DE2142003C3

DE2142003C3 - Heißpresse zur Herstellung von Formkörpern aus Faserfilz

Info

Publication number: DE2142003C3
Application number: DE19712142003
Authority: DE
Inventors: Heinz 4150 Krefeld Tönniges
Original assignee: Deutsche Fibrit-Gesellschaft Ebers & Dr. Müller mbH, 4153 Hüls
Filing date: 1971-08-21
Publication date: 1976-12-02

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Heißpresse zur Herstellung von Formkörpern mit nach innen abgekan- <>5 teten Außenrändern aus einem verform- und verdichtbaren Rohformkörper aus Faserfilz mit zwei gegeneinander beweglichen Pressenholmen, vorzugsweise einem beweglichen Presseiihului (Prell'.iempd) und einem feststehenden Pressenholm (Pressenlisch).

I-s ist bekannt, aus einer Fnsersuspension lediglich unter Druck angeformt« Kohlormkörper in einer fresse« vorzupre^sen und dann in einer zweiten Presse die jetzt mis einem verformbaren Faserfilz bestehenden Rohformkörper unier Druck und Hitze stark zu verdichten und zu trocknen. Im folgenden wird dieser zweite Preßvorgang kurz als Fertigpressen be/eichnei.

Die bekannten Pressen zum Vorpressen von f-aserfilz eignen sich nicht dazu, auch eine gegebenenfalls erforderliche Abkantung der Außenränder nach innen vozunehmen. Vielmehr ist es erforderlich, das Abkanten und Fcrligpressen der Außenriinder in einem besonderen Verfahren nach der Fcrtigprcssung des übrigen Formkörpers durchzuführen. Es sind zwar Riechpressen bekannt, mit denen ein Innenabkanicn dadurch ermöglicht wird, daß über schräge Flächen an einem über Federn mit dem Pressenholm in Verbindung stehenden Steuerholm ein Abkantwerkzeug nach innen geschoben wird, das auf diese Weise das Blech umbiegt. Mit einer derartigen ßlechpresse sind jedoch die besonderen Anforderungen, die beim Pressen von Formkörpern aus Faserfilz an eine Presse gestellt werden, nämlich nicht mir das Innenabkanten vorzunehmen, sondern auch das zu verpressende Material zu verdichten, nicht zu erfüllen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Heißpresse der e'ngangs genannten Art so wciierzuentwickeln. daß mit dieser ein gleichzeitiges Fertigpressen und Innenabkanten noch nicht abgekanteter, aus Faserfilz bestehender Rohformkörper möglich ist.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der eine Pressenholm an den Abkantseiten quer zur Ebene der Pressenholmbewegung verschiebbare Abkant-Preßwerkzeuge trägt, wobei die Abkant-Preßflächen der Abkant-Preßwerkzeuge und die parallel dazu verlaufenden Gegenflächen des Holmes nach innen, d. h. zur Abkantung hin geneigt sind, und die Abkaut-Preßwerkzeuge so in Abhängigkeit von der Pressenholmbewegung steuerbar sind, daß das Abkanten vor dem eigentlichen Pressen durch die Pressenholme und die Abkant-Preßwe:kzeuge einsetzt. Diese verschiebbare Anordnung der Abkant-Preßwerkzeuge in Verbindung mit den geneigt ausgebildeten Abkant-Preßflächen ermöglicht eine gleichzeitige Abkantung und Fertigpressung der abgekanteten Außenränder, da bei einer Verschiebung der Abkant-Preßwerkzeuge zur Presse hin gleichzeitig mit dem Abkanten eine senkrecht zu den Abkant-Preßflächen gerichtete Preßkraft wirksam wird.

In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Abkant-Preßwerkzeug von einem an dem anderen Pressenholm angebrachten mechanischen Steuerorgan in Abhängigkeit von der Pressenholmbewegung gesteuert ist. Ein solches mechanisches Steuerorgan arbeitet einerseits außerordentlich präzise und ist im Gegensatz zu beispielsweise elektronischen Steuerungen außerordentlich einfach aufgebaut.

In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Abkant-Preßwerkzeuge unter einem rechten Winkel zur Ebene der Pressenholmbewegung verschiebbar angeordnet.

Das mechanische Steuerorgan kann zweckmäßiger weise aus einem Gleitschuh bestehen, der in eine in dem Abkant-Preßwerkzeug ausgesparte Gleitführung einschiebbar ist. wobei die Gleitbahnen zur Ebene der Pressenholmbewegung geneigt verlaufen. Bei einem

Neigungswinkel von 4^r> wurden sich demnach, sobald der Gleitschuh in die Gleitführung des Abkam Preß werk/euges eingefaßt hut und dieses verschiebt, der Prcsse-nholm und das Abkam Preßwerkzeug jeweils um den gleichen Betrag verschieben. Vorzugsweise wird jedoch ein Neigungswinkel gewählt, -icr kleiner als AV ist. so daß bei einer bestimmten Absenkung bzw. Anhebung des Pressenholms das Abkam-Preßwerkzeug um einen geringen Betrag verschoben wird. Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgesielli. einen Winkel von JO" zu wählen, der ein I lubverhälims von 1:1.732 /wischen den Abkani-Preßwerkzeugcn und dem Pressenholm ergibt.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Gleitbahnen des Gleiischuhes und der Gleitführung preßseitig, also fur die Schließbewegung der Heißpresse aus gehärtetem Material bestehen und vorzugsweise auswechselbar sind.

Schließlich sieht die Erfindung vor, daß das Abkant Preßwerkzeug eine Nut aufweist, in die beim Schließen der Heißpresse eine Nase des Preßstempels einiaßt. wobei de.en Nasenfläche, die eine Verlängerung der Preßflächen des Preßstempels darstellt, auf der Nutflaehe gleite;, deren Neigung ebenso wie die der Nasenflache der Neigung der Gleitbahnen entspricht.

In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausfuhrungsbeispieles näher veranschaulicht. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Heißpresse,

F i g. 2 in vergrößertem Maßstab — ebenfalls im Schnitt — verschiedene Stellungen des Pressenholmes und des Abkant-Preß Werkzeuges.

Zur Vereinfachung sind gemäß F i g. I von der Heißpresse nur der obere, in Richtung des Pfeiles a (Ebene der Pressenholmbewegung) auf - und abbewegbare Pressenholm 1 (Preßstempel) und der feststehende untere Pressenholm 2 (Pressentisch) dargestellt. Seitlich an dem Pressentisch 2 sind auf mit diesem verbundenen Führungsbahnen 2a in Richtung des Pfeiles b (senkrecht zur Ebene der Pressenholmbewegung) verschiebbare Abkant-Preßwerkzeuge 3 angeordnet. Solche Abkant-Pießwerkzeuge 3 können an einer der mehreren leiten der Heißpresse vorgesehen sein, und zwar in der jeweiligen gewünschten Abkantlänge. Auch ist es nicht erforderlich, daß die Abkantungen gradlinig verlaufen. Die Abkant-Preßwerkzeuge 3 weisen eine Gleitführung 4 auf, in die an dem Preßstempel 1 seitlich angebrachte Gleitschuhe 5 einfassen können. Die Gleitbahnen 4a und 4b der Gleitführung 4 und die Gleitbahnen 5a und 5b des Gleitschuhes 5 sind in einem Winkel von 30 gegenüber der Ebene der Pressenholmbewegung (Pfeil a) geneigt. Beim Senken des Preßstempels 1 druckt demzufolge die Gleitbahn 5a gegen die Gleitbahn 4a. wodurch das Abkant-Preßwerkzeug 3 zu dem Pressentisch 2 hin bewegt wird. Der Winke! von 30^c ergibt ein Hubverhältnis von 1 :1.732. d. h. bei einerAbsenklänge von 1.732 Einheiten des Preßstempels 1 wird das Abkant-Preßwerkzeug 3 lediglich um eine Einheit verschoben.

Die Gleitbahnen 4a und 5a bestehen aus hochvtr ^£)0 schleißfesiem Material und sind auswechselbar an dem Abkant Preßwerkzeug 3 bzw. dem Gleitschuh 5 angebracht

lic.ni Anheben des Preßstempels 1 aus der Schließ stellung der Heißpresse drückt die Gleitbahn 5b gegen ⁶S die Gleitbahn 4b. so daß infolge der \eigung dieser Flachen das Abkant-Preßwerkzeug 1 wieder von dem Pressentisch 2 weg in die öfinuiigstuüiing geschoben wird Diese Stellung tier Presse ist in der I 1 g. I d.uge-Stellt

In dem AbkantPreßwerk/cug 1 i;>l des weiteren emv Nut ti vorgesehen, in nie eine Nase 7 des Preßsicmpcls I beim .Schließen cW Presse einfaßt. Die Neigung der Nutflachen 6« und der daran anliegenden Nsisenflnehen 7</ entspricht der Neigung der Gleitbahnen 4,/ und 4/' bzw. 5,/ und 5b. Im übrigen stellt die Nasenflachc 7n in dieser Darstellung als gradlinige Verlängerung der seitlichen Preßfläche I//des Preßstempels I dar. Aul diese Weise erreicht man einen einwandfreien Abkiintwinkcl. der von der Nasenflaehe 7u und der Abkani-PrelJflache 8 gebildet wird.

Die Abkam-Preßilache 8 ist an dem Abkam-Prell werkzeug 3 angeordnet und verlauft parallel /u einer Gegenfläche 9 an dem Pressenlisch 2. Beide Flachen 7 und 9 sind nach innen, d. h. zu der vorzunehmenden Abkantung hm geneigt. Es ist ersichtlich, daß beim Schließen der Heißpresse, also beim Absenken des Preßstempels I und demzufolge Verschieben des Ab· kant-Prellwerkzeuges 3 zum Pressenlisch 2 hin sich der zwischen den Flächen 8 und 9 vorhandene Spalt verengt, wobei die Abkant-Preßfläche 8 sowohl als Abkantfläche als auch als Preßfläche fungiert.

Der Arbeitiablauf geht aus der schemalisehen Dar stellung gemäß F i g. 2 in Verbindung mit F i g. 1 im einzelnen hervor. Bei geöffneter Heizpresse wird je ein Rohformkorper 10 auf beiden Seiten der Heißpresse auf den Pressentisch 2 aufgelegt. Der Pressentisch 2 und auch der Preßstempel I entsprechen in ihrem Preßflächenverlauf dem Rohformkorper, der aus vorgepreßtem Faserfilz bestehen kann. Die Außenränder 10a der Rohformkorper JO sind noch nicht nach innen abgekantet und ragen demzufolge nach unten über die Flächen 9 und 8 hinaus (F i g. 1 und 2 I).

Durch Absenken des Preßstempels 1 wird jetzt die Heißpresse geschlossen. Dabei faßt der Gleitschuh 5 in einer bestimmten Stellung des Preßstempels 1 in die Gleitführung 4 des Abkant-Preßwerkzeuges 3 ein und beginnt dieses zum Pressentisch 2 hin zu verschieben. Die Vorderkante der Abkam-Preßfläche 8 erfaßt dabei den Außenrand 10a des Rohformkörpers 10 und beginnt diesen nach innen abzukanten. Das eigentliche Fertigpressen durch den Preßstempel 1 und das Abkam- Preßwerkzeug 3 hat noch nicht begonnen (F ig. 2 H).

Beim weiteren Schließen der Presse wird das Abkam-Preßwerkzeug 3 noch mehr zum Pressentisch 2 hin verschoben, wobei dann der eigentliche Preßvorgang einsetzt. Dabei faßt der Preßstempel 1 mit der Nase 7 in die Nut 6 in dem Abkant-Preßwerkzeug 3 ein und bildet so einen sauberen Abkantwinkel. der durch die Flächen 7a und 6a gebildet wird (Fi g. 2 111).

Durch weiteres Absenken des Preßstempels f und dementsprechend Verschieben des Abkant-Preßwerkzeuges 3 zum Pressentisch 2 hin wird die Heißpressc in die eigentliche Schließstellung gefahren und der Rohformkörper 10 fertiggepreßt (F i g. 2 IV).

Das Fertigpressen erfolgt bei Faserfilzen regelmäßig nicht "ur unter Druck, sondern auch unter Hitze Demzufolge sind bei einer solchen Heiüpasse das Ahk.irr Hrellwerk/eug J. de Preßstempel 1 und der I'ioh! tisch 2 beheizt ausgebildet.

Nach erfolgter Fertigpressung w--d der Pulsest jmpel 1 wieder angehoben, wodurch xith die Abkan-Preßwerkzeuge Ϊ nach außen verschieben, st. djlJ ! . fertiggepreßten Formkörper aus der Presst- 'ieniAfi nomnien werden können

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

PnteniiinspriicJe:

1. Hcißpressc zur Herstellung von Fermkörpcni mil nach innen abgekanteten Außennindem mis einem verform- und vcrdichibarcn Rohrformkörper ims Faserfilz, mit zwei gegeneinander beweglichen Pressenholmen, vorzugsweise einem beweglichen Pressenholm (Preßsiempel) und einem feststehenden Pressenholm (Pressentisch), d a durch gekennzeichnet, daß der eine Pressenholm (I bzw. 2) an den Abkantseilen quer zur F.bciv.· der Pressenholmbewegung (Pfeil //) verschiebbare Abkant-Preßwerkzeuge (3) trögt, wobei die Abkam-Preßflitchen (8) der Abkanl-Preßwerkzcuge (3) und die parallel dazu verlaufenden Gegenflächen (9) des Holmes (2) nach innen, d. h. zur Abkintung hin geneigt sind, und die Abkam-Preßwerkzeuge (3) so in Abhängigkeit von der Pressenholmbewegung sieuerbar sind, daß das Abkanten vor dem eigentlichen Pressen durch die Pressenholme und die Abkant-Preßwerkzeuge (3) einsetzt.

2. Heißpresse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkant-Preßwerkzeug (3) von einem an dem anderen Pressenholm (1) angebrachten mechanischen Steuerorgan (5) in Abhängigkeit von der Pressenholmbewegung gesteuert ist.

3. Heißpresse nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Abkant-Preßwerkzeuge (3) unter einem rechten Winkel zur Ebene der Pressenholmbewegung (Pfeil a) verschiebbar angeordnet sind.

4. Heißpresse nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Steuerorgan aus einem Gleitschuh (5) besteht, der in eine in dem Abkant-Preßwerkzeug (3) ausgesparte Gleitführung (4) einschiebbar ist, wobei die Gleitbahnen (4a, 4b und 5a. 56) zur Ebene der Pressenholmbewegung geneigt verlaufen.

5. Heißpresse nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel kleiner als 45 ist.

6. Heißpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel 30" beträgt.

7. Heißpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, düß die Gleitbahnen (5a, 4a) des Gleitschuhes (5) und der Gleitführung (4) preßseitig, also für die Schließbewegung der Heißpresse aus gehärtetem Material bestehen und vorzugsweise auswechselbar sind.

8. Heißpresse nach einem oder mehreren der An-Sprüche 1 bis 7. dadurch gekennzeichnet, daß das Abkant-Preßwerkzeug (3) eine Nut (6) aufweist, in die beim Schließen der Heißpresse eine Nase (7) des Preßstempels (1) einfaßt, wobei deren Nasenfläche (7u) die eine Verlängerung der Preßfläche (la) des Preßstempels (1) darstellt, auf der Nutfläche (6a) gleitet, deren Neigung ebenso wie die der Nasenflache (7a) der Neigung der Gleitbahnen (4a. 4b. 5a.

5b) entspricht.

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