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Vorrichtung zum Wenden von in Regalen gelagerten Produkten Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von in einem Regal gelagerten Produkten, die
in bestimmten Zeitabständen gewendet werden mUssen. Hierbei handelt es sich zum
Beispiel um Käse, der zum Erreichen der gewünschten Güte während der Reifezeit verhältnismäßig
oft gewendet werden muß.
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Das bisher am häufigsten hierzu angewendete Verfahren lag darin, den
Käse manuell zu wenden und ihn hierzu aus dem Regal herauszunehmen, dann zu wenden
und anschließend in das Regal zurückzulegen. Dies ist mühevoll, zeitraubend und
damit kostspielig. In großen Käselagern, in denen die Käse während des Reifevorganges
über einen längeren Zeitraum gelagert werden und bis zu einmal am Tag gewendet werden
müssen, erfordert dies eine Lagerung, die einen guten Zugang für die Arbeitskräfte
gestattet.
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Zum maschinellen Wneden von in Regalen lagerndem Käse sind bereits
verschiedene Vorrichtungen bekannt. Wegen verschiedener Nachteile, mit denen diese
Vorrichtungen behaftet sind, sind sie jedoch nicht zu allgemeiner Anwendung gekommen.
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Eine bekannte Vorrichtung zum Wenden von in Regalen lagernden Käsen
besteht aus einer auf einem Wagen montierten Greifvorrichtung, die zwischen die
in dem Regal lagernden Käse hineingeführt wird, einen Käse erfaßt, diesen vom Regal
abhebt, ihn wendet und anschließend in gewendeter Lage in das Regal zurückführt,
worauf sich die Greifer öffnen und die Greifvorrichtung durch den Wagen aus dem
Regal herausgezogen wird. Ein Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß sie nur
einen Käselaib auf
einmal wenden kann und daher nur geringe Leistung
hat.
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Eine andere bekannte- Käsewendevorrichtung enthält einen Wagen, der
an ein Spezialregal herangeführt wird, so daß dieses vom Wagen aufgenommen werden
kann und mitsamt den in ihm lagernden Käselaiben gewendet wird. Nach dem Wendevorgang
liegen die Käselaibe mit ihrer vorherigen Oberseite zuunterst auf demjenigen Regalbrett,
das vor dem Wendevorgang jeweils über ihnen befindlich war. Um zu verhindern, daß
sich die Käselaibe beim Wendevorgang verschieben, sind elastische, mit Druckluft
aufblasbare Elemente vorgesehen. Die Elemente sind so angeordnet, daß sie sich zwischen
die Käselaibe schieben. Ein Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß die Regale
recht weit auseinander liegen müssen. Die Lagerfläche wird somit schlecht ausgenutzt.
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Eine dritte bekannte Käsewendevorrichtung umfaßt fahrbare Stative,
die mit einer verschiebbaren Zange zusammenarbeiten, die die Käse wenden. Ein Nachteil
dieser Vorrichtung liegt darin, daß Jedes Regal eine eigene Käsewendevorrichtung
erfordert.
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Gleichzeitig muß jedes einzelne Regal Räder aufweisen und verschiebbar
sein, um die Lagerfläche auch nur einigermaßen auszunutzen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung
zum Wenden von in-Regalen lagernden Produkten zu schaffen, wobei die Produkte vor
dem Wenden durch eine auf einem Wagen montierte Greifvorrichtung aus dem Regal herausgenommen
werden, dann gewendet und in gewendetem Zustand in das Regal zurückgeführt werden,
worauf sich die Greifvorrichtung öffnet und aus dem Regal herausgenommen wird, wobei
die genannten Nachteile der bekannten Vorrichtungen nicht auftreten sollen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Vorrichtung, bei dereine
größere Anzahl von Greifvorrichtungen an einer drehbaren
Scheibe
befestigt sind, wobei diese Scheibe auf einem Wagen montiert ist, so daß eine größere
Zahl von Produkten gleichzeitig gewendet werden können.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, daß zwei Wendevorrichtungen mit ihren
Greifvorrichtungen sich gegenüberstehen und von beiden Seiten an ein Regal herangeführt
werden, so daß die vorne und hinten in einem Regal lagernden Produkte gleichzeitig
gewendet werden können.
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Im folgenden wird die Erfindung am Beispiel des sendens von Käselaiben
weiter erläutert. In der Zeichnung ist: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines
sechsunddreißig Käselaibe enthaltenden Regals und von beiden Seiten an dieses Regal
heranfahrbaren Wendevorrichtungen, Fig. 2 eine Ansicht von oben, Fig. 3 eine Ansicht
ähnlich Fig. 1, wobei die linke Greifvorrichtung gerade in das Regal hineingefahren
ist, während die rechte Greifvorrichtung die Käselaibe zum Wenden hält, und Fig.
4 eine Vorderansicht der drehbaren Scheibe mit achtzehn in den Greifvorrichtungen
festgespannten Käselaiben beim Wendevorgang.
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Die Vorrichtung enthält einen auf vier Laufrädern 2 rollenden Wagen
1. Mit einem Druckluftzylinder 3 wird der Wagen auf Schienen 4 hin- und hergefahren.
Auf dem Wagen 1 befindet sich eine Scheibe 5 mit achtzehn Greifern 6. Die Scheibe
5 ist drehbar. Hierzu dient ein Drehmechanismus 8 bekannter Konstruktion.
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Die Greifer 6 sind einstellbar und entweder feder- oder druckluftbelastet.
ttber einen nicht dargestellten Exzenter oder Keil
sind sie an eine
zentrale Kraftquelle angeschlossen, zum Beispiel einen Druckluftzylinder. Ein Regal
9 steht auf-einer Transportbahn 10 und wird mit einer Hubvorrichtung 11 angehoben
und in Stellung zwischen die beiden Wagen 1 gebracht. In dem Regal 9 liegen sechsunddrißig
Käselaibe 12 in fixierter Stellung.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Nach dem Einschieben eines Regals
9 zwischen zwei Wägen 1, wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, werden die
Wägen 2 durch die Druckluftzylinder 3 in Richtung auf das Regal 9 zusammengefahren.
Die Greifer 6, die sich in offener Stellung befinden, werden durch die Bewegung
der Wägen 1 zwischen die im Regal 9 lagernden Käselaibe 12 geschoben, wie in Fig.
3 links dargestellt wird. In dieser Lage werden die Greifer 6 durch Federdruck oder
pneumatisch ausgelöst und erfassen die Käselaibe 12 mit gewünschter Haltekraft.
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Um zonen Schaden an Käselaiben 12, die auf einem Unterlagebrettt kleben,
zu vermeiden, wird das Regal 9 mit der Hubvorrichtung 11 abgesenkt, so daß die Käselaibe
12 frei schwebend in den Greifern 6 gehalten werden.
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Die Wägen 1 werden jetzt mit den Druckluftzylindern 3 vom Regal 9
weggeschoben und die Käselaibe 12 hängen außerhalb des Regals 9 in den Greifern
6, wie rechts in Fig. 3 dargestellt wird. Mit Hilfe des Drehmechanismus 8 wird die
Scheibe 5 nun um 180° gedreht, so daß die Käselaibe 12 nun mit ihren Unterseiten
oben - und umgekehrt - liegen. Die Druckluftzylinder- 3 führen dann die Wägen 1
wieder auf das Regal 9 zu und jeder Käselaib 12, der noch in einem Greifer 6 hängt,
wird an die gleiche Stelle im Regal 9 zurUckgeführt. In dieser Stelle öffnen sich
die Greifer 6 und die Käselaibe 12 werden auf die Regalbretter aufgesetzt. Die Wägen
1 werden darauf in die in Fig.
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1 gezeigte Ausgangsstellung zurückgeführt. Das Regal 9 wird nun wegtransportiert
und ein neues Regal 9 wird zwischen die lVendevorrichtungen geschoben.
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Es leuchtet ein, daß der Antrieb statt pneumatisch auch elektrisch
sein kann.
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Gleichfalls wird es der auf dem Gebiet der Käsewendetechnik bewanderte
Fachmann ohne weiteres verstehen, daß die hier erläuterten Wendevorgänge mit einfachen
Mitteln auch vollautomatisch ausgeführt werden können, so daß das Hineinschieben
des Regals 9 zwischen die Wendevorrichtungen von selbst die erläuterten Wendevorgänge
auslöst, worauf diese Vorgänge ohne weitere äußere Einwirkung ausgeführt werden.
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Patentansprüche: