DE2146801C3

DE2146801C3 - Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit zwei an gegenüberliegenden Schienenflanschen anliegenden Bremsbacken

Info

Publication number: DE2146801C3
Application number: DE19712146801
Authority: DE
Inventors: William Brown; Andrew Howarth
Original assignee: Gewerkschaft Eisenhutte Westfalia GmbH
Current assignee: Gewerkschaft Eisenhutte Westfalia GmbH
Priority date: 1970-09-24
Filing date: 1971-09-18
Publication date: 1979-10-11
Also published as: DE2146801A1; GB1326406A; ES395364A1; FR2108471A5; DE2146801B2

Description

Die F.rfindung betrifft eine Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit zwei Bremsbacken, die in ihrer '■■'■ gelüfteten Lage in geringem Abstand von gegenüberliegenden Seiten eines seitlichen .Schienenflansches liegen, und mit einer Zylinder-Betätigiingscinrichhing ζη·π gegenläufigen Bewegen der Bremsbacken beim Bremsanlegen an den Schienenflansch.

Fine derartige Bremseinrichtung is! durch die CjB-PS 04 041 bekannt.

In Bergwerken zu verwendende Fahrzeuge müssen eine kompakte Große und Form aufweisen, was dazu i.":liihn hat. (IaU Bremseinrichlungen für diesen " •.[j'r/M.-llen I iihrzcugtyp entwickelt werden.

B-.-i der durch die CiB-PS 12 04 041 bekannten lirciMM itii κ lining haben die Bremsbacken beim AnIc- ;'<■!! der Bremse eine gegenläufige Bewegungsrichtung, icdo( Ii sind die zugeordneten Zylinder fest im ahr^cstcll des entsprechend ausgerüsteten Schienenlah.'zeiiges gelagert, damit die Bremsbacken gegen die Unterseite bzw. Oberseite eines horizontalen Flansches im fQuerschnitt U-fönnige Schienen gelegt werden. Fine derartige Bremseinrichtung benötigt viel F.ticrgie und ist ' ' besonders dann praktisch, wenn das entsprechend ausgerüstete Fahrzeug schwer ist, weil die zwischen den Zylindern und den Bremsbacken auftretenden Kräfte über die Zylinder voll auf den Fahrgestellrahmen illicit ragen werden. '

Die Aufgabe der Frfindung besteht darin, eine einfache und sichere Bremsvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit welcher es möglich ist, das Fahrzeug abzubremsen, ohne daß die zwischen den Zylindern der Bremsbacken auftretenden Kräfte vom Fahrgestellrahmen aufgenommen werden müssen, und welche mit einer minimalen Anzahl von Arbeiis/.ylindern wirkungsvoll arbeiten kann.

Als Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Zylinder-Betätigungseinrichtung aus zwei relativ zueinander bewegbaren, mit jeweils einer der Bremsbacken verbundenen Teiler besteht, wobei diese beiden relativ zueinander bewegbaren Teile gegenüber dem Fahrzeugrahmen oder dem Fahrzeug-Drehgesteli bewegbar gelagert sind.

Bei einer derartigen Bauweise führt ein Betätigen der Arbeitszylinder dazu, daß jeweils einer der beiden relativ zueinander bewegbaren Teile und die mit diesem verbundene Bremsbacke zunächst in Kontakt mit dem Flansch der Schiene gelangt, woraufhin der andere Teil des Zylinders und die diesem zugeordnete Bremsbacke ebenfalls in Kontakt mit der Schiene bewegt wird. Da beide gegeneinander bewegbaren Teile des Zylinders gegenüber dem Rahmen oder Drehgestell bewegt werden können, müssen nur verhältnismäßig leichte Teile verschoben werden. Da die Bremsbacken von den relativ zueinander bewegbaren Teilen desselben Zylinders verschoben werden, können die zwei zusammenwirkenden Bremsbacken von einer einzigen Zylindereinheit verstellt oder betätigt werden, obwohl es gemäß der Erfindung vorgezogen wird, zwei Zylindereinheiten jedem Bremsbackenpaar zuzuordnen (Patentanspruch 2).

Kinc besondere zweckmäßige Anordnung wird erzielt, wenn die Bremsbacken bei unter Druck stehenden Arbeitszyiindern in ihrer gelüfteten Lage gehalten werden. Die Zylinderanordnung ist dann so ausgeführt, daß seine relativ zueinander bewegbaren Teile zusammen bewegt werden, wobei eine der Bremsbacken gegen den Flansch geschoben wird, wenn die andere, an den Kolbenstangen befestigte Bremsbakke durch Entlüften des Zylinders mit dem Flansch bereits in Kontakt gekommen ist Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform nach der Frfindung isl die Zylinder-ßctätigungscinrichturig über eine Druckfeder gegenüber dem Fahrzeugrahmen oder dem Fahrzeug-Drehgestell abgestützt. Die Lage der Betätigungseinrichtung isl mit Hilfe von Einstelleinrichtungen im Bereich der Druckfeder änderbar.

Der Gegenstand nach der Erfindung ist sowohl für Fahrzeuge, die auf am Boden verlegten Schienen, als auch für Fahrzeuge, die an an der Decke oder über dem Boden angeordneten Schienen hängend laufen, geeignet. Dies gilt auch sowohl für Fiiischienen- als auch für Mchrschienenfahrzeuge.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Fs zeigt

[•"ig. I eine teilweise geschnittene Stirnansicht eines Bremsdrehgestells und

!■'i g. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Drehgestells aus F i g. 1 in vergrößerter Darstellung.

Ein Schienenstrang für unter Tage verwendete Fahrzeuge weist z.wei im Abstand voneinander verlaufende Schienen R auf. Jede Schiene besieht aus U-Profil, dessen Steg W senkrecht und dessen nach außen zeigende Flansche /horizontal liegen. Ein auf diesem Schienenstrang verfahrbares Fahrzeug ist auf Drehgestellen abgestützt, von denen jedes einen Rahmen I, die Last aufnehmende l.aufrädcr 12 und Hilfsruder 5 enthüll. Die I.aufrädcr 12 laufen auf den horizontalen

Flanschen /-" und drehen sich um hori/oniale Achsen, wahrend die Hilfsruder 3 um senkrechte Achsen drehbar gelagert sind. Die I lilfsrüder 3 liegen normalerweise im Abstand von den Schienen R /wischen diesen, jedoch können diese Hilfsruder mit den Stegen W der Schienen /fin Kontakt kommen und auf diesen abrollen, um das Fahrzeug, beispielsweise in Kurven, auf dem Schienenstrang zu halten.

An jeder Seite wenigstens eines Drehgestelles des Fahrzeuges ist eine Bremseinrichtung B befestigt. Die übrigen Teile des !Drehgestelles sind allgemeine Bauteile für das Drehgestell und zum Abstützen des Fahrzeuges auf dem Drehgestell bestimmt, d. h. sie betreffen nicht die vorliegende Erfindung.

Wie an der linken Seite von Fig. 1 zu erkennen ist, enthält die Bremseinrichtung B zwei im Abstand voneinander befestigte Halteplatten 32 und 33, von denen jeds eine Ausspannung hat, in die jeweils eine Bremsbacke 34 bzw. 35 eingesetzt ist. Die Halteplatten 32 und 33 halten die Bremsbacken 34 und 35 derart, daß dieselben normalerweise im geringen Abstand von der Unterseite bzw. Oberseite des Flansches /-' der betreffenden Schiene R liegen. Da die Unterseite des Flansches F zur Horizontalen geneigt verläuft, ist die untere Bremsbacke 34 so an der entsprechenden Halleplatte 32 gelagert, daß ihre oben liegende Arbeitsfläche ähnlich geneigt verläuft.

Die Haitcplatte 32 ist an zwei Stangen 36 befestigt, die Teil einer Betätigungseinrichtung sind, die die Halteplatte 32 anhebt, wenn die Bremse eingerückt werden soll. Die zweite Halteplatte 33 ist starr mit einer Zylinderanordnung 37 verbunden, die den übrigen Teil der Betätigungseinrichtung bildet. Die Zylinderanordnung 37 ist bewegbar am Drehgestell gelagert, so daß sie sich nach unten bewegen kann, damit die an der oberen Halteplatz; 33 befestigte Bremsbacke 35 mit der Oberseite des Flansches Fin Kontakt kommen kann.

Der Oberteil der Zylinderanordnung 37 enthüll zwei Zylinder 38. Die beiden Stangen 36 sind Kolbenstangen von in den Zylindern 38 untergebrachten Kolben 39. Auf jeder Kolbenstange 36 ist eine Bremsfeder 40 in Form eines Stapels von .Scheibenfedern gelagert, wobei sich das untere F.ndc dieser Bremsfeder 40 gegen die obere Halleplatte 33 und das obere Ende gegen einen Bund 41 des Kolbens bzw. der Kolbenstange über eine Hülse 42 abstützt.

Zwischen den Haltcplatten 32 und 33 ist ein Dichtungsring 50 angeordnet, der verhindert, daß Kohlestückchen, Steine oder andere Verunreinigungen /wischen die I laltcplatlen 32 und 33 gelangen und deren Bewegungen beeinträchtigen oder ganz verhindern können.

Von dem die Bremseinrichtung B aufnehmenden Gehäuse steht an beiden Enden ein Aug<· 44 in Form eines Ansatzes vor, durch welches der Schaft einer Schraube 45 hindurchragt, der an diesem Auge mit Hilfe von Muttern 46 befestigt ist. Auf der Schraube 45 ist eine Druckfeder 47 gelagert, deren Enden sich gegen Widerlager 48 abstützen. Die Druckfeder 47 einschließlich der Widerlager 48 sind in einem Gehäuse 2 untergebracht, das am oberen Ende einen Deckel 49 aufweist, der die Bewegbarkeit der Widerlager 48 begrenzt. Das Gehäuse 2 ist starr mit dem Rahmen des Drehgestells verbunden, während die Zylinderanordnung 37 senkrecht gegenüber dem Drehgestellrahmen verschiebbar ist, wobei die Bewegungen der Zylinderanordnung 37 in beiden Richtungen durch die Druckfedern

47 beeinflußt werden. Die Lage der Zylinderanordnung

37 und der Betätigungseinrichtung sinci gegenüber dem Drehgestellrahmen durch Verstellen der Muttern 46 einstellbar, so daß der Abstand zwischen den Bremsbakken 34 und 3 j und dem Flansch /'änderbar ist.

jeder Zylinder 38 steht über eine Di/.chgangsöffnung 43 mit einer mit Hilfe von Druckmittel betätigten Bremssteuervorrichtung in Verbindung, wobei die Bremsen ausgerückt sind, wenn das Steuersystem ;:n!er Druck steht. Dann drückt nämlich das in den Zylindern

38 befindliche Druckmittel die Kolben 39 in die in der Zeichnung dargestellte Lage nach unten, so daß die Halleplatte 32 die Bremsbacke 34 im Abstand von der Unterseite des Flansches /"-"hält. Die Halteplatte 33 hall dann enenfalls die Bremsbacke 35 im Abstand von der Oberseite des Flansches F, so daß die Bremseinrichtung gelüfiet ist.

Wenn der Arbeitsdruck in der iremseinrichtung aufgehoben wird und dementsprechend die Zylinder 38 gelüftet werden, und zwar absichtlich oder durch einen Fehler aufgrund eines l.eitungsbruches od. dgl., wird zunächst eine Bewegung der Zylinderanordnung 37 nach unten von den Druckfedern 47 gehemmt. Daher bewegt sich jeder Kolben 39 aufgrund der ihm zugeordneten Bremsfeder 40 nach oben und bringt dabei die Bremsbacke 34 in Kontakt mit der Unterseite des i lansches F Wenn durch Anlegen der Bremsbacke 34 an die Unterseite des Flansches F eine weitere Aufwärisbewegung des Kolbens 39 und d;^jmit der Bremsbacke 34 verhindert wird, bewegt "-ich nunmehr die Zylinderanordnung 37 nach unten, bis die Bremsbakke 35 mit der Oberseite des Flansches F in Kontakt kommt. Diese Bewegung findet unter Überwinden der gegen das obere Widerlager 48 wirkenden Druckkraft der Druckfedern 47 statt, so daß das obere Widerlager

48 zusammen mit der Schraube 45 und den Augen 44 nach unlen bewegt werden.

Hierzu 2 Blatt Zcicnnunscn

Claims

Patentansprüche:

1. Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge nut zwei Bremsbacken, die in ihnir gelüfteten Lage in geringem Abstand von gegenüberliegenden Seiten > eines seitlichen Schienenflansches liegen, und mit einer Zylinder-Betätigungseinrichtung zum gegenläufigen Bewegen der Bremsbacken beim Bremsenanlegen an den Schienenflansch, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder-Betätigungs- ^i:i einrichtung (37) aus zwei relativ zueinander bewegbaren, mit jeweils einer der Bremsbacken (34 bzw. 35) verbundenen Teilen (36 und 38) besteht, wobei diese beiden relativ zueinander bewegbaren Teile gegenüber dem Fahrzeugrahmen (1) oder dem ^! "■ Fahrzeug-Drehgestell bewegbar gelagert sind.

2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Bremsbackenpaar (34, 35) zwei Arbeitszylinder (38) zugeordnet sind.

3. Bremseinrichtung nach Anspruch I oder 2, -'■' dadurch jickennzeichnet, daß die Bremsbacken (34 und 35) bei unter Druck stehenden Arbeitszyiindern (38) in ihrer gelüfteten Lage gehallen werden.

4. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder-Be- ' tätigungseinrichtung (37) über eine Druckfeder (47) gegenüber dem Fahrzeugrahmen oder dem Fahrzeugdrehgestell abgestützt ist.

5. Brcmsciniichiung nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Zylinderanordnung (37) und damit der Bremsbacken (34 und 35; gegenüber dem Flansch (F) der Schiene (R) mit Hilfe einer Stellei-Hchtung (44.. 45, 46) einstellbar ist.