DE2148505C3 - Verfahren zur Herstellung von Streugut für eis- oder schneeglatte Verkehrsflächen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Streugut für eis- oder schneeglatte VerkehrsflächenInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Streugut für eis- oder schneeglatte
Verkehrsflächen unter Verwendung einer Komponente tür Erhöhung des Reibungskoeffizienten zwischen
Fahrbahn und Fahrzeugreifen und einer Komponente rur Herbeiführung oder Beschleunigung des Abtauens.
Ein Streugut durch Mischen von Komponenten der vorstehend genannten Art herzustellen, ist bekannt. Ein
solches, durch einfaches Mischen erhaltenes Streugut ist deswegen nur von kurzer Wirkung, weil die Abtaukomponente
schnell weggespült wird. Dies gilt auch für ein Streugut aus Schlackenkörnern mit auf deren Oberfläche
mittels eines Klebers angeklebtem Kalziumchlorid, wie es aus dem deutschen Gebrauchsmuster
19 80 750 bekannt ist.
Zur Erhöhung der Wirkungsdauer des Abtauens ist es aus den deutschen Offenlegungsschriften 14 59 694
oder 15 34176 bekannt, als reibungserhöhende Komponente
poröse Gesteine, insbesondere Bims, zu verwenden, dessen Porenräume mit Salz oder salzartigen
Verbindungen gefüllt sind. Auf diese Weise gelingt rwar eine Verlangsamung des Herauslösens des Salzes
und eine Verbesserung der Langzeitwirkung; nachteilig bleibt jedoch auch hier, daß die Porenräume ständig
ausgewaschen werden und somit die Abgabe der Auftaukomponente kontinuierlich und zeitweise — wenn
kein Verkehr vorhanden ist — nutzlos geschieht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unter Vermeidung der erwähnten Nachteile ein Verfahren
zur Herstellung eines Streuguts für eis- und schneeglat- 6S
te Verkehrsflächen zu schaffen, dessen Langzeitwirkung beträchtlich verbessert ist und das insbesondere
seine AuftaukomDonente nur bei tatsächlich bestehen
dem Bedarf abgib·.. .
Ausgehend von einem Streumaterial der eingangs beschriebenen Art wird zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß zunächst Zementbeton unter Zugabe von Salzlösungen oder verdünntem
Glykol als Abbindeflüssigkeit hergestellt wird und der erhaltene Block auf die gewünschte Teilchengröße
zerkleinert wird.
Ein auf diese Weise hergestelltes Streugut für eis- und schneeglatte Verkehrsflächen zeichnet sich durch
eine besonders innige Verbindung zwischen der reibungserhöhenden Komponente und der das Abtauen
bewirkenden Komponente aus; wesentlich ist dabei insbesondere, daß die Abtaukomponente zumindest teilweise
erst beim durch die Verkehrsbelastung eintretenden weiteren Zermahlen freigesetzt und wirksam wird.
Während bei den bekannten Streumaterialien schon jeder Niederschlag bzw. Schmelzwasser die wirksamen
Komponenten auswäscht, ist mit dem erfindungsgemäß erhaltenen Streugut nicht nur die Langzeitwirkung
nochmals erheblich verbessert, sondern auch die teure Abtaukomponente insofern wirksamer ausgenutzt, ais
sie nur bei Bedarf nach Maßgabe der Verkehrsbeanspruchung abgegeben wird.
Vergleichsversuche zeigen, daß die Tauwirkung des erfindungsgemäß erhaltenen Streuguts eine sehr lang
anhaltende ist und sich durch die Verkehrsbelastung erneuert, während ohne Verkehrsbelastung die Abtaukomponente
nicht nutzlos gelöst wird. Es zeigt sich weiter, daß die Abtauwirkung gerade so lange anhält
wie auch die reibungserhöhende Wirkung, so daß die Ausnutzung beider Komponenten als optimal gelten
kann.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung von Streugut ist es zweckmäßig, die Härte der Teilchen in Abhängigkeit
von der gewünschten Langzeitwirkung der Abgabe der Abtaukomponente einzustellen, insbesondere
durch geeignete Wahl des Zementanteils.
Es kann weiterhin zweckmäßig sein, bei der Herstellung einen Farbstoff zuzugeben, dessen Farbe in Abhängigkeit
vom Prozentgehalt der löslichen Abtaukomponente gewählt ist. Auf diese Weise können verschiedene
Sorten für verschiedene Einsatzbedingungen leicht schon farblich unterschieden werden. Außerdem
werden die gefährlichen Abschnitte der Straße oder der Verkehrsflächen dem Verkehrsteilnehmer deutlich
signalisiert.
Die Zerkleinerung des Zementbetonblocks erfolgt zweckmäßigerweise bis auf eine Teilchengröße von 3
bis 12 mm durchschnittlicher linearer Abmessung.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel angeführt.
Es wird in einer Asphalt- oder Betonmischmaschine Sand und Zement unter Zugabe einer Salzlösung, unter
anderem z. B. von Chlorkalzium oder Chlormagnesium oder eines verdünnten Glykols, vermischt. Nach dem
Ausgießen läßt man die Mischung zunächst erstarren. Der erhaltene feste Körper wird sodann durch Mahlen
oder in sonstiger geeigneter Weise zerkleinert, bis die Teilchen eine zum Streuen geeignete Größe haben.
Dies ist erreicht, wenn die Teilchen durchschnittlich noch in einer linearen Abmessung zwischen 3 und
12 mm groß sind.
Die Teilchen werden auf herkömmliche Weise auf die eis- und schneeglatten Straßen, Bürgersteige oder
sonstigen Verkehrsflächen aufgestreut. Dabei geben die Teilchen zunächst nur oberflächig das in ihnen enthaltene
Salz ab. Durch den laufenden Verkehr werden
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die Teilchen weiter zerkleinert und zertrümmert und geben dabei auch noch die im Inneren enthaltene Abtaukomponente
ab. Auf diese Weise wird eine Depotoder Langzeitwirkung erreicht, die durch geeignete
Wahl der Festigkeit der Teilchen auch noch beeinflußt werden kann.
Die Abgabe der Abtaukomponente erfolgt dabei nach Maßgabe der Verkehrsbelastung; eine unnötige
Abgabe bei fehlendem Verkehr findet nicht statt. Zu der optimalen Ausnutzung beider Komponenten des
Streumittels trägt der Umstand bei, daß die Abgabe der Abtaukomponente so lange erfolgt, wie auch die reibungserhöhende
Wirkung vorhanden ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Streugut für eis- oder schneeglatte Straßen unter Verwendung einer
Komponente zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten zwischen Fahrbahn und Fahrzeugreifen und
einer Komponente zur Herbeiführung oder Beschleunigung des Abtauens. dadurch gekennzeichnet,
daß Zementbeton unter Zugabe von Salzlösungen oder verdünntem Glykol als Abbindeflüssigkeit
hergestellt und der erhaltene Block auf die gewünschte Teilchengröße zerkleinert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Härte der Teilchen in Abhängigkeit
von der gewünschten Langzeitwirkung der Abgabe der Abtaukomponente eingestellt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zementanteil in Abhängigkeit
von der gewünschten Teilchenhärte gewählt wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Zementbetons
ein Farbstoff zugegeben wird, dessen Farbe in Abhängigkeit vom Prozentgehalt der löslichen
Abtaukomponente gewählt ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zementbeton bis auf eine Teilchengröße von 3 bis 12 mm durchschnittlicher linearer Abmessung
zerkleinert wird.
Priority Applications (1)
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DE2148505A1 DE2148505A1 (de) | 1973-04-05 |
DE2148505B2 DE2148505B2 (de) | 1975-08-14 |
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