DE2136258C2 - Verfahren zur Herstellung von Chlordan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ChlordanInfo
- Publication number
- DE2136258C2 DE2136258C2 DE2136258A DE2136258A DE2136258C2 DE 2136258 C2 DE2136258 C2 DE 2136258C2 DE 2136258 A DE2136258 A DE 2136258A DE 2136258 A DE2136258 A DE 2136258A DE 2136258 C2 DE2136258 C2 DE 2136258C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- chlordane
- reaction
- chlorine
- solvent
- carbon disulfide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/013—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens
- C07C17/04—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens to unsaturated halogenated hydrocarbons
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C23/00—Compounds containing at least one halogen atom bound to a ring other than a six-membered aromatic ring
- C07C23/18—Polycyclic halogenated hydrocarbons
- C07C23/20—Polycyclic halogenated hydrocarbons with condensed rings none of which is aromatic
- C07C23/38—Polycyclic halogenated hydrocarbons with condensed rings none of which is aromatic with three condensed rings
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
FAO/WHO1)
BUCHEL2)
COCHRANE^)
or-Chlordan.
y-Chlorduu
y-Chlorduu
/!-Chlordan
ar-Chlordan
ar-Chlordan
cis-Chlordan trans-Chlordan
Die hrflndung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Chlordan, das praktisch frei von Heptachlor und
Nonachlor ist, durch Umsetzung von Chlorden mit Chlor in Gegenwart von aktinischem Licht in einem gegen
Chlor inerten Lösungsmittel.
Seit vielen Jahren spielt Chlordan eine wichtige Rolle
als handelsübliches Insektizid. Dabei hat es sich als besonders wertvoll erwiesen nicht nur für die Bekämpfung
von Haushaltsschädlingen, wie Termiten, sondern auch als landwirtschaftliches Insektizid
Bedauerlicherweise stellt jedoch das handelsübliche Chlordan ein Gemisch von vielen Verbindungen dar.
Eine seiner wichtigen Komponenten ist Heptachlor. Obgleich Heptachlor ebenfalls ein handelsübliches Insektizid
mit bedeutenden Märkten Ist und eigentlich ein wirksameres Insektizid als Chlordan darstellt, treten bei
seiner Verwendung bestimmte Probleme auf. Heptachlor und seine Stoffwechselprodukte sind nämlich außerordentlich
beständig. Ihre lange Lebensdauer wird von vielen Regierungen und Behörden als unerwünscht angesehen.
Daher Ist die Verwendung von Heptachlor oder Gieies enthaltenden Produkten Beschränkungen unterworfen.
Auch das In handelsüblichem Chlordan ebenfalls enthaltene Nonachlor stellt ein beständiges Insektizid
dar. dessen Verwendung ständig schärfer werdenden Ein
schränkungen unterworfen Ist
Chlordan, das In Form von verschiedenen Isomeren
vorliegen kann. Ist In verschiedenen Literaturstellen
beschrieben, beispielweise im .»Journal of Economic
Entomology«, Band 45, Nn 3, 1952, Seite 454, und In
»Angewandte Chemie«, Band 63, Nr. 16, 1951, Seite 379,
Anmerkung 9. Über die anzuwendende Nomenklatur zur Bezeichnung der einzelnen Isomeren von Chlordan
herrscht jedoch In der Literatur keine Einigkeit, Um aber Verwechslungen auszuschließen, sind In der nachfolgenden
Tabelle die Verschiedenen, In der Literatur ängewen-")
The Joint Expert Meeting of FAO/WHO Pesticide Residue Experts and the CODEX Committee on Pesticide Residues.
2) H. H. Buchel, A. E. Ginsberg und R. Fischer nChem. Ber.«,
99,421 (1966).
J) A. S. Y. Chau und W. P. Cochrane, »J. Ass. Orfic. Anal.
Chem.« 52, 1092 (1969).
Nachfolgend wird ausschließlich die Nomenklatur von Buchel für die Bezeichnung von or-Chlordan und
/!-Chlordan angewendet. Zur weiteren Identifizierung von ar-Chlordan sei darauf hingewiesen, d?3 dieses einen
Schmelzpunkt Innerhalb des Bereiches von etwa 103 bis etwa 104° C und ein Infrarotabsorptionsspektrum (CS2-Lösung,
0,25 g/5 ml) mit Banden bei 7,60; 7,98; 8,20; 8,52; 9,17; 9,30; 9,73; 10,21; 11,10; 12,12; 12,75; 13,33
und 14,25 μτη hat. /!-Chlordan hat einen Schmelzpunkt
innerhalb des Bereiches von etwa 107 bis etwa 1080C
und ein Infrarotabsorptionsspektrum (CSj-Lösung, 0,25 g/5 ml) mit Banden bei 7,88; 8,57; 9,23; 9,30; 9,75;
10,21; 11,10; 12,10; 13,27; 13,80 und 14,25 μπι. Daraus
ist zu ersehen, daß ^-Chlordan eine Infrarotabsorptionsbande
bei 12,75 pm aufweist, die bei /!-Chlordan nicht
vorhanden ist, während andererseits /!-Chlordan eine
Infrarotabsorptionsbande bei 13,80 μπι aufweist, die bei
sr-Chlord ι nicht auftritt. Jede dieser Verbindungen hat
die Summenformei Q0H6Cl8.
Aus der französischen Patentschrift 11 12 478 Ist die
Herstellung von Chlordan aus Chlorden durch Umsetzung mit Chlor In Gegenwart von aktinischem Licht bei
erhöhter Temperatur in einem gegen Chlor Inerten Lösungsmittel bekannt. Dieses Verfahren hat jedoch den
Nachteil, daß das erhaltene Endprodukt unerwünschtes Heptachlor und Nonachlor enthält.
Aufgabe der Erfindung war es daher, das Verfahren zur Herstellung von Chlordan durch Umsetzung von
Chlorden mit Chlor In Gegenwart von aktinischem Licht
bei erhöhter Temperatur In einem gegen Chlor Inerten Lösungsmittel dahingehend zu verbessern, daß es μ
einem von Heptachlor und Nonachlor praktisch freien Chlordan-Produkt führt
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe bei einem
Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst werden kann, daß man die Umse'-ung in Schwefelkohlenstoff
oder in Lösungsmittelgemischen, die mindestens 50 Gew.-% Schwefelkohlenstoff und die restlichen An
teile Tetrachlorkohlenstoff enthalten, als Lösungsmittel bei einer Temperatur bis zur Rückflußtemperatur der Re
akilonsmlschung durchfuhrt
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche
C hlonljn-Proriukt lsi praktisch frei von Heptachlor
und Nonachlor und besieht im wesentlichen aus * und /J-Chlordan Dieses Produkt stellt ein hochwirksamc
Insektizid dar. das praktisch frei von unerwünschtem licpiachl'Ji UP.'.! Nonachlor Ist Der Gesamtgehal' .in
Heplachlor Und Nonachlor In dem erfindüngsgemäß hergestellten
Produkt betragt weniger als etwa 5 Gew.-as,
vorzugsweise etwa 2 Gew.-«. Ein solches Produkt kann
mit Erfolg und ohne beschränkende Auflagen als Insektizid
eingesetzt werden.
Gemüß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
der Erfindung wird die Umsetzung bei einer Tempe-
ratur zwischen -20 und +4O0C, insbesondere bei einer
Temperatur zwischen 5 und 30° C, durchgeführt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung verwendet man als Lösungsmittel Schwefelkohlenstoff, der
zu mindestens 10 Gew.-%, Insbesondere zu mindestens 25 Gew.-%, durch Tetrachlorkohlenstoff ersetzt wird.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche Produkt, das zu mindestens etwa 95 Gew.-% aus den
a- und /Msomeren von Heptachlordan besteht, kann als
Insektizid auch auf solchen Gebieten eingesetzt werden, auf denen die Verwendung oder Mitverwendung von
Heptachlor und Nonachlor als Insektizide verboten ist.
Obgleich das Verhältnis zwischen den beiden Chlordan-Isomeren
im Endprodukt In Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, beispielsweise der gewünschten
Insektiziden Wirkung, der Art der Verwendung, variieren kann, Ist es erwünscht, daß das Verhältnis von ar-Chlordan
zu /?-Ch!ordan Im Verfahrensprodukt zwischen etwa 1: 1 und etwa 1 : 10 liegt. Bei solchen Verhältnissen
sind sowohl die Insektiziden Eigenschaften als auch die Leichtigkeit der ϊ Drmulierung des Produktes für seine
Endver.vendung optims!. Für bestimmte Anwendungszwecke liegt das Verhältnis von «-Chlordan zu ^-Chlordan
vorzugsweise zwischen etwa 1 : 1 und etwa 1 : 3. Der Gehalt an anderen Verbindungen außer x- und ß-Chlordan
sollte in dem erfindungsgemäßen Verfahrensprodukt weniger als 5, vorzugsweise weniger als 1,0 Gew.-% betragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird so durchgeführt,
daß Chlorden und Chlor in Schwefelkohlenstoff oder Schwefelkohlenstoff im Gemisch mit Tetrachlorkohlenstoffenthalt
iJen Lösungsmittelsystem miteinander umgesetzt werden.
Chlorden ist eins bekannte Verolndung, die durch äqulmolare Diels-Alder-Additlor. vop Cyclopentadien
und Hexachlorcyclopentadien (auch als 4,5,6.7,8,8-HexachIor-4,7-methan-3a,
4,7,7a-teirahydroinden bezeichnet) hergestellt werden kann.
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur bis zur
Rückflußtemperatur der Reaktionsmischung durchgeführt. Vorzugswelse werden Temperaturen zwischen
etwa - 20 und + 40° C angewendet, wobei Temperaturen zwischen etwa 5 und etwa 30° C besonders bevorzugt
sind.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Lösungsmlttelsystern kann aus Schwefelkohlenstoff bestehen oder es kann aus
Lösungsmittelgemlschen bestehen, die mindestens 50 Gew.■% Schwefelkohlenstoff und als restliche Anteile
Tetrachlorkohlenstoff enthalten
Da bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Vcr
fahrens eine Addition von 1 Mol Chlor an 1 Mol Chlorden erfolgt, wird bevorzugt Chlor und Chlorden In strtchlometrlschen
Mengen eingesetzt Beim Einsät/ von weniger als der stöchlometrlschen Menge enthält das
Produkt n>iw endigerweise ein bestimmtes unterchlorlsrtes
Mate-'.H und/oder nlcht-umgesetztes Chlorden
Erfiruhir.gsgemälJ werden mindestens etwa 0,9 Mol Chlor
auf 1 Mol ( hlorden eingesetzt Da die Umsetzung mn
äquimolarcn Mengen an Chlorden und Chlor In zufriedenstellender
Welse ablauft, besteht keine Notwendig
keit. das Chlor Im Überschuß einzusetzen Es kann den
noch Chlor Im Überschuß eingesetzt werden, voraüsgc·
setzt, daß die Umsetzung durch Analyse der Reaktionsprodukte in geeigneter Welse Verfolgt Wird, um eine
übermäßige Reaktion zu Vermeiden Die Verwendung
von Chlor Im Überschuß 1st jedoch nicht bevorzugt, da dann geringe Mengen an unerwünschtem Nonachlor ent·
stehen können. Vorzugsweise Ist der Überschuß all Chlor
i, insbesondere 13%, der stöchlometrlschen Menge
begrenzt.
Man läßt die Umsetzung so lange fortschreiten, bis die
Analyse zeigt, daß das Endprodukt im wesentlichen nur aus oc- und /!-Chlordan besteht. Dies kann durch übliche
analytische Verfahren, beispielsweise durch Infrarotoder gaschromatographlsche Analyse, festgestellt werden.
Obgleich die Reaktionszeit je nach der angewendeten Temperatur und Verdünnung des Reaktionssystems
bis zu 3 Stunden betragen kann. Ist normalerweise eine
Reaktionszeit von etwa Vi Stunde oder weniger ausreichend.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Gegenwart von aktinlschem Licht erforderlich.
Sauerstoff oder Luft stört die Photokatalyse der Chlorierurigsreaktlon
und sollte aus dem Reaktionsmedium ausgeschlossen werden. Weitere Katalysatoren sind nicht
erforderlich.
Geeignete Materialien, aus denen eine handelsübliche
Vorrichtung bestehen kann, in der das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar Ist, sind beispielsweise Glas und
Keramik, Nickel und verschiedene andere Schwermetallegierungen.
Geeignete Quellen für aktlnlsches Licht sind Quecksilberdampflampen, elektrische Glühbirnen, Fluoreszenzlampen
und Sonnenlicht. Die Umsetzung kann unter Überdruck durchgeführt werden, dieser Ist jedoch
für einen zufriedenstellenden Ablauf der Reaktion nicht erforderlich.
Die jeweils einzusetzende Lösungsmittelmenge ist nicht kritisch. Es wird jedoch vorzugsweise In einer ausreichenden
Menge verwendet, so daß das gesamte Chlorden in Lösung vorliegt. Andererseits Ist eine übermäßige
Verdünnung unzwecKmäßlg und daher nicht bevorzugt. Bei Verwendung eines Lösungsmittels, das ausschließlich
aus Schwefelkohlenstoff besteht, erfordert die Löslichkeit
von Chlorden die Verwendung von etwa 0,577 kg Schwefelkohlenstoff pro 0.454 kg Chlorden.
Ein Teil des Schwefelkohlenstoff-Lösungsmittels lann
auch durch Tetrachlorkohlenstoff ersetzt werden, wobei jedoch das Lrtsungsmittelgemlsrh min 'estens 50 Gew-%
Schwefelkohlenstoff enthalten muß Da Tetrachlorkohlenstoff leichter handhabhar ist als Schwefelkohlenstoff.
Ist es von praktischem Nutzen. Andererseits kann bei
Verwendung von Tetrachlorkohlenstoff allein als Lösungsmittel das Produkt bis zu etwa 10% Heptachlor
enthalten, was für viele Anwendungszwecke unerwünscht ist. Daher muß bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens das lösungsmlttelsystem mindestens 50% Schwefelkohlenstoff ent halten Wenn
das lösungsmittel zu 10% aus Tetrachlorkohlenstoff und zu 90% aus Schwefelkohlenstoff hesteht. werden pro
0.454 kg Chlorden mindestens etwa 0.51JO kg dieses
Lös'ingsmlttelgemlsches >■ erwendet
In den nachfolgenden Beispielen I his Il wird die
Durchführung des erflndungsgemäßen Verfahrens näher
erläutert
Beispiele I bis 6
Diese Beispiele wurden durchgeführt unter Verwen
dung der gleichen Vorrichtung und unter Anwenduni; der gleichen Verfahrensmaßnahmen. um den Klnfluß des
erflndüiigsgernäß eingesetzten Lösiingsmltlelsystems auf
die Zusammensetzung des Endproduktes zu zeigen, In
jedem dlesef Beispiele würden als Reaktlönssystem 100 crnJ einer Lösung verwendet, die durch Zugabe einer
ausreichendeil Menge Lösungsmittel zu 2,27 kg Chlorden
bis zu Erzielung von 3,79 I Lösung hergestellt wurde.
Diese Reaktiönslösung wurde In einen mit Rührer, Ther*
mometer, Chlorelnleltungsrohr und Entlüitungsrohr versehenen
Drelhals-Glasreaktlonskolben eingeführt. Als Lichtquelle wurden zwei blaue 15-Walt-Fluoreszenzlampen
verwendet. Intermittierend wurde Chlor in Portionen von etwa 1,6 g zugegeben, die Reaktionsmischung wurde
vor jeder Chlorzugabe von der durch die Chlorzugabe erzeugten Temperatur von 3O0C auf etwa 10° C abgekühlt.
Nach der Entfernung des Lösungsmittels wurde das Produkt gaschramatograph'.sch analysiert.
Beispiele 7 bis 11
Um weitere Ausföhrungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und den Einfluß von verschiedenen
Variablen, wie der Lichtquelle, der Lösungsmlttelverdünnung,
der Reaktionsteinperatur usw., zu zeigen, wurden weitere Versuche im wesentlichen unter Anwendung der
obengenannten Verfahren mit den folgenden Änderungen durchgeführt: In Beispiel 7 wurde die Identische Vorrichtung
wie in den Beispielen 1 bis 6 verwendet, wobei diesmal jedoch als Lichtquelle eine UV-Sonnenlampe
verwendet wurde. Das Lösungsmittelsystem bestand aus 75% Schwefelkohlenstoff und 25% Tetrachlorkohlenstoff.
In den Beispielen 8 bis 11 wurden die Versuche In
einem photochemischen Reaktionsgefäß mit einer nominellen Kapazität von 1000 cm1 durchgeführt. Diese Vorrichtung
war mit einer Quarzlampe versehen, die von dem Reaktionsmedium umgeben war. In jedem Versuch
wurden etwa 1100 cm' Lösung verwendet. Das Reaktionsgefäß wurde durch ein Eisbad gekühlt. Durch ein
Tefion-Elntauchrohr wurde Chlor mit einer Geschwindigkeit von etwa 3,3 g/Mln., mit Ausnahme der Unterbrechungen
zur Entnahme von Proben aus der üleaktlonsmlschung für die Analyse, eingeleitet. Aus den
Reaktionsmischungen wurden nach etwa 90%igem Ablauf der Reaktion Proben entnommen und gaschromatographlsch
analysiert, danach wurde die stöchlomet:!- sche Menge an Chlor zur Vervollständigung der Umsetzung
zugegeben mit Ausnahme des Beispiels 10, in dem ein Überschuß an Chlor verwendet wurde.
In Beispiel 8 bestand das Lösungsmittelsystem zu 100% aus Schwefelkohlenstoff und die Reaktionstemperatur
wurde zwischen 20 und 30° C gehalten. In dem Lampengehäuse wurde als Lichtquelle eine blaue 15-Watt-Fluores?enzlampe
verwendet.
In Beispiel 9 bestand das Lösungsmittelsystem zu 100% aus Schwelelkohlenstoff. Bei der Lichtquelle handelte
es sich um eine 450-Watt-UV-Lampe. Die ReaktionsmlschungsverdOnnung
betrug 2,04 kg Chlor pro 3,79 1 Lösung. Die Reaktionstemperatur wurde zwischen 20 und 30° C gehalten. In dem Lampengehäuse wurde als
Lichtquelle eine blaue 15-Watt-Fluureszenzlampe verwendet.
Das Beispiel 10 wurde wie Beispiel 11 durchgeführt, wobei jedoch die Temperatur zwischen 9 und 150C
gehalten wurde und ein Chlorüberschuß vermieden wurde.
Versuchsergebnisse
Zusammensetzung des Lösungsmittels
Belsp. % Schwefelkoh- % Tetrachlor-
Belsp. % Schwefelkoh- % Tetrachlor-
lenstoff kohlensloff
Analyse des Produkts % Chlorden % Heptachior
% Nonachlor * a-Chlordan *>
/!-Chlordan
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
3
4
5
6
7
8
9
10
11
100
90
75
75
50
90
75
100
100
100
100
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Nu!l
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Null
Nu!l
Null
Null
Null
Null
1,2
Null
Null
0,01
0,2
0,2
0,1
1,62
Null
0,44
0,58
0,24
0,59
1,51
0,50
0,20
2,81
0,44
Null
0,44
0,58
0,24
0,59
1,51
0,50
0,20
2,81
0,44
24,9
25,5
25,5
27,0
27,0
25,5
27,0
24,1
23,7
22,2
23,0
25,5
25,5
27,0
27,0
25,5
27,0
24,1
23,7
22,2
23,0
69,3
68,2
69,0
69,5
66,4
68,2
69,5
70,8
68,6
73,1
728
68,2
69,0
69,5
66,4
68,2
69,5
70,8
68,6
73,1
728
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche
Produkt stellt ein wirksames Insektizid dar, wie die
nachfolgend beschriebenen Versuche zeigen.
Zürn Nachwels der Insektiziden Wirksamkell des nach
dem erf'ndungsgemäße.i Verfahren hergestellten Produktes
vurden Versuche durchgeführt, in denen ausgewachsene männliche deutsche Küchenschaben als Versuchstiere
verwendet wurden. Das Testmaterial wurde in einer Konzentration von 25 mg/ml einer Lösung gelöst, die
aus 0,481 mg I mulglermlttel pro ml Aceton bestand Die
Lösung wurde mit Leitungswasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt.
Zu Vergleichszwecken wurde das im Handel erhältliche
Chlordan auf Identische Welse getestet.
38,71 cm? große Platten wurden nach dem Besprühen
24 Stunden an der Luft getrocknet, Und dann wurden 10
ausgewachsene männliche deutsche Küchenschaben 30 Minuten der behandelten Oberfläche ausgesetzt.
48 Stunden spüler wurden folgende Beobachtungen gemacht:
Prozent Kontrolle (Durchschnitt aus drei Tests)
Konzentration
(ppm»
(ppm»
erfindungsgemäß
hergestelltes
Chlordan
handelsübliches
Chlordan
Chlordan
0.15 | 6 | 12 |
0,50 | 37 | 9 |
1.00 | 100 | 53 |
2.00 | 100 | 88 |
Für die praktische Verwendung als Insektizid wird das
erflndungsgerpaß hergestellte Produkt Im allgemeinen In
Insektizide Zubereitungen eingearbeitet, die aus einem Inerten Träger und einer Insektiziden toxischen Menge
einer solchen Verbindung bestehen.. Dleise Insektiziden
Zubereitungen (Formulierungen) ermöglichen das bequeme Aufbringen der aktiven Verbindung auf diei
Stellen des InseHenbefalls In jeder gewünschten Menge.
Bei diesen Zubereitungen kann es sich um Feststoffe,
wie Stäube, Körnchen oder benetzbare Pulver, öder um
Flüssigkelten, wie Lösungen, Aerosole oder emulgierbare
Konzentrate, handeln.
So können beispielsweise Stäube hergestellt werden, indem man die aktive Verbindung mahlt und mit einem
festen Inerten Träger, wie Talken, Tonen, Kieselerden, ΐ
Pyrophyllit, mischt. Körnige Zubereitungen können hergestellt werden, Indem man die Verbindung, gewöhnlich
gelöst in einem geeigneten Lösungsmittel, auf granulierte Träger, wie Attapulgite oder Vermiculite, die gewöhnlich
eine Teilchengröße Innerhalb des Bereiches von etwa 0,3 in bis 1,5 mm aufweisen, aufbringt und diese damit Imprägniert.
Benetzbare Pulver, die In Wasser und/oder Öl in jeder gewünschten Konzentration der aktiven Verbindung
dlsperglert werden können, können hergestellt werden. Indem man Netzmittel in die konzentrierten Staub- π
Zubereitungen einarbeitet.
In einigen Fällen sind die aktiven Verbindungen In
gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln, wie Kerosin nrier Xylol, ausreichend löslich, so daß sie direkt als
Lösungen in diesen Lösungsmitteln verwendet werden können. Häufig können Lösungen von Insektiziden unter
Atmosphärenüberdruck als Aerosole dlsperglert werden. Bevorzugte flüssige Insektizide Zubereitungen sind
jedoch emulgierbare Konzentrate, die aus der erfindungsgemäß hergestellten aktiven Verbindung und einem
Lösungsmittel und einem Emulgator als inertem Träger bestehen. Solche emulgierbaren Konzentrate können mit
Wasser und/oder Öl auf jede gewünschte Konzentration an aktiver Verbindung für die Aufbringung In Form von
Sprays auf die Stellen des Insektenbefalls verdünnt wer- jn
den. Bei den in diesen Konzentralen meistens verwendeten Emulgiermitteln handelt es sich um nicht-ionische
oder Mischungen von nicht-Ionischen mit anionischen oberflächenaktiven Mitteln.
Die obigen Zusätze werden in einer mechanischen r>
Mahl-Mlschvorrichlung gemischt und gemahlen bis ein
homogener, frelfließender Staub der gewünschten Teilchengröße erhallen worden 1st. Dieser Staub eignet sich
für die dlrekle Aufbringung auf die Stelle des Insektenbefalls.
Die so hergestellter! Zubereitungen können auf jede
übliche Art und Welse als Insektizid verwendet werden.
Ein Verfahren zur Bekämpfung von Insekten besteht darin, auf den Ort des Insektenbefalls eine Insektizide
Zubereitung, die aus einem inerten Träger Und, als wesentlichem aktivem Bestandteil, dem erfindungsgemäß
hergestellten Produkt bestehen, In einer solchen Menge aufzubringen, die für diese Insekten toxisch lsi.
Die Konzentration des erfindungsgemäß hergestellten Produkts In den Insektiziden Zubereitungen variiert stark
je nach Typ der Zubereitung und dem Zweck, für den sie vorgesehen Ist, Im allgemeinen enthalten die Insektiziden
Zubereitungen jedoch etwa 0,05 bis etwa 95 Gew.-% des erfindungsgemäß hergestellten aktiven Produkts. Vorzugswelse
enthalten die Insektiziden Zubereitungen etwa 5 bis etwa 75 Gew.-% des aktiven Produkts. Die Zubereitungen
können auch weitere Substanzen, wie andere Pestizide, Stabilisatoren, Ausbreltungsmlltel, Desaktlvatoren.
Klebstoffe, Klebemittel, Fertillsaloren, Aktivatoren, Synergisten, enthalten.
Die Menge an für die Insektenbekämpfung zu verwendender
erfindungsgemäß hergestellter, aktiver Verbindung hängt von den verschiedensten Faktoren, beispielsweise
dem jeweils behandelten spezifischen Insekt, der Intensität >tes Befalls, dem Wetter, tier Art der Umgebung,
der Art der Zubereitung, ab. Beispielsweise kann die Aufbringung von nur 28,35 oder 56,7 g aktiver Verbindung
pro Morgen für die Bekämofung eines leichten
Befalls durch ein Insekt unter ungünstigen Bedingungen für dessen Ernährung ausreichen, während für die
Bekämpfung eines schweren Befalls durch Insekten unter für ihre Entwicklung günstigen Bedingungen eine Menge
von 0,454 kg oder mehr an aktiver Verbindung pro Morgen erforderlich sein kann.
»30237/35
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Chlordan, das praktisch frei von Heptachlor und Nonachlor 1st,
durch Umsetzung von Chlorden mit Chlor in Gegenwart von aktinischem Licht In einem gegen Chlor
Inerten Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung In Schwefelkohlenstoff
oder in Lösungsmlttelgimischen, die mindestens 50 Gew.-% Schwefelkohlenstoff und die restlichen
Anteile Tetrachlorkohlenstoff enthalten, als Lösungsmittel bei einer Temperatur bis zur Rückflußtemperatur
der Reaktionsmischung durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur
zwischen - 20 und + 40° C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur
zwischen 5 und 30° C durchführt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefelkohlenstoff
mindestens zu 10 Gew.-% durch Tetrachlorkohlenstoff ersetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefelkohlenstoff mindestens
zu 25 Gew.-% durch Tetrachlorkohlenstoff ersetzt.
dßten Nomenklatursysteme für identische Chlordan-Isomere
angegeben:
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US5665070A | 1970-07-20 | 1970-07-20 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2136258A1 DE2136258A1 (de) | 1972-01-27 |
DE2136258C2 true DE2136258C2 (de) | 1982-09-16 |
Family
ID=22005786
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2136258A Expired DE2136258C2 (de) | 1970-07-20 | 1971-07-20 | Verfahren zur Herstellung von Chlordan |
Country Status (16)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS566973B1 (de) |
AT (1) | AT318298B (de) |
BE (1) | BE770260A (de) |
BR (1) | BR7104558D0 (de) |
CA (1) | CA978206A (de) |
CH (1) | CH560004A5 (de) |
DE (1) | DE2136258C2 (de) |
ES (1) | ES392540A1 (de) |
FR (1) | FR2112177B1 (de) |
GB (1) | GB1358299A (de) |
IL (1) | IL37127A (de) |
MY (1) | MY7600074A (de) |
NL (1) | NL7109973A (de) |
PH (1) | PH9764A (de) |
SE (1) | SE7109342L (de) |
ZA (1) | ZA713853B (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1112478A (fr) * | 1953-10-02 | 1956-03-14 | Ruhrchemie Ag | Insecticides à activité élevée et leur procédé de préparation |
-
1971
- 1971-06-14 ZA ZA713853A patent/ZA713853B/xx unknown
- 1971-06-15 CA CA115,694A patent/CA978206A/en not_active Expired
- 1971-06-22 ES ES392540A patent/ES392540A1/es not_active Expired
- 1971-06-23 IL IL37127A patent/IL37127A/xx unknown
- 1971-06-30 CH CH961671A patent/CH560004A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1971-07-16 PH PH12646A patent/PH9764A/en unknown
- 1971-07-19 BR BR4558/71A patent/BR7104558D0/pt unknown
- 1971-07-19 JP JP5321671A patent/JPS566973B1/ja active Pending
- 1971-07-19 GB GB3373771A patent/GB1358299A/en not_active Expired
- 1971-07-19 FR FR7126387A patent/FR2112177B1/fr not_active Expired
- 1971-07-20 BE BE770260A patent/BE770260A/xx not_active IP Right Cessation
- 1971-07-20 SE SE7109342A patent/SE7109342L/sv unknown
- 1971-07-20 NL NL7109973A patent/NL7109973A/xx unknown
- 1971-07-20 AT AT631771A patent/AT318298B/de not_active IP Right Cessation
- 1971-07-20 DE DE2136258A patent/DE2136258C2/de not_active Expired
-
1976
- 1976-12-30 MY MY74/76A patent/MY7600074A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA713853B (en) | 1972-01-26 |
PH9764A (en) | 1976-03-12 |
CA978206A (en) | 1975-11-18 |
SE7109342L (de) | 1972-01-21 |
FR2112177B1 (de) | 1974-04-05 |
AU3017371A (en) | 1972-12-21 |
IL37127A0 (en) | 1971-08-25 |
BR7104558D0 (pt) | 1973-03-08 |
BE770260A (fr) | 1971-12-01 |
DE2136258A1 (de) | 1972-01-27 |
MY7600074A (en) | 1976-12-31 |
AT318298B (de) | 1974-10-10 |
FR2112177A1 (de) | 1972-06-16 |
IL37127A (en) | 1974-07-31 |
CH560004A5 (de) | 1975-03-27 |
ES392540A1 (es) | 1973-12-01 |
NL7109973A (de) | 1972-01-24 |
JPS566973B1 (de) | 1981-02-14 |
GB1358299A (en) | 1974-07-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE968171C (de) | Mittel zur Bekaempfung von schaedlichen Insekten | |
DE2136258C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chlordan | |
DE1667979A1 (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel,die bestimmte Benzodioxole enthalten,sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1618985A1 (de) | Benzylidenmalonsaeuredenitrilverbindungen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1545548A1 (de) | Verfahren zur Herstellung neuer Amino-azacycloheptanone und ihre Verwendung zur Bekaempfung phytopathogener Pilze | |
DE700909C (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel | |
DE1567217C3 (de) | Tetrachlorterephthalsäurederivate, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung als Herbicide | |
DE1417423A1 (de) | Hochwirksame Insektizide und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE970347C (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel mit hoher Initialwirkung | |
DE3033358C2 (de) | Isovaleriansäure-Derivate, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende insektizide und acarizide Mittel | |
USRE24750E (en) | gilbert | |
DE1804877A1 (de) | 3,5-Diisopropyl-4-methylphenyl-N-methylcarbamat,Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung als Insektizid oder in insektiziden Mitteln | |
DE2061132A1 (de) | Pestizide Verbindungen,Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung | |
CH623312A5 (de) | ||
DE977554C (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider Wirkung | |
DE1951795C (de) | Verfahren zum Stabilisieren von Zink bzw Mangan athylen bis dithio-carbamat doer von diese enthaltenden fungiziden Gemischen | |
DE3006154A1 (de) | Fungizide 3-(n-acyl-n-arylamino)- und 3-(n-thionoacyl-n-arylamino)- gamma -butyrolactone und - gamma -thiobutyrolactone | |
DE1003494B (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel | |
AT269557B (de) | Fungicid und Arachnicid | |
DE1034412B (de) | Insektenbekaempfungsmittel mit hoher Initialwirkung | |
DD244907A5 (de) | Insektizide formulierung zur bekaempfung von arten der spezies diabrotica | |
DD299029A5 (de) | Insektizide und fungizide mittel auf basis neuer c-fluorierter aminosulfonsaeurederivate | |
CH315321A (de) | Verfahren zur Herstellung von 2,4-Dichlor-6-(2-chloranilino)-s-triazin | |
DE1211855B (de) | Fungizide fuer die Landwirtschaft | |
DE1183499B (de) | Verfahren zur Herstellung von in der Seitenkette die Epoxydgruppe enthaltenden, polyzyklischen Verbindungen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
D2 | Grant after examination |