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Schwerhörigen-Gehörschulunsgerät Die Erfindung betrifft ein Schwerhörigen-Gehörschulungsgerät
mit einem zentral aufgestellten Stereomikrofon, welches an einen Verstärker angeschlossen
ist, von dem aus die Unterrichtsplätze mit verstärkten Stereosignalen versorgt werden,
Mit derartigen Geräten können Schwerhörige sprechen und hören lernen, so daß sie
sich nicht mehr augenfällig von Normalhörenden unterscheiden.
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Bei den bekannten Stereo-Schwerhörigen-Schulungsgeräten ist man immer
über Leitungsverbindungen mit dem Verstärker gebunden.
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Lediglich für einkanalige Übertragungen wurde bereits drahtlose Ubertragung
verwendet. Stereoanlagen in drahtloser Auslegung sind auf rein induktive Weise nicht
realisierbar.
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Erfindungsgemäß erfolgt der stereofone Unterricht, indem die Unterrichtsplätze
Empfänger mit flörern enthalten, die Versorgung mit Stereosignalen drahtlos erfolgt
und ftir jeden Stereokanal ein modulierter Träger vorgesehezn ist, auf weichen die
Empfänger
eingestellt sind. Gegenüber den bekannten Stereo-Hörschulungsanordnungen ergibt
sich zusätzlich der Vorteil, daß man frei beweglich ist. Außerdem kann das Gerät
mit mehreren Trägerfrequenzpaaren betrieben werden, so daß ungestörter Betrieb in
direkt benachbarten Klassen möglich ist. Die notwendige Verstärker-S endeanordnung
kann im Klassenraum untergebracht werden, eventuell im Lehrerpult. Die Ausbreitung
der Programme erfolgt über an die Sendeeinheiten angeschlossene Sendeschleifen.
Die Trägerfrequenzen liegen zweckmäßig unterhalb von 150 kHz, so daß Beeinträchtigungen
Dritter weitgehend vermieden sind.
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Gegenüber einer bereits vorgeschlagenen Anordnung mit zentralem Sendeverstärker
für mehrere Klassen werden bei der erfindungsgemäßen Ausführung keine langen Hin-
und Rückleitungen für die NF-Spannung und für die Verbindung zu den Sendeschleifen
benötigt. Außerdem sind gegenseitige Störungen der Stereofrequenzpaare besser ausgeschaltet,
weil nur jeweils eine Sendeschleife ihr Programm aussendet. Eine Anordnung der Frequenzpaare,
bei welcher innerhalb eines Gebäudes Räume mit gleichen Trägerfrequenzen größtmöglichen
Abstand haben, ergibt eine noch bessere Entkopplung von verschiedenen Programmen,
die mit gleicher Senaefrequenz ausgestrahlt werden. Eventuell auftretende Schwebungen,
die beim Betrieb miteinander induktiv verkoppelter Felder entstehen können, werden
mit Sicherheit vermieden, wenn ein gemeinsamer Hauptoszillator verwendet wird, mit
dem die Sender synchron betrieben werden können. Der Hauptoszillator arbeitet dabei
mit gleicher Frequenz wie die Einzeloszillatoren bei erhöh-ter Belastbarkeit.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der in den Figuren dargestellten AusfUhrungsbeispie~Le erläutet.
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In der Fig. 1 ist ein schematisches Ubersichtsbild über eine mit
einer erfindungsgemäß ausgestalteten Sendeanordnung ausgestatteten Hörsprechanlage
gezeichnet, in den Fig. 1a und 1b ein in der Anordnung nach Fig. 1 verwendeter Empfänger
in Vorder- und Rückansicht sowie in der Fig. 2 ein Ausschnitt aus einem Schulhaus
mit mehreren Klassenräumen und mit zentralem Hauptoszillator.
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In dem Schaltpult 1, welches die Form eines üblichen Schreibtisches
hat, ist ein Plattenspieler 2, ein Tonbandgerät 3 und ein an der Skala 4 erkennbares
Radiogerät eingebaut, dessen Einstellknöpfe in die Reihe der mit 5 bis 8 symbolisierten
Steuerknöpfe des Verstärkers einbezogen sind. Am Pult 1 befindet sich unterhalb
der Platte 9, deren Bestückung dem Anschluß von über Draht verbundenen Unterrichtsplätzen
dienen kann, eine weitere Platte 13 mit dem Schaltschloß 14 zur zentralen Aus- und
Einschaltung des gesamten Gerätes, sowie eine Einschaltanzeigeleuchte 15 und eine
Drucktastenschalterleiste, deren Schalter 16 zur Ausschaltung einer Induktionsschleife
für induktives Hören dient und mit deren Schalter 17 das Gerät für Mono, sowie mit
deren Schalter 18 das Gerät für Stereo betriebsbereit gemacht werden kann. Unterhalb
der Platte 13 ist ein Lautsprecher 19 angebracht mit einem Lautstärkeregler 20.
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An der linken Seitenwand des Pultes 1 ist eine Verschlußtüre 21 sichtbar,
hinter welcher sich der eigentliche Sender sowie eine Anschlußplatte verbirgt für
den Anschluß weiterer Zusatzgeräte, wie zusätzlicher Tonbandgeräte, Mikrofone, Funkempfänger
etc..
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Im Raum vor dem Pult 1 befindet sich der Ständer 22, welcher die beiden
in Stereoabstand angebrachten Mikrofone 23 und 24
trägt. Elektrisch
sind diese Mikrofone 23 und 24 mit dem Verstärker und dem Sender im Pult 1 verbunden.
Zur Kontrolle der Aussteuerung sind am schräg gestellten vorderen Mittelteil der
Tischplatte des Pultes 1 zwei Kontrollinstrumente 25 und 26 angebracht. Ein weiteres
Aussteuerungsinstrument befindet sich an der in Fig. 1 dem Beschauer abgewandten
Vorderwand des Pultes 1 und kann zur optischen Förderung des Sprachunterrichts dienen.
Die Einbauräume für den Plattenspieler 2 und das Tonbandgerät 3 sind mittels der
aufklappbaren Teile 27 und 28 der Tischplatte nach oben verschließbar. Die Bedienungsteile
des Tonbandgerätes sind bei geöffneter Platte 28 durch Umklappen der hinteren Begrenzungswand
29 des Einbauraumes zur Bedienung gut zugänglich gemacht.
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Neben der beschriebenen, bisher üblichen Ausgestaltung einer Hörsprechanlage
enthält die erfindungsgemäße Anordnung zusätzlich die Sendeeinheit und eine Leitung
30, die zu dem zentralen Hauptoszillator 31 führt, der mit allen zu verkoppelnden
Sendeeinheiten verbunden ist. Zur Übertragung ist die vom Sender im Pult 1 kommende
Ringleitung 32, eine Induktionsschleife, vorgesehen. Im Sender werden die beiden
Niederfrequenz-Stereosignale der Mikrofone 23, 24 getrennt auf die Trägerfrequenzen
f 1 und f 2 aufmoduliert. Die Signale gehen dann in die Ringleitung 32 der Sendeschlefe.
Sie können so innerhalb der Schleife 32 von den Schülern bzw. dem Lehrer mit frei
beweglichen Empfängern 33 und Kopfhörern 34, 35 aufgenommen werden.
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Von diesen ist in Fig. 1 nur einer dargestellt. Die Empfänger sind
nicht gesondert herausgezeichnet, weil sie in der in der Rundfunktechnik üblichen
Weise als seiektive Resonanzempfänger ausgelegt sind. Für Jeden Stereokanal ist
einer dieser Zweikreis-Empfänger 33 vorgesehen.
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Die amBügel 36 angebrachten Hörer 34, 35 liegen über die Leitung 37
an den Verstärker-Empfängern im Gehäuse 38, an welchem
der Stecker
39 gehaltert ist. Das Gehäuse 38 mit den Verstärkern ist an einem Band 40 um den
Hals zu hängen, so daß eine frei bewegliche Garnitur erhalten wird. Die Verstärker
sind nebeneinanderliegend aneinander mechanisch befestigt, so daß nur je ein gemeinsames
Stellglied 41 für ihre Einschalter, 42 für die Lautstärkesteller, 43 für die Kanalwähler
und 44 für die Elemente der Balanceregler vorgesehen sind. Die Hochtonsteller 45
und 46, sowie die Tieftonsteller 47 und 48 sind für jeden Verstärker getrennt vorgesehen.
So können die Kopfgarnituren in ihrer akustischen Wirkung auch unglcich Starker
Schwerhörigkeit und ungleich selektiver Gehörschädigungen des linken und rechten
Ohres eines Schwerhörigen angepaßt werden. Jeder Empfänger-Verstärker ist auch mit
einer eigenen wiederaufladbaren, nicht besonders dargestellten Stromquelle ausgerüstet.
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Die somit unabhängigen Stationen sind entsprechend der nötigen Anzahl
der Unterrichtsplätze mehrfach vorhanden. Sie können am Körper des Schülers getragen
werden, so daß sich dieser frei im Schulraum bewegen kann, ohne dadurch vom Unterricht
getrennt oder durch Leitungen behindert zu werden.
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Die Schleife 32 ist, wie in der Fig. 2 dargestellt, auch mehrfach
auslegbar und der Hauptoszillator 31 kann mehrere, z.B.
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entsprechend der Darstellung zwölf Resonanzverstärker ansteuern, womit
sechs Klassen versorgt werden können. In den Empfängern der Schiller und des Lehrers
erfolgt dann durch entsprechende Betätigung des Stellgliedes 43 die Einstellung
der gewünschten Stereosignale. Überdies sind ebenso wie die Signale der Mikrofone
23 und 24 auch diejenigen des Plattenspielers 2 oder des Bandgerates 3 über die
Sendezentrale den Unterrichts- bzw.
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Lehrerplätzen zuführbar.
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In der Fig. 2 sind beiderseits des Flures 49 die Klassenzimmer 50
bis 55 gelegen, von denen Jedes ein mit einem der Ubersichtlichkeit halber in der
Zeichnung nicht gesondert dargestellten
Mikrofon versehenes Pult
56 bis 61 enthält, in welchem sich der Sender zum Betrieb der Sendeschleifen 62
bis 67 befindet-, In den Räumen 50 bis 55 befinden sich die Schüler, welche auf
die betreffenden Kanäle abgestimmte Empfänger 68 bis 73 tragen. Die Stereokanäle'sind
dabei so verteilt, daß im Raum 50 die Frequenzen f1 und f2, im Raum 51 diejenigen
von f3 und 4, in 52 dann 5 und f6, in 53 f3 und 4 in 54 f5 und f6 sowie in 55 f1
und f2 eingestellt sind. Dabei betragen die Frequenzen f1 = 83,4 kHz, f2 = 100,08
kHz, f3 = 116,76 kHz, f4 = 133,44 kHz, f5 = 50,04 kHz,-6 = 66,72 kHz. Damit ist
erreicht, daß Klassen mit gleicher Sendefrequenz ausreichenden Abstand voneinander
erhalten. Bei einem Fluor; der sich über dem dargestellten Flur 49 befindet oder
darunter, sollte zur Aufrechterhaltung der erzielten Trennung eine entsprechende
Verteilung der Frequenzen gewählt werden.
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Um Schwebungen zu vermeiden, kann der gestrichelt eingezeichnete Hauptoszillator
74 über die gestrichelt dargestellten Leitungen 75 bis 80 mit den Sendern in den
Pulten 56 bis 61 verbunden sein. Damit wird synchroner Betrieb der als Resonanzverstärker
ausgebildeten Sende-Verstärker erzielt und das Entstehen von Schwebungen zwischen
Sendefrequenzen mit gleichem Nennwert vermieden.
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Zur Vereinfachung der Verteilung der Frequenzen ist es vorteilhaft,
die frequenzbestimmenden Teile in einem austauschbaren Baustein zusammenzufassen.