DE2155003A1 - Verfahren zur herstellung von capronsaeure-n,n'-diphenylhydrazid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von capronsaeure-n,n'-diphenylhydrazidInfo
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Description
Aus der deutschen Patentschrift 1 235 936 ist bekannt, daß beim Erhitzen von 1,2-Diphenyl-4-butyl-3,5-dioxo-pyrazolidin
(Phenylbutazon) mit der im wesentlichen äquivalenten Menge einer anorganischen Base
2-Butyl-N,N'-diphenyl-malono-monohydrazid hergestellt werden kann. Diese Umsetzung verläuft langsam (R.W.
Schmid, Helv.Chim.Acta _51, £Ϊ97θ7 2239), und die Ausbeute
an 2-Butyl~N,N!-diphenyl-malono-monohydrazid
beträgt nach einer Reaktionsdauer von 24 Stunden ca.
50 $. Es ist ferner bekannt (R.V/. Schmid, HeIv.Chim.
Acta 51, ΖΪ97072239), daß bei ae* Einwirkung von anorganischen
Basen auf 2-Butyl-N,N'-diphenyl-malono-
»
monohydrazid Decarboxylierung zu Capronsäure-N,N'-
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65 DT Oktober 1971 - 2 -
diphenyl-hydrazid eintritt. Die Decarboxylierung
verläuft allerdings sehr langsam und ist gegenüber der Hydrolyse von Phenylbutazon zu vernachlässigen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Capronsäure-N,N'-diphenylhydrazid
aus 1,2-Diphenyl-4-butyl-3»5-dioxo-pyrazolidin
(Phenylbutazon). Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Phenylbutazon mit im wesentlichen
äquivalenten Mengen an Alkalihydroxid, vorzugsweise Natriumhydroxid, im geschlossenen Gefäß, vorzugsweise
bei einem Anfangsdruck von 1 bis 30 atü, insbesondere von 1 bis 15 atü, in wäßrigem oder wäßrig-organischem
Medium ohne oder in Gegenwart von Schutzgasen, wie zum Beispiel Kohlendioxyd oder Stickstoff, erhitzt.
Als besonders vorteilhaft hat sich dabei eine Reaktionstemperatur von 100 bis 150°C, insbesondere von 130 bis
14O0C, und die Verwendung einer 10 bis 30$igen Konzentration
(Gewichtsprozente) an Phenylbutazon im anfänglichen Reaktionsgemisch erwiesen.
Organische Lösungsmittel im wäßrig-organischen Reaktionsmedium sind in Wasser lösliche oder mit Wasser mischbare
lösungsmittel, zum Beispiel Alkohole, wie zum Beispiel Äthanol oder n-Propanol, Glykole, wie zum Beispiel Triäthylenglykol
oder 1,2-Propandiol, Dioxan, Glykoläther,
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wie zum Beispiel Diäthylenglykol-dimethyläther,
Ketone, wie zum Beispiel Aceton oder Methyl-äthylketon, Formamid, Dimethylsulfön, N-Methylpyrrolidon oder Dimethylformamid, von denen eines oder mehrere zusammen mit Wasser verwendet werden.
Ketone, wie zum Beispiel Aceton oder Methyl-äthylketon, Formamid, Dimethylsulfön, N-Methylpyrrolidon oder Dimethylformamid, von denen eines oder mehrere zusammen mit Wasser verwendet werden.
Aus der nachfolgenden Tabelle I ist der Einfluß des
Anfangsdrucks auf die Ausbeute bei verschiedenen
Temperaturen und Reaktionszeiten ersichtlich.
Temperaturen und Reaktionszeiten ersichtlich.
309819/1U8
co
CO OO
CiD
Anfangs druck (atü) N2 |
Aufheiz zeit (Min.) |
Temperatur 0G |
Umsetzungs zeit (Stein.) |
Enddruck (atü) |
Ausbeute an Ga-* pronsäure-N,Nf- diphenylhydrazid (•roh) (rein) |
29,3 |
0 ' | 40 | 130 | 2 | 2,8 | 33,0 | 38,5 |
0 | 50 | 140 | 1 | 3,3 | 42,0 | 65,5 |
0 | 60 | 140 | 2 | 3,7 | 72,0 | 79,5 |
0 | 55 | 140 | 4 | 3,8 | 85,0 | 85,5 |
0 | 55 | 140 | 8 | 3,9 | 89,0 | 82,5 |
0 | 80 | 150 | 2 | 5,2 | 87,5 | 48,2 |
1,25 | 45 | 130 | 2 | 4,3 | 52,0 | 82,5 |
1,25 ' | 60 | 140 | 2 | 5,5 | 87,0 | 57,0 |
2,5 | 45 | 130 | 2 | 6,3 | 60,0 | 84,5 |
2,5 | 60 | 140 | 2 | 7,0 | 89,0 | 67,0 |
5,0 | 35 | 130 | 2 | 10,5 | 71,0 | 82,5 |
5,0 . | 70 | 140 | 2 | 10,5 | 87,0 | 77,5 |
7,5 | 40 | 130 | 2 | 13,1 | 81,0 | 87,0 |
7,5 | 150 | 140 | 2 | 14,3 | 92,0 | 26,8 |
15,0 | 60 | 110 | 2 | 21,0 | 30,0 | 68,5 |
15,0 | 50 | 120 | 2 | , 23,0 | 74,0 |
Cs
VJl
C+
σ1
ro
VO
-J
co ο co co
—Λ
co
CO
Anfangs- druck "v (atü) N2 |
Aufheiz- .. zeit (Min.) |
Temperatur 0C > |
Umsetzungs zeit (Stdn.) |
Enddruck (atü) |
Ausbeute an Ca- pronsäure-N,N'- diplienylhydrazid (roh) (rein) |
86,8 |
15,0 | 75 | 130 | 2 | 26,0 | 91,0 | 92,3 |
15,0 | 65 | 135 | 2 | 28,0 | 98,0 | 90,0 |
15,0 | 90 | HO | 2 | 31,0 | 98,0 | 87,6 |
15,0 | 60 | 145 | 2 | 33,0 | 92,0 | 42,4 |
50,0 | 30 | 110 | 2 | 72,0 | 47,0 | 31,9 |
100,0 | 30 | 110 | 2 | 150,0 | 34,0, |
VJI
ti H3
I O
tv
VJI e+ O
I a·
VXJ
Ansatz; 25 g Phenylbutazon (0,081 Mol), 3,25 g NaOH (0,081 Mol),
ml H2O.
ml H2O.
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- 6 -
Aus der Tabelle 1 ist ersichtlich, daß die Reaktionszeiten sehr kurz sind und vorzugsweise
2 Stunden betragen. Infolge der kurzen Reaktionszeiten fällt das Reaktionsprodukt schon in hoher
Reinheit an.
Bei der Einwirkung von Alkalihydroxid auf Phenylbutazon nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift
1 235 936 (im offenen Reaktionsgefäß) wird auch nach sehr langen Reaktionszeiten (bis zu 48 Stunden) nur
2-Butyl-N,N'-diphenyl-malonsäuremonohydrazid erhalten, während nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bei im
wesentlichen gleichen Reaktionsbedingungen, aber Durchführung der Reaktion im geschlossenen Gefäß, nach
wesentlich kürzeren Reaktionszeiten und in sehr hohen Ausbeuten Capronsäure-lTjN'-diphenyl-hydrazid erhalten
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb besonders überraschend, weil bekannt ist, daß Salze von Malonsäuren
durch Umsetzung von Azetaten mit Kohlendioxyd unter Druck (B.Raecke, Angew.Chemie 26, /T964/ 892)
oder aus Alkalisalzen aliphatischer Garbonsäuren durch Umsetzung mit Kohlenmonoxyd in Gegenwart von Alkalicarbonat
unter Druck (DOS 2 038 725) hergestellt werden
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können. Es war deshalb nicht voraussehbar, daß die Anwendung von Druck den Reaktionsverlauf in
dieser günstigen Weise beeinflußt,
Capronsäure-N,N'-diphenyl-hydrazid (Caprozol) ist
ein wertvolles Zwischenprodukt und kann zur Herstellung von 1,2-Diphenyl-3,4,6-trioxo-5-butyl-hexahydropyridazin,
das als Muskelrelaxans Bedeutung besitzt (I. Jurna,
Arzneimittelforschung J_2, /196^7161-164), verwendet
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt deshalb aufgrund
seiner Wirtschaftlichkeit (leichte Zugänglichkeit des als Ausgangsmaterial verwendeten Phenylbutazons,
kurze Reaktionszeit, hohe Reinheit und Ausbeute des Caprozols) große Bedeutung.
In den nachfolgenden Beispielen wird das Verfahren näher erläutert.
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In einem 0,5 1 Autoklav mit Magnethubrührwerk wird
eine Lösung von 6,5 g Natriumhydroxid (0,162 Mol) und 50,0 g Phenylbutazon (0,162 Mol) in 200 ml
α Wasser eingefüllt, der Autoklav verschlossen und
mehrfach mit Stickstoff gespült, dann ein Stickstoff
druck von 15 atü aufgepreßt und unter Rühren auf 1300C erhitzt (Aufheizzeit 75 Minuten).
Nach 2 Stunden Reaktionszeit bei Solltemperatur (dabei Druckanstieg auf 26 atü) wird unter weiterem
Rühren abgekühlt, entspannt und der AutQklaveninhalt filtriert und mit Wasser nachgewaschen.
Das erhaltene Rohprodukt (41,6 g - 91 $>
d.Th.) wird aus 75-proz. Äthanol umkristallisiert und .ergibt ein
DC-reines Produkt vom Schmelzpunkt 121-1220C (DC an
' Polygram SIL G/UVpr^ der Firma Macherey & Nagel,
Chloroform/Cyclohexan/Msessig = 5/4/1).
Ausbeute: 39 > 7 g Capronsäure-N,N'-diphenylhydrazid
(86,8 fo d.Th.).
Eine Lösung von 3,25 g Natriumhydroxid (0,081 Mol) und 25,0 g Phenylbutazon (0,081 Mol) in 200 ml Wasser
wird wie in Beispiel 1 beschrieben zur Reaktion gebracht'; Anfangsdruck 0 atü, Aufheizzeit 55 Minuten,
Reaktionstemperatur 1400C, Reaktionszeit 8 Stunden, Druckanstieg auf 3,9 atü.
309819/1U8
65 DT Oktober 1971 _ 9 —
Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben.
Ausbeute: 19,6 g Capronsäure-N,N'-diphenylhydrazid
(85,5 # d.Th.).
Beiapiel 3
Eine lösung von 3,25 g Natriumhydroxid (0,081 Mol) und 25,0 g Phenylbutazon (0,081 Mol) in 200 ml
V/asser wird in einen 0,5 1 Autoklaven mit. MagnethubrüUrwerk
eingefüllt und die enthaltene Luft durch mehrfaches Spülen mit Kohlendioxid entfernt.
Dann werden 2,5 atü Kohlendioxid-Überdruck aufgepreßt und unter Rühren auf 1400C erhitzt (Aufheizzeit
50 Minuten).
Nach 2 Stunden Reaktionszeit bei Solltemperatur (dabei Druckanstieg auf 7,4 atü) wird, wie in Beispiel
1 beschrieben, aufgearbeitet.
Ausbeute: 20,2 g Capronsäure-ϊί,Ν1-diphenylhydrazid
(88,3 '$> d.Th.).
309819/1U8
Claims (1)
- Patentansprüche/Γ.) Verfahren zur Herstellung von Capronsäure-Ν,Ν1-/ / diphenyl-hydrazid, dadurch gekennzeichnet, daß ^^^ man 1,2-l)iphenyl-4-butyl-3»5-*dioxo-pyrazolidin mit im wesentlichen äquivalenten Mengen an Alkalihydroxid im geschlossenen Gefäß in wäßrigem oder wäßrig-organischem Medium ohne oder in Gegenwart von Schutzgasen, wie zum Beispiel Kohlendioxid oder Stickstoff, erhitzt.2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß. die Heaktionstemperatur 100 bis 150°C, vorzugsweise 130 bis 1400G, beträgt.3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfangsdruck 1 bis 30 atü, insbesondere 1 bis 15 atü, beträgt.4« Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration an 1,2-Diphenyl-4-butyl-3 > 5-dioxo-pyrazolidin im. anfänglichen Reaktionsgemisch 10 bis 30 $ beträgt .. ι5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalihydroxid Natriumhydroxid verwendet.309819/ttA8
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