49 unter
Druck. Auf diese Weise werden die Teile 20 in der Druckform 41 hergestellt.
Die Fig. 15 zeigt eine Stufe entsprechend Fig. 12, bei
der der Stempel 50 der Druckform 41 abgesenkt und die Einheit 47 abgezogen ist und zwei gegenüberliegende
Sätze von geformten Teilen 20 in der Druckform 41 zurückläßt. Die erneut gefüllte Einheit 46 ist wiederum
in die Stellung in der Druckform 40 eingebracht worden. Die Druckform 41 wird unter Druck gesetzt, bevor die
Einheit 47 und deren Patrizenelemente 45 abgezogen sind.
Nach F i g. 16 hebt der Stempel 50 der Druckform 41 die Formplatte 49 an die Formplatte 48, so daß die Teile
20 in dieser Form zu Hohlkernen 52 verbunden werden. Zur gleichen Zeit wird der Stempel 50 der Druckform 40
angehoben, wobei er die Einheit 46 zwischen den Formplatten 48 und 49 in dieser Form unter Druck setzt.
Auf diese Weise wird eine weitere Gruppe von Teilen 20 hergestellt. Der gesamte Vorgang kann kontinuierlich
wiederholt werden. Die entnommenen Hohlkerne 52 werden gesammelt und zum Entfernen der nicht
gezeigten Halteansätze 21 nachbehandelt.
Die F i g. 17 zeigt einen Schnitt durch einen halbfesten
Reifen. Der Reifen wird zuerst in Form von zwei ungehärteten halbtoroid-förmigen Teilen 20 hergestellt.
Die Teile 20 weisen zwei etwa U-förmige Aussparungen 62 und 63 auf der mit dem anderen Teil 20 zu
verbindenden Oberfläche auf. Eines der Teile 20 weist außerdem einen Ventileinlaß 66 auf. Die beiden Teile 20
werden entlang der Linie B miteinander in Berührung gebracht, so daß die beiden Paare der U-förmigen
Aussparungen 62 und 63 miteinander in Verbindung kommen und zwei Kanäle bilden, die im Inneren des
Reifens umlaufen. Die beiden Teile 20 werden sodann miteinander verbunden und vulkanisiert. Die Haiteansätze
21 entlang den Verbindungslinien werden entfernt und danach kann einer der Kanäle über den Ventileinlaß
66 nach Einsetzen eines Ventils aufgeblasen werden.
Die Fig. 18 zeigt einen Schnitt einer Schlauch-Schlauch- oder Zapfhahn-Schlauch-Verbindung aus
Kautschuk. Die Verbindung weist im wesentlichen einen etwa zylindrischen Hohlkörper 70 auf, der eine
kreisförmige öffnung 71 an jedem Ende besitzt, die den Zugang zum Inneren des Hohlkörpers 70 freigibt. Jedes
Ende des Hohlkörpers 70 ist mit einer umgeschlagenen Lippendichtung 72 mit etwa kegelstumpfförm'ger
Gestalt versehen. Zur Verbindung mit einem Zapfhahn oder einem Schlauch wird der nicht dargestellte
Zapfhahn bzw. der Schlauch in die öffnung 71 gedrückt, so daß die Lippendichtung 72 diesen dicht festhält. Ein
unter Druck stehendes Medium, das in die Verbindung eingeleitet wird, übt einen Druck auf die rückwärtigen
Oberflächen 73 der Lippendichtungen 72 aus und hält dadurch die Verbindung fest. Die Verbindung ist aus
zwei identischen komplementären Teilen 20 hergestellt, wobei die Halteansätze 21 nicht gezeigt sind. C ist die
Verbindungslinie der Teile 20. Die Fig. 19 zeigt einen
Schnitt durch eine ähnliche Verbindungseinrichtung mit einer T-Abzweigung 76. Die identischen Teile 20 sind
entlang der Linie D miteinander verbunden.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen eines hohlen Gegenstandes aus vernetzbarem Elastomer, bei dem
aus einer vernetzbaren Elastomermischung getrennt komplementäre Teile des Gegenstandes unter
Vermeidung einer Vernetzung geformt sowie die Teile an ihren Verbindungskanten zusammengepreßt
werden und das Elastomer durch Erhitzen vernetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elastomermischung unmittelbar vor dem Formen der komplementären Teile durch Wärme
und mechanische Bearbeitung vorplastifiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorplastifizieren durch Spritzgießen
oder Spritzpressen erfolgt
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2, mit einer heizbaren
Form, die mindestens ein Paar Matrizen mit zugeordneten Patrizen zum Formen der komplementären
Teile des Gegenstandes aufweist, wobei die Matrizen am Rand der Formhohlräume Ausnehmungen
aufweisen und die Patrizen nach dem Formen der Teile unter deren Verbleib in den
Matrizen von letzteren entfernbar und die Matrizen mit den Teilen gegeneinander preßbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen zur Bildung von in Entformungsrichtung hinterschnittenen Halteansätzen
(21) an den Teilen ausgebildet sind und mit der Form eine Druckgasquelle zum Deaufschlagen
der patrizenseitigen Oberfläche der geformten Teile (20) vom Beginn des öffnens der Form an
verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Druckgasquelle
mit der Form in deren Trennebenen mündet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Spritzgießeinrichtung
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dall sie als Spritzpreßeinrichtung
(36) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als kombinierte
Spritzgieß-Spritzpreß-Einrichtung ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Formunterteil
(81) jeweils um 60 Grad versetzt eine Matrize (87), eine Patrize (88) und eine leere Formhöhlung
(89) angeordnet sind, diesem Formunterteil (81) ein identisches Formoberteil (80) zugeordnet ist, die
beiden Formteile (80,81) zunächst mit ihren Patrizen (85,88) gegenüber ihren Matrizen (84,87) schließbar
sind und nach dem Formen der komplementären Teile (20) und dem öffnen der Form die beiden
Formteile (80 und 81) relativ zueinander um 60 Grad verdrehbar sind, so daß beim neuerlichen Schließen
der Form die beiden komplementären Teile (20) sich gegenüberliegen und die beiden Patrizen (85, 88) in
die entsprechenden leeren Formhöhlungen (86, 89) eintauchen.
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