DE2140796B2 - Schneideinrichtung fuer ein mikrotom - Google Patents
Schneideinrichtung fuer ein mikrotomInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für ein Mikrotom, mit einer zur Aufnahme eines Spe/ial-Mikrotommessers
großer Dicke geeigneten Messerklemme, in der ein Klingenhalter für eine dünne, bicy
same Wegwerfklinge gehalten ist, der die Wegwen klinge zwischen einer festen Stützfläche und einem entriegelbaren
Spannteil einspannt.
Zumeist weisen Schneideinrichtungen für Mikrotome Spezial-Mikrotommesser auf, die entweder in der üblichen
Art direkt in der Messerklemme eingespannt sind (DT-AS 12 80 576. US-PS 17 65 283, U^-PS 21 55 523
und DT-AS 12 47 685) oder an einem besonderen Klingenhalter gelagert sind (US-PS 26 62 445 und US-PS
26 43 579). Derartige Spezial-Mikrotommesser sind vergleichsweise dick und unelastisch und müssen von
Zeit zu Zeit nachgeschärft werden. Die Messer werden aus hochwertigem Stahl gefertigt und können beim
Schleifen mit einer extrem scharfen und relativ glatten
Schneide versehen werden. Solche Spezial-Mikrotommesser sind relativ teuer und erfordern eine teure
Schleifeinrichtung zum Nachschleifen, die in zeitraubender Weise von einem Fachmann bedient werden
muß.
Weiterhin sind auch Schneideinriehturgen mit Wegwerfklingen
bekannt; als Wegwerfklingen werden dabei stets handelsübliche Rasierklingen eingesetzt
(US-PS 18 65 539 und US-PS 22 32 008), wobei die Rasierklingen
entweder an ihren Durchbrüchen grob justiert werden (US-PS 18 65 539) oder aber ohne eine
solche Justierung einfach geklemmt werden (US-PS 22 32 008).
Aus der US-PS 32 27 020 ist eine Schneideinrichtiii;:
mit einer Wegwerfklinge der eingangs bezeichneten Gattung bekannt. Als Wegwerfklinge ist dabei ebenfalls
eine an ihren Durchbrüchen grob justierte Rasierklinge eingesetzt. Hierzu durchgreifen bei dieser bekannten
Schneideinrichtung Schrauben die Durchbrüche der Rasierklinge und richten diese auf der festen
Stützfläche aus. Das entriegelbare Spannteil ist schwenkbeweglich gelagert und kann mittels einer
Druckschraube in einer Riegelstellung festgelegt werden, in der es die Rasierklinge auf die feste Stüt/flüchc
aufspannt.
Zum Auswechseln der Rasierklinge niufi bei der bekannten
Schneideinrichtung die zur Verriegelung und zur Verspannung dienende Druckschraube gelockert
und anschließend das Spannten weggekiappt werden. wonach die die Durchbrüche durchgreifenden Klemmschrauben
zugänglich werden und gelöst werden können. Nach dem Lösen der Klemmschrauben kann die
benutzte Rasierklinge vor, der Stützfläche abgenommen
und durch eine neue ersetzt werden, worauf die Klemmschrauben wieder eingeschraubt werden können,
das Spannteil wieder auf die Rasierklinge aufgelegt und mittels der Druckschraube wieder verspannt
werden kann.
Dieser Klingenwechselvorgang ist ersichtlich zeitraubend und mühsam, wobei mit Rücksicht auf das
Spie! der Schäfte der Klemmschrauben in den Durchbrüchen der Rasierklingen auch eine stets exakt reproduzierbare
Spannstellung der Rasierklingen im Kiin-
genhalter nicht erzielbar ist. Dadurch erfordert das Auswechseln der Klingen auch im Falle dieser bekannten
Schneideinrichtung — ebenso wie ein Nachscharfen eines Spezial-Mikrotommessers — regelmäßig eine
erneute Einstellung des Messers oder des Klingenhaiters,
bevor wieder mit dem Schneiden begonnen werden kann. Wenn die Klinge gerade dann schartig oder
auf sonstige Weise unbrauchbar wird, wenn ein sehr dünner Teil einer bösartigen Geschwulst oder eines
Organteiles mit krankhafter Veränderung zum Schnei-
den vorgesehen ist, so ist beim Auswechseln der Klinge die Gefahr groß, daß der Geschwulst- oder das Organtei!
verlorengehen. Dies deshalb, weil nach dem Auswechseln der Klinge die Schnittdicke erneut eingesteli;
werden muß und dadurch einige der dünnen, aufeinan-
3s derfolgenden Schnitte verlorengehen. Derartige Beschädigungen
einer Klinge treten häufig auf, wenn in dem zu schneidenden Gewebe harte Baumwoll- oder
Nylonfäden, Klammern, Gewehrkugeln, Kalkteile oder ähnliche Fremdteile eingelagert sind und die Schneide
berühren. Wenn beim Auswechseln, wie bisher stets üblich, die Beschickung des Klingenhalters mit der neuen
Wegwerfklinge von der Vorderseite her erfolgt, die im
Schneidbereich liegt, an dem die Gewcbcschnitte gesammelt
werden, so wird durch jeden Klingenwechsel
4S naturgemäß dieser kritische Arbeitsbereich gestört,
und es besteht die Möglichkeit, daß Fremdstoffc, beispielsweise Paraffin, in das Innere des Klingenhalters
gelangen. Außerdem sind die von der Vorderseite her zu beschickenden Klingenhalter nicht nur schwierig
und zeitraubend in der Handhabung, sondern auch ungeeignet zum Schneiden von vereistem Gewebe in
einem Kryostatmikrotom.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Schneideinrichtung der eingangs bezeich-
5S neten Gattung so auszubilden, daß bei Abnutzungserscheinungen
der Schneide der Wegwerfklinge auch während der Bearbeitung einer Gewebeprobe ein rasches
und müheloses Auswechseln der Wegwerfklinge erfolgen kann und ein sofortiges, störungsfreies
do Weiterarbeiten mit der neuen Klinge ohne weiteres
möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wegwerfklinge eine handelsübliche Skaipellklinge
mit einer stumpfen, der Schneide gegenüber-
(>> liegenden Rücke nkante ist. daß das Stützteil des Klingenhalters
eine Auflageschulter tür die Rückenkante der Klinge aufweist und daß der Klingenhalter an beiden
Seiten Schlitze für den seitlichen Hin- und Aus-
,chub der Klingen aufweist.
Dadurch wird erreicht, daß jede -Skalpellklinge an ijer Auflageschulter definiert geführt ist und bei einem
Wechsel die neue Klinge in genau dieselbe .Spannsteilung
gelang1· in der die alte Klinge eingespannt war.
Der einfache Einschub von der Seite her verbinder·. überdies, daß Verschmutzungen von der Vorderseite
des Klingenhalters zu den Spannflächen gelangen können
und so die Spanneinstellung der Klingen verändern
könnten. Da die neue Klinge in genau der gleichen Spannsteüung eingespannt ist wie die alte, kann auch
bei einem Klingenwechsel während der Bearbeitung
einer Gewebeprobe der nächste Schnitt sofort fehlerfrei vorgenommen werden, ohne daß irgendwelche zusätzlichen
Einstell- oder Justiermaßnahmen erforderlieh wären.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Klinge in der Riegelstellung des Klingenjialters
geringfügig um ihre zur Schneide parallele yngsachse gebogen, wie dies aus der US-PS 18 65 539
(n sich bekannt ist. Diese Durchbiegung der Klinge dient im erfindungsgemäßen Zusammenhang jedoch
nicht nur zu einer Versteifung der Schneide, sondern ,uch zur Erzeugung einer definierten Gegenkraft auf
einen zur Ver- und Entriegelung des Spannteiles vorgeiehenen
Spannexzenter, so daß dieser in seiner Riegelstellung durch Reibschluß gehemmt ist.
In der Zeichnung sind beispielhafte Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen Schneideinrichtung dargestellt.
F i g. 1 ist eine Darstellung eines in seinem Grundaufbau bekannten Mikrotoms, welches jedoch mit einer
erfindungsgemäßen Schneideinrichtung mit einer Mesjerklemme
und einem Klingenhalter für Wegwerfklingen versehen ist, wobei zusätzlich gestrichelt eine neue ?s
Klinge zu Beginn des Auswcchselvorgan, s dargestellt
F ig· 2 ist eine perspektivische Ansicht einer Haltevorrichtung
für Klingen in auseinanderge/ogener Anordnung, mit der die Hauptteile der Haltevorrichtung
demonstriert werden;
Fig. 2a zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel emer
Exzenter- bzw. Steuerwelle;
pig 3 ist eine Draufsicht auf eine zusammengesetzte
Haltevorrichtung für Klingen gemäß F 1 g. 2, bei der
mit gestrichelten Linien die Stellung der wegwerfbaren Klinge gezeigt ist, die von dem Halter gehalten wird;
Fig.4 ist ein Aufriß der Rückseite der Haltevorrichtung
gemäß Fi g. 3;
F i g. 5 ist ein Aufriß von rechts her gesehen des Haiters
gemäß F i g. 3, wobei der Halter in olener Stellung
F ig.6 ist ein Aufriß von links her gesehen eines Halters
gemäß F i g. 3, der in offenem Zustand ist;
Fig. 7 zeigt einen Schnitt längs der Linie 7-7 der F ig. 3, bei der der Halter in offener Stellung ist;
F i g. 8 ist ein Schnitt längs der Linie 8-8 der !■" i g. 3,
bei der der Halter in offenem Zustand ist:
Fig.9 zeigt den gleichen Schnitt wie F i g. 7, es ist
jedoch in der Haltevorrichtung, die in geöffnetem Zu- <* ·
stand ist. eine Klinge angeordnet;
Fig. 10 zeigt den gleichen Schnitt wie F i g. K: es ist
jedoch in der Haltevorrichtung, die geschlossen und verriegelt ist. eine Klinge angeordnet;
F i g. 11 zeigt eine Draufsicht auf eine Klinge, die '^
nach Gebrauch wegzuwerfen ist und die gemärt dieser Erfindung verwendet werden kann;
Fig. 12 zeigt in vergrößertem Malistal· einen Teil
eines Querschnittes durch eine Klinge, die nach Gebrauch weggeworfen werden kann;
Fig. 13 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt
eines Schnittes durch den ungeschlossenen Halter gemäß Fig. 8, in dem »ine Klinge angeordnet ist.
"w">-i juuu\_ii uct nailci Ulli cinci: uuhliicm, muiuiüivh
Winkel gegen die Senkrechte verdreht ist;
Fig. 14 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Aus
schnitt des Schnittes gemäß F i g. 10, wobei die Haltevorrichtung geschlossen und verriegelt ist und ebenfalls
eine Klinge in der Haltevorrichtung angeordnet ist. Auch bei dieser Figur ist der Halter um einen normgerechten
Winkel gegen die Senkrechte verdreht.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem das herkömmliche, dicke Mikrotommesser, das nach Gebrauch wieder geschärft werden muli,
durch eine dünne, elastische, im Handel erhältliche Klinge ersetzt ist, die nach Gebrauch weggeworfen
werden kann und deren Schneide Mikrotommesserqualität besitzt. Die Klinge wird von einer Haltevorrichtung
getragen, die in die Messerklemme des Mikrotoms eingesetzt wird. Mit der Klingenhaltevorrichiiing wird
die Klinge gebogen, festgeklemmt und verspannt. Die Haltevorrichtung besitzt einen juGtierbaren Exzenter,
mit dessen Hilfe die Klinge ausgewechselt werden kann, ohne daß die Haltevorrichtung verrückt werden
muß. !n der Haltevorrichtung wird eine Klinge benüt/i.
die handelsüblich erhältlich ist und mit der in längsspannungsfreiem
Zustand, bei geeigneter Unterstützung, in der die Klinge um eine Längsachse gekrümmt
ist, alle Objekte geschnitten werden können, die normalerweise
von herkömmlichen Mikrotommessern geschnitten werden.
Fig. ! zeigt ein handelsübliches Rotatior.smikroiom
10. Hs besteht aus einem Gehäuse 11. das mit dem üblichen
Antrieb ausgestattet ist. mit dem ein Objekthalter
12 auf einem reproduzierbaren senkrechten Weg bewegt wird und gleichzeitig nach außen gegen ein fest
stehendes Messer geführt wird. Die Messerklemme des Mikrotoms 10 ist mit 13 bezeichnet. Die Messerklemme
13 ist justierbar sowohl durch Drehung als auch durch seitliche Verschiebung; diese Justiermöglichkeiten sind
mit Pfeilen in der F i g. 1 angedeutet. Damit kann das Messer in einen geeigneten Anstellwinkel, eine geeignete
Verdrehung und eine geeignete Stellung gebracht werden. Die Messerklemme 13 besitzt zwei Klemmbakken
14 und 15, mit denen die Endstücke der Klingenhaltevorrichtung fest eingeklemmt werden. Das heißt, der
Raum, der normalerweise von dem herkömmlichem Mikrotommesser eingenommen wird, wird von der
Klingenhaltevorrichtung ausgefüllt, wobei die Breite der Klinge iv. !»!!gemeinen nur einen kleinen Teil der
Breite eines herkömmlichen Mikrotommessers beträgt.
Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß die Klingenhaltevorrichtung aus fünf Teilen besteht, von denen zwei bewegbar
sind. Getragen wird die nach Gebrauch wegwerfbare Klinge von einem Träger 20, der in die Mes
serklcmme 13 eingeführt wird und dessen Enden übei die Klemmbacken 14 und 15 hinausstehen. Ausgehenc
von seiner oberen Kante 20,i weist der Träger 20 eint
konkave, geneigte Fläche 2t auf. auf der die Klinge auf liegt uik! die eiiu Breite besitzt, die der Breite der Klin
ge 50 entspricht und die sich über die gesamte Länge
des Tragers 20 erstreckt. Am .intcren Ende der konka
ven Flache 21 befindet sich ein flacher Absatz 22, dei
.ils Anschlag wirkt und die Klinge 50 trägt, wie spatel
noch beschrieben wird. Line ebene Vorderfläche 23 er
strecki sich von dem Absatz 22 nach unten. In dci
21 4
0 796
Frontfläche 23 sind Gewindelöchcr 24, 25, 26, 27, 28, 29.
30 und 31 angeordnet, die sich in die Platte 20 auf eine vergegebene Tiefe hinein erstrecken. In der Nähe der
Bodenkante der Trägerplatte 20 ist eine halbkreisförmige Nut 32 in die Platte 20 eingefräsi, die sich über die
gesamte Länge des Trägers 20 erstreckt. Vom Boden der Platte 20 bis zu der Unterkante der Nut 32 erstreckt
sich eine schmale, ebene Fläche 33. Die Rückseite der Platte 20 ist flach. Sie dient als flache rückwärtige
Klemmfläche zum Einklemmen der Haltevorrichtung in die Klemmbacken 14 und 15 der Messerklemme
13.
Das öffnen und Schließen der Haltevorrichtung wird durch eine drehbare Exzenterwelle 60 bewirkt, die an
ihren Enden zwei Anschläge 61 und 62 besitzt, die in einem Stück mit der Welle hergestellt sind. Mit diesen
Anschlägen wird eine axiale Bewegung der Welle 60 in der Nut 32 der Tragplatte 20 verhindert. 1st die Haltevorrichtung
zusammengesetzt, so befinden sich die Anschläge 61 und 62 an den Seitenflächen der Tragplatte
20, wie am besten aus den F i g. 3 und 4 ersichtlich ist. An der Welle 60 ist ein Griff 63 angebracht, der von
dem Anschlag 61 nach außen und unten absteht und mit dem die Exzenterwelle gedreht werden kann. Ein Teil
der Welle 60 ist abgeflacht, wodurch eine flache Seile 64 gebildet ist, deren Funktion später beschrieben wird.
Zwei Endstücke oder Klemmplatten 35 und 36 sind vorgesehen, die fest an der Platte 20 befestigt werden.
Da die Endstücke 35 und 36 identisch sind, wird nur das Endstück 35 detailliert beschrieben und es wird sich
zeigen, daß die Platten 20, 35 und 36. im wesentlichen ein einheitliches Ganzes bilden. Das Endstück 35 besitzt
eine ebene innere Fläche 37, die auf der ebenen Fläche 23 der Platte 20 aufliegt. Sie besitzt auch eine
Nut 38 mit halbkreisförmigem Querschnitt, die mit der Nut 32 der Platte 20 fluchtet und zusammen mit dieser
eine kreisförmige öffnung 39 bildet, wie beispielsweise
den F i g. 7 und 9 zu entnehmen ist. Anschließend an die Fläche 37 und in einem bestimmten Abstand von der
Nut 38 ist eine nach innen abgewinkelte flache Fläche 40 vorgesehen. Die Fläche 40 erstreckt sich über einen
bestimmten Abstand nach oben, so daß die obere Kante 41 mit der Kante 20a der Tragplatte 20 fluchtet. An
diesem Punkt erstreckt sich die Kante 41 nach außen und formt einen flachen Absatz 42. Vom Absatz 42
nach unten liegt eine weitere Fläche 43, die eine bestimmte Breite hat und um einen bestimmten Winkel
gegen die Senkrechte geneigt ist und die als abgeschrägte Klemmfläche dient. Die abgeschrägte Fläche
43 geht in die ebene Frontfläche 44 über. In der Frontfläche 44 sind drei Bohrlöcher 45, 46 und 47 angeordnet,
die mit den entsprechenden Bohrlöchern 24, 25, und 26 der Tragplatte 20 fluchten. Die Löcher 45, 46
und 47 sind ausgebuchet, so daß die Schraubköpfe der Schrauben 48, 49 und 54, die in F i g. 3 dargestellt sind,
in die Frontplatte 44 eingelassen sind und mit dieser bündig sind. Sind die Schrauben 48. 49 und 54 einmal
angezogen, so ist die Klemmplatte 35 fest und unverrückbar mit der Tragplatte 20 verbunden. Es wurde bereits
betont, daß das Endstück bzw. die Klemmplatte 36 identisch mit dem Endstück 35 ist. Das Endstück 36 ist
unverrückbar fest mit den in F i g. 3 gezeigten Schrauben 51. 52 und 53 an der Tragplatte 20 befestigt, die
jeweils in die Löcher 29, 30 und 31 eingeschraubt sind. Mit den Endstücken 35 und 36 win.! die Exzenterwelle
60 drehbar in der Nut 32 gehalten. Im Ausführungsbeispiel ist der Träger aus drei einzelnen Platten 20, 35
und 36 aufgebaut. Er kann selbstverständlich auch als
einheitliches Ganzes hergestellt werden, wobei die Exzenterwelle entsprechend befestigt werden muß. Es ist
darauf hinzuweisen, daß die Exzenterwelle mit einem Griff, wie es in F i g. 2 gezeigt ist, oder mit zwei Griffen
entsprechend K i g. 2a versehen sein kann.
Ein i:m eine Mittellinie kippbares Klemmstück 65 paßt in den Abstand zwischen den beiden Endplatten
.35 und 36. Es wird noch darauf eingegangen werden, daß dieses Klemmstück 65 die Klinge 50 festklemmt.
Das Klemmstück bzw. die Platte 65 hat eine konvex gekrümmte, geneigte Fläche 66, die in die konkav gekrümmte
Fläche 21 der Trägerplatte 20 hineinpaßt. Zwischen diesen beiden Flächen wird die Klinge 50
festgeklemmt. An ihrem unteren Teil geht die konvex gekrümmte Fläche 66 in eine ebene Fläche 67 über, die
sich von der Fläche 66 nach unten erstreckt und auf dem entsprechenden Teil der Fläche 23 der Platte 20
aufliegt. Eine Nut 68 mit viereckigem Querschnitt ist in die Fläche 67 in der Nähe der Bodenkante eingefräst.
Die Vierecknut 68 fluchtet mit den halbkreisförmigen Nuten 32 und 38. Durch diese Nuten ist eine Öffnung
über die gesamte Länge der Haltevorrichtung geformt, in der die Welle 60 liegt. Im Gegensatz zu den Nuten
32 und 38 hat jedoch die Nut 68 gerade Seitenwändc und eine gerade Bodenwand 68'. die nicht gekrümmt
sind, und die so konzipiert sind, daß die flache Seite der Welle 60 mit der Fläche 68 ausgefluchtet ist und ihr
gegenüberliegt, wenn die Haltevorrichtung geöffnet ist. wie in F i g. 8 gezeigt ist. Eine ebene Fläche 69 des
Klemmstückes 65 liegt auf der ebenen Fläche 32 der Tragplatte 20 auf. Die ebene Außenfläche 70 ist im allgemeinen
mit der Frontfläche 44 der Endstücke 35 und 36 fluchtend ausgerichtet. Zwei nicht mit Gewinde versehene
Bohrungen 71 und 72 sind in dem kippbaren Klemmstück 65 vorgesehen. Mit Schrauben 73 und 74
ist das Klemmstück 65 kippbar an der Trägerplatte 20 befcsligt. Die Schrauben 73 und 74 führen durch die
Bohrungen 71 und 72, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der Schrauben ist. und sind in die Gewindebohrungen
27 und 28 eingeschraubt. Eine schräg nach oben verlaufende Fläche 75 schließt sich an die
Fläche 70 an und bildet eine Kante mit der konvex gekrümmten, schräg nach unten verlaufenden Fläche 66
Auf dieser Fläche werden die hergestellten Gewebeschnitte gesammelt und geführt.
Es wurde bereits hervorgehoben, daß Klingen 50, die nach Gebrauch weggeworfen werden können und die
die üblichen Verstärkungs- und Schutzvorrichtunger nicht aufweisen, in Verbindung mit dem Klingenhaltci
beni1 !zt werden können. Solche Klingen 50 werden un
ter verschiedenen Handelsnamen, hergestellt und ver kauft. Die erforderlichen Eigenschaften der Klingen 5(
werden in Verbindung mit F i g. 11 und F i g. 3 nähei
erläutert. Die Klinge 50 besitzt eine Länge L 1, die grö
ßer ist als die Länge Ll des kippbaren Klemmstück:
65. Die Länge L 2 des Klemmstückes 65 ist in F i g. eingezeichnet. Die Klingen 50 sind auch wesentlich lan
ger als die standardisierten Rasierklingen mit einei
oder zwei Schneiden. Mit der Klinge 50 können dahei Schnitte von größeren Objektbiöcken hergestellt wer
den. Es können mit der Klinge 50 Schnitte von einen Objcktblock hergestellt werden, dessen Länge ungc
fähr gleich /. 2 der Länge des Klemmstückes 65 ist. Be einen Ausführungsbeispiel wurde eine Klinge 50 be
nutzt, deren Abmessungen ungefähr 5,7 χ 1.30 cm be trugen und die ungefähr 0,25 mrr dick war. Wegen die
scr geringen Dicke konnte die Klinge von der Seite he so in den Klingcnhalicr eingeführt werden, daß sie siei
zwischen der konkav gekrümmten Fläche 21 und der konvex gekrümmten Fläche 66 befand und auf dem Anschlag
22 der Trägerplatte 20 auflag. Bevorzugt wird eine Klinge, deren Schneide unter mehreren Winkeln
angeschliffen ist, wie es Fig. 12 zeigt, und deren Schneide Mikrotommesserqualität aufweist.
Solche Schneiden sind bei einschneidigen Rasierklingen, wie sie jetzt auf dem Markt sind, nicht üblich. Die
Klinge 50 besitzt keine Versteifungs- oder Schutzvorrichtung an ihrer nicht geschliffenen Längskante. Das
bedeutet, daß die einschneidigen skalpellähnlichen Klingen dadurch abgeändert werden müssen, daß ihre
Versteifung entfernt wird. Durch die Entfernung der Versteifung wird die Elastizität der Klinge wesentlich
verbessert. Als Material für die Klingen 50 ist rostfreier Stahl zu bevorzugen. Es können jedoch auch Chrom-Kohlenstoff-Klingen
verwendet werden, falls die Lagerungszeit kürzer ist und keine Korrosion zu befürchten
ist.
Im folgenden wird die Handhabung des Klingenhaiters und der nach Gebrauch wegzuwerfenden Klingen
erläutert. Es muß die Haltevorrichtung, die in Zusammenhang mit F i g. 2 beschrieben wurde, zusammengesetzt
werden und die Messerklemme 13 muß in eine ungefähr 15° gegen den Objekthalter 12 geneigte Stel- *5
lung einjustiert oder geschwenkt werden. Dann wird der Klingenhalter in die Klemme 13 in Längsrichtung
eingeführt, so daß die Klemmplatten 35 und 36 mit den Klemmbacken 14 und 15 ausgefluchtet sind. In dieser
Stellung werden die Klemmbacken 14 und 15 mit den Schrägflächen 42 der Endstücke 35 und 36 verspannt,
wodurch die Klingenhalterung in der Messerklemme 13 wirksam verriegelt ist. Anschließend wird der Handgriff
63 so verdreht, daß die flache Seite 64 der Welle 60 mit der Fläche 68'. der Nut 68, der kippbaren Platte
65 ausgefluchtet ist. Steht die Welle 60 in dieser Entriegelungsstellung, so wird die Klinge 50 von der Seite her
in den Halter eingeführt. Sie liegt auf dem Anschlag 22 zwischen der konkav gekrümmten, geneigten Fläche 21
und der konvex gekrümmten, geneigten Fläche 66 auf. Es ist hier anzumerken, daß durch die Endstücke 35, 36
und durch die Trägerplatte 20 Schlitze Si und 52
(F i g. 5. 6) geformt werden, durch die die Klinge von
der Seite her bündig und gleitend eingefügt werden kann. Mit den beiden Schlitzen Si und S2 ist sichergestellt,
daß mit der neuen Klinge die alte Klinge ausgestoßen wird. Ist lediglich ein Schlitz Si vorhanden, so
kann die alte verbrauchte Klinge senkrecht nach oben herausgehoben werden.
Es ist jedoch vorzuziehen, zwei Schlitze Si und S2
anzuordnen. Befindet sich die Klinge 50 in der richtigen Stellung, so wird die Welle 60 mittels des Handgriffes
63 auf den Benutzer zu gedreht. Beim Drehen der Welle
60 wird die flache Seite 64 aus der Nut 68 herausgedreht und der runde Teil der Welle 60 kommt in Beruh- *=-'.
rung mit der Fläche 68' der Nut 68. Dadurch wird bewirkt, daß die um die in ihrer Mitte angeordneten
Schrauben 73 und 74 kippbare Platte 65 geringfügig gekippt wird. Diesen Vorgang zeigen die F i g. 7 bis 10,
13 und 14 deutlicher. In Fig. 13 ist die offene Stellung
dargestellt, in der die Welle 60 noch nicht gedreht worden ist, jedoch die Klinge 50 mit Paßsitz in die Haltevorrichtung
eingefügt wurde. In F i g. 14 ist das Klemmstück 65 geringfügig nach vorne um die Ecke
des Absatzes 22 gekippt, was durch den Eingriff der Exzenterwelle 60 mit dem Schlitz 68 erfolgt. Die konvex
gekrümmte Fläche 66 wurde dabei im wesentlichen gegen die gesamte Fläche der Klinge 50 bewegt und
gepreßt und damit wurde die Klinge 50 gleichförmig um eine Längsachse gebogen, bis sie an der konkav
gekrümmten Fläche 21 anliegt. An diesem Punkt nimmt die Welle 60 eine Verriegelungsstellung ein. in der die
Klinge 50 gekrümmt gehalten wird und in der die Schneide der Klinge 50 versteift und in einen geeigneten
Schneidwinkel gebracht ist. Die Krümmung der Künge 50 zusammen mit der Verdrehung der Messerklemme
13 ergibt einen vorteilhaften gesamten Anstellwinkel von ungefähr 30° für die vor der Klinge 50 liegenden
Fläche mit der Kante 20a.
1st die Klinge 50 abgestumpft, so kann sie durch eine andere ersetzt werden, indem der Griff 63 in die entgegengesetzte
Richtung gedreht wird, bis sich die Exzenterwelle 60 in der Stellung der F i g. 8 befindet, wodurch
die Klinge freigegeben ist. Die Klinge 50 wird dann in Längsrichtung aus dem Halter herausgestoßen,
wenn eine neue Klinge eingeführt wird. Es ist von außerordentlicher Bedeutung, daß die Klingen ausgewechselt
werden können, ohne den Klingenhalter aus der Messerklemme 13 zu entfernen. Dadurch wird der
Verlust wertvoller Schnitte verhindert, den man sonst beim Wiedereinrichten der gesamten Vorrichtung erhält,
wie es bei den bekannten Klingenhaltern für nach dem Gebrauch wegzuwerfende Klingen nötig ist.
Außerdem können die Klingen 50 von beiden Seiten der Haltevorrichtung eingesetzt werden, je nach dem
welche Seite der Benutzer bevorzugt. Die Klingenerneuerung kann leicht durchgeführt werden, indem man
lediglich die Exzenterwelle 60 in ihre unverriegelte Stellung dreht und von einer Seite eine neue Klinge
einführt, wobei die Seite von der her eingeführt wird dadurch bestimmt ist. ob der Benutzer links- oder
rechtshändig ist. Beim Beschickem der Vorrichtung mit einer neuen Klinge kommt der Benutzer niemals mit
einer scharfen Kante in Berührung an der er sich schneiden könnte oder die schartig werden könnte.
Durch die Dicke der Klinge und durch ihre Krümmung wird das Verriegeln der Welle 60 sichergestellt.
Mit der Vorrichtung wird daher die Verwendung herkömmlicher Mikrotommesser vermieden, deren
Kaufpreis hoch ist und die eine teuere Schleifeinrichtung erfordern, wobei das Schleifen zeitraubend ist und
besonderes Fachpersonal erfordert. Außerdem ist mit herkömmlichen Mikrotommessern ein Wiedereinstellen
der Messerklemme nach >lem Auswechseln der Messer nötig, da jedes Messer verschiedene Abmaße
hat, die durch den Maierialabschliff beim Schleifen bedingt sind. Dieses erneute Einstellen ist mit der Erfindung
vermieden. Mit der beschriebenen Haltevorrichtung wurde außerdem das Problem bewältigt, das be
Haltevorrichtungen für wegwerfbare Klingen auftrat deren Schneidkante zitterte oder vibrierte. Besonder;
wichtig ist. daß durch die Modifizierung der skalpellar tigen Klingen, von denen die Versteifung entfernt wird
eine nach dem Gebrauch wegzuwerfende Klinge erhal ten wurde, mit der nach Befestigung in der Haltevor
richtung Schnitte erhalten werden, deren Qualität we nigstens gleich und in manchen Anwendungsfällen bes
ser ist als die Qualität von Schnitten, die mit einen Mikrotommesser entsprechender Schneidqualität er
halten werden. Wegen der Entfernung der Versteifunj kann die Klinge gebogen, d. h. um eine Längsachse ge
krümmt werden. Allerdings ist es normalerweisi schwierig, die zu verwendenden Klingen beispielsweise
lediglich zwischen den Fingern zu biegen. Die Elastizi tat der Klinge reicht jedoch aus, um sie mittels de
Kraft zu biegen, die über die konkav gekrümmte Flä
609 508/2:
ehe 66 auf im wesentlichen die gesamte Fläche der Klinge ausgeübt wird. Der Krümmungsradius, der vorzugsweise
ungefähr 3,2 cm beträgt, kann mittels der Schrauben 73 und 74 verändert werden. Im Gegensatz
zu bekannten Haltevorrichtungen für Wegwerfklingen, wie sie beispielsweise in dem USA.-Patent 18 65 539
beschrieben sind, muß die Klinge 15 nicht in Längsrichtung vorgespannt werden. Da der Klingenhalter in Präzisionsarbeit
herstellbar ist, arbeitet jede neue Klinge
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mit der gleichen Genauigkeit wie die vorher einge te Klinge und in Unabhängigkeit von der Art di
schneidenden Objekts. Dieses präzise Schneiden
Übereinstimmung mit der Präzision des Mikrol Diese Übereinstimmung wurde bisher noch nich reicht. Die Dicke der Klinge, ihre Krümmung unc Beschicken sichern jederzeit die gleiche, präzise ve gcite Stellung aller Teile.
Übereinstimmung mit der Präzision des Mikrol Diese Übereinstimmung wurde bisher noch nich reicht. Die Dicke der Klinge, ihre Krümmung unc Beschicken sichern jederzeit die gleiche, präzise ve gcite Stellung aller Teile.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- 21 407S6Patentansprüche:i Schneideinrichtung; für ein Mikrotom mi* ^infr zur Aufnahme eines Spezial-Mikrotommessers großer Dicke geeigneten Messerklemme, in der ein Klingenhalter für eine dünne, biegsame Wegwerfklinge gehalten ist, der die Wegwerfklinge zwischen einer festen Stützfläche und einem entriegelbaren Spannteil einspannt, dadurch gektnnzeichnet, daß die Wegwerfklinge eine handelsübliche Skalpellklinge (50) mit einer stumpfen, der Schneide gegenüberliegenden' Rückenkante ist, daß das Stützteil (20) des Klingenhalters eine Auflageschulter (22) für die Rückenkante der Klinge (50) aufweist und daß der Klingenhalter an beiden Seiten Schlitze (Si, S2) für den seitlichen Einschub und Ausschub der Klingen (50) aufweist.
- 2. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge (50) in der Riegelstellung des Klingenhalters geringfügig um ihre zur Schneide parallele Längsachse gebogen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712140796 DE2140796C3 (de) | 1971-08-14 | Schneideinrichtung für ein Mikrotom |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712140796 DE2140796C3 (de) | 1971-08-14 | Schneideinrichtung für ein Mikrotom |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2140796A1 DE2140796A1 (de) | 1973-02-22 |
DE2140796B2 true DE2140796B2 (de) | 1976-02-19 |
DE2140796C3 DE2140796C3 (de) | 1976-10-07 |
Family
ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3413251A1 (de) * | 1983-07-30 | 1985-02-14 | Parke, Davis & Co., Morris Plains, N.J. | Klemmvorrichtung fuer das schneidmesser eines mikrotoms |
DE19506837C1 (de) * | 1995-02-28 | 1996-07-04 | Leica Instr Gmbh | Messerhalter zur Aufnahme von keilförmigen Mikrotom-Messern |
DE10325945A1 (de) * | 2003-06-07 | 2005-01-05 | Leica Mikrosysteme Gmbh | Ergonomische Vorrichtung zum Schneiden von Präparaten |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3413251A1 (de) * | 1983-07-30 | 1985-02-14 | Parke, Davis & Co., Morris Plains, N.J. | Klemmvorrichtung fuer das schneidmesser eines mikrotoms |
DE3413251C2 (de) * | 1983-07-30 | 1986-02-13 | Parke, Davis & Co., Morris Plains, N.J. | Klemmvorrichtung für ein Schneidmesser eines Mikrotoms |
DE19506837C1 (de) * | 1995-02-28 | 1996-07-04 | Leica Instr Gmbh | Messerhalter zur Aufnahme von keilförmigen Mikrotom-Messern |
DE10325945A1 (de) * | 2003-06-07 | 2005-01-05 | Leica Mikrosysteme Gmbh | Ergonomische Vorrichtung zum Schneiden von Präparaten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2140796A1 (de) | 1973-02-22 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |