DE245155C

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Info

Publication number: DE245155C
Application number: DENDAT245155D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 245155 KLASSE ATh. GRUPPE

SYDNEY GEORGE SWEET in LA ROCHELLE, Johannesburg, Süd-Afrika.

Schraubengetriebe mit Rechts- und Linksgewinde. Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Juni 1911 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelschraubengetriebe zur Umwandlung einer drehenden Bewegung in eine geradlinige, und umgekehrt.

Es ist bereits ein Doppelschraubengetriebe für diesen Zweck vorgeschlagen worden, welches aus einer massiven, mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Welle besteht, die mit den Lagern und den sie in Drehung versetzenden Teilen fest verbunden ist, so daß letztere sich zusammen mit der Welle in der Längsrichtung bewegen. Ferner ist ein Doppelschraubengetriebe in Vorschlag gebracht worden, bei welchem die Welle mit einem Innen- und einem Außengewinde versehen ist, von welchen das eine mit einer beweglichen Schraube und das andere mit einer feststehenden Mutter in Eingriff steht, wobei die Welle selbst teilweise in einer mit dem gedrehten Teil fest verbundenen Hülse in der Längsrichtung gleiten kann, so daß der die Welle in Drehung versetzende Bauteil seine Lage mit Bezug auf dessen Lager nicht zu verändern braucht.

Die Erfindung bezweckt, ein Doppelschraubengetriebe für den oben angegebenen Zweck zu schaffen, bei welchem die den bekannten Getrieben anhaftenden Mängel beseitigt sind. Man soll nämlich mittels der neuen Einrichtung einem Teil eine schnelle geradlinige Bewegung erteilen können durch Drehung einer Kurbel oder eines Handrades, welche ihre bzw. welches seine Lage mit Bezug auf das Lager nicht ändert, wobei das ganze Ge-

triebe so einfach als nur möglich und somit auch billig in der Herstellung und betriebssicher sein soll. Außerdem soll mittels der neuen Einrichtung eine bedeutend ausgedehntere Schraubenbewegung erzielt werden können, als dies bisher möglich war.

Dieser Zweck wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß eine Hülse auf ihrem Umfange mit einem Rechts- und einem Linksgewinde versehen und auf einer Spindel in der Längsrichtung verschiebbar, aber nicht gegen die Spindel drehbar angeordnet wird. Die Schraubengewinde der Hülse stehen mit zwei entsprechenden Muttern in Eingriff, von welchen die eine fest und die andere beweglich und mit dem zu bewegenden Teil verbunden ist, so daß durch Drehung der Spindel die Hülse die beiden Schraubenmuttern und die mit diesen verbundenen Teile einander nähert bzw. voneinander entfernt, wobei sie selber gleichzeitig auf der Spindel gleitet.

Das neue Getriebe ist für alle möglichen Bewegungszwecke verwendbar, z. B. für Steinbohrer, für die Bewegung des Supports von Drehbänken, für Schraubenventile usw.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsg^genstand beispielsweise in zwei Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigen

Fig. ι und 2 das neue Schraubengetriebe in , dessen Anwendung bei einer Drehbank, während

Fig. 3 die Anwendung des Getriebes bei einem Ventil veranschaulicht.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. ι und 2 ist α das Bett der Drehbank, welches die Lager b und b¹ für die Spindel c trägt. Die Spindel c ist entweder kantig oder, wie auf der Zeichnung dargestellt, mit einer Feder d versehen, die in eine Nut der Hülse e eingreift, so daß die auf der Spindel sitzende Hülse e auf der Spindel in der Längsrichtung verschoben werden, aber keine Drehung um

ίο diese ausführen kann. Die Hülse e ist auf ihrem Umfang mit einem Rechtsgewinde f und einem Linksgewinde g versehen, von welchen das letztere mit einer den Support i tragenden Halbmutter h und das erstere mit einer am Bett α befestigten Mutter /in Eingriff steht. Wird nun die Spindel c mittels der Kurbel k in dem einen oder dem anderen Sinne gedreht, so wird der Support i nach rechts oder links verschoben, wobei dessen Verschiebung dadurch vergrößert wird, daß eine solche auch durch die gleichzeitige Verschiebung der Hülse e auf der Spindel c stattfindet.

Bei der Ausführungsform des neuen Getriebes nach Fig. 3 ist auf der Ventilspindel c die mit Rechts- und Linksgewinde f und g versehene Hülse e verschiebbar, aber nicht gegen die Spindel drehbar angeordnet. Das Gewinde f steht mit einem im Deckel m des Ventilgehäüses vorgesehenen Innengewinde η in Eingriff, während das Gewinde g in eine den Ventilkörper 0 tragende Mutter p eingreift. Wird nun die Spindel c, die im Deckel des Ventilgehäuses unverschiebbar gelagert ist, mittels des Handrades k in dem einen oder dem anderen Sinne gedreht, so wird die Hülse e, welche die Drehbewegung der Spindel c mitmachen muß, in die Höhe gehen und gleichzeitig die Mutter ft auf sich aufschrauben bzw. sie wird sich senken und gleichzeitig die Mutter ft von sich abschrauben, so daß man dem Ventilkörper eine beschleunigte Auf- und Abwärtsbewegung erteilen kann, ohne daß hierbei die Lage des Handrades mit Bezug auf dessen Lager geändert wird.

Claims

Pate nt-Anspruch:

Schraubengetriebe mit Rechts- und Linksgewinde zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine geradlinige, und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hülse e auf der in Drehung zu versetzenden, unverschiebbar gelagerten Welle (c) in der Längsrichtung verschiebbar, aber nicht gegen sie drehbar angeordnet und auf ihrem Umfange mit Rechts- und Linksgewinde (f, g), versehen ist, von welchen das eine Gewinde mit einer feststehenden und das andere mit einer beweglichen Schraubenmutter in Eingriff steht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.