DE2134938A1 - Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung reiner hoch- und niedermolekularer Amylosen - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung reiner hoch- und niedermolekularer AmylosenInfo
- Publication number
- DE2134938A1 DE2134938A1 DE19712134938 DE2134938A DE2134938A1 DE 2134938 A1 DE2134938 A1 DE 2134938A1 DE 19712134938 DE19712134938 DE 19712134938 DE 2134938 A DE2134938 A DE 2134938A DE 2134938 A1 DE2134938 A1 DE 2134938A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- amylose
- molecular weight
- low molecular
- starch
- starches
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B30/00—Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
- C08B30/20—Amylose or amylopectin
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/8215—Microorganisms
- Y10S435/822—Microorganisms using bacteria or actinomycetales
- Y10S435/874—Pseudomonas
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
Description
Patenten ν» alte
ZELLEMTiN υ. LUYKEN
. r_o-;0 München 22
Ken Hayashibara 15. Juli 197I
Okayama / Japan SJ/Hu
kho 7173
Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung reiner hoch- und niedermolekularer Amylosen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung
von reinen hoch- und niedermolekularen Amylosen durch Gelatinieren, Hydrolysieren und Aufarbeiten der Lösungen van
Stärken.
Bekanntlich bestehen sämtliche otärkearten, einschließlich
solcher von Kartoffeln, Süßkartoffeln, Mais und Amylomais, aus geradkettigen Amylosemolekulen und verzweigtkettigen Amylopektiniüolekülen.
Gewöhnliche Stärken enthalten auf Trockensubstanz berechnet, 20 bis 25 Gew.% hochmolekularer Amylose,
wogegen diese in Amylomaisstärke zu 50 bis 80 Gew.% vorliegt.
Die Abtrennung der hochmolekularen Amylose aus Stärken ist schwierig, wie dies bei stark hydrophilen Makromolekülen stets
uer Fall Lsb.
1098 8 4/1328
_ 2 —
Die bekannten einschlägigen Trennungsmethoden zum Ausarbeiten der Stärkelösungen betreffen entweder die Fällung der Amylose
durch Versetzen der wässrigen Stärkelösung mit einem Salz, wie Magnesiumsulfat, in hoher Konzentration oder das Ausfällen
der Amylose in Komplexform durch Zusetzen eines Alkohols, wie n-Butanol. Die erstere Methode erfordert eine große Salzmenge;
darüber hinaus ist die Entfernung der Salze aus eLen Fällungen
h schwierig. Bei der zweiten Methode muß der Alkoholzusa.t.z zu
einer Stärkelösung geringer Konzentration erfolgen; außerdem ist der Feuchtigkeitsgehalt der Fällungen hoch, wodurch Schwierigkeiten
bei den nachfolgenden Arbeitsstufen der Entwässerung und der Entfernung des Alkohols entstehen. Beiden Methoden haftet
der Nachteil an, daß in den Fällungen die hochmolekulare
durch
Amylose zusätzlich mehr oder weniger/Amylosepektin und niedrigmolekulare Amylose verunreinigt ist.
Die.der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand
demnach in der Entwicklung eines Verfahrens zur Gewinnung hochreiner, von Amylopektin freier, hoch- und niedermolekularer
Amylosen ohne Benutzung von Fällungsmitteln.
Zur Lösung dieser Aufgabe prüfte man Methoden zur Abtrennung
der Amylose aus wässrigen Stärkelösungen unter Auswertung der
Tatsache, daß "rückläufig" (retrograded) polymerisierte Amylose
mit geringem Feuchtigkeitsgehalt kristallisiert. Im Verfolg dessen wurden Methoden entwickelt, gemäß welchen die wässrigen
.Stärkelösungen zwecks Ausfällung der "rückläufigen"
109884/1328 '"'"
Amylose in Kristallform gekühlt und dann die Lösungen zwecks Abtrennung eines großen Anteils des den Stärkemolekülen anhaftenden
Wassers in Form von Eis zum Gefrieren gebracht werden, worauf nach dem Auftauen der Feuchtigkeitsgehalt der Lösungen
in einfacher Weise durch Schleudern oder Filtrieren entfernt und eine poröse "rückläufige" Amylose gewonnen wird.
Es wurde gefunden, daß auf die angegebene Weise der Feuchtigkeitsgehalt der Fällungen von 90 auf 60 bis 70% verringert
werden kann.
Jedoch hatte die vorstehende Arbeitsweise den Nachteil, daß das Gefrieren der abgekühlten Stärkelösungen im hochmolekularen
Amyloseanteil das Mitvorhandensein beträchtlicher Mengen von niedermolekularen Amylosen sowie von Amylopektin bewirkte.
Die zur Beseitigung dieses Nachteils durchgeführten Versuche ergaben, daß die "rückläufige" hochmolekulare Amylose in reinem
Zustand erhältlich ist, wenn man die aufgetaute Stärkelöung
kurzzeitig auf eine temperatur von höchstens 70 C, bei
welcher keine Gelatinierung und Auflösung des "rückläufigen", kristallisierten hochmolekularen Amyloseanteils stattfindet,
erhitzt und gleichzeitig bzw. nachfolgend die in der wässrigen Lösung verbliebenen Anteile an Amylopektin und niedrigmolekularer
Amylose durch Schleudern, Filtrieren oder Abpressen entfernt, wodurch ausreichend reine "rückläufige", hochmolekulare
Amylosen erhalten werden. Das Nacherhitzen der "ausgefrorenen" !".suii^en bewirkt selbst bei Stärken mit einem Amylosegehalt
1 0908Λ/1328
von etwa 25% eine Erhöhung der gefällten hochmolekularen Amylosen gegenüber den gelösten niedermolekularen Amylosen.
Die Wirksamkeit dieser Arbeitsweise zeigt sich vorzugsweise bei Anwendung von Stärken mit einem Gehalt an hochmolekularen
Amylosen von über 50% als Ausgangsstoffe. Solche Stärken sind
erstens Amylomaisstärken, zweitens die aus gelatinierter Stärke durch Fällen mit Salzen abgetrennte Amylosestärke, drittens
w die durch Fraktionierung erhaltenen Stärken mit einem hohen
Gehalt an hochmolekularen Amylosen. Dies gilt insbesondere für AmylomaisstärkeÄ, die einen Amylosegehalt von 50 bis 80% aufweisen
und aus denen hochmolekulare Amylosen mit einer Ausbeute
von 60 bis 80%, berechnet auf das Gewicht des Ausgangsmaterials, gewinnbar sind; in den 60 bis 70% Feuchtigkeit enthaltenden
Fällungen bestehen die Feststoffe zu 80 bis 90% aus Amylosen vom Polymerisationsgrad (P.G.) über 50. Aber auch die aus
durch Erhitzen gelatinierten gewöhnlichen Stärken gefällte amylosereiche Stärke enthält hauptsächlich hochmolekulare Amylosen
und kann hochreine Produkte ergeben.
Durch folgende Versuche konnte man nachweisen, daß die Trennbarkeit
hochmolekularer Amylosen von niedermolekularen Amylosen auf ihrer unterschiedlichen Löslichkeit nach der vorstehend
beschriebenen Behandlung der Amyloselösungen durch Kühlen,
Einfrieren, Auf tauen und Erhitzen beruht. Es wurden 10%ip;e
wässrige AmyloseIosungen, die entweder hochmolekulare Amylosen
vom P.G. über 50 oder niedermolekulare Amylosen vom J-.G. unter
109884/1320
50 enthielten, nach dem Kühlen eingefroren, bei 400O aufgetaut,
10 bis 60 min bei 60 bis 80°0 erhitzt und dann der verbliebene Auflösungsgrad bestimmt. Die Ergebnisse zeigten, daß
die Konzentration der gelösten hochmolekularen Amylosen nur 1 bis 2 Gew.%, dagegen die Konzentration der gelösten
niedermolekularen Amylosen 8 bis 10 Gew.% betrug.
Auf diesen großen Unterschied in der Löslichkeit der verschiedenen
Amylosen fußend, wurde ein Verfahren erarbeitet, welches nicht nur die Gewinnung hochreiner hochmolekulare!» Amylosen
aus amylοsereichen Ausgangsstoffen in allen Fällen gewährleistet,
sondern auch aus gewöhnlichen Stärken. Dies wurde dadurch erreicht, daß man das in Stärke enthaltene störende Amylopectin mittels taeis^ä^ Alpha-1,6-Glukosidasen, welche die
Alpha-1,6-glukosidbindungen der verzweigtkettigen Moleküle
selektiv aufzuspalten und damit in geradkettige Moleküle überzuführen vermögen, abbaute, indem die durch Erhitzen gelatinierte
Stärke mit Jenen Enzymen hydrolysiert wurde. "
Diese A^bbaumaßnahme bewirkt, daß in den erhaltenen Stärkelösungen
enthalten sind: erstens hochmolekulare Amylosen, die im ursprünglichen Stärkematerial bereits vorlagen und einen
P. G. von etwa 500 bis 2000 aufw4/e}sen, und zweitens niedermolekulare
Amylosen, die durch die Hydrolyse aus Amylopektin gebildet waren und einen P.G. von etwa 15 bis 50 aufw^sen,. Damit
waren alle Stärkebestandteile in lineare Amylosemoleküle übergeführt. Beim Kühlen der Lösungen derartiger Amylosege-
109884/1328 ...6
mische mit verschiedenen P.G.-Werten werden, wie gefunden
wurde, die hochmolekularen Amylosen "rückläufig" polymerisiert und fallen in größeren Mengen und in reinerem Zustand aus den
Lösungen aus, worauf man sie in einfacher Weise und in reiner Form von den gelösten niedermolekularen Amylosen abtrennt.
Dies läßt sich glatt jedoch nur durch das vorhergehende Ausfrieren erreichen. Ohne diese Maßnahme würde der hohe Feuchtig-
^ keitsgehalt der Fällungen - etwa 90% - auf das Amylose gemisch
lösend einwirken und damit den Anteil an hochmolekularen Amylosen weitgehend herabsetzen. Deshalb konnte man die für Amylosen
bekannten Trennungs- und Beinigungsmethoden nicht anwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung
reiner hoch- und niedermolekularer Amylosen ist somit dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) eine Aufschlämmung üblicher oder amylosereicher Stärken
durch Erhitzen bei etwa 100 bis 170, vorzugsweise 100 bis
135°O gelatiniert,
(b) die gelatinierten Stärken nach schnellem Abkühlen auf etwa 40 bis 600G mittels Alpha-1,6-Glukosidase unter Abspaltung
der Verzweigungen verzweigter Stärkeanteile, insbesondere von Amylopektin, hydrolysiert,
(c) die erhaltene Lösung auf unter -5» vorzugsweise - 20 bis
...7 103884/1328
-z-
-15°C einfriert und nach dem Auftauen bei etwa 40 bis
80, vorzugsweise 55 bis 70 C erhitzt,
(d) aus dem Reaktionsgemisch die ausgefallenen hochmolekularen
Amylosen abtrennt und
(e) aus den verbleibenden flüssigen Anteilen nach dem Eindampfen
die ausgefallenen reinen niedermolekularen Amylosen gewinnt.
Als Ausgangsstoffe sind alle Stärkearten anwendbar, nämlich sowohl übliche amylosearme Stärken, gewonnen aus Mais, Kartoffeln
und Süßkartoffeln, als auch amylosereiche Stärken, wie Amylomaisstärke oder durch Fraktionieren gewonnene Amylosen
(z.B. solche der Firma Avebe, Veenham/ Holland). Wie dargelegt, ist besonders vorteilhaft die Verarbeitung von Amylomaisstärke,
aus welcher naturgemäß mit höchster Ausbeute hochreine hochmolekulare Amylose gewinnbar ist.
Die Ausgangsstärken kommen als 5 bis 20%ige wässrige Aufschlämmungen
zur Anwendung. Die Gelatinierung erfolgt in der Regel unter Rühren bei 100 bis 135°G, wobei eine vollständige Dis- .
persion der hochmolekularen Amylosen unnötig ist; vielmehr ist lediglich daß Amylopektin völlig zu dispergieren, eine Hydrolyse
der hochmolekularen Amylosen ,jedoch möglichst zu verhüten. Die gelatinierten Stärken werden schnell vorzugsweise auf
50 bis 600G gekühlt.
109684/1328
Als Alpha-1,6-glukosidasen benutzt man vorzugsweise hitzebeständige
Enzyme der Gattungen Actinomycetes und Lactobacillus bei 60 Gj mit Erniedrigung der Viskosität der Lösungen wird
die Temperatur auf 4-0 bis 50°C herabgesetzt. Außer üblicher Alpha-/l,6-glukosidasenJ von denen Pseudomonas amyloderamosa
(B15-ATG0 21 262) am günstigsten ist, sind andere Glukosidasen, Isoamylasen oder Pullulanasen anwendbar. Der Hydrolysevorgang
läuft vollständig ab, wenn man 20 bis 50 Einheiten Enzym
Je g Stärke (E/g St.) 4-0 bis 50 min lang im pH-Bereich von
3»5 bis 6,0 einwirken läßt.
Nach Abkühlen und Gefrieren erfolgt vorzugsweise ein Erwärmen auf etwa 4-00G zwecks Auftauen und dann ein 20 bis 60 min dauerndes
indirektes Erhitzen bei etwa 50 bis 70 G unter Rühren.
Da bei 800G eine Gelatinierung der "rückläufigen" Amylose eintritt,
muß die Temperatur und Erhitzungsdauer in einem Bereich gehalten werden, durch welchen der nachfolgende Trennungsvor-
k gang erleichtert wird. Die Vorgänge der Eückläufigkeit und
Fällung erleichtert man durch Zusatz einer geringen Menge Alkohol, wie n-Butanolt oder durch Stimulierung der Amyloselösung
mittels Ultraschall.
Nach Abtrennung der die niedermolekularen Amylosen enthaltenden
Lösung durch Schleudern oder Filtrieren erhält man die Fällungen der hochmolekularen Amylosen mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 60 bis 70%. Die Fällungen werden zwecks Entfernung
109884/1328
der Anteile mit niedrigem P. G. in warmem Wasser von 40 bis
σ 9
50 G suspendiert oder mit gewaschen. Die mit obiger Lösung
der niedermolekularen Amylosen vereinigten Waschlösungen dampft man ein und gewinnt aus dem Konzentrat niedermolekulare Amylose,
während aus den Fällungen Feststoffe mit bis zu 90% Amylose
vom P, G. über 50 erhalten werden.*
In den folgenden Beispielen betreffen die Mengenangaben G*~
wichtsmengen.
Eine 15%ige Aufschlämmung einer 70% Amylose enthaltender Amy~
lomaisstärke wird auf pH 4,0 bis 4,5 eingestellt und im Autoklav
unter Rühren bei 135°G gelatiniert, dann schnell auf 50°0 gekühlt
und unter Zusatz von 30 E/g St. Pseudomonaa amyloderamosa
(ATCG 21 262) hydrolysiert. Das Hydrolysat enthält» auf Feststoff
berechnet, 70% Amylose vom P.G. 100 bis 1000} die restlichen
30% bestehen aus Amylose vom P.G. 15 bis 50· Die Enzy»-
inaktivierung erfolgt durch Erhitzen oder Kühlen, das Gefrie~
ren in einem Gefrierschrank bei -15°0, das Auftauen im Waimwasserbad
von 30 bis 40°G und das Erhitzen bei 60 bis 65°0 unter Bohren. Die Fällung, enthaltend £0% Feuchtigkeit, enthält
im Feststoff 90% Amylose vom P.G. über 50$ die abgeschleuderte
Lösung Amylosen vom P.G. 15 bis 5Oj das beiderseitige Verhältnis
ist 73:27.
...10 10908A/1328
- ίο -
Wenn die gefrorene Amyloselösung nach dem Auftauen kräftig
gerührt, der poröse Feststoff zerdrückt, auf 6O0G erhitzt und
abgeschleudert wird, erhält man im Fällprodukt zu 95% Amylose
vom P.G. über 50 und mit einer engeren Streuung (sharpened
distribution) des Molekulargewichts.
^ Eine 10%ige Aufschlämmung einer 50% Amylose enthaltenden Amylomaisstärke
wird gemäß Beispiel 1 gelatiniert und hydrolysiert. Die mit Wasser von 400C gewaschene fällung enhält 80%
Amylose vom P. G. über 50} Ausbeute 61%# Nach Eindampfen der
flüssigen Anteile auf die Hälfte, Abkühlen auf unter 5°C und
Abschleudern der Fällung gewinnt man vorzugsweise Amylosen vom P.G. 15 bis 50} Ausbeute 91%.
Man gelatiniert eine 8%ige Aufschlämmung einer 70% Amylose
enthaltenen Amylomaisstärke bei 125°G vollständig. Nach anschließendem,
30 min dauerndem Gefrieren, Auftauen bei 400G,
Zerdrücken der porösen Masse, und Erhitzen bei 60 bis 700G
werden die abgeschleuderten Fällungen in 30 bis 40°C warmem Wasser auf ge schlämmt, erneut abgeschleudert und mit Wasser von
400G besprüht· Sie enthalten zu 85% Amylose vom P.G. über 50;
Ausbeute 65%, berechnet auf Ausgangsstärke. Die abgeschleuderten
flüssigen Anteile werden auf die Hälfte eingedampft, gekühlt, gefroren, entwässert und geschleudert· Die eingedampfte
109884/1328
-ΛΛ -
Waschflüssigkeit ergibt eine Fällung, die hauptsächlich aus Amylopektin besteht.
Dieses Beispiel zeigt, daß man bei Nichtdurchführung der enzymatischen
Zersetzung des Amylopektins unter Anwendung einer Alpha-1,6-glukosidase nicht in einfacher Weise gleichzeitig
reine niedermolekulare Amylose gewinnen kann.
Eine 15%ige Hais stärke-Auf schlämmung gelatiniert man unter
Rühren mit Hilfe von Irischdampf und dispergiert vollständig bei 1300O, kühlt die Dispersion dann schnell auf 6O0O und
stellt auf pH 6,0 ein. Hierauf werden 30 E/g St. einer aus
Lactobacillus plantarum (ATOO 8008) gewonnenen, hitzestabilen
Alpha-1,6-glukosidase zugesetzt« Mit der Herabsetzung der Viskosistät
kühlt man das Gemisch bis auf 50°C, worauf 4-0 h lang
inkubiert wird. Die vollständig hydrolysierte Lösung gefriert man im Gefrierschrank bei -200O unter "Riicklaufigke.it" und
Kristallisierung der Amylosen. Das eingefrorene Gemisch wird bei 4-00G aufgetaut, dann zwecks Auflösen der niedermolekularen
Amylosen bei 55 0 unter Rühren erhitzt und sofort geschleudert. Die in hoher Ausbeute mit 60% Feuchtigkeit erhaltenen
Fällungen beqstehen aus "rückläufiger" Amylose mit größeren Anteilen an hochmolekularen Amylosen als in der Reaktionsmischung
und erniedrigten Anteilen an niedermolekularer Amylose, jedoch immer noch von über 50%. Die "Rückläufigkeit" der Amy-
...12 109884/1328
losen und demnach die Trennung beider Amylosearten war somit ungenügend.
Beispiel 5ι
In Abänderung des Beispiels 4 wird die erhaltene Reaktionsmischung
von 75% niedermolekularer Amylose und 25% hochmolekularer Amylose (berechnet auf Trockenstoff) gekühlt und bei
40 0 geschleudert. Man erhält ein grob gereinigtes Produkt mit 80 bis 85% Feuchtigkeit und etwa 40% hochmolekularer Amylose;
Ausbeute 57f5%· Eine Probe des Produkts wird gekühlt, zwecks Erzielung der " Rücklaufigkeit" der hochmolekularen Amylosen
eingefroren, dann aufgetaut, auf 700C erhitzt und geschleudert.
Man erhält in einer Ausbeute von 22% (berechnet auf Ausgangsstärke als Feststoffe) poröse Fällungen "rückläufiger" hochmolekularer
Amylosen mit 90% Amylosen vom P.G. über 50 und
stark verbesserter Reinheit.
) Beispiel 6t
Eine 20%ige Aufschlämmung gereinigter Kartoffelstärke wird
durch Erhitzen bei 1300C gelatiniert und nach Zusatz von aus
Pseudomonas amyloderamosa (ATCO 21 262) gewonnener Alpha-1,6-glukosj-dase
4-0 h bei pH 4,0 und 45 bis 500C inkubiert. Man
läßt die Reaktionsmischung einen Tag stehen und schleudert bei 45°C. Die in einer Ausbeute von 7^>% (berechnet auf Ausgangs-
keit stärke als Feststoffe) und mit einerF-eüchtigV von 79% erhalt
tene Fällung wird durch Erhitzen auf 6O0C gelöst, dann stufen-
.. .13 109884/1328
weise gekühlt und anschließend bei -2O0O eingefroren, hierauf
bei 40°C aufgetaut und bei 600G erhitzt. Die abgeschleuderten
und mit warmem Wasser gewaschenen !Fällungen enthalten 60%
Feuchtigkeit und im Feststoffanteil 90% natürliche hochmolekulare
Amylosen vom P.G. über 50} Ausbeute 25% (auf Ausgangsstärke
als Feststoffe berechnet).
Man gelatiniert eine 20%ige Aufschlämmung von wächserner Maisstärke
bei 120°Q unter Rühren, kühlt sohneil auf 5ö°0 und inkubiert
nach Zusatz des Enzyms von Pieudomonas amyloderamosa
(ATGG 21 262) 45 h bei pH 4,0 und 45°C, kühlt dann, gefriert
bei -20°C, taut am folgenden Tag bei 400O auf, erhitzt 20 min
bei 70°0, rührt um und schleudert. Es werden 5 bis 10% Fällung
mit Amylosen vom P.G. von etwa 50 gewonnen. Aus der abgeschleuderten,
zwecks "Rückläufigkeitsmachung" des Produktes gekühlten
und nochmals geschleuderten Flüssigkeit gewinnt man reine, wasserlösliche, niedermolekulare Amylosen.
Dieses Beispiel dient weniger der Gewinnung hochmolekularer Amylosen als der Reinigung niedermolekularer Amylosen.
von den niedermolekulare Amylose gelöst enthaltenden flüssigen Anteilen
109884/1328
Claims (2)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung reiner hoch- und
niedermolekularer Amylosen durch Gelatinieren, Hydrolysieren und Aufarbeiten der Lösungen von Stärken, dadurch
gekennzeichnet, daß man
(a) eine Aufschlämmung üblicher oder amylosereicher Stärken
durch Erhitzen bei etwa 100 bis 170, vorzugsweise 100 bis 135°G gelatiniert,
(b) die gelatinierten Stärken nach schnellem Abkühlen auf etwa 40 bis 600O mittels Alpha-1,6-glukosidase unter
Abspaltung der Verzweigungen verzweigter Stärkeanteile, insbesondere von Amylopektin, hydrolysiert,
(c) die erhaltene Lösung auf unter -5, vorzugsweise -20 bis
-15°C einfriert und nach dem Auftauen bei etwa 40 bis
j vorzugsweise 55 bis 70°0 erhitzt,
109884/1328
(d) aus dem Reaktionsgemisch die ausgefallenen hochmolekularen Amylοfien>
trennt und
(e) aus den verbleibenden flüssigen Anteilen nach dem Eindampfen die ausgefallenen reinen niedermolekularen
Amylosen gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stufe (c) unter Zusatz von etwas Alkohol, vorzugsweise
n-Butanol, oder unter Ultraschall-Behandlung durchführt.
109884/1328
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP45061274A JPS4935419B1 (de) | 1970-07-13 | 1970-07-13 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2134938A1 true DE2134938A1 (de) | 1972-01-20 |
DE2134938B2 DE2134938B2 (de) | 1979-09-13 |
DE2134938C3 DE2134938C3 (de) | 1980-06-19 |
Family
ID=13166453
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2134938A Expired DE2134938C3 (de) | 1970-07-13 | 1971-07-13 | Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung reiner hoch- und niedermolekularer Amylosen |
Country Status (15)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3766011A (de) |
JP (1) | JPS4935419B1 (de) |
AU (1) | AU458132B2 (de) |
BE (1) | BE769921A (de) |
BR (1) | BR7104371D0 (de) |
CA (1) | CA951659A (de) |
CH (1) | CH542282A (de) |
DE (1) | DE2134938C3 (de) |
FR (1) | FR2101650A5 (de) |
GB (1) | GB1357798A (de) |
IT (1) | IT953183B (de) |
NL (1) | NL7109576A (de) |
NO (1) | NO135148C (de) |
SE (1) | SE382227B (de) |
ZA (1) | ZA714563B (de) |
Families Citing this family (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA973499A (en) | 1970-07-28 | 1975-08-26 | Hayashibara, Ken | Process for the preparation of amylose as the substrate for the quantitative analysis of amylose |
US4971723A (en) * | 1988-10-14 | 1990-11-20 | National Starch And Chemical Investment Holding Corporation | Partially debranched starches and enzymatic process for preparing the starches |
US5711986A (en) * | 1988-10-14 | 1998-01-27 | National Starch And Chemical Investment Holding Corporation | Method of replacing fats with short chain amylose |
US5194284A (en) * | 1988-10-14 | 1993-03-16 | National Starch And Chemical Investment Holding Corporation | Foods opacified with debranched starch |
US5051271A (en) * | 1989-11-22 | 1991-09-24 | Opta Food Ingredients, Inc. | Starch-derived, food-grade, insoluble bulking agent |
EP0688872B1 (de) * | 1994-04-15 | 1999-03-17 | Cerestar Holding Bv | Verfahren zur Herstellung von stärkehaltigen Produkten |
US5962047A (en) * | 1996-06-14 | 1999-10-05 | Opta Food Ingredients, Inc. | Microcrystalline starch-based product and use in foods |
CN105330756A (zh) * | 2015-12-02 | 2016-02-17 | 天津商业大学 | 冻融法制备直链或支链淀粉的方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5421420B1 (de) * | 1968-04-30 | 1979-07-30 |
-
1970
- 1970-07-13 JP JP45061274A patent/JPS4935419B1/ja active Pending
-
1971
- 1971-07-07 US US00160513A patent/US3766011A/en not_active Expired - Lifetime
- 1971-07-09 ZA ZA714563A patent/ZA714563B/xx unknown
- 1971-07-10 IT IT51556/71A patent/IT953183B/it active
- 1971-07-12 NL NL7109576A patent/NL7109576A/xx unknown
- 1971-07-12 CH CH1020171A patent/CH542282A/fr not_active IP Right Cessation
- 1971-07-12 SE SE7109020A patent/SE382227B/xx unknown
- 1971-07-12 BR BR4371/71A patent/BR7104371D0/pt unknown
- 1971-07-12 NO NO2666/71A patent/NO135148C/no unknown
- 1971-07-12 CA CA117,963,A patent/CA951659A/en not_active Expired
- 1971-07-13 BE BE769921A patent/BE769921A/xx unknown
- 1971-07-13 GB GB3289771A patent/GB1357798A/en not_active Expired
- 1971-07-13 FR FR7125652A patent/FR2101650A5/fr not_active Expired
- 1971-07-13 AU AU31136/71A patent/AU458132B2/en not_active Expired
- 1971-07-13 DE DE2134938A patent/DE2134938C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4935419B1 (de) | 1974-09-21 |
FR2101650A5 (de) | 1972-03-31 |
GB1357798A (en) | 1974-06-26 |
NO135148B (de) | 1976-11-08 |
NO135148C (de) | 1977-02-16 |
SE382227B (sv) | 1976-01-19 |
BR7104371D0 (pt) | 1973-06-14 |
US3766011A (en) | 1973-10-16 |
DE2134938B2 (de) | 1979-09-13 |
CH542282A (fr) | 1973-09-30 |
AU3113671A (en) | 1973-01-18 |
IT953183B (it) | 1973-08-10 |
DE2134938C3 (de) | 1980-06-19 |
BE769921A (fr) | 1972-01-13 |
AU458132B2 (en) | 1975-02-20 |
ZA714563B (en) | 1972-08-30 |
NL7109576A (de) | 1972-01-17 |
CA951659A (en) | 1974-07-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2719297A1 (de) | Emulsionen sowie verfahren zu deren herstellung | |
DE3712246A1 (de) | Verfahren zum herstellen modifizierter cyclodextrine | |
DE2017043A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von hochreinen maltosereichen Zuckerlösunfen bzw. -siruoen | |
DE60133632T2 (de) | Verfahren zur extraktion von -g(b)-glucan aus getreide und daraus hergestellte produkte | |
DE2018031A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung niedermolekularer Amylose | |
DE2055029A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Amylose filmen | |
DE1944680C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung hxxochreiner, hxxochmolekularer Amylose | |
CH496093A (de) | Verfahren zur Herstellung von Cyclodextrin | |
DE2532005C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von verzuckerten Stärkeprodukten | |
DE1958014B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von1*11""" kristallinen Maltosepulver | |
DE2134938C3 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung reiner hoch- und niedermolekularer Amylosen | |
DE2500565A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hefeproteinisolat mit herabgesetztem nucleinsaeuregehalt | |
DE1922295A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung lang- und kurzkettiger Amylosen aus Staerke | |
DE2166121C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Verzuckerungsprodukten von Stärke | |
DE2137767C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Amylosefilmen aus Stärke | |
JP3023244B2 (ja) | 低強度寒天およびその製造方法 | |
DE1955392B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Stärkehydrolysate mit einem Dextroseäquivalentwert von nicht wesentlich über 18 | |
DE2001902B2 (de) | Verfahren zur Reinigung und Fraktionierung von gelösten aktiven Proteinen | |
DE1767698A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von in kaltem Wasser Ioeslichen,niedrigviskosen Staerkeprodukten | |
DE2103620C3 (de) | Verfahren zur Herstellung hochtransparenter Amylosefilme | |
DE2133572A1 (de) | Verfahren zur herstellung von pektinen | |
DE1916721C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung niedermolekularer Amylose | |
DE2018073A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung makromoleVularer Amylose | |
DE1935760A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung hochreiner Maltose | |
DE1717126B2 (de) | Verfahren zum Verflüssigen von Stärke |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: WEICKMANN, H., DIPL.-ING. FINCKE, K., DIPL.-PHYS. DR. WEICKMANN, F., DIPL.-ING. HUBER, B., DIPL.-CHEM. LISKA, H., DIPL.-ING. DR.-ING. PRECHTEL, J., DIPL.-PHYS. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |