DE1918694A1 - Carbonsaeureester des 3-Formylbutanol-(1) sowie ein Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Carbonsaeureester des 3-Formylbutanol-(1) sowie ein Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 1 9 1 ft R Q 4
Unser Zeichens O.Z. 26 129 Bk/LR 6700 Ludwigshafen, 10. 4. 1969
Carbonsäureester des j5-Formylbutanol-(l) sowie ein Verfahren
zu deren Herstellung
Gegenstand der Erfindung sindCarbonsäureester des 3-Formylbutanol-(l)
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung durch die Oxosynthese.
Ein allgemein in der Technik eingeführtes Verfahren zur Herstellung
von Aldehyden ist die Oxosynthese, bei der olefinisch ungesättigte Verbindungen mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff
in Gegenwart von Carbonylkomplexen von Metallen der 8. Gruppe des Periodischen Systems, z.B. Kobaltcarbonyl, umgesetzt werden.
Neben Olefinen wurden auch schon eine Reihe von olefinisch ungesättigten Verbindungen, die funktioneile Gruppen enthalten,
nach dem Oxoverfahren umgesetzt. So ist z.B. aus Journal of the American Chemical Society, Band 71 (19^9)* Seite 3053 bekannt,
daß man nach dem Oxoverfahren aus Allylacetat ^f-Acetoxybutyraldehyd,
aus Butylvinyläther ofr-Butoxypropionaldehyd, aus
Crotonsäureäthylester ß-Formylbuttersäureäthylester, aus Fumarsäurediäthylester
öC»-Formylbernsteinsäurediäthylester, aus
Allylidendiacetat Bernsteindialdehyd-ljl-diacetat erhält.
Es war somit zu erwarten, daß bei der Umsetzung von Carbonsäureestern
des Buten-(2)-diol-(l,4) nach dem Oxoverfahren Bis-monocarbonsäureester des 2-Formylbutandiol~(l,4) entstehen.
Es wurde nun gefunden, daß man bisher nicht beschriebene Carbonsäureester
des ^-Formyl-butanol-Cl) vorteilhaft erhält, wenn
man Bls-monocarbonsäureester des Buten-(2)-diol-(l,4) mit Kohlenmonoxid
und Wasserstoff in Gegenwart von Carbonylkomplexen des Rhodiums bei Temperaturen von Ul
Drücken von 150 bis 700 at umsetzt.
Drücken von 150 bis 700 at umsetzt.
des Rhodiums bei Temperaturen von über 110 bis 150°C und
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß bisher nicht zugängliche Carbonsäureester des 3-Formylbutanol-(l) auf einfache
Weise hergestellt werden körmen. Außerdem hat das neue Ver-
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fahren den Vorteil, daß es mit guten Ausbeuten verläuft.
Das neue Verfahren 1st insofern eigenartig als mit der Einfüh.» rung einer Pormylgruppe ein Molekül Essigsäure abgespaltet
wird."LBevorzugte Bis-monoearbonsäureester des Buten-(2)-diol-(1,4)
sind die Ester mit gesättigten Fettsäuren mit 1 bis l8 Kohlenstoffatomen und Benzoesäure, die durch 1 oder 2 Alkoxy-
oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Chloratome,
Nitrogruppen oder Aminogruppen substituiert sein kann. Besonders bevorzugt werden die Ester von niederen Fettsäuren, insbesondere
solchen mit Ί bis 4 Kohlenstoffatomen, verwendet» Geeignete Ausgangsstoffe sind beispielsweise Buten-2-«diol-(l,4)«
diformiat, -diacetat, -dipropionat, -dibutyrat, -diisobutyrat,
-dipalmitat, -dibenzoat, -di-p-chlorbenzoat, l-Acetoxy-4-benzoxy-buten-2.
Kohlenmonoxid und Wasserstoff werden im allgemeinen im Volumenverhältnis
2 : 1 bis 1 : 2, insbesondere etwa im Volummiverhältnis
1 : 1 eingesetzt. Es ist möglich, die Dicarbonsäureester des Buten-(2)-diol-(l,4) und das Gemisch aus Kohlenmonoxid
und Wasserstoff in stöchiometrischen Mengen anzuwenden.
Die Umsetzung führt man bei Temperaturen von über llö bis
150 C durch. Besonders gute Ergebnisse erhält man, wenn man
Temperaturen von 120 bis l40°C einhält. Ferner wird die Umsetzung bei Drücken von I50 bis 800 at durchgeführt. Vorzugsweise
wendet man Drücke von 350 bis 800 at an.
Die Umsetzung wird in Gegenwart von Carbonylkomplexen des Rhodiums durchgeführt. Vorzugsweise wendet man 0,00001 bis
2 Gew.# an Rhodium, berechnet als Metall, bezogen auf die Menge der eingesetzten Bis-monocarbonsäureester des Buten-(2)-diol-(1,4)
an. Besonders vorteilhaft haben sich Mengen von 0,001 bis 0,1 Gew.% erwiesen. Es ist möglich, die Carbonylkomplexe vor
der Oxoreaktion gesondertherzustellen oder die Ausgangsstoffe für die Carbonylkomplexe, wie Halogenide, Oxide oder fettsaure
Salze des Rhodiums, getrennt der Reaktion zuzuführen. Der Katalysator
bildet sich dann von selbst unter den Reaktionsbedingungen,,
Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen* Modlfi-
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zierungsmittel mitzuverwenden. Geeignete Modifizierungsmittel
sind beispielsweise Ester der phosphorigen Säure mit Alkanolen, Cycloalkanolen oder Phenolen, ferner 3-fach substituierte Phosphine,
die als Substituenten Alkylreste, Cycloalkylreste oder
Phenylreste haben. Vorteilhaft wendet man die Modifizierungsmittel
in einer solchen Menge an, daß das Atomverhältnis von Rhodium zu Phosphor wie 1 : 1 bis 4 beträgt.
Vorteilhaft führt man die Reaktion unter Mitverwendung inerter Lösungsmittel, wie Kohlenwasserstoffen, z.B. Benzol, Cyclohexan,
Xylol, Hexan oder i-0ctan, Äthern, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran
oder Dioxan, Estern wie Äthylacetat oder Prcpionsäuremethylester,
ferner Alkanolen, wie Methanol oder Butanol, durch. Die Reaktion kann jedoch auch durch Zusatz von Lösungsmitteln durchgeführt
werden.
Das Verfahren nach der Erfindung führt man beispielsweise aus, indem man in einem Hochdruckgefäß Bis-monocarbonsäureester des
Buten-(2)-diol-{l,4) zusammen mit inerten Lösungsmitteln und den beschriebenen Mengen an Katalysatoren vorlegt und unter den angegebenen
Drücken und Temperaturen mit einem Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff der angegebenen Zusammensetzung umsetzt.
Das Reaktionsgemisch wird nach dem Entspannen und Abkühlen durch
Destillation von den Katalysatoren abgetrennt. Aus dem so erhaltenen Gemisch werden dann die Carbonsäureester des 3-Formylbutanol-(1)
nach bekannten Methoden, z.B. durch fraktionierte Destillation isoliert. Es ist möglich, nicht umgesetzte Ausgangsstoffe wieder
der Reaktion zuzuführen. In geeigneten Vorrichtungen läßt sich die Umsetzung auf einfache Weise kontinuierlich durchführen.
Aus den nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Carbonsäureester
des 3-Formylbutanol-(l) wird durch Chlorierung und anschließende
Dehydrohalogenierung ß-Formylcrotylacetat hergestellt, dis
durch Kondensation mit dem C^-Phosphoniumsalz nach Wittig zu
Vitamin-A-aeetat, umgesetzt wird.
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Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Sie verhalten sich zu den Raumteilen wie Kilogramm zu
Liter.
In einem Hochdruckreaktionsgefäß aus nicht rostendem Stahl von 700 Raumteilen Inhalt werden 172 Teile Buten-(2)-diol-(l,4)-diacetat
und 0,005 Teile Rhodium-(III)-Chlorid vorgelegt. Nach Verdrängen der Luft mit Stickstoff wird ein Gemisch aus Kohlenmon*-
oxki und Wasserstoff im Volumenverhältnis 1 : 1 bis zu einem Druck
von 50 at aufgepreßt und das Reaktionsgemisch auf IJO0C erhitzt.
Dann wird der Druck durch Aufpressen des genannten Gasgemisches auf 200 at erhöht; innerhalb von 4 Stunden werden insgesamt .
270 at nachgepreßt. Nach dem Abkühlen und Entspannen wird aus dem
Reaktionsgemisch zunächst bei 20 mm Hg das Lösungsmittel abdestilliert und dann der erhaltene Rückstand bei 75°C und 6 Torr
fraktioniert destilliert. Man erhält 97 Teile eines Gemisches, das nach gasChromatograph!scher Analyse.6l % J-Formylbutanol-1-acetat
enthält. Die Ausbeute beträgt 53 % der Theorie.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden I72 Teile Buten-2-diol-l,4-diacetat,
0,5 Teile Rhodium(III)-chlorid und 2 Teile Triphenylphosphit
5 Stunden bei IJO0C und 400 at mit einem Gemisch aus
Kohlenmonoxid und Wasserstoff (Volumenverhältnis 1:1) umgesetzt. Nach analoger Aufarbeitung durch Destillation erhält man 91 Teile
5-Formylbutanol-l-acetat vom Siedepunkt bei 6 Torr von 75°C. Die
Ausbeute beträgt 64 % der Theorie.
A) 500 Teile Buten-2-diol-l,4-diacetat, 500 Teile Benzol und
0,5 Teile Rhodium(III)-chlorid werden 9 Stunden bei l40°C unter einem Druck von 250 at mit einem Gemisoh aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff (Volumenverhältnis 1:1) umgesetzt.
Insgesamt werden 200 at des Gasgemisches aufgenommen. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird fraktioniert destilliert. Man
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erhält 456 Teile Benzol und ΐβθ Teile eines Gemisches vom
Siedepunkt 92 bis 106°C bei l8 mm Hg„ Dieses besteht nach
gaschromatographischer Analyse zu 84 % aus J-Pormylbutanol-lacetat.
Als Rückstand verbleiben 351 Teile.
B) Die nach A) erhaltenen 351 Teile Rückstand werden zusammen
mit 150 Teilen Buten-2-diol-l,4-acetat, 456 Teilen Vorlauf
aus Versuch A) und 44 Teilen frischem Benzol unter den in A) beschriebenen Reaktionsbedingungen umgesetzt. Die Gasaufnahme
beträgt 70 at. Durch fraktionierte Destillation erhält man
385 Teile Benzol sowie I30 Teile eines Gemisches, das nach
gaschromatographischer Analyse 80 % 3-Formylbutanol-l-acetat
enthält. Als Rückstand verbleiben 391 Teile.
C) Die 391 Teile Rückstand aus B) werden zusammen mit 109 Teilen
Buten-2-diol-l,4-diacetat, 385 Teilen Benzol aus B) und 115
Teilen frischem Benzol unter den gleichen Bedingungen wie
A) umgesetzt. Man erhält durch fraktionierte Destillation 439 Teile Benzol und 177 Teile vom Siedepunkt 90 bis 109°C bei
20 mm Hg, die nach gaschromatographischer Analyse 77 % 3-Formylbutanol-1-acetat
enthalten. Die Ausbeute aus den drei Versuchen beträgt 52 % der Theorie.
In einem Hochdruckreaktionsgefäß aus nichtrostendem Stahl legt
man 5OOO Teile Buten-2-diol-l,4-diacetat, 15 000 Teile Benzol
und 0,1 Teil Rhodium(III)-chlorid vor. Nach Verdrängen der Luft
mit Stickstoff wird bei Raumtemperatur ein Gemisch, aus Kohlenmonoxid
und Wasserstoff im Volumenverhältnis 1 : 1 bis zu einem
Druck von 200 at aufgepreßt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch auf 900C eirhitzt und dann der Druck auf 650 at erhöht.
Dieser Druck wird über 4 Stunden durch Nachpressen des genannten Gasgemisches eingehalten. Insgesamt werden 350 at aufgenommen.
Anschließend wird die Temperatur auf 1300C erhöht und
die Reaktion noch weitere 4 Stunden durchgeführt. Es werden weitere I80 at aufgenommen. Nach dem Abkühlen und Entspannen
erhält man 20 38O Teile Reaktionsgemisch. In einem Rotationsdünnschlchtverdampfer
wird Benzol und 1 T@il der entstandenen
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Essigsäure bei 50 mm Hg abdestilliert. Als Rückstand verbleiben
5350 Teile. Von diesen werden 4010 Teile durch fraktionierte
Destillation weiter gereinigt. Man erhält 2846 Teile 3-Por»
mylbutanol-1-acetat vom Siedepunkt 99 bis 1020C bei 20 mm Hg
in einer Reinheit von 99 %. Als Rückstand verbleiben J88 Teile
eines braunen öls. Die Ausbeute an jJ-Formylbutanol-l-acetat
beträgt 89 % der Theorie. Das in essigsaurer Lösung hergestellte
gelbe, sehr gut kristallisierende 2,4-Dinitrophenylhydrazonhat
einen Schmelzpunkt von 97°C.
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Claims (2)
- Patentansprüchearbonsäureester des J5-Formylbutanol(l) der FormelΛ1ΤΤ fl /^)TT ΛΙΤΤ f*\ /*Ί T3in der R einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest, der durch 1 oder 2 Alkoxy- oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Chloratome, Amino- oder Nitrogruppen substituiert sein kann, bedeutet.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern des J-Formylbutanol-(l), dadurch gekennzeichnet, daß man die Carbonsäureester des Buten-2-diol-(l,4) mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegenwart von Carbonylkomplexen des Rhodiums bei Temperaturen von über 110 bis 150°C und Drücken von 150 bis 8OO at umsetzt.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG009842/1893 ,_,ORIGINAL INSPECTED
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8330 | Complete renunciation |