DE2330231B2 - Mittel zur vorbeugenden verhinderung der eisbildung auf verkehrsflaechen - Google Patents
Mittel zur vorbeugenden verhinderung der eisbildung auf verkehrsflaechenInfo
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Description
20
Die bei winterlicher Witterung auf Verkehrsflächen sich bildenden Schnee- und Eisschichten bilden eine
erhebliche Gefährdung für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr. Man ist daher bestrebt nach Schneefall
oder Glatteisbildung diese Gefahrenquellen so schnell 2S
wie möglich zu beseitigen. Das geschieht im allgemeinen entweder durch mechanisches Entfernen der Schneeoder
Eisschichten, durch Aufstreuen von körnigen Materialien, wie Sand oder Asche, oder Aufstreuen von
Salzen, hauptsächlich Natrium-, Calcium- oder Magnesiumchlorid,
die beim Auflösen ein Abtauen der die Glätte verursachenden Schichten bewirken.
Je nach der Tageszeit zu der die Glättebildung einsetzt, ist es jedoch nicht immer möglich, unverzüglich
die Beseitigung dieser Glätte durchzuführen. Oft kommt
es auch bei an sich trockener Witterung unbemerkt zu Glatteisbildung, wenn der in den frühen Morgenstunden
niedergehende Tau auf Straßen und Wege fällt, die unter den Gefrierpunkt abgekühlt sind. Es vergeht dann
jeweils eine längere Zeit, bis die Glätte beseitigt werden 4"
kann, und so lange bildet diese dann eine oft unbemerkte Gefahr.
Es ist bereits bekannt zur vorbeugenden Behandlung Auftausalze in Form von wäßrigen Lösungen auf
trockne Verkehrswege zu versprühen. Nachteilig dabei ist, daß diese Lösungen zu einem erheblichen Teil nach
kurzer Zeit von den Verkehrswegen wieder abfließen, da diese zu Entwässerungszwecken ein Quer- oder
Längsgefälle aufweisen. Dadurch wird dieses Verfahren unwirtschaftlich, unter Umständen sogar weitgehend 5»
unwirksam.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wurde empfohlen, das Auftausalz in festem Zustand, entweder in trockner
Form oder als wäßrigen Salzbrei, auszustreuen. Obwohl hierbei die Gefahr des Ablaufens von den Straßen und
Gehwegen nicht besteht, treten hier andere Nachteile auf. So ist der technische Aufwand zur Aufrechterhaltung
einer streufähigen trocknen oder breiartigen Masse und zur gleichmäßigen Verteilung dieser Masse
Ober eine Verkehrsfläche verhältnismäßig groß. Auch ist &>
die aufzustreuende Menge dieser Streusalze relativ hoch zu bemessen, da ein mehr oder weniger großer Teil
des ausgestreuten Materials von den Fahrzeugen mitgeführt oder beiseite geschleudert wird. Schließlich
verursachen die von den Fahrzeugen mitgeiünnen Streusalze an deren Unterseite erhebliche Korrosionsschäden, so daß gegebenenfalls der Zusatz besonderer
Korrosionsschutzmittel erforderlich werden kann.
Es wurde daher nach einem anderen Mittel zur vorbeugenden Behandlung von Verkehrswegen zwecks
Verhinderung von Eisbildung gesucht das die geschilderten Nachteile der bereits bekannten Mittel nicht
besitzt
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel
zur vorbeugenden Verhinderung der Eisbildung auf Verkehrsflächen, bestehend aus einer zum Aussprühen
geeigneten wäßrigen Lösung von Calciumchlorid und/oder Magnesiumchlorid. Das Mittel ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet daß die Lösung ein intensiv wirksames Netzmittel enthält
Die Auswahl des Neumittels ist außerordentlich kritisch. Es hat sich gezeigt daß nur wenige der
bekannten Netzmittel in einer wäßrigen Erdalkalichloridlösung von 30 bis 40 Gewichtsprozent an Calciumchlorid
und/oder Magnesiumchlorid noch wirksam oder überhaupt beständig sind. Die für das erfindungsgemäße
Mittel erforderlichen Eigenschaften wurden bei Netzmitteln aus der Gruppe der kurzkettigen Alkylphenoloxäthylate
gefunden. Insbesondere eignen sich für das erfindungsgemäße Mittel als Netzmittel mit 0,05 bis 0,2
Gewichtsprozentanteil Oxäthylate bzw. Isomerengemische solcher Oxäthylate, die einen Oxäthylierungsgrad
zwischen 3 und 9, vorzugsweise zwischen 4 und 6, besitzen und deren Alkylgruppe (Alkylseitenkette) 1 bis
5, vorzugsweise 1 bis 3, C-Atome enthält
Dieses Netzmittel, das auch in 40%igen Erdalkaiichloridiösungen
seine hohe Wirksamkeit behält ist die Ursache dafür, daß die auf die Straße aufgesprühte
Lösung sich sehr schnell in einer mehr oder weniger dünnen Schicht über die Straßenoberfläche verteilt und
auch in die feinsten Spalten und Löcher der Straßendekke eindringt Die erforderliche Menge des aufzubringenden
Mittels ist von der Art der Straßenoberfläche abhängig und liegt zwischen 0,1 und 1,0 l/m2. Die
geringeren Mengen werden vorteilhaft für undurchlässige, d.h. betonierte, asphaltierte oder gepflasterte
Straßen und Plätze angewendet, während die größeren Mengen für durchlässige, d. h. unbefestigte Wirtschaftswege oder Gehwege günstiger sind. Dabei entsteht eine
so dünne Schicht des erfindungsgemäßen Mittels, daß es von der Oberfläche der Straße oder des Weges
festgehalten wird und auch bei stärkerem Gefälle nicht abläuft Das Mittel ist daher sehr wirtschaftlich.
Die sich bildende äußerst dünne und auf der Straßendecke fest haftende Schicht des erfindungsgemäßen
Mittels hat weiterhin den Vorteil, daß von den darüberrollenden Fahrzeugen nur unbedeutende Mengen
des Mittels mitgeführt oder beiseite geschleudert werden. Die Korrosionsgefahr für die Fahrzeuge wird
dadurch erheblich vermindert Weiterhin bleibt die Schicht relativ lange wirksam. Die Wirkungsdauer einer
einzelnen Behandlung hängt jedoch außer von der Straßen- bzw. Wegoberfläche auch von der Witterung
ab. Bei größeren Niederschlagsmengen und undurchlässiger Straßenoberfläche kann eine Wiederholung der
Behandlung schon nach wenigen Tagen erforderlich seia Bei einem unbefestigten Weg, der pro m2 mit 0,81
des Mittels behandelt worden ist, kann trotz wiederholter Niederschläge die Wirkung mehrere Monate
anhalten.
Schließlich hat es sich gezeigt, daß die Aufnahme der
niedergehenden Feuchtigkeit in die Tausalzschicht durch das Vorhandensein des genannten Netzmittels
wesentlich begünstigt wird. Da zudem der Gefrierpunkt wäßriger Caiciumchloridlösungen sehr niedrig ist — der
eutektische Punkt liegt bei -55° C —, wird durch das
erfindungsgemäße Mittel schnell und sicher erreicht, daß niedergehende Nässe (Tau, Nebel) auf entsprechend
behandelten Verkehrsflächen, auch wenn diese stark unter den Gefrierpunkt abgekühlt sind, nicht zu Eis
gefriert und damit zu keinem Zeitpunkt eine Glättebildung eintritt
Das Mittel ist auch noch bei geringem Schneefall voll wirksam. Bei stärkerem Schneefall reichen die auf die
Straßenoberfläche aufgebrachten Mengen natürlich nicht aus, um die Schneemassen abzutauen. Es wurde
jedoch festgestellt, daß das Mittel ein Anfrieren von festgefahrenem Schnee an die Straßendecke verhindert,
so daß das Schneeräumen durch das vor dem Schneefall
aufgebrachte Mittel wesentlich erleichtert wird
Das Mittel wird zur praktischen Anwendung entweder als Lösung fertig bezogen oder durch Auflösen des
Salzes, das bereits das Netzmittel enthält, zu einer 30-bis
40%igen wäßrigen Lösung hergestellt Diese Lösung wird in eine entsprechende Vorrichtung, beispielsweise
einen Sprengwagen, gefüllt Mittels dieser Vorrichtung wird dann das Mittel auf die zu behandelnde Straßenoder
Wegstrecke gesprüht, wobei Ausflußgeschwindigke'it
aas dem Gerät und dessen Fortbewegungsgeschwindigkeit so aufeinander abzustimmen sind, daß die
Behandlungsmenge pro m2 Straßen- oder Wegfläche in dem Bereich zwischen 0,1 und 1,01 liegt
Claims (2)
1. Mittel zur vorbeugenden Verhinderung der
Eisbildung auf Verkehrsflächen, bestehend aus einer zum Aussprühen geeigneten wäßrigen Lösung von
Calciumchlorid und/oder Magnesiumchlorid, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lösung ein intensiv wirksames Netzmittel enthält
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in einer Menge von 0,05 bis 0,2
>o Gewichtsprozent enthaltene Netzmittel ein kurzkettiges Alkylpheno'.oxäthylat oder ein Isomerengemisch
eines solchen kurzkettigen Alkylphenoloxäthylats ist, dessen Oxäthylierungsgrad 3 bis 9,
vorzugsweise 4 bis 6, beträgt und dessen Alkylgrup- <S pe 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3, C-Aiome enthält
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