DE2157579A1 - Herstellung von Pigmenten - Google Patents
Herstellung von PigmentenInfo
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Description
Patentonwälto
Mönchen 2, BräuhauMtraß. 4/111
Case 3-7248/ΐίΛ 1467
CDlA-GEIGY AG, Basel, Schweiz
Herstellung von Pigmenten
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Ph.th.alocyanin-P
igment en und "besonders das Mahlen von rohem Phthalocyanin
in wäßriger Suspension, in Anwesenheit oberflächenaktiver Mittel, wobei eine filtrierbare Paste des Phthalocyanins,
das hauptsächlich in der Beta-Pigment-Form vorliegt, erhalten wird.
Bei' den meisten Herstellungsverfahren erhält man Phthalocyanine in der physikalischen Form harter, kristalliner Feststoffe,
die als Pigmente wertlos sind. Bevor die rohen Phthalocyanine als Pigmente Verwendung finden können, müssen sie auf eine
feine Partikelg^öße Verkleinert und in eine brauchbare Pigmentform
übergeführt werden. Phthalocyanine kommen in einer Anzahl kristalliner Formen vor, von denen die zwei bedeutendsten als
Alpha- und Beta-Formen bekannt sind, wobei die erstgenannte röter im Farbton ist, als die letztgenannte; tatsächlich stellt
unter gewissen Bedingungen die Beta-Form die stabile Form dar und die Alpha-Form kann,besonders in Anwesenheit von aromatischen
Kohlenwasserstoffen, in die Beta-Form übergehen. Aus diesen und anderen Gründen bevorzugt man häufig zur Pigmentierung
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"— 2 —
von vornherein Phthalocyanine in der Beta-Form.
Die meisten Herstellungsverfahren für nieht-cklorierte Phthalocyanine
führen zur Bildung der -rohen Beta-Forn·," doch kommt es
häufig vor, daß durch das Verfahren zur anschließenden Umwandlung des Rohmaterials in die Pigmentform, die Überführung eines
beträchtlichen Anteils des Pigments in die Alpha-Form bewirkt wird. Bei der Wahl des Verfahrens zur Umwandlung in die
Pigmentform, unter gleichzeitiger Beibehaltung eier Beta-Form des
Pigments, ist daher Sorgfalt geboten.
Es gibt viele Veröffentlichungen über die Herstellung von
Phthalocyaninen in der Pigmentform. Sofern sie das Mahlen von Phthalocyaninen.betreffen, wird besonders die Notwendigkeit hervorgehoben, als Medium zur Suspension des Phthalocyanine, organische
Flüssigkeiten zu verwenden. In den US-Patentschriften 2 556 726 und 2 556 727 wird die Verwendung großer Mengen von
säuerstoff haltigen, organischen Flüssigkeiten wie Aceton oder
Äthylalkohol befürwortet, dazu wird hervorgehoben, daß der Ersatz von säuerst of f halt iger, organischer Flüssigkeit durch Wasser,
zum Mißlingen führt und daß WaßVermahlung von Phthalocyaninen mit Keramik- oder Metallkugeln, keine Produkte
mit guten Pigmenteigenschaften liefert. Dazu lehrt die britische Patentschrift 1 091 906, daß durch Mahlen von rohem Phthalocyanin
mit Mahlkörpern wie Eies, Kugeln oder Sand in V/asser, kein Produkt, in einer als Pigment verwertbaren Form,erhalten
wird.
Trotz dieser Ausführungen v/äre es ein klarer Vorteil, wenn man die Feinzerkleinerung oder Mahlvorgänge in wäßrigem Medium ausführen
könnte, wodurch sich der Einsatz von Lösungsmitteln erübrigte und die Feuergefahr ausgeschlossen werden könnte. Tatsächlich
ist aus der US-Patentschrift 2 816 115 ein Verfahren zur Herstellung von Phthalocyanin in der Beta-Pigment-Form bekannt,
wobei Wasser als Medium benutzt wird. Bei diesem Verfahren
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BAD ORIGINAL
wird beim Kahlen ein was serlösliches ,anion! seiles Dispergierungsnittel
verwendet und das liah.lverfab.ren führt zu einer nieht-iiltrierbaren
Aufschleiriinung, die anschließend ausgeflockt werden
muß; das Pigment wird abfiltriert oder in Form des erhaltenen
Breis "benutzt, Vermutlich um diese Ausfloekungs— und Filtrationsstufe
zu vermeiden, wird in der US-Patentschrift 2 999 862
ein ähnliches Verfahren "beschrieben, wobei jedoch Wasser das alleinige Feinzerkleinerungsmedium darstellen soll.
Die Technologie wäßriger Suspensionen, die oberflächenaktive
Mittel enthalten, ist komplex und die Stabilität der -Dispersion hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das oberflächenaktive
Mittel bevjix'kt die Stabilität durch Adsorption an der Grenzfläche Feststoff/Lösung, wobei der erreichte Stabilitätsgrad
von Art und Menge des verwendeten oberflächenaktiven Mittels
abhängt, Je größer offensichtlich die Grenzfläche ist, desto mehr eines gegebenen oberflächenaktiven Mittels wird benötigt.
Die brennfläche hängt von dem Gewicht des dispergierten Peststoffes
und der durchschnittlichen Teilchengröße ab. In einein
Sj'stein in dem das Gewicht des dispergierten Feststoffs konstant
ist,aber die durchschnittliche Teilchengröße durch Vermählen
reduziert wird, wächst die Grenzfläche und es muß immer mehr des oberflächenaktiven Mittels zugesetzt v/erden, um die Stabilität
zu erhalten, ΐ/enn ursprünglich genügend oberflächenaktives
Mittel zugefügt wurde, so daß am Ende der Feinzerkleinerung das erforderliche Adsorptionsniveau erreicht wird, flockt die
Dispersion nicht aus und ist nicht filtrierbar. In der.US-Patentschrift 2 816 115 wird ein Verfahren fcesclirieben, bei
dem dies beobachtet wird.
In der britischen Patentschrift 1 096 192 wird ein Verfahren
zur Umwandlung eines,wie dort definierten,rohen Kupfer-Phthaloeyanins
in ein Kupfer-Phthalοeyanin,vorwiegend der Alpha—Form,
beschrieben und beansprucht, welches darin besteht, eine Auf-
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schlämmung des rollen Kupf er~Plithalocyanin in wäßrigem Medium,
vielcli.es ein oberflächenaktives Mittel In einer Menge von nicht
mehr als 5 i° des Gewichts des Kupfer-Phthalocyanins enthält.., mit;
teilchenförmigen Mahlkörpern so lang© zu bewegen, his mindestens
90 fo des Kupfer-Phthalocyanins in der Alpha-Kristallform vorliegen..
Weiter vrird in dieser Patentschrift ausgeführt, daß mehr
als 5 f° oberflächenaktives Mittel einen ■beträchtlichen Entflokkungsgrad=während
des Mahlvorganges aufrechterhalten. Deutlich reicht hier die Menge des verwendeten oberflächenaktiven Mittels
nicht aus, während des Mahlvorgangs Stabilität zu liefern.
Wenn jedoch die Menge des zugefügten oberflächenaktiven Mittels
nicht genügt, den erforderlichen Adsorptionsgrad am Ende des Feinzerkleinerungsverfahrens zu erreichen, dann flockt die Dispersion
aus und kann ohne weitere Behandlung filtriert werden. Auf diese Weise kann durch eine sorgfältige Steuerung der Menge
des oberflächenaktiven Mit teils, ein technisch wertvolles Pigment
hergestellt werden, das nach beendigter Feinzerkleinerung ausflockt und filtrierbar ist.
Erfiiidungsgemäß wird daher ein Phthalocyanin—Pigment hergestellt,
das zumindest zu 80 c/o in der Beta-Pigment-Form vorliegt, da.durch,
daß erstens eine dispergierte Suspension von rohem Pigment in P wäßrigem Medium, welches von 5 bis 10 Gew.^ oberflächenaktives
Mittel enthält, so lange feinzerkleinert wird, bis das Pigment ausflockt und das Sj'stem in einen filtrierbaren Brei überführt
ist, und zweitens\/G-ewinnung des pigmentförmigen Phthalocyanine
aus dem Brei, durch Filtration oder Zentrifugieren. Bevorzugt wird die Feinzerkleinerung für eine beträchtliche Zeit nach der
offensichtlichen Ausflockung weitergeführt, um.sieher zu gehen,
daß die Ausflockung so vollständig wie möglieh erfolgt.
Das erfindungsgemäß hergestellte Pigment kann leicht in trokkener Form isoliert werden und besitzt ein annehmbares G-efüge ,
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BADORlGfNAL
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wohingegen die Isolierung von trockenem Pigment aus einer nichtfiltrierbaren
Dispersion,beispielsweise durch Eindampfen in üblicher
Weise, zu einem unbrauchbaren Produkt mit sehr hartem Gefüge und möglicherweise hohem Gehalt an oberflächenaktivem Mittel
führt. Sowohl die erfindungsgemäß hergestellte,filtrierbare Paste,
als auch das Pigment selbst, stellen also wertvolle Produkte dar.
Die Pigmentsuspensionen wurden in verschiedenen Stadien während
des erfindungsgemäßen Verfahrens mikroskopisch untersucht. Zu ·■
Beginn des Verfahrens stellt man große rohe Teilchen fest, die während des Eeinzerkleinerungsvorgangs rasch in ihrer Größe
abnehmen. Im Anfangsstadium sind die Teilchen klar voneinander unterschieden und das System ist daher entflockt. Bei weiterer
Reduzierung ihrer Größe beginnen die Teilchen zusämmerizuflocken, was auch mikroskopisch beobachtet werden kann. Am Ende der Zerkleinerungsperiode
variiert der Grad der Ausflockung in Abhängigkeit von Art und Menge des verwendeten oberflächenaktiven
Mittels; in jedem EaIl jedoch ist es möglich, das Pigment durch Vakuumfiltration durch Eiltrierpapier zu isolieren.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man technisch
wertvolles Pigment in der Beta-Eorm,bei einer geringeren Anzahl von Verfahrensschritteii, als bei dem aus der US-Patentschrift
2 816 115 bekannten Verfahren. Dazu liegt das erhaltene Pigmenterzeugnis, wie später gezeigt wird, vorwiegend in der Beta-Eorm
vor, im Gegensatz zu dem,nach dem Verfahren der US-Patentschrift
2 999 862, welches in Abwesenheit eines oberflächenaktiven Mittels
arbeitet, erhaltenen Pigment, das eine beträchtliche Menge der Alpha-Eorm enthält.
Die relativen Anteile von Alpha- und Beta-Eorm in einem Pigment können leicht bestimmt werden, beispielsweise durch
Röntgendiagramme, besonders dann, wenn mindestens 80 $& in der
Beta-Eorm vorliegen. Erstrebenswert ist selbstverständlich die
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BAD ORIOJNAL
-G-
100 $-ige Beta-Form, jedoch sind auch 95 $ und darunter gut
■brauchbar.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete oberflächenaktive
Mittel kann nicht-ionisch, kationisch oder anionisch sein und ist bevorzugt wasserlöslich oder so beschaffen, daß es wasserlöslich
gemacht werden kann.Die zu verwendende Menge wird .selbstverständlich
zv/eckmäßig so ermittelt, daß das System während der Feinzerkleinerung ausflockt, was leicht experimentell erfolgen
kann; eine Mindestmenge von 5 $ ist Bedingung, da bei geringeren Mengen das Pigment zu rasch ausflockt, das Produkt
damit zu rasch dem Mahlvorgang entzogen wird, unnötig große Mengen der Alpha-Form enthalten kann und zu schwache Pigment-Eigenschaften
besitzt. Um dies zu zeigen, wurden Proben von rohem Kupfer-Phthalocyanin,100 Stunden mit der 10-fachen Menge
ihres Gewichts an Glaskugeln von 1mm Durchmesser,mit verschiedenen
Mengen des handelsüblichen oberflächenaktiven Mittels "lexofor 90 A 20", einem nicht-ionischen Material der Formel
R.O (C2H4O)nH, in der R den Rest eines Cg-Fettalkohols und η =
20 bedeuten vermählen. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Anteil an | Anteil der Beta- | Zustand des Pigments |
ffexofor | Form des Phthalo | am Ende der Feinzer |
90 A 20 | cyanine im Pro- ' dukt |
kleinerung |
2 1/2$ | 94$ | ausgeflockt |
5$ | 100$ | ausgeflockt |
7 1/2$ | 100$ | ausgeflockt |
10$ | 100$ | ausgeflockt |
12 1/2$ | 100$ | entflockt |
15$ | 100$ | entflockt |
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Der notwendige Anteil an oberflächenaktivem Mittel liegt in diesem Fall klar zwischen 5 und 10 °/o. Allgemein ausgedrückt
kann man erwarten, daß etwa β bis 10 Gew.$ des btierfläclienakti—
Ten Mittels, "bezogen auf das r one Pigment ,verwendet werden.
Pur das erf indxrngsgemäße Verfahren kann ein weiter Bereich von
oberflächenaktiven Mitteln verwendet Λ-mrden; Beispiel« für
nicht-ionische Typen sind Pettsäure-Köndensate von ,Äthylenaxyd,
Alleylphenol-Kondensate von Äthylenoxyd und Polyalkylenglykole,
Beispiele für kationische oberflächenaktive Mittel sind Tetramine,
kondensiert mit Äthylenoxyd, langke^tige primäre Amine
und Cetyl-pyridinium-bromid und Beispiele für anionische oberflächenaktive
Mittel sind Triäthanolaminseif en, Dodecyl-henzolsulfonsäure
und sulfatierte Fettalkohole.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorwiegend durch Vermählen
des Pigments mit aus Einzelteilen hestehenden Mahlkörpern durchgeführt,
die in wäßrigem Medium unlöslich sind. Sand, Porzellan, Kunststoff, Metall oder Glaskugeln können verwendet werden. Glaskugeln
mit einem Durchmesser von 0,5 "bis 3 mm sind "besonders geeignet. Die Peinzerkleinerung kann in einer Kugelmühle oder in
einer Perl-Mühle, wie sie heispielsweise im Handel als "Perl-MiIl"
erhältlich ist, vorgenommen werden. In einem Chargen-Peanzerkleinerungsverfahren
werden normalerweise 2 his 14 Gewichtsteile Mahlkörper pro !.eil rohes Pigment eingesetzt.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Wassermenge sollte ausreichen, um eine rührfähige Masse zu ergehen und dies
ist abhängig von der Größe der eingesetzten und der endgültigen Teilchen des Pigmente, sowie von der Art des verwendeten Peinzerteilungsgeräts.
Die verwendete "ftassermenge iann zweckdienlich
von 0,5 his 50 Gewichtsteilem pro Gewichtsteil des Pigments betragen
und wird im allgemeinen 2 bis 10 Gewichtsteilen pro Gbwichtsteil
Pigment entsprechen» Die Zugabe des fessers kann auf
einmal, gewünsentenfalls aber auch im Verlauf einer gewissen
Zeit erfolgen, so daß zu Beginn der Mahlperiode,das Pigment in einer höheren Konzentration vorliegt, als am Ende. Wird das
Wasser im Verlauf einer gewissen Zeit zugefügt, so kann die Mahlmischung ursprünglich einen Wassergehalt in dem Bereich
von 0,5 his zu 1 Gewichtsteil, bezogen auf das Gewicht des
Pigments ,aufweisen, anschließend wird langsam weiteres Wasser
zugegeben, bis die Mischung zwischen 5 und 15 Gewichtsteile. Wasser pro Gewichtsteil Pigment enthält.
Die Mahldauer hängt von der verwendeten Zerkleinerungsapparatur, dem Gewicht, der Größe und der Art der Mahlhilfe und der
Wassermenge ab. Wird eine Perl-Mühle (Perl-Mill) benützt, beträgt
die Mahldauer normalerweise mindestens 2 Stunden und wird im allgemeinen wenigstens 6 Stunden betragen. Wird eine Kugelmühle
verwendet, so wird die Mahldauer meist zwischen 24 und
200 Stunden liegen. Welche Art von Apparatur jedoch auch immer verwendet wird, die Gesamtdauer des Mahlvorgangs liegt vorzugsweise
zwischen dem 1 1/2-und 2-fachen der Zeit, die benötigt
wird, bis das Pigment auszuflocken beginnt.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet gut bei Raumtemperatur W (200G). !Tatsächlich wird bei allen Mahlvorgängen Wärme gebildet,
so daß es notwendig ist zu kühlen, wenn das Gemisch bei Raumtemperatur gehalten werden soll; die Temperatur darf etv/as ansteigen,
beispielsweise auf 600C, ohne sich nachteilig auszuwirken,
so daß die Kosten für die Kühlung gespart werden können; jedoch ist es vorzuziehen, daß die Ilahltemperatur in keinem Falle
900C überschreitet.
Nach Beendigung der Peinzerkleinerung wird das Pigment im allgemeinen
von der wäßrigen Mischung abfiltriert, gewaschen und getrocknet.
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/*■ ■ ■ .
Das Pigment kann so leicnt in der trockenen Beta-Pigment-Form
erhalten werden, was einen weiteren Vorteil der Erfindung darstellt.
Palte dies gewünscht wird, kann das Pigment, nachdem es
zerkleinert wurde,einer konventionellen Behandlung unterzogen werden, "beispielsweise der Behandlung mit Chlorwasserstoffsäure
"bei erhöhter Temperatur, mit anschließender Filtration, Freiwaschen
vom Chlorid und Trocknung.
Die erfindungsgemäß hergestellten Pigmente "besitzen eine hohe ·
Färbekraft und können zur !Färbung einer Vielzahl von Produkten
dienen, beispielsweise von Papier, Kunststoffen,Lacken,Tinten'ItHd
künstlichen Fasern. Die Erfindung läßt sich auf alle Arten von Phthalocyanin-Pigmenten anwenden, auf metallfreie, wie auf metallhaltige
wie Cobalt-, Zink-, Cadmium- und Nickel-Phthalocyanine.
Von besonderem Interesse ist jedoch das Kupfer-Phthalocyanin,
da dieses Produkt das größte commerzielle Interesse besitzt. .-. ■
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung; alle Teile
und.Anteile beziehen sich, falls nicht anders angegeben, auf
das Gewicht.
Beispiel 1 - 24 '. ■
20 Teile rohes Kupfer-Phthalocyanin-Blau, 2 Teile oberflächenaktives
Mittel und 200 Teile Wasser wurden 100 Stunden,bei 200C,
in einer Kugelmühle,mit 200 Teilen Glas-Mahlkugeln von 1 mm
Durchmesser gemahlen. Nach dem Mahlen wurde das ausgeflockte Pigment abfiltriert, gewaschen und getrocknet und anschließend
analysiert. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:
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Beispiel | oberflächenaktives Mittel | Anteil der Beta-3?orm des Phthalocyanin.^ -im Produkt |
1 | keines | 55 io |
. 2 | Texofor Ä2: äthoxylierter (2 Mol) Cetyl-oleyl-alkohol |
100 io |
3 | lexofor A6: äthoxylierter (6 Mol) Cetyl-oleyl-alkohol |
100 io |
4 | Texofor Λ10: äthoxylierter (10 Mol)Cetyl-oleyl-älkohol |
94 io |
5 | Texofor B9: äthoxylierter (9 Mol) Lauryl-alkohol |
96 <fo |
6 | Texofor CB: Polvalkylen- glycol 300 Bioleat |
100 ia |
7 | Texofor FX128:äthoxyliertes (12/13 Mol) Octyl-Kreaol |
100 ia ^" -f |
8 | Texofor 9OA4:äthoxylierter (4 Mol) Oleyl-cetyl-alkohol |
loo i* |
9 | Supronic B75: Polyalkylen- glycole-Blockpolymeres von Äthylen und Propylen-oxiden |
93 io |
10 | Supronic B100: Polyalkylen- glycole-Blockpolymeres von Äthylen und Propylen-oxiden |
100 $> , |
11 | Emuisogen M: Alkylphenol- Koridensat von A'thylenoxid |
loo io |
12 | Lissapol NZ: Nqnylphenol- Kondensat von Äthylenoxid |
97 $ |
13 | Belloid F2:Triäthanolamin- aeife von Kolophonium/Öl- aäure/Leinöl |
too io |
14 | Belloid PR: Triäthanolamin- oleat |
99 io |
15 | Nansa SSA: Bodecylbenzol- sulfonsäure |
loo io |
16 | Pentrone T: Natriumsalz des sulfatierten Oleyl-cetyl- alkohols |
91 io |
17 | Catafor 02: Oleyl-amin kondensiert mit 2 Mol Äthylenoxid als Acetat |
98 ia- |
18 | Catafor 05: Oleylamin kondensiert mit 5 Mol Äthylenoxid als Acetat |
loo io |
209822/ TOO-S
Beispiel | oberflächenaktives Mittel | Anteil der Beta-Form des Phthalocyanine im Produkt |
19 | Catafor 06: Oleylamin kondensiert mit 6 Hol iithylenoxid als Acetat |
100 io |
20 | Catafor 09: Oleylamin kondensiert mit 9 Mol iithylenoxid als Acetat |
94 fo ■ |
21 | Armeen CD: langkettigea primäres Amin (vorwiegend G^2) als Acetat |
98 fo |
22 | Armeen T: langkettiges primäres Amin (C1^,C1„ und Oleyl) als Acetat |
loo io |
23 | Ethomeen S/12: äthorylierte (2 Mol) Sojafett-amine |
100 fa |
24 | Horpan CPB: Cetyl- pyridinium-bromid |
ίσο io |
Texofor, Supronic, Emulsogen, Belloid, Hansa, Pentrone, Catafor,
Armeen, Ethomeen und Morpan sind Handelsbezeichnungen.
25 Teile rohes Kupfer-Phthaloc3'anin-Blau, 1 Teil Texofor 90 A 20
und 1,2 Teile Hansa SSA wurden in 35 Teilen Wasser mehrmals,bei
600C,durch eine 50 Liter Perl-Mühle (Perl-Mill) mit 200 Teilen
Glasschleifkugeln, mit einem Durchmesser von etwa 1 mm geführt. 200 Teile Wasser wurden langsam zugefügt. Die gesamte Mahldauer
betrug 12 Stunden.
Es wurden 10 Teile verdünnte Chlorwasserstoffsäure zugegeben
und das Gemisch eine Stunde bei 800C gerührt. Das Pigment wurde
abfiltriert, vom Chlorid freigewasehen und bei 600C getrocknet.
Man erhielt ein Phthalocyanin-Blau-Pigmentjzu 100 # in der Beta-Form,mit
einer ausgezeichneten Farbkraft in lithographischen
Tinten.
60 g eines rohen Presskuchens von Kupfer-Phthalocyanin-Blau
(mit 40 g Trockengewicht) wurden in 30 ml Wasser verdünnt und 3 g Texofor 90 A 20 zugegeben.
Die Suspension wurde in einer 1 Liter Perl-Mühle (Perl Mill)
mit 1 min Glasperlen 24 Stunden vermählen; während dieser Zeit
wurden 350 ml Wasser portionsweise zugefügt um den flüssigen
™ Zustand aufrechtzuerhalten. Nach dem Vermählen wurden die· Glasperlen
herausgesiebt, die Suspension mit 60 g konzentrierter Chlorwasserstoffsäure 1 Stunde "bei 8O0C gerührt, das Pigment
anschließend abfiltriert, geloschen und bei 600O getroclcnet.
Das Produkt bestand zu 90 fo aus der Beta-Form und zu 10 /o aus
der Alpha-Form.
30 g eines rohen Kupfer-Phthalocyanin-Blau Presskuchens (mit 20 g Trockengewicht) wurden mit 50 ml Wasser verdünnt und 1,5g
Mansa SSA zugefügt.
Die Suspension wurde in einer 1 Liter Perl-Mühle (Perl Mill) mit 1 mm Glasperlen 24 Stunden vermählen, wobei 200 ml Wasser
portionsweise zugesetzt wurden, um den flüssigen Zustand zu erhalten. ITaeh dem Vermählen wurden die Glasperlen herausgesiebt,
die Suspension mit 30 g konzentrierter Chlorwasserstoffsäure 1 Stunde bei 800C gerührt, das Pigment anschließend abfiltriert,
gewaschen und bei 600C getrocknet. Das Produkt enthielt 82 fi
der Beta-Form und 18 fo der Alpha-Form.
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Beispiel 28 .
60 g eines rohen Kupfer-Phthalocyanin-Blau Presskuchen (mit
40 g !Trockengewicht) wurden mit 30 ml Wasser verdünnt, das 3,0 g Catafor 02 und 1,5 ml Eisessig enthielt.
Die Suspension wurde 24 Stunden in einer 1 Liter Perl-Mühle
(Peri Mill) mit 1 mm Glasperlen.vermählen; während dieser Zeit
wurden portionsweise 350 ml Wasser zugesetzt, um.den füssigen Zustand zu erhalten. Die G-lasperlen wurden ausgesiebt, die Suspension
mit 60 g konzentrierter Chlorwasserstoffsäure 1 Stunde · hei 800O gerührt, das Pigment anschließend abfiltriert, gewaschen
und bei 600C getrockent.
Das Produkt enthielt 88 fo der Beta-Form und 12 °ß>
der Alpha-Form.
Nach dem Verfahren von Beispiel 2 der US-Patentschrift 2 999 862,
wurden 17 Teile rohes Kupfer-Phthaloeyanin und 200 Teile Wasser, 40 Stunden bei 650C in einer Kugel-Mühle gemahlen. Anschließend
wurde das Verfahren 2 χ unter Zusatz von 6 % Texafor 90 A 20, .
bzw. 6 fo Catafor 02 zu dem Mahlgemisch wiederholt. Das nach dem
Verfahren der US-Patentschrift hergestellte Produkt enthielt 30$
der Alpha-Form; die erfindungsgemäß hergestellten Produkte enthielten weniger als 1 $ der Alpha-Form und stellten Pigmente mit
einem grüneren Farbton dar, als das erstgenannte.
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Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Phthalocyanin-Pigments,
das zumindest zu 80 fo in der ß-Pigment-IOrm vorliegt, dadurch
gekennzeichnet, daß
a) eine dispergierte Suspension von rohem Pigment in wäßrigem Medium, welches von 5 bis 10 Gew.^ oberflächenaktives Mit-
* tel enthält, so lange feinzerkleinert bzw. vermählen wird,
bis das Pigment ausflockt und das System in einen filtrierbaren Brei übergeführt ist und
b) das pigmentförmige Phthalocyanin aus dem Brei durch Filtration oder Zentrifugieren gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das rohe Pigment mit teilchenförmigen Mahlkö'rpem vermählen
wird, die in dem wäßrigen Medium unlöslich sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
^ hergestellte Phthalocyanin zumindest zu 95 $ in der ß-Pigment-ΙΓοπη
vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
gesamte Mahldauer zwischen der 1 1/2 und 2-fachen Zeit liegt, bei der das Pigment auszuflocken beginnt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 10 io oberflächenaktives Mittel verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete oberflächenaktive Mittel wasserlöslich ist oder was-
. aerlöslich gemacht werden kann.
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7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß da.s Pigment von der Paste abfiltriert, gewaschen und getrocknet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die filtrierbare Paste mit Chlorwasserstoffsäure hei erhöhter
Temperatur behandelt wird und das Pigment anschließend
aus dem Brei abfiltriert, gewaschen und getrocknet wird.
9. 3?iltri erbare Phthalocyanin-Pigment-Paste hergestellt nach
dem Verfahren von Anspruch 1 oder 2.
10. Phthalocyanin-Pigment hergestellt nach dem Verfahren von
Anspruch 7 oder δ.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB5689970A GB1362180A (en) | 1970-11-20 | 1970-11-20 | Preparation of pigments |
Publications (3)
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