DE2149934B2 - Verfahren zur herstellung von ungesaettigten kohlenwasserstoffverbindungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von ungesaettigten kohlenwasserstoffverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen
durch Dehydrierung von stärker gesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen in Gegenwart von
Katalysatoren und ungesättigten Kohlenwasserstoff-Verbindungen als Wasserstoffakzeptoren, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß zur Herstellung von mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffen aus einfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffen letztere gleichzeitig als Wasserstoffakzeptoren und als Katalysatoren Iridium-Komplexe
der Formel
.1°
Es ist bekannt, aus gesättigten Kohlenwasserstoffen ungesättigte Verbindungen herzustellen. Nach dem
Verfahren der US-PS 32 67 170 wird hierzu der Ausgangskohlenwasserstoff bei hohen Temperaturen in
Anwesenheit eines Wasserstoffakzeptors und eines is Metallsulfidkatalysators dehydriert. Nach dem Verfahren
der US-PS 32 67 171 dient als Wasserstoffakzeptor ein Olefin.
Es ist auch bekannt, aus ungesättigten Ausgangsverbindungen Verbindungen herzustellen, die zwei konjugierte
ungesättigte Bindungen aufweisen. Im allgemeinen bestehen die neuesten technischen Verfahren in
einer katalytischen Oxydation, so daß man z. B. aus Butenen Butadien (und andere Diene aus den entsprechenden
Ausgangsolefinen, die die gleiche Anzahl von Kohlenstoffatomen wie das angestrebte Dien aufweisen)
erhält. Die verwendeten Katalysatoren und die Verfahrensweisen, die dabei angewandt werden, sind im
wesentlichen die der Ammoxydationsreaktionen, d. h. Reaktionen, die es gestatten, aus Olefinen, Ammoniak
und Sauerstoff ungesättigte Nitrile herzustellen. Ein weiteres neues Verfahren ist das Verfahren der
Olefindisproportionierung, bei dem man aus einem Molekül eines anderen Diens und einem Olefin ein Dien
und ein Olefin erhält. Ein drittes Verfahren besteht darin, daß man eine Reaktion zwischen einer acetylenisch
ungesättigten Verbindung und einer Carbonylverbindung nach der sogenannten Äthynierungsreaktion
durchführt, gemäß der man einen acetylenischen Alkohol erhält, der anschließend zu äthylenischem (10
Alkohol hydriert wird, wobei die Entwässerung des letzteren zu dem gewünschten konjugierten Dien führt.
Es wurde nun ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren gefunden, das es gestattet, mehrfach
ungesättigte Kohlenwasserstoffe, ausgehend von ein- ds
fach ungesättigten Kohlenwasserstoffen, herzustellen. Hierdurch wird es möglich, als Endprodukt eine
ungesättigtere Verbindung und daher eine potentiell (L)2-Ir-Ir-(L)2
oder der Formeln
irHLjoder IrHsL3
worin L ein Triphenylphosphin ist, verwendet werden und die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel, bei
einer Temperatur von 50 bis 200° C und bei einem Druck von atmosphärischem Druck bis 20 Atmosphären,
durchgeführt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren dient der eingesetzte einfach ungesättigte Kohlenwasserstoff gleichzeitig
als Wasserstoffakzeptor, so daß man im Vergleich zum Ausgangsmaterial als Endprodukte eine Verbindung,
die einen höheren Grad der Unsättigung und eine Verbindung, die einen geringeren Grad der Unsättigung
aufweist, erhält.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in homogener Phase und in heterogener Phase durchgeführt werden.
Die Ausgangsverbindungen können ungesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Alkyl-, Cycloalkyl- oder
Arylkohlenwasserstoffe mit einer äthylenischen oder acetylenischen ungesättigten Bindung sein, die auch
funktioneile Gruppen enthalten können. Solche Gruppen können Nitrit-, Ester- oder Äthergruppen sein.
Die ungesättigten Moleküle können ebenfalls cyclische Olefine sein, so daß es nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren möglich ist, z. B. Norbornen oder Alkylnorbornene oder andere ungesättigte cyclische
Kohlenwasserstoffe zu Verbindungen zu dehydrieren, die eine endo- oder exo-cyclische konjugierte Dienstruktur
aufweisen und die interessante Monomere für die Terpolymerisierung darstellen.
Ein weiteres Beispiel für die erfindungsgemäße Verfahrensweise ist die Herstellung von Butadien und
Butan, ausgehend von Buten.
In gewissen Fällen können, wie in der deutschen Offenlegungsschrift 21 24 925 beschrieben, auch Acetylenverbindungen
eingesetzt werden. Die Wasserstoffübertragungsreaktion kann in diesem Fall mit hoher
Ausbeute aufgrund der hohen Selektivität der Hydrierungsreaktion an der Acetyler.gruppe zu der äthylenischen
Gruppe durchgeführt werden.
Das genannte erfindungsgemäße Verfahren führt zu konjugierten Dienen mit einer wohl definierten
sterischen Konfiguration. So führt z. B. das Verfahren, wenn es auf lineare Hexene angewandt wird, mit hoher
Ausbeute und sterischer Reinheit zu trans,trans-2,4-Hexadien.
Die als Katalysatoren eingesetzten Verbindungen der Formel
(L)2 Ir Ir (L), (I)
erhält man nach dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift 21 49 945. Diese Verbindungen
besitzen eine hohe Affinität für die C-H-Bindung, sind
in Kohlenwasserstoffen löslich und stabil gegen die Atmosphäre und bewirken nach einem Aktivierungsverfahren,
das mit molekularem Wasserstoff im Reaktionsmedium oder mit protischen Verbindungen,
wie Wasser und Mono- oder Polyhydroxyalkoholen, erfolgt »Wasserstoffübertragungs«-Reaktionen mit hohen
Ausbeuten und Selektivitäten, insbesondere mit Hinsicht auf die sterische Konfiguration des erhaltenen
Diolefins.
Die Reaktion erfolgt in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels. Das inerte Lösungsmittel ist ein
unsubstituierter oder substituierter aliphatischen cyclischer
oder aromatischer Kohlenwasserstoff, wobei der letztere als Substituenten nur funktionell Gruppen
aufweist, oder das inerte Lösungsmittel ist der gleiche in flüssiger Phase gehaltene Reaktionsteilnehmer.
Die Temperatur erstreckt sich von 50 bis 2000C,
wobei vorzugsweise bei einer Temperatur, die dem Siedepunkt der Mischung entspricht, gearbeitet wird.
Die Reaktion wird in einer inerten Atmosphäre, vorzugsweise in Gegenwart einer geringen Menge
Wasserstoff oder in einer Mischung von Stickstoff und Wasserstoff oder Wasserstoff und einem anderen
Inertgas durchgeführt. Geringe Mengen protischer Substanzen sind ebenfalls wirksam.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung weiter erläutern.
1,5 · 10-' mMol IrH3(L)2: [(L) = Triphenylphosphin]
wurden zu 10 ml Hexen, das in einem Glasgefäß vorhanden war, zugegeben. Die Mischung wurde in
einer inerten Atmosphäre unter Rühren auf 1100C erhitzt, wobei sich in wenigen Minuten der Komplex
löste, wobei von diesem Zeitpunkt ab, der als Zeitpunkt Null bezeichnet wird, die Lösung durch gaschromatographische
Untersuchung (auf einer 20% EAS-Kolonne = mit Bernsteinsäureestern gefüllte Kolonne bei 600C)
in regelmäßigen Zeitintervallen untersucht wurde.
Die Entnahmen erfolgten alle 15 Minuten. Die chromatographische Analyse zeigte neben der Isomerisierung
von Hexen-1 zu Hexen-2 und Hexen-3 die katalytische Bildung von Hexan und Hexadienen.
Führte man die gleiche Probe in eine massenspektrographische Einrichtung ein, so zeigte sich, daß die Struktur
des Promotordiens trans,trans-2,4-Hexadien war.
Nach 1,5 Stunden zeigte die quantitative gaschroma-
tographische Analyse die Bildung von 1,2 mMol
ίο Hexadien und 1,3 mMol Hexan ohne Bildung anderer
Verbindungen mit praktisch quantitativer Ausbeute mit Hinsicht auf die umgewandelten Produkte an.
0,92 · 10-' mMol (lr(L)2)2 wurden in 10 ml Hexen-2
gelöst und bei Raumtemperatur in ein Glasgefäß gegeben, die Lösung wurde in eine H2/N2-Atmosphäre
(50% Volumen/Volumen) gebracht und auf 1200C erhitzt.
Es wurde das gleiche wie in Beispiel 1 angegebene Verfahren zur Identifizierung der Reaktionsprodukte
angewandt.
Die gaschromatographische und massenspektrometrische Analyse zeigte die katalytische Bildung von Hexadien und Hexan in fast äquimolarem Verhältnis. Nach 75 Minuten zeigte die Lösung einen Gehalt von trans,trans-2,4-Hexadien bzw. Hexan von 1,54 mMol bzw. 1,63 mMol. Aus der Lösung wurde der, wie sich
Die gaschromatographische und massenspektrometrische Analyse zeigte die katalytische Bildung von Hexadien und Hexan in fast äquimolarem Verhältnis. Nach 75 Minuten zeigte die Lösung einen Gehalt von trans,trans-2,4-Hexadien bzw. Hexan von 1,54 mMol bzw. 1,63 mMol. Aus der Lösung wurde der, wie sich
ρ durch infratorspektrometrischen Vergleich mit den
Ausgangsverbindungen ergab, unveränderte Katalysator zurückgewonnen.
.1? In ähnlicher Weise wie in dem vorhergehenden Beispiel wurde die Reaktion mit 3-Methyl-2-buten bei
einer Temperatur von 1300C und in Gegenwart von Chlorbenzol (50% Volumen/Volumen), das vorher
destilliert und entgast worden war, als Verdünnungsmittel durchgeführt. Die Ergebnisse der massenspektrometrischen
und gaschromatographischen quantitativen Analyse ergaben die katalytische Bildung von monomerem
Isopren und Isopentan mit quantitativen Ausbeuten im Vergleich zu dem umgewandelten Olefin in einer
Konzentration von 1,77 bzw. 1,84 mMol ohne Bildung von Nebenprodukten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen durch Dehydrierung von stärker gesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen in Gegenwart von Katalysatoren und ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen als Wasserstoffakzeptoren, du durch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffen aus einfach ungesättigten Kohlenwasserstoffen letztere gleichzeitig als Wasserstoffakzeptoren und als Katalysatoren Iridiurn-Komplexeder Formel(L)2-Ir-Ir-(L)2
oder der FormelnIrHLjoder IrH3L2worin L ein Triphenylphosphin ist, verwendet werden und die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel, bei einer Temperatur von 50 bis 2000C und bei einem Druck von atmosphärischem Druck bis 20 Atmosphären durchgeführt wird. reaktivere Verbindung zu erhalten. Ein weitere1; wichtiges Ergebnis liegt in der Möglichkeit, konjugierte ungesättigte Bindungen in ein Ausgangsolefin einzuführen, so daß man ein konjugiertes Dien erhält. Außerdem läuft das Verfahren mit hohen Ausbeuten und Selektivitäten hinsichtlich der sterischen Konfiguration
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