DE215589C

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Publication number: DE215589C
Application number: DENDAT215589D
Authority: DE
Also published as: FR386938A

Description

KAISERLICHEM" /i

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVl 215589" KLASSE 63 c. GRUPPE

Lenkvorrichtung für Motorfahrzeuge. Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1908 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für Motorfahrzeuge mit zwei zwischen Steuerwelle und Lenkhebelwelle eingeschalteten Schraubenpaaren verschiedener Steigung, von denen dasjenige mit geringer Steigung zur Verbindung der Steuerwelle mit einem ver-. schiebbaren Übertragungsgliede dient.

Die Erfindung besteht darin, daß das verschiebbare Übertragungsglied mit Gewinde von

ίο großer Steigung in entsprechendes feststehendes Muttergewinde eingreift. Beim Drehen der Steuerwelle wird somit das verschiebbare Übertragungsglied gleichzeitig gedreht, -und diese Drehung wird auf die in das längsbewegliche . t5 Schraubstück eingreifende Lenkhebelwelle unmittelbar übertragen. Wegen der verschiedenen Steigung der Gewindepaare wird durch jede Drehung der Steuerwelle eine entsprechend geringere Drehung der Lenkhebelwelle bewirkt.

Das Schraubstück kann sich von dem einen Ende des mit dem feststehenden Muttergewinde versehenen Gehäuses bis zum anderen Ende unter gleichzeitiger Drehung verschieben, findet also verhältnismäßig große freie Bewegungslänge im Innern des Gehäuses, so daß eine vorteilhafte Lenkung herbeigeführt wird, ohne daß die Steuervorrichtung unhandlich wird.

Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch das die Lenkvorrichtung e^nschließende Gehäuse, Fig. 2 einen Längsschnitt durch sämtliche· Übertragungsteile und Fig. 3 eine besondere Ausführungsform der Verbindung zwischen Schraubstück und Lenkhebelwelle.

Das festliegende Rohr 33 ist innen mit Gewinde versehen, in welches entsprechendes Gewinde 37 eines Übertragungsgliedes 38 eingreift. In das Innengewinde 41 des letzteren greift das Außengewinde 40 des Steuerwellenstückes 39, das mit dem vom Wagenführer zu drehenden Rohr 10 starr verbunden und gegen Längsbewegung gesichert ist. Die Drehung des Steuerwellenstückes 39 erzielt eine Verdrehung des Schraubstückes 38 im Innern des Rohres 33. Letzteres hat steileres Gewinde als das Steuerwellenstück 39; infolgedessen wird das Schraubstück 38 im Verhältnis dieser Steigungen langsamer gedreht. Diese geringere Drehung des Schraubstückes 38 wird auf die gegen Längsbewegung gesicherte. Welle 43 des Lenkhebels 7 direkt übertragen. ■ ·

Das Rohr 33 ist an jedem Ende durch eine Kappe. 34 geschlossen und an dem. Fahrzeugrahmen mittels Laschen 35 befestigt. Das Steuerwellenstück 39 ist in seiner ganzen Länge hohl; diese Höhlung 42 bildet am. unteren Ende das Lager für das obere Ende der Steuerkurbelwelle 43. Diese greift in das hohle Schraubstück 38, und damit sie sich mit diesem dreht, läuft sie mit Vierkant in dem. vierkantig ausgehöhlten Ende .des Schraubstückes., Infolgedessen kann sich das. Schraubstück 38 auf der Steuerkurbelwelle 43 verschieben, ohne daß die Übertragung der Drehbewegung unterbrochen wird. Das Steuerwellenstück 39 und die Steuerkurbelwelle 43 finden Lager und Sicherung gegen Längsbewegung an den Enden des Rohres 33; das Lager am rechten Ende des Rohres besteht aus der Kappe 34 und einer Scheibe 44, welche zwischen dem betreffenden Ende des Rohres 33 und dem Bund 45 der Steuerkurbelwelle 43 liegt. Das Lager für das Steuerwellenstück 39 besteht aus Scheiben 46, 47

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Und 48, welche mit Ringnuten für die Kugellagerung 49 versehen sind. Diese Scheiben werden. von der Endkappe 34 derart gehalten, daß jede Abnutzung an den Lagern durch Nachschrauben der Kappe 34 aufgehoben wer- ■ den kann. Die Scheibe 47 hat eine geringere Bohrung als die beiden anderen Scheiben und ^: ruht zwischen einem Bund 39" des Steuer-, wellenstücks 39 und dem unteren Ende der rohrförmigen Steuerwelle 10. Diese Einrieb- ^; tung verhindert eine Längsbewegung 'des Stückes 39. Die Steuerwelle 10 wird in irgendeiner Weise an dem Steuerwellenstück 39 befestigt, beispielsweise durch Schraube 50.

Wenn bei dieser Lenkvorrichtung 'die Steuer-■ welle 10 gedreht wird, so wird auch das Steuerwellenstück 39 gedreht, und da dieses keine Längsbewegung ausführen kann, so wird das damit in Schraubeneingriff !stehende Übertragungsglied 38 in seiner Längsrichtung bewegt. Diese Längsverschiebung ;des Sdhraubstückes 38 veranlaßt infolge des Gewindeeingriffes des letzteren mit dem Rohr 33 auch eine Drehung des Schraubstückes, aber infolge des Unterschiedes in der Steigung der Gewinde auf ■der /Innen- und Außenseite des Schraubstückes 38 ist seine Drehung wesentlich geringer als diejenige des Steuerwellenstückes 39. Da ■ηααη die Steuerkurbelwelle 43 mit dem und durch das Schraubstück 38 gedreht wird, so ist die ■Bewegung der Steuerkurbel 7 verhältnismäßig klein im Vergleich zur Bewegung der Steuerwelle.

Bei der Anordnung nach Fig. 3 besteht die Lenkhebelwelle 43^ mit dem Schraubstück 38 aus einem Stück und nimmt deshalb nebst dem Lenkhebel 7 an der Längsbewegung des Schraubstückes 38 teil.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Lenkvorrichtung für Motorfahrzeuge mit zwei zwischen Steuerwelle, und Lenkhebelwelle eingeschalteten Schraubenpaaren verschiedenerSteigung, von denen dasjenige mit geringer Steigung zur Verbindung der 'Steuerwelle mit einem verschiebbaren Übertragungsgliede dient, dadurch gekennzeichnet, daß das verschiebbare Übertragungsglied (38) mit Gewinde von großer Steigung in entsprechendes feststehendes. Muttergewinde eingreift und seine bei der Drehung der Steuerwelle (39) bewirkte Drehung auf die Lenkhebelwelle (43) unmittelbar überträgt.

2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die un verschiebbar gelagerte Lenkhebelwelle mit dem achsial verschiebbaren Übertragungsgliede derart verbunden ist, daß sie mit diesem sich dreht. ,

3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkhebelwelle mit dem verschiebbaren Übertragungsgliede starr verbunden ist 'und infolgedessen mit diesem sich nicht nur dreht, sondern auch verschiebt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.