DE19532361C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsscheibe, die mindestens zwei Mischungskomponenten Gummi enthält - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsscheibe, die mindestens zwei Mischungskomponenten Gummi enthältInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Kupplungsscheibe, die einen metallenen Ringkörper und
mindestens zwei Mischungskomponenten Gummi enthält, unter
Verwendung einer in ein Formunterteil und ein Formoberteil
geteilten Form, in die der Ringkörper und die Mischungskompo
nenten Gummi eingebracht und ausvulkanisiert werden. Die
Erfindung wird anhand von lediglich zwei unterschiedlichen
Mischungskomponenten Gummi beschrieben, kann aber sinngemäß auch
auf mehr als zwei Mischungskomponenten Gummi angewendet werden.
Wichtig ist, daß die beiden Mischungskomponenten Gummi unter
schiedliche Eigenschaften aufweisen, beispielsweise die eine
Mischungskomponente Gummi relativ hart und die andere Mischungs
komponente Gummi demgegenüber relativ weich eingestellt ist. Die
beiden Mischungskomponenten können sich ansonsten auch durch
ihre Eigenschaften unterscheiden. Eine solche Kupplungsscheibe
weist neben einem metallenen Ringkörper, der innen an der
Kupplungsscheibe angeordnet ist, zwei aneinander anschließende
Bereiche auf, wobei in dem einen Bereich die eine Mischungs
komponente Gummi und in dem anderen Bereich die andere
Mischungskomponente Gummi untergebracht ist. Die eine Mischungs
komponente Gummi, die relativ weich eingestellt ist, hat dabei
in erster Linie Dämpfungsfunktion beispielsweise bei auftreten
den Schwingungen an der Kupplungsscheibe, zu erfüllen, während
die andere Mischungskomponente Gummi in erster Linie verschleiß
fest ausgebildet sein soll, beispielsweise dort, wo Stücke einer
Zahnkupplung in den Bereich mit der zweiten Mischungskomponente
Gummi eingreifen und das Einrücken und Ausrücken der Kupplung
erfolgt. Solche Kupplungsscheiben werden insbesondere in den
Antriebssträngen von Baufahrzeugen, bei Schiffsantrieben u. dgl.
eingesetzt.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung einer solchen
Kupplungsscheibe findet eine in ein Formunterteil und ein
Formoberteil geteilte Form Verwendung, in die der metallene
Ringkörper und die Mischungskomponenten Gummi eingebracht und
gemeinsam ausvulkanisiert werden. Dabei werden harte und weiche
Gummistücke in einen Hohlraum der Form so eingelegt, daß die
weichen Gummistücke im wesentlichen den Hohlraum dort ausfüllen,
wo die weiche Mischungskomponente Gummi angeordnet sein soll,
während umgekehrt die anderen, harten Gummistücke z. B. radial
weiter außen in dem einzigen Raum angeordnet werden. Die Form
wird dann geschlossen und geheizt, wobei beide Mischungskompo
nenten Gummi zusammen ausvulkanisiert werden. Dabei entsteht
dann die fertige Kupplungsscheibe mit dem ausvulkanisierten
Bereich, wobei jedoch die Trennungslinie zwischen den zwei
Mischungskomponenten Gummi unregelmäßig verläuft und von
Kupplungsscheibe zu Kupplungsscheibe schwankt, weil es nicht
gelingt, die Gummistücke übereinstimmend in die Form einzulegen
und reproduzierbare Kupplungsscheiben zu erzeugen. Durch die
unterschiedliche Lage der Trennungslinie erhalten die Kupplungs
scheiben auch unterschiedliche Eigenschaften, insbesondere
unterschiedliche Dämpfungseigenschaften. Auch die Kennlinien der
auf diese Weise hergestellten Kupplungsscheiben unterscheiden
sich voneinander. Die Verbindung zwischen den beiden Mischungs
komponenten Gummi ist nicht sicher genug. Es besteht die Gefahr
der Lagentrennung. In diesem Fall entsteht eine mit Fehlern
behaftete Kupplungsscheibe, die nicht brauchbar ist. Das
Einlegen der Gummistücke in die Form hat auch den weiteren
Nachteil, daß kein gleichmäßiger Innendruck in der Form über den
Umfang der Kupplungsscheibe aufgebracht werden kann.
Bei einem weiteren bekannten Herstellverfahren solcher Kupp
lungsscheiben werden keine Gummistücke in die Form eingebracht,
sondern ein erster Rohling aus der ersten Mischungskomponente
Gummi und ein zweiter Rohling aus der zweiten Mischungskompo
nente Gummi. Die jeweiligen Rohlinge werden gestanzt und so in
die Form eingelegt. Die Rohlinge werden mit Überschußmaterial
gestanzt, damit auf jeden Fall genügend Material für die
Formgebung und Vulkanisation zur Verfügung steht. In der Form
sind Austriebskanäle zur Aufnahme überschüssigen Gummis
vorgesehen. Bei diesem Herstellverfahren der Kupplungsscheibe
verläuft die Trennlinie zwischen den beiden Bereichen der zwei
Mischungskomponenten Gummi bereits regelmäßiger als bei dem
zuerst beschriebenen Herstellverfahren. Die Reproduzierbarkeit
ist jedoch nur bedingt gegeben, weil die Trennungslinie immer
noch Unregelmäßigkeiten enthält. Da mit überschüssigem Material
gearbeitet wird, baut sich ein hoher Druck in der geschlossenen
Form auf der zu diesen Unregelmäßigkeiten führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsscheibe aufzuzeigen,
mit denen Kupplungsscheiben mit gleichmäßigen reproduzierbaren
Kennlinien unter sicherer Verbindung von zwei Bereichen aus zwei
Mischungskomponenten Gummi herstellbar sind.
Erfindungsgemäß wird dies bei dem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß eine mindestens drei
teilige Form mit zwei wahlweise zu benutzenden Formoberteilen
Verwendung findet, daß die Form mit dem ersten Formoberteil
geschlossen wird, daß die erste Mischungskomponente Gummi in die
geschlossene Form eingespritzt und anvulkanisiert wird, daß die
Form geöffnet und mit dem zweiten Formoberteil geschlossen wird,
und daß die zweite Mischungskomponente Gummi in die geschlossene
Form eingespritzt und beide Mischungskomponenten Gummi gemeinsam
ausvulkanisiert werden, wobei der metallene Ringkörper vor dem
Schließen der Form mit dem ersten oder dem zweiten Formoberteil
in das Formunterteil eingelegt wird.
Damit wird erfindungsgemäß gleichsam ein Zweikomponentenspritz
verfahren für zwei Mischungskomponenten Gummi aufgezeigt. Mit
dem neuen Verfahren ist es möglich, beim Einspritzen der
Mischungskomponenten Gummi einen definierten Einspritzdruck
anzuwenden und während des Vulkanisierens aufrechtzuerhalten.
Dies gilt insbesondere beim Einspritzen der zweiten Mischungs
komponente Gummi, um eine sichere Verbindung der beiden Bereiche
aus den jeweiligen Mischungskomponenten Gummi zu erzielen. Das
Einspritzen hat den weiteren Vorteil, daß die jeweilige
Mischungskomponente genau dorthin fließt, wo sie angeordnet
werden soll. Es entsteht damit ein reproduzierbares Verfahren,
mit dem gleiche Kupplungsscheiben mit übereinstimmenden Eigen
schaften herstellbar sind. Trennungsfehler zwischen den beiden
Bereichen der beiden Mischungskomponenten Gummi werden sicher
vermieden. Schließlich ist das neue Verfahren auch preiswerter
durchführbar, weil kostenintensive Handarbeit, insbesondere das
Einlegen der Gummistücke in die Form, vermieden wird. Die
gesamte Rohlingsherstellung der Mischungskomponenten Gummi wird
vereinfacht.
Insbesondere ist es möglich, daß die zwei Mischungskomponenten
Gummi nach ihrem jeweiligen Einspritzen in die geschlossene Form
unter einen definierten Druck gesetzt und während des Ausvulka
nisierens gehalten werden. Diese individuelle Druckanwendung
sowie ggf. der Einsatz eines definierten Druckverlaufes über der
Vulkanisierzeit wirken sich positiv auf die Eigenschaften der
Kupplungsscheibe aus.
Es können zwei Mischungskomponenten Gummi mit unterschiedlichen
Vulkanisierzeiten eingesetzt werden, wobei die Mischungskompo
nente Gummi mit der längeren Vulkanisierzeit zuerst eingespritzt
wird. Die zuerst eingespritzte Mischungskomponente wird mit der
Differenz der Vulkanisierzeiten der beiden Mischungskomponenten
anvulkanisiert, so daß nach dem Einspritzen der zweiten
Mischungskomponente beide Mischungskomponenten gemeinsam und
zeitgleich ausvulkanisieren. Damit ist es ohne weiteres möglich,
Mischungskomponenten mit unterschiedlichen Vulkanisierzeiten zu
verarbeiten. Wenn umgekehrt Mischungskomponenten mit ähnlichen
Vulkanisierzeiten verarbeitet werden sollen, ist es dagegen
erforderlich, für unterschiedliche Vulkanisierzeiten zu sorgen.
Solche unterschiedlichen Vulkanisierzeiten der zwei Mischungs
komponenten Gummi können durch unterschiedlich hohe Anteile von
zugefügten Beschleunigern aufeinander abgestimmt werden.
Vor dem Schließen der Form mit dem ersten oder dem zweiten
Formoberteil kann ein durchbrochener Stützkörper derart in das
Formunterteil eingelegt werden, daß er bei der Kupplungsscheibe
zwischen den beiden Mischungskomponenten Gummi angeordnet ist.
Der Stützkörper kann aus Metall, Kunststoff oder dgl. ausgebil
det sein und weist vorzugsweise eine annähernd zylindermantel
förmige Gestalt auf. Durch die durchbrochene Ausbildung stehen
die beiden Mischungskomponenten Gummi über die Durchbrechungen
auch im Bereich des Stützkörpers in unmittelbarem Kontakt zuein
ander. Der Stützkörper dient dazu, insbesondere die härtere
Mischungskomponente Gummi zusätzlich zu stabilisieren. Dadurch
kann die der Volumenanteil der härteren Mischungskomponente
Gummi selbst relativ klein gehalten werden.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
arbeitet mit einer geteilten Form, einer Presse und einer
Einrichtung zum Einpressen der Mischungskomponente Gummi.
Erfindungsgemäß weist die Form neben dem Formunterteil zwei
wahlweise zu benutztende Formoberteile auf, wobei das erste
Formoberteil in Verbindung mit dem Formunterteil nur einen
ersten Raum für die Aufnahme der zuerst eingespritzten
Mischungskomponente Gummi bildet, während das Formoberteil in
Verbindung mit dem Formunterteil und der bereits eingespritzten
ersten Mischungskomponente Gummi einen zweiten Raum für die
Aufnahme der zweiten eingespritzten Mischungskomponente Gummi
bildet. Damit ist sichergestellt, daß bei jedem der beiden
Einspritzvorgänge jeweils ein definierter Raum zur Verfügung
steht, in den die jeweils eingespritzte Mischungskomponente
Gummi gelangt. Die unterschiedlichen Bereiche Gummi werden dabei
an der Kupplungsscheibe reproduzierbar und örtlich genau
angeordnet. Infolgedessen bildet sich auch die Trennungslinie
zwischen den beiden Bereichen reproduzierbar immer an derselben
Stelle aus.
Es versteht sich, daß entweder der erste oder der zweite Raum in
der Form auch durch den in die Form einzulegenden Ringkörper
begrenzt wird. Um welchen Raum es sich konkret handelt, hängt
davon ab, ob die erste oder die zweite Mischungskomponente Gummi
an den Ringkörper angespritzt wird. Handelt es sich um die erste
Mischungskomponente Gummi, so ist der Ringkörper vor dem
Schließen der Form mit dem ersten vom Formoberteil in das
Formunterteil einzulegen und begrenzt dann den ersten Raum.
Entsprechend begrenzte Ringkörper beim Einlegen in das vom
Formunterteil vorm Schließen der Form mit dem zweiten
Formoberteil den zweiten Raum.
Es ist auch möglich, daß nur ein Formoberteil eingesetzt wird,
dem ein lösbarer Einsatz zugeordnet ist, so daß dieses eine
Formoberteil einmal mit und einmal ohne den Einsatz Anwendung
findet, so daß insoweit die beiden Formoberteile funktionsmäßig
zur Verfügung stehen.
Für die erste und die zweite Mischungskomponente Gummi ist
sinnvollerweise jeweils eine separate Einrichtung zum Einpressen
In die Form vorgesehen. Bei den Einrichtungen kann es sich um
IM- (injection molding) oder TM- (transfer molding) Einrich
tungen handeln. Dabei ist eine beliebige Kombination der zur
Anwendung kommenden Einpreßverfahren möglich. So kann zunächst
ein äußerer Zahnkranz im TM-Verfahren und anschließend eine
weiche Zwischenschicht zwischen dem metallischen Ringkörper und
dem Zahnkranz im IM-Verfahren gespritzt werden.
Oberhalb des ersten Raums kann eine Einrichtung zum Zurückhalten
der bereits in die Form eingepreßten ersten Mischungskomponente
Gummi vorgesehen sein. Diese Einrichtung stellt sicher, daß die
erste Mischungskomponente in dem vom Unterteil zurückgehalten
wird, wenn das vom Oberteil zum auswechseln angehoben wird.
Die Einrichtung zum Rückhalten kann beispielsweise zwei
zusammenfahrbare Halbringe aufweisen, die in ihrer zusammen
gefahrenen Stellung einen geschlossenen Ring ausbilden, der dem
vom Formoberteil zuzurechnen ist.
Zum Entnehmen der fertigen Kupplungsscheibe aus dem vom
Unterteil sind die Halbringe auseinander zu fahren, m die
Kupplungsscheibe nach oben frei zu geben. Das Verfahren der
Halbringscheiben kann beispielsweise mit Hydraulikzylindern
erfolgen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines konkreten
Ausführungsbeispiels einer Form für die Durchführung des
Verfahrens beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 die Form im Querschnitt, wobei links und rechts die
vertikale Mittellinie verschiedene Formoberteile
dargestellt sind, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Form mit einem ersten
Formoberteil und einem neben der Form angeordneten
zweiten Formoberteil.
Die Form 1 ist zwischen einer unteren Aufspannplatte 2 und einer
oberen Aufspannplatte 3 angeordnet. Hierbei Führungssäulen 4
vorgesehen, die die Bestandteile der Form 1 relativ zu den
Aufspannplatten 2 und 3 und relativ zueinander führen. Bei den
Bestandteilen der Form 1 handelt es sich um ein Formunterteil 5
und ein Formoberteil 6, die sich ihrerseits wiederum aus
einzelnen Bestandteilen zusammensetzen. Das Formunterteil weist
einen sogenannten TM-Topf 7 auf, in denen von unten ein
TM-Kolben 8 eingesetzt ist. Von oben ist in den TM-Topf ein
Unterformeinsatz 9 eingesetzt. Auf den TM-Topf 7 ist eine
Unterformplatte 10 aufgelegt. Das Formoberteil 5 weist eine
Grundplatte 11 und einen an der Unterseite der Grundplatte
angeordneten Oberformeinsatz 12 auf. Der Oberformeinsatz 12 ist
in der rechten und linken Hälfte von Fig. 1 unterschiedlich
ausgebildet und entspricht so rechts einem ersten und links
einem zweiten Formoberteil 6. In der rechten Hälfte ist ein
Formeinsatz 12′ mit einer nach unten vorspringenden Trennwand 13
wiedergegeben. Der in der linken Hälfte dargestellte Oberform
einsatz 12′′ weist diese nach unten vorspringende Trennwand 13
nicht auf. Zum Formoberteil gehört auch noch ein Paar von
halbringförmigen Schieberplatten 14, die seitlich an den Ober
formeinsatz 12 anschließen und oberhalb der Unterformplatte 10
angeordnet und auf dieser Unterformplatte 10 in horizontaler
Richtung verschiebbar gelagert sind. Die Schieberplatten 14
gehören aber dennoch zum Formoberteil 6, da sie den Innenraum
der Form 1 nach oben begrenzen. Die Schieberplatten 14 sind im
dem Sinne ringförmig, daß sie im zusammengeschobenen Zustand
einen geschlossenen Ring um den Oberformeinsatz 12 bilden. Sie
weisen jedoch keine kreisförmigen äußeren Abmessungen auf. Nach
dem Auseinanderfahren geben die Schieberplatten 14 den Innenraum
der Form nach oben frei. Zum Auseinanderfahren sind für jede
Schieberplatte 14 ein oder mehrere Hydraulikzylinder 15
vorgesehen. Ein solcher ist in Fig. 1 in der linken Hälfte
dargestellt, wobei die vorgeschobene Stellung des Hydraulik
zylinders mit durchgezogenen Linien und eine zurückgezogene
Stellung des Hydraulikzylinders mit gestrichelten Linien
wiedergegeben ist.
Beim Herstellen einer Kupplungsscheibe mit der Form 1 wird
zunächst der Oberformeinsatz 12′ gemäß der linken Hälfte von
Fig. 1 verwendet. So begrenzen das Formunterteil 5 und das
Formoberteil 6 einen ersten Raum 16, der einen ersten Teilraum
des Innenraums der Form 1 darstellt. In dem ersten Raum 16 wird
eine erste Mischungskomponente Gummi über Einspritzkanäle 17
eingepreßt. Hinter den Einspritzkanälen 17 befindet sich ein
TM-Zylinder 18, in den der TM-Kolben 8 eingedrückt wird, so daß die
in dem TM-Zylinder 18 befindliche erste Mischungskomponente
durch den Einspritzkanal 17 in den ersten Raum 16 gepreßt wird.
Dieser Vorgang entspricht dem Vorgehen nach dem TM- (transfer
molding) Verfahren. Nachdem die erste Mischungskomponente Gummi
in dem ersten Raum 16 anvulkanisiert ist, wird die Form 1
geöffnet, um den Oberformeinsatz 12′ gegen den Oberformeinsatz
12′′ auszutauschen. Hierbei halten die Schieberplatten 14, die
bereits in der Form befindliche erste Mischungskomponente
zurück, damit diese nicht aufgrund ihrer Haftung an dem
Oberformansatz 12′ mit dem Formoberteil 6 aus der Form 1
herausgezogen wird. Nachdem die Form 1 unter Verwendung des
Oberformeinsatzes 12′′ wieder geschlossen ist, verbleibt in der
Form 1 ein zweiter Raum 19, der einen zweiten Teilraum des
Innenraums der Form 1 darstellt. Der zweite Raum 19 wird nach
außen durch die bereits in die Form 1 eingepreßte erste
Mischungskomponente Gummi begrenzt. Nach innen erfolgt seine
Begrenzung durch den spätestens jetzt in das Formunterteil
eingelegten metallenen Ringkörper 20, für den Führungsstifte 21
an dem Unterformeinsatz 9 vorgesehen sind. Weiterhin wird der
zweite Raum nach oben und unten durch den Unterformeinsatz 9 und
den Oberformeinsatz 12′′ begrenzt. In den zweiten Raum 19 münden
Einspritzkanäle 22, die an der Oberseite der oberen Aufspann
platte 3 in einer von einer Zentrierscheibe 23 geführten
Angußbuchse 24 beginnen. Die Angußbuchse 24 ist zum Anschließen
einer Spritzgußmaschine nach dem IM- (injection molding)
Verfahren vorgesehen, mit der eine zweite Mischungskomponente
Gummi in den zweiten Raum 19 eingepreßt wird. Anschließend
erfolgt ein Ausvulkanisieren beider Mischungskomponenten in der
Form 1. Dabei erfolgt nicht nur die Vulkanisierung innerhalb der
Mischungskomponenten, sondern auch ein Anvulkanisieren der
Mischungskomponenten aneinander und ein Anvulkanisieren der
zweiten Mischungskomponente Gummi an den Ringkörper 20. Für die
Temperaturführung beim Vulkanisieren der Mischungskomponenten
Gummi sind Heizpatronen 25 in die Grundlatte 11 des Formober
teils 6 eingelassen. Es versteht sich, daß das Vulkanisier
verhalten der beiden Mischungskomponenten Gummi aufeinander
abzustimmen ist und daß auch die Vulkanisierbedingungen auf das
Vulkanisierverhalten abzustimmen sind. Nach dem Fertig
vulkanisieren der Kupplungsscheibe wird das Formoberteil 6
angehoben und die Schieberplatten 14 werden mittels der
Hydraulikzylinder 15 auseinandergezogen, so daß die fertige
Kupplungsscheibe nach oben frei aus dem Formunterteil entnommen
werden kann.
Zusätzlich zu den hier beschriebenen Verfahrensschritten kann
vor dem Schließen der Form mit dem ersten oder dem zweiten
Formoberteil ein durchbrochener Stützkörper aus Metall,
Kunststoff oder dgl. derart in das Formunterteil eingelegt
werden, daß er bei der Kupplungsscheibe zwischen den beiden
Mischungskomponenten Gummi angeordnet ist.
Die in den Figuren dargestellte Form 1 ist für die bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, bei der im ersten
Schritt ein äußerer, härterer Zahnkranz gespritzt wird und
anschließend eine weichere Zwischenschicht zwischen dem
Ringkörper und dem Zahnkranz gespritzt wird. Die Erfindung ist
aber auch mit Vorteilen durchführbar, wenn die Schichten in der
Reihenfolge von innen nach außen gespritzt werden. Hierbei
gestaltet es sich allerdings schwieriger, die bereits in die
Form eingespritzte erste Mischungskomponente Gummi beim Öffnen
der Form zum Auswechseln des Oberformeinsatzes 12 zurück zu
halten.
Neben den im einzelnen erwähnten Bestandteilen sind in den
Fig. 1 und 2 Rollen 26 dargestellt, mit denen die Grundplatte
11 des Formoberteils 6 in einer Führung 27 geführt wird. Diese
Führung 27 ermöglicht es, mit 2 Grundplatten 11 zu arbeiten, bei
denen in die eine dauerhaft der Oberformeinsatz 12′ und die in
die andere dauerhaft der Oberformeinsatz 12′′ eingebaut ist. Die
beiden Grundplatten 11 können dabei durch Verbindungsstücke 28
miteinander verbunden sein und in Richtung eines Doppelpfeils
bei der Herstellung der Kupplungsscheiben hin und her verschoben
werden. An den Grundplatten 11 sind weiterhin Kabelkanäle 30
ausgebildet, in denen insbesondere die Versorgungsleitungen für
die Heizpatronen 25 geführt werden. Letztlich sind an den
Grundplatten 11 Druckstücke 31 vorgesehen, die rückwärtig auf
die Schieberplatten 14 einwirken und diese bei geschlossener
Form 1 zu dem gewünschten Ring um den Oberformeinsatz 12
zusammendrücken.
Bezugszeichenliste
1 Form
2 untere Aufspannplatte
3 obere Aufspannplatte
4 Führungssäule
5 Formunterteil
6 Formoberteil
7 TM-Topf
8 TM-Kolben
9 Unterformeinsatz
10 Unterformplatte
11 Grundplatte
12 Oberformeinsatz
13 Trennwand
14 Schieberplatte
15 Hydraulikzylinder
16 erster Raum
17 Einspritzkanal
18 TM-Zylinder
19 zweiter Raum
20 Ringkörper
21 Führungsstift
22 Einspritzkanal
23 Zentrierscheibe
24 Angußbuchse
25 Heizpatrone
26 Rollen
27 Führung
28 Verbindungsstück
29 Doppelpfeils
30 Kabelkanal
31 Druckstück
2 untere Aufspannplatte
3 obere Aufspannplatte
4 Führungssäule
5 Formunterteil
6 Formoberteil
7 TM-Topf
8 TM-Kolben
9 Unterformeinsatz
10 Unterformplatte
11 Grundplatte
12 Oberformeinsatz
13 Trennwand
14 Schieberplatte
15 Hydraulikzylinder
16 erster Raum
17 Einspritzkanal
18 TM-Zylinder
19 zweiter Raum
20 Ringkörper
21 Führungsstift
22 Einspritzkanal
23 Zentrierscheibe
24 Angußbuchse
25 Heizpatrone
26 Rollen
27 Führung
28 Verbindungsstück
29 Doppelpfeils
30 Kabelkanal
31 Druckstück
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kupplungsscheibe, die einen
metallenen Ringkörper und mindestens zwei Mischungskomponenten
Gummi enthält, unter Verwendung einer in ein Formunterteil und
ein Formoberteil geteilten Form, in die der Ringkörper und die
Mischungskomponenten Gummi eingebracht und ausvulkanisiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine mindestens dreiteilige
Form (1) mit zwei wahlweise zu benutzenden Formoberteilen (6)
Verwendung findet, daß die Form mit dem ersten Formoberteil
geschossen wird, daß die erste Mischungskomponente Gummi in die
geschlossene Form eingespritzt und anvulkanisiert wird, daß die
Form geöffnet und mit dem zweiten Formoberteil geschlossen wird,
und daß die zweite Mischungskomponente Gummi in die geschlossene
Form eingespritzt und beide Mischungskomponenten Gummi gemeinsam
ausvulkanisiert werden, wobei der metallene Ringkörper vor dem
Schließen der Form mit dem ersten oder dem zweiten Formoberteil
in das Formunterteil eingelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zwei Mischungskomponenten Gummi nach ihrem jeweiligen Ein
spritzen in die geschlossene Form unter einen definierten Druck
gesetzt und während des Ausvulkanisierens gehalten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die zwei Mischungskomponenten Gummi mit unterschiedlichen
Vulkanisierzeiten eingesetzt werden, daß die Mischungskomponente
Gummi mit der längeren Vulkanisierzeit zuerst eingespritzt wird,
und daß die zuerst eingespritzte Mischungskomponente mit der
Differenz der Vulkanisierzeiten anvulkanisiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
unterschiedlichen Vulkanisierzeiten der zwei Mischungskomponen
ten Gummi durch unterschiedlich hohe Anteile von hinzugefügten
Deschleunigern aufeinander abgestimmt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Schließen der Form mit dem ersten oder dem
zweiten Formoberteil ein durchbrochener Stützkörper derart in
das Formunterteil eingelegt wird, daß er bei der Kupplungsschei
be zwischen den beiden Mischungskomponenten Gummi angeordnet
ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, mit einer geteilten Form, einer Presse und
einer Einrichtung zum Einpressen der Mischungskomponente Gummi,
dadurch gekennzeichnet, daß die Form (1) neben dem Formunterteil
(5) zwei wahlweise zu benutzende Formoberteile (6) aufweist,
wobei das erste Formoberteil in Verbindung mit dem Formunterteil
nur einen ersten Raum (16) für die Aufnahme der zuerst
eingespritzten Mischungskomponente Gummi bildet, während das
zweite Formoberteil in Verbindung mit dem Formunterteil und der
bereits eingepreßten ersten Mischungskomponente Gummi einen
weiten Raum (19) für die Aufnahme der zweiten eingespritzten
Mischungskomponente Gummi bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Formoberteil mit einem lösbaren Einsatz (12) versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für die erste und die zweite Mischungskomponente Gummi
jeweils eine separate Einrichtung zum Einpressen in die Form
vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß oberhalb des ersten Raums (16) eine Einrichtung
zum Zurückhalten der bereits in die Form eingepreßten ersten
Mischungskomponente Gummi beim Anheben des ersten Formoberteils
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zum Rückhalten zwei zusammenfahrbarer
Halbringscheiben (14) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132361 DE19532361C1 (de) | 1995-09-01 | 1995-09-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsscheibe, die mindestens zwei Mischungskomponenten Gummi enthält |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132361 DE19532361C1 (de) | 1995-09-01 | 1995-09-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsscheibe, die mindestens zwei Mischungskomponenten Gummi enthält |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19532361C1 true DE19532361C1 (de) | 1997-06-19 |
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ID=7771066
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1995132361 Expired - Fee Related DE19532361C1 (de) | 1995-09-01 | 1995-09-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsscheibe, die mindestens zwei Mischungskomponenten Gummi enthält |
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Country | Link |
---|---|
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-
1995
- 1995-09-01 DE DE1995132361 patent/DE19532361C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
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