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Schlüssel für Doppelzylinderschlösser.
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Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für Doppelzylinderschlösser,
bei denen der eine Zylinderkern noch drehbar ist, wenn im gegenüberliegenden Zylinderkern
der Schlüssel eingeschoben und gegebenenfalls sogar aus der Linschub-Grundstellung
verdreht ist.
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Von derartigen Doppelzylinderschlössern unterscheiden sich Knaufzylinderschlösser
darin, daß der türinnenseitig liegende, gesondert ausgebildete Zylinderkern keine
Stiftzuhaltungen aufweist und arm äußeren Ende einen Knauf trägt. Eine Umwandlung
obengenannter Doppelzylinderschlösser in Knaufzylinderschlösser wäre daher nur mit
größere Aufwand, der vor allem in von vorneherein gesondert konzipierten Konstruktionen
bestehen muß, herbeifürbar.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Schlüssel mit eiller
leicht zu bewerkstelligenden Abänderung zu schaffen, der eine äußerst vereinfachte
Umwandlung eines Doppelzylinderscillosses in ein Knaufzylinderschloß gestattet.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen dieser erfinderischen
Lösung dar.
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Diese Lösung verwirklicht einen nach dem Einstecken nicht mehr abziehbaren
Schlüssel, wodurch bereits aus einem Doppelzylinderschloß ein Knaufzylinderscllloß
geschaffen ist. Die Schlüsselhandhabe des fest dem türinnenseitigen Zylinderkern
zugeordneten Schlüssels stellt dabei den hnauf bzw. die Iinaufhalterung dar. Gegen
herausziehen des erfindungsgemäßen Schlüssels aus diesem Zylinderkern ist der Schlüssel
durch mindestens eine etwa 90 Grad zur Schlüssellängsachse stehende Sperrflanke
gesichert, vor welche nach vollständigem Einstecken des Schlüssels der entsprechende
Zuhaltungsstift tritt. Um dieses nicht zu beeinträchtigen, besitzt die Sperrflanke
ein größeres Maß als die Höhe der dachförmigen Abschrägung bzw. Abrundung des Zuhaltungsstiftes
beträgt. Die Sperrflanke kann durch ledigliches Einfräsen, Einfeilen oder dergleichen
in das Schlüsselschaftmaterial erzielt werden.
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Hierdurch ist die nachträgliche Umwandlung entsprechend gestalteter
Doppelzylinderschlösser in Knaufzylinderschlösse möglich.
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Ferner tritt der Vorteil auf, daß bei Hersteller für zwei Schloßtypen,
nämlich Doppelzylinder- und Knaufzylinderschloß nur eine Type anzufertigen ist.
Dies vereinfacht die Lagerhaltung beiiii Hersteller wie im iiandel.
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Soll eventuell der erfindungsgemäße Schlüssel aus dem Zylinderkern
herausgezogen werden, so ist dies, wie gefunden wurde, nur dann möglich, wenn der
Schlüssel unter gleichzeitiger Beaufschlagung des rauial zum Kern vorstehenden Flansches
abgezogen wird. Die auf den Flansch wirkenden, in Zuhaltungsstiftachse gerichteten
Beaufschlagungen versetzen die Zuhaltungsstifte in Vibratioll, welche dann das Abziehen
des Schlüssels erlaubt. Bei in die Türe eingesetztem Schloß läßt stich dieses Abziehen
des erfindungsgemäßen Schlüssels daher nicht bewerkstelligen.
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Ein spielfreier Sitz des Schlüssels iii dem türinnenseitigen Zylinderkern
wird durch die erste der Schlüsselhandhabe zugekehrte, von zwei Sperrflanken begrenzten
Kerbe erzielt. Der Zuhaltungsstift tritt genau passend zwischen diese beiden Sperrflanken
und schließt dabei jedes axialc Spiel des Schlüssels aus und sichert damit den festen
Sitz der Ilandhabe zu dem türinnenseitigen Zylinderkern. Um eine
Verwecnse
lungsgefahr des steckenden, erfindungsgemäßen Schlüssels zu vermeiden, kann die
Sclilüsselhandhabe mit einem Knauf oder dergleichen bestückt scin,was dem Benutzer
angibt, daß es sich um ein Knaufzylinderschloß handelt. Der Knauf iäßt sich beispielsweise
durch Umspritzen der Handhabe erzielen. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen,
einen aus elastischem Material bestehenden Knauf auf die Handhabe aufzuklipsen.
Eine in das Schlüsselringloch der handhabe einrastender Vorsprung dieses Knaufes
verhindert dann das Abziehen des Knaufes von der Handhabe.
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Der iirfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in zwei beispielsweisen
Auführungsformen dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 im Mittellängsschnitt ein entsprechendes
Doppelzylinderschloß mit in einem Zylinderkern steckendem, erfindungsgemäßen Schlüssel
der ersten Ausführungsform,
Fig. 2 in gleicher Darstellung ein unsymmetrisch
ausgestaltetes Doppelzylinderschloß mit im längeren Zylinderkern steckendem, erfindungsgemäßen
Schlüssel der zweiten Aus führuigs form, Fig. 3 in Einzeldarstellung den mit einem
Knauf ausgerüsteten Schlüssel der ersten Ausführungsform, Fig. 4 den beim unsymmetrischen
Doppelzylinderschloß in Fig. 2 verwendeten Schlüssel gemäß der zweiten Ausführungsform
ohne Knauf in Einzeldarstellung, Fig. 5 den erfindungsgemäßen Schlüssel gemäß der
ersten Ausführungsform ohne Knauf in Einzeldarstellung, Fig. 6 einen zum Schließen
des freien Zylinderkernes verwendbaren Schlüssel, der die Sperrflanke nicht aufweist,
Fig. 7 den Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 3 und
Fig. 8
in Ansicht eine abgewandelte Form des Knaufes.
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Das Doppelzylinderschloß gemäß Fig. 1 weist ein symmetrisches Gehäuse
1 auf, in welchen die formgleichen Zylinderkerne 2,3 drehbar gelagert sind. Zwischen
den gegeneinandergerichteten Enden der Zylinderkerne 2,3 ist in einem Ausschnitt
4 die den Schließbart tragende Schließbartnabe 5 angeordnet. Im übrigen weist das
Schloß die üblichen Stiftzuhaltungen mit den gehäuse- und zylinderkernseitigen Zuhaltungsstiften
auf, deren Trennfuge- durch die Kerben 6 eines passenden Schlüssels 7 in die Gleitfuge
des jeweiligen Zylinderkernes gebracht werden, so daß dieser drehbar ist.
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Damit der eine Zylinderkern noch drehbar ist, wenn im gegenüberliegenden
Zylinderkern der Schlüssel eingeschoben und gegebenenfalls sogar aus der Einschub-Grundstellung
verdreht ist, besitzt die Isabenmittelwand 5' eine Kupplungsausnehmung 8, in welche
formschlüssig zwei einstückige, T-förmig ausgebildete Kupplungsteile 9 gleicher
Formgebung
mit ihren Stegen 10 eintreten. Der Füß jedes Steges 10 ist als kreisrunde Frontplatte
11 ausgebildet.
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An der Randkante weist diese Frontplatte 11 einen Einschnitt 12 für
die Schlüsselspitze auf. Eine Druckfeder 13 bewirkt eine Spreizung der beiden Kupplungsteile
9, so daß sich die Frontplatten 11 je auf dem Boden der topfförmigen Aussparung
der Zylinderkerne auflegen.
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Gemäß der in Fig. 2 dargestellten unsymmetrischen Ausbildung ist die
Gehäusehäflte 1" länger als die andere Gehäusehälfte 1', entsprechena auch der Zylinderkern
3'.
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Zum Ausgleich dieser größeren Länge ist ein zusätzliches, einen Einschnitt
für die Schlüsselspitze aufweisendes Zwischenstück 14 im verlängerten Zylinderkern
3' vorgesehen.
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Eine Umwandlung vorgenannter Doppelzylinderschlösser in Knauf zylinders
chlöss er kaml durch nachstehend näher erläuterte beispielsweise Schlüssel 15,21
erfolgen. Letztcre weisen gleiche Formgebung und Kerbtiefen wie der Schlüssel 7
auf.
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Der beim Doppelzylinderschloß gemäß Fig. 1 verwendete Schlüssel 15
ist gegenüber dem Schlüssel 7 so abgeändert, daß die erste, der Schlüsselhandhabe
16 zugekehrte Kerbe 17 von zwei Sperrflanken 18,19 begrenzt ist. Das lichte ;:laß
x zwischen diesen etwa 90 Grad zur Schlüssellängsachse stehenden Sperrflanken 18,19
entspricht dem Durchmesser des zugeordneten kernseitigen Zuhaltungsstiftes 20.
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Wird nun dieser Schlüssel 15 in den z.B. türinnenseitig liegenden
Zylinderkern 3 vollständig eingeschoben, tritt der kernseitige Zuhaltungsstift 20
zwischen die Sperrflanken 18,19, verwirklicht einen spielfreien Sitz des Schlüssels
15 und verhindert ein Abziehen desselben. Die Höhe der dachförmigen Abschrägung
20' und das Maß der Sperrflanken 18, 19 sind dabei so bemessen, daß der Zuhaltungsstift
20 mit eie Teil seiner Mantelfläche vor den Sperrflanken 18,19 liegt. Zwecks Mitnahme
der Schließgliednabe 5 tritt die Schlüsslspitze in den Einschnitt 12 des ihm zugeordneten
fSupplungsteiles 9 ein.
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Der beispielsweise beim unsymmetrischen Doppelzylinderschloß nach
Fig. 2 verwendete Schlüssel 21 gemäß der zweiten Ausführungsform besitzt die Sperrflanke
22 z.B.
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an der zweiten, von der Schlüsselspitze aus gesehenen Kerbe 23, welche
Sperrflanke nach Einschieben des Schlüssels vor den kernseitigen Zuhaltungsstift
20" tritt und das Abziehen des Schlüssels 21 ausschließt.
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Beide Schlüssel 15,21 lassen sich nur bei aus der Türe ausgebautem
Schloß abziehen, derart, daß unter gleichzeitigem Zug in Pfeilrichtung y am Schlüssel
der Flansch des Gehäuses in Pfeilrichtung z mit einem Werkzeug beaufschlagt wird.
Die abgefederten Zuhaltungsstifte werden dadurch in Schwingungen versetzt, so daß
bei entsprechend großen Schwingungen der Schlüssel 15 bzw. 21 abziehbar ist.
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Die [landhabe 16,24 des Schlüssels 15 bzw. 21 kann mit einem Knauf
25 bestückt sein. Letzterer besteht vorzugsweise aus elastischem Material und bildet
einen der Schlüsselllandhal)e 16 bzw. 24 angepaßten Einsteckschlitz 26 aus, in welchem
sich ein quer zu diesem gerichteter,
von einer Knaufhälfte ausgehender
materialeinheitlicher Vorsprung 28 erstreckt. Dieser Vorsprung ist dem Schlüsselringloch
27 angepaßt, rastet in dieses ein und verhindert das Abziehen des Knaufes 25 von
der Schlüsselhandhabe.
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Ferner treten die den Einsteckschlitz querschnittsvermindernde Schultern
29 des Knaufes 25 in die Auskehlungen 30 der Schlüsselhandhabe und stabilisieren
darüber hinaus den festen Sitz des Knaufes.
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Der Knauf kann verschiedene Formen aufweisen. Eine abgewandelte Form
weist der Knauf 31 nach -Fig. 8 auf. Dieser besitzt vorzugsweise Achteckform und
begünstigt dadurch den Vorteil einer besseren Griffgikeit.