DE2150864C3 - Disazofarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zum unterschiedlichen Einfärben von Polyamiden - Google Patents
Disazofarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zum unterschiedlichen Einfärben von PolyamidenInfo
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Description
MO3S R
SO3M
worin R für H, - CH3, OCH3 oder Cl, M für H, Na, K
oder -NH4, Ri für H oder -CH3, R2 für H, -CH3
oder OCH3 und R3 für -CH3 oder -C2H5 stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß man Orthanilsäure, Metanilsäure, Sulfanilsäure, eine Toluidinmonosulfonsäure,
eine Anisidinmonosulfonsäure oder eine
Chlormetanilsäure mit Cleve's-1,6· säure oder CIeve's-l,7-säure kuppelt, das entstehende Monoazozwischenprodukt
rediazotiert und es mit einem Hydroxybenzol der allgemeinen Struktur
worin Ri und R2 die obige Bedeutung haben, kuppelt,
worauf man das Kupplungsprodukt auf bekannte: Weise mit einem üblichen Alkylierungsmittel alkyliert
3. Verwendung der Disazofarbstoffe nach Anspruch 1 zum Einfärben von unterschiedlich
färbenden Polyamidgarnen oder Textilien aus wäßrigem, neutralem oder mild alkalischem Bad.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Disazofarbstoffen, die geeignet sind zum Einfärben von
Polyamiden, Nylon, Seide und Wolle, insbesondere aber zum Einfärben der tieferfärbenden Nylonkomponenten
in Textilprodukten aus unterschiedlichen färbenden so Nylonsorten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von zum unterschiedlichen Einfärben von Polyamiden
geeigneten Disazofarbstoffen der allgemeinen Struktur (I)
N=N
MO3S R
worin R für H, - CH3, - OCH3 oder Cl, M für H, Na, K
oder -NH4, Ri für H oder -CH3, R2 für H, -CH3 oder
-OCH3 und R3 für -CH3 oder -C2H5 stehen, ist
dadurch gekennzeichnet, daß man Orthanilsäure, N=N
R2 OR3
SO3M Metanilsäure, Sulfanilsäure, eine Toluidinmonosulfonsäure,
eine Anisidinmonosulfonsäure oder eine Chlormetanilsäure mit Cleve's-1,6-säure oder Cleve's-1,7-säure
kuppelt, das entstehende Monoazozwischenprodukt
redjazotiert und es mit
allgemeinen Struktur (II):
allgemeinen Struktur (II):
einem Hydroxybenzol der
OH
worin R) und R2 die obige Bedeutung haben, kuppelt,
worauf man das Kupplungsprodukt auf bekannte Weise mit einem üblichen Alkylierungsmittel alkylieit
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Hydroxybenzole sind u.a. Phenol,
Cresol, Xylenol, Methoxyphenol oder Methoxycresol. Die entstehende Diazoverbindung wird auf bekannte
Weise alkyliert mit Dimethylsulfat, Diäthylsulfat, Methylchlorid,
Äthytehlorid oder dgl. und bildet dann
Verbindungen, die fähig sind, den Polyamidfasern Orangetöne zu verleihen.
Die Disazoverbindungen können, wenn sie als Salze, z. B. Natriumsalze der betreffenden Sulfonsäure anfallen,
als solche oder nach Oberführen in die freie Sulfonsäure mit Hilfe einer anorganischen Säure
verwendet werden; umgekehrt können die freien Säuren durch Neutralisieren mit einem entsprechenden
Hydroxid oder Carbonat bzw. mit Ammoniak in das Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz überführt
werden.
Wenn die erfinaungsgemäß hergestellten Farbstoffe zum Färben von z. B. aus Nylon-ö-fat-Tn und Nylon-6,6-fasern
zusammengesetzten Garnen oder Stoffen verwendet werden, erhält man deuTche Kontraste
zwischen den Nylon-6- und den Nylon-6,6-fasern, die sich in einem verschieden tiefen Farbton ausdrücken.
Das Verhältnis in der Tiefe des Farbtons zwischen zwei Nylontypen sowie der Erschöpfungsgrad des Farbstoffbades
hängen vom pH-Wert der Flotte ab. Bekanntlich fällt der Erschöpfungsgrad mit ansteigendem pH-Wert
und das reguläre oder sich nur schwach färbende Nylon-6,6 wird in blasseren Tönen oder gar nicht
eingefärbt, während die aufnahmefähigeren Komponenten in tiefen Tönen eingefärbt werden, so daß sich
ein deutlicher Kontrast ergibt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen sind bei Anwendung aus gemeinsamer Flotte verträglich
mit einer ganzen Reihe anderer Farbstoffe und werden durch diese kaum oder gar nicht blockiert.
Im Vergleich zu ähnlich aufgebauten Disazofarbstoffen, wie sie in der DE-AS 19 31 691 oder in der FR-PS
15 71783 bzw. GB-PS 10 90 945 beschrieben sind,
unterscheiden sich die erfindungsgemäßen Farbstoffe u. a. durch das Vorhandensein einer zweiten Sulfonsäuregruppe
im Molekül, die sich an der Naphthalingruppe zwischen den beiden Azogruppen befindet, wodurch die
neuen Farbstoffe differenzierte Affinitäten zu verschiedenen Fasermaterialien aufweisen.
Das Beispiel, bei dem Teile und Prozentsätze Gewichtsteile und Gewichtsprozente bedeuten, soll die Erfindung näher erläutern.
Das Beispiel, bei dem Teile und Prozentsätze Gewichtsteile und Gewichtsprozente bedeuten, soll die Erfindung näher erläutern.
173 Teile Sulfanilsäure wurden bei pH 8 in 600 Teilen
Wasser gelöst Nach Zugabe von 70 Teilen Natriumnitrit wurde die Lösung in ein Gemisch aus 290 Teilen
konzentrierter Salzsäure und so viel Eis gegossen, daß eine Diazotisierungstemperatur von etwaO" aufrechterhalten
blieb. Das Gemisch wurde bei 0° noch 10 Minuten gerührt. Durch Zugabe einer Sulfaminsäurelö-
sung wurde ein leichter Überschuß an salpetriger Säure entfernt
Unter Aufrechterhalten der Temperatur von 0° wurden dann 46 Teile Natriumbicarbonat unter gutem
Rühren eingesiebt um den pH-Wert auf etwa 5 anzuheben.
Unterdessen waren 250 Teile Cleve's-l,6-säure bei 45° unter Zugabe von 50%iger Natronlauge (etwa 80
Teile) in 500 Teilen Wasser gelöst worden. Die Lösung wurde der Aufschlämmung des Diazoniumsalzes zugefügt,
wobei durch Zugabe von Eis die Temperatur auf 0° gehalten wurde. Nach zwei Stunden war die Kuppelung
vollendet Der pH-Wert wurde mit etwa 75 Teilen 50%iger Natronlauge von etwa 3 auf 11 angehoben. Der
resultierenden Lösung wurden 75 Teile Natriumnitrit, Eis zur Kühlung auf 0° und 350 Teile konzentrierter
Salzsäure zugefügt
Nach einstündigem Rühren wurde die überschüssige salpetrige Säure durch Zugabe von Sulfaminsäure
zersetzt und es wurden 110 Teile 85°/oiges Phenol und
daraufhin 100 Teile Natriumcarbonat und Eis, um die Temperatur unter 5° zu halten, zugegeben. Das
Kuppeln war nach einer Stunde beendet Die Lösung wurde auf 900C erwärmt und der pH-Wert mit
Natronlauge auf über 12 angehoben und so hoch gehalten, während etwa 600 Teile Diäthylsulfat zugegeben
wurden. Nach Kühlen auf etwa 200C und Filtrieren
erhielt man einen orangefarbenen, kristallinen Feststoff, der getrocknet wurde.
Der Feststoff erwies sich als wasserlöslicher Farbstoff, der Polyamidfasern wie Wolle und Nylon-6,6 aus
sauren Bädern in lichtechten, orangefarbenen Tönen einfärbt. Er ist besonders gut verwendbar zum
Einfärben von tieffärbenden und ultratieffärbenden Nylonfasern (Medium) in tiefen Orangetönen aus
neutralen bis alkalischen Bädern, während reguläres Nylon gar nicht oder nur leicht eingefärbt wird. Der
neue Farbstoff hat die Struktur:
55
O V-N=N
NaOjS
N=N-K O
>-OC,H
Beim Arbeiten gemäß obiger Vorschrift erhält man Farbstoffe mit praktisch gleichen Eigenschaften, wenn
man die Sulfanilsäure durch
Orthanilsäuro, Metanilsäure,
4-Chlormetanilsäure, 6-Chlormetanilsäure,
o-Toluidin-m-sulfonsäure.
4-Chlormetanilsäure, 6-Chlormetanilsäure,
o-Toluidin-m-sulfonsäure.
o-AnisidinsuIfonsäure,
p-Toluidin-m-sulfonsäure oder
p-Anisidinsulfonsäure
ersetzt.
ersetzt.
Ersetzt man die Cleve's-l,6-säure durch die 1,7-Säure
und/oder das Phenol durch z. B. o-Cresol, p-Cresol, ein
Xylenol, ein Methoxyphenol oder ein Methoxycresol, so erhält man ebenfalls vergleichbare Farbstoffe.
Die Verwendung von Dimethylsulfat ansteile von Diäthylsulfat im obigen Beispiel ergibt den entsprechenden
Methyläther.
Claims (2)
1. Disazofarbstoffe der Struktur
MO3S R
SO3M
worin R für H,— CH3,-OCH3 oder Cl, M für H, Na, K oder—NH4, R, für H oder—CH3, R, für H, -CH3
oder OCH3 und R3 für -CH3 oder —C2H5 stehen.
2. Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen der allgemeinen Struktur
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