DE214379C

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Publication number: DE214379C
Application number: DENDAT214379D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14/. GRUPPE

EMIL ADLER in DRESDEN,

in ZWICKAU ι. S.

Kurvenscheiben.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Juli 1908 ab.

Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein .Steuerungsgetriebe für Ventile oder Schieber | von Dampfmaschinen, Pumpen, Gebläsen, Gas- ; maschinen oder Turbinen, bei welchem Kurven- ^! scheiben mit schiefen Flächen sich gegeneinander abstützen und derart verdrehbar zueinander angeordnet sind, daß bei der Verdrehung derselben ein achsiales Verschieben stattfindet. Diese letztere Bewegung wird zum Steuern benutzt.

Von den bekannten Steuerungen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß zwischen zwei solcher Kurvenscheiben eine oder mehrere solcher entsprechend ausgebildeter Kurvenscheiben angeordnet sind, um die Größe der achsialen Gesamtverschiebung bei Ausführung derselben Drehbewegung veränderlich zu machen.

In der Zeichnung ist ein solches Steuergetriebe in Fig. 1, 2 und 3 im senkrechten Schnitt in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt.

In Fig. ι ist 1 die Steuerstange, an welcher

das Ventil oder der Kolbenschieber befestigt ist.

Die Steuerstange 1 ist etwa mittels eines Vierkantkopfes 2 achsial verschiebbar, jedoch nicht verdrehbar in einer Büchse 3 geführt, welche mittels des vom Exzenter angetriebenen Steuerhebels 4 in schwingende Bewegung versetzt werden kann. Das obere verstärkte Ende 5 der Büchse 3 ist nun durch Einarbeitung entsprechend schiefer Ebenen 6 als Kurvenscheibe aus-.

gebildet, durch deren Verdrehung entsprechend den Schwingbewegungen des Steuerhebels 4 die im Gehäuse 7 durch Nase 8 achsial verschiebbar, jedoch unverdrehbar gelagerte Dopp.elkurvenscheibe 9 gehoben bzw. gesenkt wird. Die Steuerstange 1 ist durch diese Kurvenscheibe 9 frei verschiebbar und drehbar hindurchgeführt und am oberen Ende mit einer zylindrischen Erweiterung bzw. Büchse 10 versehen. Diese zylindrische Erweiterung 10 ist wieder als Kurvenscheibe 11 ausgebildet, und zwar gegenläufig zu der oberen Hälfte der Doppelscheibe 9. Da bei den Schwingungen des Hebels 4 durch die Büchse 3 die Schwingbewegung auch auf die Steuerstange 1 vermöge des Vierkantkopfes 2 übertragen wird, so schwingt auch das Ende 10 der Steuerstange 1 relativ zu der Doppelkurvenscheibe 9, so daß auch eine achsiale Verschiebung zwischen Kurvenscheibe 9 und Büchse 10 auftritt. Demnach wird die Steuerstange 1 sowohl um den Betrag der Verschiebung der Büchse 9 im Gehäuse 7 als auch um den Betrag der Verschie-. bung der Büchse 10 gegen die Kurvenscheibe 9 gehoben.. Es. findet also trotz der verhältnismäßig geringen Verschiebung zwischen den Kurvenscheiben 5 und 9 bzw. 7 und 11 sowohl eine doppelt beschleunigte Anhebung bzw. Senkung als auch eine Drehbewegung der Steuerstange 1 statt.

Die Ausführungsform nach Fig. 2 der Zeich-

nung entspricht in allen wesentlichen Teilen der Ausführungsform nach Fig. i, nur mit dem Unterschiede, daß die Doppelkurvenscheibe 9 im Gehäuse 7 nicht nur achsial verschiebbar, sondern auch verdrehbar gelagert ist, und daß die Schwingbewegung von dem Exzenter un-■ mittelbar auf den Hebel 12 dieser Scheibe übertragen wird, während die Gegenscheiben 5 und 11 wohl achsial verschiebbar, jedoch nicht verdrehbar gelagert sind.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 der Zeichnung wird durch entsprechende Vermehrung der Kurvenscheiben eine dreifache beschleunigte Steuerstangenbewegung ermöglicht.

Die Steuerstange ι wird hier wieder mittels des Steuerhebels 4 und der mit einer Kurvenscheibe 5 versehenen Büchse 3 in Schwingung versetzt. Oberhalb der Kurvenscheibe 5 ist im Gehäuse 7 nur achsial verschiebbar gelagert die Doppelkurvenscheibe 9. Über diese ist sowohl achsial verschiebbar als auch drehbar eine Doppelkurvenscheibe 13 gelagert, auf welche mittels des Vierkantkopfes 14 der Steuerstange 1 die Schwingbewegung des Steuerhebels 4 übertragen wird. Oberhalb der Kurvenscheibe 13 ist die im Gehäuse 7 achsial verschiebbar, jedoch unverdrehbar gelagerte Büchse 15 angeordnet, deren Stirnrand als Kurvenscheibe 16 ausgebildet ist, die auf der Gegenkurve der Doppelkurvenscheibe 13 aufruht. In dieser Büchse 15 ist die Steuerstange 1 verdrehbar, jedoch achsial nicht verschiebbar befestigt. Durch die Schwingung der Kurvenscheibe 5 und der Doppelkurvenscheibe 13 relativ zu den Kurvenscheiben 9 und 16 erfolgt die Anhebung der Steuerstange 1, und zwar um den Gesamtbetrag der achsialen Verschiebung dieser Kurvenscheiben zueinander, d. h. also mit dreifach beschleunigter Bewegung ohne Erhöhung der relativen Geschwindigkeit der einzelnen sich gegeneinander verdrehenden Kurvenscheiben.

Außer einer drei- oder mehrfach beschleunigten Achsialbewegung kann die Steuerstange auch noch eine Drehbewegung erhalten, wenn sie ähnlich wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. :i.mit der entsprechenden drehbar gelagerten Kurvenscheibe starr verbunden wird.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, kann das ganze Steuergetriebe in ein Gehäuse eingeschlossen werden, welches mit Öl gefüllt wird, so daß die Arbeitsflächen vor Staub geschützt sind und ständig unter Öl laufen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ventil-, Schieber- oder Düsensteuerungsgetriebe für schnelle Anhub- und Schlußbewegung mit zwei gegeneinander verdrehbaren Kurvenscheiben entgegengesetzter Steigung, gekennzeichnet durch eine zwischen zwei Kurvenscheiben (5, 10) angeordnete, relativ zu ihnen verdrehbare und achsial verschiebbare Doppelkurvenscheibe

2. Steuerungsgetriebe nach Anspruch 1,. gekennzeichnet durch die Anordnung zweier oder mehrerer relativ zueinander verdrehbarer Doppelkurvenscheiben (9, 13) zwischen der mit der Steuerstange verbundenen Kurvenscheibe (16) und einer Gegenkurvenscheibe (5) zum Zwecke der Erzielung einer drei- oder mehrfach beschleunigten Steuerstangenbewegung.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.