DE2149495C3 - Viehstall - Google Patents
ViehstallInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stall mit in einer oder mehreren Reihen parallel zu zwei Wänden
aufgestellten, als Luftkanäle dienenden Pfosten, an denen einzelne Boxen bildende Gatter verschwenkbar
gelagert sind.
Aus der DT-AS 10 48 434 ist ein Viehstall bekanntgeworden,
dessen Pfosten die Dachkonstruktion tragen und an denen schwenkbare Abgrenzungen angeordnet
sind, die die Boxen, in denen das Vieh steht, bilden.
Für die Lüftung von Viehställen ist durch die DTPS 23 994 eine Entlüftungsvorrichtung bekanntgeworden,
bei der ein Entlüftungsschacht im Bereich des unteren Teiles des Stall-Innenraumes Absaugöffnungen für die
Stall-Luft aufweist. Diecer Entlüftungsschacht ist in
seinem unteren Bereich durch eine Trennwand in zwei Teilschächten derart unterteilt, daß der eine Teilschacht
an den Stall-Innenraum, der andere Teilschacht jedoch an eine unter dem Stall liegende Güllegrube angeschlossen
ist. F.in derartiger Entlüftungsschacht stellt in dem Gebäude ein besonderes Bauteil ähnlich einem Schornstein
in einem Wohnhaus dar, das — da es keine tragenden Funktionen übernimmt — beim Bau des
Gebäudes erhebliche zusätzliche Kosten verursacht.
Durch die DL-PS 68 967 ist ein mehrstöckiges Gebäude zur Tierhaltung bekanntgeworden, welches
aus einem tragenden Gerippe von zusammensetzbaren Stützen und von demselben getragenen, in Boxen und
Bedienungsgänge unterteilten Geschoßebenen besteht. Die Stützen sind als geschoßhohe Stahlrohre ausgebildet
An ihren Enden sind Kopfplatten vorgesehen. Diese Stahlrohre sind an eine unterhalb des Stalles angeordnete
mit einem Ventilator betriebene Belüftungsvorrichtung angeschlossen. Aussparungen in den Stahlrohren
unterhalb der oben angeordneten Kopfplatte lassen die von dem Ventilator in diese Rohre hineingedrückte
Druckluft in den Stall hinaus. Diese Lüftungsvorrichtung erfordert einen ständig laufenden Ventilator. Die Luft
fließt hierbei horizontal zu den Außenwänden, soweit sie nicht durch die aus Gitterrosten bestehenden
Geschoßebenen nach oben aufsteigt. Der Energieverbrauch der Lüftungsanlage ist nachteilig. Die Luftführung
in diesem mehrstöckigen Gebäude ist problematisch. Denn Zugluft läßt sich hier nicht vermeiden. Das
Vieh steht an Stellen, die von den Gasen aus den unterhalb der den Stallboden bildenden Rosten
vorgesehenen Wannen für die Tierexkremente aufsteigen und befindet sich somit diesen gesundheitsschädlichen
Gasen ausgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Tragkonstruktion des Stalldaches und der Gatter für
eine zugfreie Entlüftung des Stalles zu benutzen, die weitgehend ohne Zufuhr fremder Energie arbeitet und
dort die Luft absaugt, wo Quellen schädlicher Gase sind.
Die Erfindung besteht darin, daß die Pfosten als bis
zum Dach führende Tragstützen ausgebildet sind und daß sie über einer Güllerinne und gegebenenfalls in
Kopfhöhe des Viehes Lufteintrittsöffnungen sowie an ihrem Ende einen über Dach geführten Luftaustritt
aufweisen.
Bei dieser Art der Luftführung ist erreicht, daß die verbrauchte Luft dort abgezogen wird, wo für die Tiere
schädliche Gase entstehen. Zweckmäßigerweise erfolgt die Frischluftzuführung zugfrei im Stall von oben nach
unten. Dadurch steht das Vieh zugfrei in einer gesunden Luftatmosphäre und kann daher gut gedeihen. Die
Anwendung äußerer Energie für Ventilatoren ist im allgemeinen nicht notwendig. Die Kaminwirkung in den
Rohren reicht vollkommen für eine Entlüftung und für die Frischluftzufuhr bei normaler Witterung aus. Durch
die Verwendung der das Dach tragenden Teile für die Lüftungsvorrichtung ist gleichzeitig erreicht, daß diese
Stallüftung außerordentlich billig ist. Denn es werden hier kaum zusätzliche Teile zu den bereits vorhandenen
Teilen benötigt.
Vorteilhaft ist es, wenn die Sparren und/oder Verbindungsträger der Dachkonstruktion hohl sind und
als Luftkanäle ausgebildet sind. Sie können dann der Frischluftzufuhr von oben her dienen, was für die
Zugfreiheit des Stalles von Wichtigkeit ist.
Von besonderem Vorteil kann es sein, wenn die hohlen Sparren geteilt sind und im mittleren, oberen
Teil Abluftkanäle bilden, die zu über der Stallmitte angeordneten Dachentlüftern führen, während sie im
seitlichen unteren Teil Zuluftkanäle mit an der Unterseite angeordneten Austrittsöffnungen bilden. Auf
diese Weise wird erreicht, daß die Entlüftungsöffnungen im Bereich des Firstes des Stalldaches zu liegen
kommen, und damit an höchster Stelle weitab von den Lufteintrittsöffnungen liegen.
Vorteilhaft ist es, wenn die hohlen Pfosten auf der als Rohr mit nach oben gerichteten öffnungen versehenen
Güllerinne stehen. Denn dann werden die Gase aus der
Güllerinne abgesaugt, ohne daß sie erst in den Stall eintreten.
An Tagen, an denen durch hohe Außentemperaturen die Lüftung durch die natürliche Kamin-virkung nicht
funktioniert, kann unter Umständen ein Betrieb der Lüftungsanlagen mit Ventilatoren empfehlenswert sein.
Dieses so anzubringen, daß sie Dei Stillstand die Kaminwirkung der Entlüftungsrohre nicht behindern,
löst die Erfindung dadurch, daß einige der hohlen Pfosten oder Dachentlüfter einen seitlichen Stutzen
aufweisen, in welchem ein Gebläse untergebracht ist, wobei im Bereich der oberen Kante des Abzweiges ein
Drehgelenk für eine zweiflügelige Klappe untergebracht ist, deren einer Flügel den Luftaustritt ohne
Gebläse und deren anderer Flügel den seitlichen Stutzen verschließbar macht. Hierdurch ist erreicht, daß
nur bei arbeitendem Gebläse die Luft aus dem seitlichen Stutzen herausgefördert wird, während dieser verschlossen
ist, wenn das Gebläse nicht arbeitet. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der den seitlichen Stutzen
verschließende Flügel schwerer als der andere Flügel ausgebildet ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Grundriß des Viehstalles, bei dem der
eine Teil der Boxen verkleinert ist, so daß Mist ausgefahren werden kann,
Fi g. 2 einen Grundriß entsprechend der F ι g. 1, bei
dem der andere Teil der Boxen verkleinert ist, so daß Futter in den Trog mit einem Fahrzeug eingeschüttet
werden kann,
F i g. 3 einen Schnitt durch eine Ausführungsform des Stalles,
Fig.4 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform
des Stalles und
F i g. 5 das Ende eines Entlüfters.
Der Viehstall weist vier Wände 1 und 2 auf. In der Mitte befindet sich der Trog 3. Zu beiden Seiten des
Troges stehen in etwa 2,50 m Abstand Pfosten 4, an denen verschwenkbar Gatterstücke 5 und 6 angelenkt
sind, welche ihrerseits drehbeweglich mit langen Gatterstücken 7 verbunden sind. Durch diese an sich
bekannte Konstruktion wird erreicht, daß die Boxen A verkleinert werden können. Diese Boxen A bestehen
aus den Flächenteilen B und C. Wird nun das lange Gatterstück 7 bewegt, so daß sich die kurzen
Gatterstücke 5 verschwenken, so wird die Grundfläche jeder Box A derart verkleinert, daß nur die Grundfläche
C übrigbleibt. Dieser Fall ist in F i g. 1 gezeigt. Auf der linken Seite kann nunmehr eine Maschine entlangfahren
und den gesamten Mist herausfahren und neu Stroh hereinbringen. In F i g. 2 ist die andere Möglichkeit der
Boxenverkleinerung gezeigt; Hier ist das lar-ge Gatter 7 zusammen mit den Gatterstücken 6 verschwenkt, so daß
lediglich die Grundflächen B für das Vieh übrigbleiben. In diesem Falle kann ebenfalls Mist ausgeräumt werden,
aber auch Futter in den Trog hereingebracht werden.
Die für diese bewährte Gatterkonstruktion benutzten Pfosten 4 sind erfindungsgemäß bis zum Dach
hochgeführt Sie sind hohl und weisen im unteren Bereich Lufteintrittsöffnungen 8 auf. Sie rind auf zwei
genähert horizontal gelagerten Vierkantrohren aufgestellt, welche als Güllerinne dienen. Diese als Güllerinne
9 dienenden Rohre weisen in ihrer Oberseite öffnungen auf, durch die die Gülle in die Güllerinne hineinfließen
kaniL Neben den Lufteintrittsöffnungen 8, weiche sich in
Höhe der Köpfe des Viehes befinden, sind weitere Lufteintrittsöffnungen 10 kurz oberhalb der Güllerinne
9 vorgesehen.
Bei der in F i g. 3 gezeigten Ausführungsform sind die
Pfosten 4 bis über das Dach geführt und weisen hier Hauben 11 auf, die den Eintritt von Regen in die Pfosten
4 verhindern. An diesem Pfosten 4 sind Sparren 12 und Verbir.dungsträger 13 befestigt, welche die Dachhaut
tragen. In diesem Ausführungsbeispiel sind am unteren Ende der Sparren 12 Ventilatoren 14 vorgesehen,
welche Frischluft in die Sparren 12 hineindrücken. Die Sparren 12 weisen an der Unterseite öffnungen auf,
durch die die Frischluft in den Stall eintritt.
In dem Ausführungsbeispiel der F i g. 4 sind Sparren
15 vorgesehen, welche an der Stelle 16 geteilt sind. Der obere Teil 17 der Sparren 15 führt in die Dachentlüfter
18 hinein, während der untere Teil 19 der Sparren 12 zur Frischluftbeschickung dient, die hier ebenfalls ein
Ventilator 14 am unteren Ende vorgesehen ist und an der Unterseite des Teiles 19 des Sparrens 15 öffnungen
für den Austritt der Frischluft vorgesehen ist.
Bei dieser Art der Be- und Entlüftung tritt keine Zugluft auf, da sich die Luft von oben nach unten
bewegt. Weiter ist erreicht, daß unter dem Dach immer ein Warmluftpoister ist, welches dafür sorgt, daß im
Winter die Tiere bei einer optimalen Temperatur stehen.
Im allgemeinen reicht für die Entlüftung die in den Pfosten 4 auftretende Kaminwirkung aus. Für den Fall,
daß diese Kaminwirkung nicht ausreichen sollte, besteht die Möglichkeit, bei jedem zweiten oder jedem dritten
Pfosten 4 oder Dachentlüfter 18 ein Gebläse 20 vorzusehen. Zweckmäßig wird dieser in einem seitlichen
Stutzen 21 untergebracht. An der Kante 22, an der der Stutzen 21 mit dem Pfosten 4 bzw. dem Dachentlüfter 18
zusammengebaut ist, ist ein Drehgelenk 23 vorgesehen, welches eine zweiflügelige Klappe trägt, deren einer
Flügel 24 den Durchgang durch den obersten Teil des Pfostens 4 bzw. des Dachentlüfters 18 zu sperren
vermag, während der andere Flügel 25 den Durchgang durch den seitlichen Stutzen 21 zu sperren vermag.
Diese Vorrichtung dient dazu, das Ansaugen von Frischluft durch den Raum unter der Haube 11 sicher zu
unterbinden, so daß das Gebläse 20 nur Abluft ansaugt. Wird das Gebläse 20 eingeschaltet, so entsteht in dem
Stutzen 21 ein solcher Unterdruck, daß der Flügel 25 angehoben und in die in Fig. 5 mit vollen Strichen
gezeichnete Lage gehoben wird. Hierdurch wird der Flügel 24, der normalerweise in der gestrichelten Lage
befindlich ist, in die mit vollen Strichen gezeichnete Verschlußlage verschwenkt. In dieser Lage versperrt
der Flügel 24 den Weg für diejenige Luft, die aus dem Raum unterhalb der Haube 11 kommen könnte.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Stall mit in einer oder mehreren Reihen parallel zu zwei Wänden aufgestellten, als Luftkanäle
dienenden Pfosten, an denen einzelne Boxen bildende Gatter verschwenkbar gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pfosten (4) als bis zum Dach geführte Tragstützen ausgebildet
sind und daß sie über einer Güllerinne (9) und gegebenenfalls in Kopfhöhe des Viehes Lufteintrittsöffnungen
(10) sowie an ihren oberen Enden einen über Dach geführten Luftaustritt aufweisen.
Z Stall nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß Sparren (12, 15) und/oder Verbindungsträger
(13) der Dachkonstruktion hohl und als Luftkanäle ausgebildet sind.
3. Stall nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlen Sparren (15) geteilt sind und im
mittleren, oberen Teil (17) Abluftkanäle bilden, die zu über der Stallmitte angeordneten Dachentlüftern
(18) führen, während sie im seitlichen unteren Teil
(19) Zuluftkanäle mit an der Unterseite angeordneten
Austrittsöffnungen bilden.
4. Stall nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlen Pfosten f4) auf der
als Rohr mit nach oben gerichteten Öffnungen vorgesehenen Güllerinne (9) stehen.
5. Stall nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß einige der hohlen Pfosten (4)
oder der Dachentlüfter (18) einen seitlichen Stutzen
(21) aufweisen, in welchem ein Gebläse (20) untergebracht ist, wobei im Bereich der oberen
Kante (22) des Abzweiges ein Drehgelenk (23) für eine zweiflügelige Klappe untergebracht ist, deren
einer Flügel (24) den Luftaustritt ohne Gebläse und deren anderer Flügel (25) den seitlichen Stutzen (21)
verschließbar macht.
6. Stall nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der den seitlichen Stutzen (21) verschließende
Flügel (25) schwerer als der andere Flügel (24) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE2149495A1 DE2149495A1 (de) | 1973-04-12 |
DE2149495B2 DE2149495B2 (de) | 1977-06-02 |
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