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Gehäuse für stereophonische Schallwiedergabe
Bei stereophonischer Schallaufnahme ist es erforderlich, die Mikrophone in einem solchen
Abstand voneinander anzuordnen, dass in den verschiedenen Kanälen ein deutlich merklicher
Unterschied der Lautstärke bzw. der Zeit eintritt.
Will man auf der Wiedergabeseite ein richtiges
Bild von demjenigen, was aufgenommen worden ist, erhalten, so müssen die Bedingungen, unter denen die Aufnahme erfolgte, weitgehendst be- rücksichtigt werden. In allen denjenigen Fällen, in denen die Bedingungen, unter denen der Schall aufgenommen wurde, völlig bekannt sind, kann auf der Wiedergabeseite darauf Rücksicht genommen werden.
In vielen Fällen sind die Bedingungen, unter denen die stereophonische Aufnahme erfolgt ist, wie z. B. bei Rundfunkübertragungen oder beim Abspielen stereophonischer Schallplatten, auf der Wiedergabeseite unbekannt. In solchen Fällen erfolgt die Schallwiedergabe im allgemeinen unter Bedingungen, die denjenigen bei der Aufnahme nicht entsprechen. Es ist jedoch bekannt, dass die Möglichkeit zur richtigen Anpassung der Bedingungen, unter denen wiedergegeben wird, an die Bedingungen bei der Aufnahme für die Wirkung der stereophonischen Wiedergabe sehr wesentlich ist.
Gemäss der Erfindung ist zur Behebung dieser Schwierigkeit das Gerät für die stereophonische Schallwiedergabe in einem Gehäuse untergebracht, das zwei gegeneinander verstellbare Lautsprecher, die mit je einem der Kanäle des elektrischen Gerätes in Verbindung stehen, umfasst, u. zw. so, dass diese Lautsprecher mit dem Gehäuse baulich eine Einheit bilden.
Durch Anwendung dieses Gehäuses mit verstellbaren Lautsprechern können die Bedingungen auf der Wiedergabeseite beliebig geändert werden, derart, dass eine für das Auditorium möglichst vorteilhafte Wirkung von der stereophonischen Wiedergabe erhalten wird. Wenn die Grösse des Auditoriums und der Abstand von dem Wiedergabegerät dies erforderlich macht, können die Lautsprecher in grösserer Entfernung voneinander angeordnet werden. Zweckmässig sind sie derart verstellbar am Gehäuse angeordnet, dass der Abstand voneinander grösser sein kann, als die grösste Abmessung des Gehäuses.
Die vorstehend beschriebene Ausgestaltung kann bei Schallwiedergabegeräten verschiedener
Art angewendet werden, wie bei Radiogeräten für
Empfang und Wiedergabe zweier Kanäle, die gemeinsam eine stereophonische Schallübertragung bilden können.
Auch bei Grammophonwieder- gabegeräten, gegebenenfalls in Verbindung mit einem projizierten Filmbilde (Heimkino), ist die
Erfindung anwendbar.
Es ist bekannt, am Gehäuse eines Schallwieder- gabegerätes, z. B. eines Radiogerätes, einen oder mehrere Lautsprecher derart anzuordnen, dass sie auf einem baulich dem Gehäuse des Gerätes angehörigen Paneel verstellbar an diesem Gehäuse angebracht sind. Der Zweck dieser bekannten
Bauarten ist, die durch die mit der Frequenz zunehmende Richtwirkung der ausgestrahlten Schallwellen bedingten Nachteile durch Ortsveränderung des Lautsprechers beseitigen zu können.
Im Gegensatz zu diesem Bekannten setzt sich die Erfindung das Ziel, die grösstenteils auf der Richtwirkung der wiedergegebenen Schallwellen beruhende stereophonische Wirkung möglichst vorteilhaft zur Geltung zu bringen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
In der Figur bezeichnet 1 das Gehäuse eines Radiogerätes. Dieses Radiogerät enthält zwei Kanäle zum Empfang der modulierten Trägerwelle (oder Trägerwellen). Der Niederfrequenzteil enthält analog zwei gesonderte Kanäle zur Speisung wenigstens zweier im Abstand voneinander angeordneter Lautsprecher 4 und 5.
Das Gehäuse ist auf der Vorderseite mit zwei verschiebbaren Paneelen 2 und 3 versehen, die als Schiebetüren die Vorderseite des Gehäuses abschliessen können. Die Stärke der Paneele ist derart gewählt, dass in jedem von ihnen ein Lautsprecher 4 bzw. 5 zur Gänze eingebaut ist.
Mittels beweglicher Leitungen sind diese Lautsprecher mit dem elektrischen Teil des Radiogerätes verbunden. Zur Wiedergabe einer stereophonisch übertragenen Radioaussendung können die Paneele 2 und 3 mit den in ihnen eingebauten Lautsprechern 4 und 5 auseinandergeschoben werden, um den Abstand zwischen den Lautsprechern den Bedingungen bei der Aufnahme anzupassen. Bei einer Kastenlänge von z. B.
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. 80 cm, welche für ein Spezialgerät dieser Art nicht übermässig ist, befinden sich die Mittelpunkte der
Lautsprecher 4 und 5 z. B. ungefähr 40 cm von- einander, wenn die Paneele ganz eingeschoben sind. Diese Anordnung reicht zur Wiedergabe der Musik eines Trios oder eines Sprechers oder zweier Sprecher aus einem kleinen Studio aus, wenn sich auch der Zuhörer im Abstande von höchstens einem Meter vom Radiogerät befindet.
Bei den gleichen Bedingungen auf der Aufnahme- seite aber bei Anwesenheit mehrerer über einen grossen Wohnraum verteilter Zuhörer auf der
Empfangseite in der Art, dass der Abstand der einzelnen Personen von den Lautsprechern nur etwa vier Meter beträgt, müssen die beiden Paneele 2 und 3 etwas auseinander geschoben werden. Zur Wiedergabe grosser Orchester empfiehlt es sich hingegen, die beiden Paneele möglichst weit auseinander zu schieben, so dass der Abstand zwischen den Lautsprechern z. B. annähernd 120 cm beträgt. Hinter den verschiebbaren Paneelen befindet sich der Abstimmknopf 7 und die Abstimmskala 6 zur Bedienung des Radiogerätes. Man stimmt daher zuerst ab und justiert zuletzt die richtige Lage der beiden Lautsprecher 4 und 5.
Die Paneele 2 und 3 dienen auch als Abschlusstüren für das Gerät ; ausserdem stellen sie die Schallwand für die Lautsprecher 4 und 5 dar. Aus diesem Grunde ist die Rückseite der Paneelenicht luftdichtabgeschlossen, sondern mit einem teilweise schalldämpfenden Stoff verkleidet, z. B. mit einem durchlochten Karton oder einem grossmaschigen Textilgewebe. Die Grösse der Oberfläche der Paneele ist von Bedeutung für die Wiedergabe der tiefen Töne. Um die Grösse der Paneele und dementsprechend die Höhenabmessung des Kastens nicht allzu gross wählen zu müssen, werden vorzugsweise die Lautsprecher 4 und 5 nur für die Wiedergabe des Frequenzbereiches über 250 Hz benützt.
Für den Frequenzbereich unter 250 Hz kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Apparatekasten ein Lautsprecher 8 vorgesehen sein, der nur von einem der Kanäle der stereo- phonischen Schallübertragung gespeist wird. Be- kanntlich ergeben die tiefen Töne keinen merk- lichen Beitrag zur stereophonischen Wirkung, so dass der Effekt der Stereophonie durch den Tief- tonlautsprecher 8 nicht beeinträchtigt wird. Das
Gesamtgehäuse 1 mit den angesetzten Paneelen hat genügend grosse Abmessungen, um auch für die niedrigen Frequenzen des Lautsprechers 8 eine ausreichende Schallwand zu bilden. Falls ein solcher gemeinsamer Tieftonlautsprecher 8 vorgesehen ist, muss an der entsprechenden Stelle des Paneels 2 durch passende Aussparungen od. dgl. dafür gesorgt werden, dass die Schallabstrahlung bei geschlossenen Paneelen nicht gehindert ist.
Man kann aber auch mit der Bewegung der Paneele eine Schaltvorrichtung koppeln, die es bewirkt, dass der Lautsprecher 8 nur bei geöffneten Paneelen tätig ist, während bei geschlossenen Paneelen auch die tiefen Töne über die Lautsprecher 4 und 5 geleitet werden. Erfahrungsgemäss ist die Wiedergabe der tiefen Töne besonders bei grösseren Orchestern erforderlich, bei deren Wiedergabe die Paneele offen stehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gehäuse für stereophonische Schallwiedergabe, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegeneinander verstellbare Lautsprecher, die mit je einem der Kanäle des elektrischen Teiles in Verbindung stehen, mit diesem Gehäuse baulich eine Einheit bilden.