DE214918C

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Publication number: DE214918C
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KAISERLICHES

Bei Einrichtungen zur elektrischen Entzündung von Gasen oder Gasgemischen unterscheidet man im allgemeinen die sogenannte Kerzenzündung und die Abreißzündung. Der Strom hierzu wird von Batterien, Akkumulatoren oder elektromagnetischen Apparaten (Magnetzündern) geliefert.

Der Vorteil der Kerzenzündung liegt darin, daß zu ihrer Betätigung ganz einfache Einrichtungen nötig sind; als Nachteil dieser Zündung muß der Umstand bezeichnet werden, daß die vom elektrischen Funken durchströmte Strecke sehr klein ist.

Bei Verwendung von sogenannten Abreißzündern entstehen zwar große Funken; jedoch bedingt diese Art von Zündung komplizierte Einrichtungen, welche namentlich bei schnelllaufenden Explosionsmotoren oft schwierig unterzubringen sind.

Das vorliegende Verfahren vereinigt die Vorzüge der beiden Zündungsarten und wird beispielsweise bei Gasmotoren durch nachstehende Einrichtung ausgeführt: Im Deckel eines Gasmotors befindet sich ein isolierter Stift S, welcher auf der Innenseite einen ringförmigen Ansatz R hat. Dieser Ansatz kann beliebig viel vorspringende Schneideflächen i i (Fig. ζ und 3) oder auch eine ununterbrochene Schneidefläche besitzen (Fig. 4). In diese Ringfläche schiebt sich ein im vorliegenden Falle im Kolben eines Motors angebrachter Körper K, dessen Oberfläche spiralförmige tiefe Ausdrehungen besitzt.

Ein elektrischer Stromerzeuger steht sowohl mit Körper K als dem isolierten Stift S in Verbindung.

Sobald nun die spiralförmige Schneide des Körpers K sich der Schneide des .Ringes R nähert, springt ein Funke über. Beim Fortbewegen Körpers K bleibt der Funke immer an der Stelle, wo die kürzeste Entfernung von der Schneide des Körpers K und der Schneide des Ringes R besteht. Diese Stelle verändert sich bei dem Vordringen des Körpers K aus dem Grunde, weil die auf ihm befindliche Schneide spiralförmig ist. Ist der Körper K so weit vorgedrungen, als es einer Ganghöhe der Schneide seiner Spirale entspricht, so ist der Funken einmal um den ganzen Körper K gewandert und hat dabei eine Ringlinie beschrieben. Hierbei ist ein weit größerer Teil des Gemisches mit dem elektrischen Funken in Berührung gekommen, als es bei gewöhnlicher Kerzenzündung oder Abreißzündung der Fall ist.

Claims

Patent-Ansprüche: . .

1. Verfahren zur Erzielung einer möglichst guten elektrischen Zündung brennbarer Gemische, dadurch gekennzeichnet, daß während des Überspringens des Funkens die Kontaktstelle dauernd verändert wird, '

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn-

zeichnet, daß an dem Kolben oder am Zylinderdeckel eines Explosionsmotors ein mit spiralförmiger Schneide versehener, mit dem Stromerzeuger in Verbindung stehender Körper (K) angebracht wird, welcher zur Zeit der Zündung durch ein am Zylinderdeckel oder am Kolben angebrachtes, ebenfalls mit dem Stromerzeuger in Verbindung stehendes isoliertes Ringstück (R) bewegt wird, wobei durch die spiralförmige Ausgestaltung der Schneide des Körpers (K) der elektrische Funke gezwungen wird, bei jeder Weiterbewegung des Körpers (K) an einer anderen Stelle überzuspringen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in der reiChsdruckerei.