-
Armbanduhr Die Erfindung bezieht sich auf eine Armbanduhr mit einem
das Uhrwerk umgebenden Uhrengehäuse, welches mit einem das Zifferblatt abdeckenden
Uhrenglas versehen ist.
-
Es sind bereits verschiedenartige Konstruktionen von Armbanduhren
bekannt geworden. In aller Regel sitzt das eigentliche Uhrwerk in einem gleichzeitig
als Uhrengehäuse dienenden Rahmen, der auf der Vorderseite ein Abdeckglas trägt,
an dem ferner an einander gegenüberliegenden Stellen das Armband befestigt ist,
wobei auf der Rückseite ein deckelartiger Boden aufgeklemmt oder -geschraubt wird,
so daß
das Uhrwerk allseitig umgeben, gegebenenfalls wasserdicht
von dem Gehäuse umschlossen wird. Nach Abnahme des deckelartigen Bodens kann man
das Uhrwerk aus dem Gehäuse herausnehmen, was jedoch nur von geschultem Personal
durchgeführt werden kann. Bei anderen Konstruktionen sitzt das Uhrwerk mit Zifferblatt
und Zeigern auf dem deckelartigen Boden, so daß man das Uhrwerk unter Lösen dieses
Bodens aus dem Gehäuse herausnehmen kann.
-
In jedem Falle muß der Klemm- oder Schraubverschluß boden-und gehäuseseitig
außerordentlich genau, also mit äußerster Präzision gearbeitet werden, um eine Staub-
oder gar Wasserdichtigkeit des Gehäuses zu erzielen. Gerade wegen dieser Präzision
tritt aber nach mehrmaligem Öffnen und Schließen ein unvermeidbarer Verschleiß auf,
so daß die gewünschte Dichtigkeit nicht mehr gewährleistet ist. Abgesehen davon,
daß derartige Handhabungen nur von geschultem Fachpersonal ausgeführt werden können,
ergibt sich der weitere Nachteil, daß man im Falle einer erforderlichen Reparatur
des Uhrwerks dieses nicht aus dem Gehäuse herausnehmen und separat zur Werkstatt
verschicken kann, weil dann Beschädigungsgefahr bestände. Man muß also in der Praxis
die gesamte Uhr zur Werkstatt geben und in Kauf nehmen, daß die Uhr für längere
Zeit zum Gebrauch nicht zur Verfügung steht.
-
Bei sehr kostbaren Armbanduhren mit beispielsweise Gold-, Platingehäusen
und -armbändern ergibt sich der weitere Nachteil, daß nach Verschleiß des eigentlichen
Uhrwerks allenfalls mit großem Reparatur- und Kostenaufwand ein anderes Uhrwerk
einsetzbar ist, ohne allerdings eine
zuverlässige Staub- und Wasserdichtigkeit
zu. erreichen. Im allgemeinen sind auch das kostbare Uhrengehäuse und das Armband
weitgehend wertlos.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben erläuterten Nachteile
der bekannten Armbanduhren zu beseitigen und eine Armbanduhr zu schaffen, welche
wesentlich einfacher hergestellt werden kann und welche es gestattet, beispielsweise
bei Reparaturbedarf des Uhrwerks dieses in kürzester Zeit auch durch nicht geschultes
Personal gegen ein anderes auszutauschen.
-
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Uhrengehäuse mit Uhrwerk und Uhrenglas als das Uhrwerk allseitig umschließende Baueinheit
ausgebildet und mittels Schnellverschluß leicht einsetzbar und herausnehmbar bzw.
auswechselbar in einem Rahmen gehalten ist, an welchem das Uhrenarmband befestigt
ist. Auf diese Weise ist es möglich, verhältnismäßig große Fertigungstoleranzen
zuzulassen und bei Bedarf die gesamte das Uhrwerk umfassende Baueinheit gegen eine
andere auszutauschen.
-
Eine bevorzugte konstruktive Gestaltung ergibt sich dadurch, daß der
Schnellverschluß eine Feder aufweist, welche einerseits beweglich in einer in die
Innenwand des Rahmens eingearbeiteten Rille sitzt und andererseits in eine mit Anschlagfläche
versehene Aussparung eingreift.
-
Weiterhin wird in vorteilhafter konstruktiver Ausgestaltung der Erfindung
vorgeschlagen, daß das Gehäuse im Niveau des Bodens einen nach außen ragenden Rand
aufweist, welcher in Verschlußstellung stirnseitig an dem Rahmen anliegt.
-
In diesem Zusammenhang ist es-von Vorteil, daß die Feder als polygonal
geformter Federdraht ausgebildet ist.
-
Hierauf aufbauend wird ferner im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen,
daß die Feder aus Stahldraht oder federelastischem Kunststoff besteht.
-
Die Fertigung kann noch dadurch wesentlich vereinfacht werden, daß
das Gehäuse als einstückiges schalenartiges Bauteil ausgebildet und durch das Uhrenglas
geschlossen ist.
-
In diesem Zusammenhang wird ferner vorgeschlagen, daß das Uhrenglas
am Rande einen ringförmigen, sich axial erstrekkenden Ansatz aufweist, welcher in
einer Aussparung am Randes des Gehäuses sitzt.
-
Eine vorteilhafte konstruktive Lösung zur noch sichereren Befestigung
und Halterung des Uhrenglases ist dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite
des Ansatzes ein Spannring angeordnet ist.
-
Die Bedienung bzw. der Vorgang des Herausdrückens bzw.
-
Wiedereinsetzens einer oben erläuterten Baueinheit wird
noch
dadurch wesentlich erleichtert, daß die für die Aufnahme der Feder bestimmte Rille
nach dem uhrenrückseitigen Ende des Rahmens zu vorgesehen ist.
-
Einer weiteren Erleichterung beim Wiedereinsetzen einer vorerläuterten
Baueinheit dient auch der erfindungsgemäße Vorschlag, daß das nach der Uhrenvorderseite
zu liegende Teil des Gehäuserandes auf der Außenseite konisch ausgebildet ist.
-
Ein gutes Aussehen und gleichzeitig ein sicherer Sitz wird dadurch
erreicht, daß der Rahmen an seinem uhrenvorderseitigen Ende mit einem nach innen
ragenden Randteil versehen ist, welches mit geringem Abstand den stirnseitigen Gehäuserand
überdeckt.
-
Weitere vorteilhafte konstruktive Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus dem Nachfolgenden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema
dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Armbanduhr
mit Rahmen und Gehäusebaueinheit vor deren Einsatz in den Rahmen, Fig. 2 einen Längsschnitt
durch die Armbanduhr gemäß Fig. 1 nach dem Einsetzen der Gehäusebaueinheit in den
Rahmen, Fig. 3 einen Schnitt hierzu gemäß Schnittlinie III-III in Fig. 2, und
Fig.
4 eine Einzelheit gemäß Fig. 2 in vergrößertem Maßstab.
-
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
handelt es sich um eine Armbanduhr, welche einen Rahmen 1 aufweist. Dieser Rahmen
besitzt ein die Gehäusebaueinheit der eigentlichen Uhr umgebendes zylindrisches
Wandteil 2, an welchem außen zwei einander gegenüberliegende Trägerpaare 3 (Fig.
3) angeordnet sind. An dem oberen Ende des Wandteiles 2 ist ein nach innen ragendes
Randteil 2a angearbeitet. Das Wandteil 2 besitzt eine zylindrische Innenfläche 4,
die sich von der durch das Randteil 2a gebildeten ringsumlaufenden Kante achsparallel
zu dem Rahmen bzw. der Gehäusebaueinheit bis zu einer Rille 5 erstreckt, die in
das Wandteil 2 eingearbeitet ist und vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt
aufweist. Die untere Stirnfläche 6 des Rahmens 1 wird von einer ringförmigen ebenen
Fläche gebildet.
-
An den Trägerpaaren 3 sind Öffnungen 7a bzw. Bohrungen vorgesehen,
die zur Aufnahme von an sich bekannten Befestigungsstangen 7 dienen, an welchen
das Armband 7b (Fig. 2) befestigt ist.
-
Das vorzugsweise einschalige Uhrengehäuse 8 ist im Innern des Wandteiles
2 untergebracht und weist ein schalenförmiges Bodenteil 9 mit im wesentlichen zylindrischem
Rand 9b auf, dessen Seitenwand an dem von dem Boden abliegenden Ende eine ringförmige
Aussparung 10 aufweist, die also an dem oberen Ende des Randes umläuft. Diese Aussparung
bildet den Sitz
für das Uhrenglas 11, vorteilhaft aus organischem
bzw. Kunststoffmaterial. Dieses Uhrenglastbesitzt am Rande, und zwar über den gesamten
Umfang, einen Ansatz lia, der in der Aussparung 10 sitzt und zur Befestigung des
Uhrenglases dient.
-
Hierzu dient ferner ein Spannring 12, welcher den ringsumlaufenden
Ansatz 11a des Uhrenglases gegen die Innenwand der Aussparung 10 drückt. Im Innern
des Uhrengehäuses 8 ist das eigentliche nicht zeichnerisch dargestellte Uhrwerk
mit Zifferblatt, Zeigern usw. allseitig geschlossen, vorzugsweise wasserdicht, untergebracht
und mit üblichen Mitteln befestigt.
-
Es wird auf diese Weise eine Gehäusebaueinheit gebildet.
-
Die äußere Seitenwand der Bodenschale 9 der Gehäusebaueinheit ist
nach oben hin vorteilhafterweise zu einem Teil 9a konisch geformt, so daß das Einschieben
der Gehäusebaueinheit in das Innere des Rahmens 1 bzw. des Wandteiles 2 leicht vonstatten
geht und währenddessen die vorteilhaft-mit kreisrundem Querschnitt gewählte Feder
16 in die Rille 5 zurückgedrückt wird bis zum endgültigen Einsatz. Nach dem unteren
Ende der Außenwand der Bodenschale 9 ist eine Ausfräsung 14 vorgesehen, welche nach
oben zu in einer schräg verlaufenden Kantenfläche 13 endet und nach unten hin in
ein Teil 14a mit zylindrischer Oberfläche übergeht und nach unten hin bis zu einem
ringförmigen Rand 13 verläuft, der sich etwa in Höhe des Bodens des Uhrengehäuses
8 nach außen erstreckt.
-
Dieser Rand 15 weist auf der Oberseite eine ringförmige ebene Fläche
auf, die sich, wie gesagt, an den Fuß des Randes 9b der Bodenschale anschließt.
-
Damit eine Befestigung des Uhrengehäuses 8 im Innern des Rahmens 1
erfolgt, trägt der Rahmen vorteilhaft einen polygonal gestalteten elastischen Federdraht
i6, der vorzugsweise an einer Stelle geöffnet ist (Fig. 3) und, wie gesagt, aus
Federstahl oder federelastischem Kunststoff gebildet ist und dessen mittlerer Durchmesser
etwas geringer als die entsprechenden Abmessungen der Rille 5 ist. Somit liegt der
Federdraht elastisch in der Rille 5. Die Polygonalteile (Fig. 3) des Federdrahtes
stehen ein wenig nach innen aus der Rille 5 heraus, während die die Polygonalstücke
miteinander verbindenden Bogenteile 16a des Federdrahtes von der Rille 5 aufgenommen
bzw. in dieser eingesetzt sind. Durch entsprechende Wahl der Tiefe der Rille 5 und
der Federkraft der Feder 16 kann man nach Wunsch die Spannung des Verschlusses regeln
bzw. wählen.
-
Der polygonale Federdraht 16 und die erläuterte Schrägfläche 13, die
in Befestigungsstellung zusammenwirken, gewährleisten einmal einen festen Sitz und
zum anderen eine auswechselbare Befestigung des Uhrengehäuses 8 bzw. der Gehäusebaueinheit
im Innern des Rahmens 1. Nachdem nämlich das Uhrengehäuse 8 in die gezeichnete Befestigungsstellung
eingedrückt ist, steht der Federdraht 16 unter einer leichten Spannung, so daß er
gegen die Schrägfläche 13 drückt und damit die Halterung des Uhrengehäuses bzw.
der Gehäusebaueinheit sichert, während der Außenrand 15 gegen die stirnseitige Fläche
6 des Rahmens 1 drückt bzw. sich an diese anlegt. Damit der Außenrand 15 sich dicht
auf der Ringfläche 6 abstützen kann, endet die obere
Stirnfläche
des Seitenrandes 9b des Uhrengehäuses 8 mit geringem Abstand von dem nach innen
ragenden Randteil 2a des Rahmens. Die Sichtbarkeit des Zifferblattes ist in keiner
Weise durch die oben erläuterte Konstruktion beeinträchtigt.
-
Man erkennt ferner, daß durch diese erfindungsgemäße Konstruktion
das Austauschen von irgendwelchen Konstruktionsteilen der gesamten Ausführung außerordentlich
einfach und schnell durchgeführt werden kann.
-
Wie bereits weiter oben angegeben wurde, besteht ein wesentlicher
Vorteil des beschriebenen Befestigungssystems darin, daß die Herstellung wesentlich
erleichtert wird. Tatsächlich kann insbesondere die Fertigung der beiden Hauptbauteile,
nämlich des Rahmens 1 einerseits und des Uhrengehäuses bzw.
-
der Gehäusebaueinheit andererseits, die ineinandergesetzt werden,
vor allem dadurch wesentlich erleichtert werden, daß es nicht erforderlich ist,
das Kalibrieren mit größter Präzision durchzuführen. Die einander gegenüberliegenden
Wandteile beispielsweise können so bemessen sein, daß eine Gltitführung gegeben
ist. Fertigungstoleranzen von 0,2 mm bis 0,3 mm haben dabei keinerlei schädlichen
Einfluß auf die Qualität der Befestigung. Der polygonal gestaltete Federdraht kompensiert
automatisch die Ungenauigkeiten. Der Rahmen 1 besitzt an einer Stelle seines oberen
Randes eine Einfräsung la (Fig. 1) für die Aufnahme bzw. den Durchtritt der Stange
8a, die in üblicher Weise von dem Uhrwerk zu einem am äußeren Ende der Stange angebrachten
Stell- und Aufzugsrädchen 8b führt. Hierdurch wird gleichzeitig die richtige Stellung
des Uhrengehäuses bzw. der Gehäusebaueinheit in dem Rahmen
gesichert.
-
Dank des gewissen Spiels, welches zwischen den einander gegenüberliegenden
Wandflächen des Rahmens und des Uhrengehäuses vorhanden ist, kann das Uhrengehäuse
beliebig oft aus dem Rahmen herausgenommen und wieder eingesetzt werden, ohne daß
in der Praxis eine Beschädigung oder ein Verschleiß eintritt. Im Vergleich hierzu
nutzen sich die bisher üblichen Befestigungsarten des Gehäusebodens, beispielsweise
mittels Kerben oder Rasten, durch Verschleiß sehr schnell ab.
-
Das Herausnehmen einer Gehäusebaueinheit aus dem Rahmen in der beschriebenen
Weise und das Ersetzen durch eine andere Gehäusebaueinheit mit gleichen Abmessungen
läßt sich außerordentlich einfach und schnell durchführen. In höchstens fünf Sekunden
läßt sich dieser Vorgang vornehmen, und zwar auch durch nicht geschulte bzw. fachlich
ausgebildete Personen.
-
Durch diesen einfachen Vorgang des Austauschens trägt man dem Bedarf
in der Praxis Rechnung, nämlich durch einfaches Austauschen der vollständigen Baueinheit
des Uhrengehäuses mit Uhrwerk und Deckglas in Sekundenschnelle Standardreparaturen
durchzuführen, was bisher nicht möglich und bekannt war.
-
Es versteht sich, daß sich die Erfindung nicht auf das in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern daß auch verschiedene Konstruktionsvarianten,
insbesondere Änderung der Formen, Abmessungen usw. der Armbanduhr, vorgenommen werden
können.