DE3712246A1 - Verfahren zum herstellen modifizierter cyclodextrine - Google Patents
Verfahren zum herstellen modifizierter cyclodextrineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Modifizieren
und zum Erhöhen der Wasserlösbarkeit von Cyclodextrinen in
einer moderaten kontrollierten und fortschreitenden Reaktion
sowie speziell auf ein Verfahren zum Herstellen von Derivaten
von Cyclodextrinen in einer im wesentlichen anhydriden bzw.
wasserfreien Reaktion mit einem Alkylen-Karbonat, wie
Äthylen-Karbonat, in einer alkalischen Umgebung.
Cyclodextrine, die auch als "Schardinger-Dextrine" bezeichnet
werden, sind als cyclische Oligosaccharide bekannt, die aus
Glucoseresten, welche durch eine Alpha-1,4-Bindung miteinan
der verbunden sind, aufgebaut. Die sechsgliedrige Ringstruk
tur wird als Alpha-Cyclodextrin bezeichnet, während der
siebengliedrige Ring Beta-Cyclodextrin und der achtgliedrige
Ring Gamma-Cyclodextrin sind. Die Cyclodextrine sind hin
sichtlich der chemischen und physikalischen Eigenschaften
unterschiedlich von den aus Stärke abgeleiteten linearen
Oligosacchariden, und zwar insofern, als sie nichtreduktive
Dextrine sind, und die Ringstruktur wird sehr häufig als
"Wirt" zum Einschluß verschiedener Komponenten, die in der
Regel organische Komponenten sind, auf dem Nahrungsmittel
sektor, pharmazeutischen Sektor sowie chemischen Sektor
verwendet.
Wie weiterhin bekannt ist, werden Cyclodextrine aus Stärke
verschiedener ausgewählter Pflanzenarten hergestellt, wie
beispielsweise Getreide, Mais, Kartoffeln usw., wobei diese
Stärke eine modifizierte oder unmodifizierte Stärke sein
kann, die aus Getreide- oder Knollenfrüchten gewonnen wurde,
sowie Amylose oder Amylopectin-Fraktionen hiervon. Die
ausgewählte Stärke in einem wässrigen Brei mit einer ausge
wählten Konzentration bis zu ungefähr 35 Gewichtsprozent
Feststoffanteil wird gewöhnlich verflüssigt, und zwar durch
Gelatinierung oder durch eine Behandlung mit einem flüssig
machenden Enzym, wie bakterielles Alpha-Amylase-Enzym, und
wird dann einer Behandlung mit einem Transglycosylase
(CGT)-Enzym unterworfen, um das Cyclodextrin zu bilden.
Der Anteil der individuellen Alpha-, Beta- und Gamma-Cyclo
dextrine, die durch die Behandlung der Stärke mit dem
CGT-Enzym erzeugt werden, ist unterschiedlich, und zwar
abhängig von der ausgewählten Stärke, von dem ausgewählten
CGT-Enzym sowie von den Verfahrensbedingungen. Die Parameter,
die für die CGT-Enzymumwandlung ausgewählt werden, um ein
angestrebtes Ergebnis in bezug auf den Anteil der einzelnen
hergestellten Cyclodextrine zu erhalten, sind bekannt und in
der Literatur beschrieben.
Üblicherweise wird der DE-Wert der verflüssigten Stärke unter
etwa 20 DE gehalten, wobei die Feststoffkonzentration der
Stärke unter etwa 35 Gewichtsprozent liegt und der pH-Wert
für die Umwandlung etwa zwischen 4,5 und 8,5 betragen kann,
und zwar bei einer ausgewählten Temperatur, die zwischen
Raumtemperatur und ungefähr 75°C liegt, und bei einer
ausgewählten Zeitperiode für diese Umwandlung, die (Zeit
periode) üblicherweise zwischen zehn Stunden bis zu sieben
Tagen und mehr beträgt. Der Anteil an CGT-Enzym, der für
diese Umwandlung verwendet wird, ist allgemeiner Standard und
aus dem Stand der Technik auch bekannt.
Die im Stand der Technik beschriebenen Maßnahmen zum Aus
scheiden und Trennen der einzelnen Cyclodextrine beinhalten
Lösungsmittelsysteme (D. French et al. J.Am. Chem. Soc. 71,
353 (1949)), einschließende Verbindungen wie Trichloräthylen
(U.S. Patent 34 25 910) sowie lösungsmittelfreie Systeme, die
ausgewählte Ionenaustauscherharze und chromatographische
Gelfiltration verwenden (U.S. Patent 44 18 144 und 43 03
787). Die einzelnen Cyclodextrine und deren Mischungen sind
auf dem Markt erhältlich.
Beta-Cyclodextrin wird hauptsächlich für den Einschluß von
Komplexen speziell auf dem pharmazeutischen Gebiet verwendet.
Der sechsgliedrige Ring des Alpha-Cyclodextrin hat eine Größe
von ungefähr 5 bis 6 Å was allerdings zu klein ist, um die
meisten der üblicherweise verwendeten Pharmazeutikas aufzu
nehmen, während die entsprechende Größe des Beta-Cyclodex
trins ungefähr 7 bis 8 Å beträgt, was den meisten Pharmazeu
tikas entspricht, und während die entsprechende Größe des
Gamma-Cyclodextrins bei ungefähr 9 bis 10 Å liegt. Zusätzlich
ist das Beta-Cyclodextrin, wenn es mit einer höheren Lösbar
keit ausgestattet wird, wirtschaftlich hochinteressant. Das
Beta-Cyclodextrin hat die Tendenz, mit vielen Pharmazeutika
stabile Komplexe zu bilden, seine Verwendung ist aber häufig
sehr schwierig wegen der geringen Wasserlösbarkeit. Lediglich
ungefähr 1,8 g des Beta-Cyclodextrins lösen sich in 100 ml
Wasser, und zwar im Vergleich zu etwa 40 g des Alpha-Cyclo
dextrins und ungefähr 23 g des Gamma-Cyclodextrins, die sich
bei Raumtemperatur in 100 ml Wasser lösen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Wasser
lösbarkeit der Cyclodextrine drastisch gesteigert werden
kann, und zwar durch Modifizierung mit Alkylen-Karbonaten und
bevorzugt mit Äthylen-Karbonat, um einen Hydroxyäthyl-Äther
an der Ringstruktur zu bilden. Bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung wird die Wasserlöslichkeit des
Beta-Cyclodextrins bis zu 60 g in 100 ml Wasser gesteigert,
und zwar ohne daß dabei notwendigerweise die Fähigkeit des
Beta-Cyclodextrins zum Einschluß von Komplexen beeinträchtigt
wird. Tatsächlich wurden aber Wasserlösbarkeiten größer ist
als 60 g in 100 ml Wasser bei Raumtemperatur gemessen. Ein
anderer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
die Modifikation bzw. Umwandlung in Hydroxyäthyl-Äther in
einer moderaten fortschreitenden Reaktion unter wirklich
kontrollierten bzw. kontrollierbaren Bedingungen ausgeführt
wird, und daß diese Reaktion gestoppt werden kann, um in
vorausbestimmbarer Weise den angestrebten Grad an Modifika
tion zu erhalten.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird die Modifikation
mit Alkylen-Karbonat in einem im wesentlichen anhydriden,
d.h. wasserlosen System in einer alkalischen Umgebung
durchgeführt, was einen besonderen Vorteil insofern bietet,
als die Reaktion mit dem Reagent als Reaktionsmedium durchge
führt wird. Alkylen Oxyde wurden bereits für die Modifizie
rung von Stärke und die Reduktion von Zuckern von Stärkehy
drolysaten sowie von langkettigen Oligosacchariden verwendet,
aber diese bekannten Prozesse benötigen entweder wässrige
Systeme, in denen Wasser die Ätherbildung der Zucker beein
trächtigt, oder nichtwasserhaltige Systeme, wobei dann ein
kompliziertes, mehrstufiges Verfahren notwendig ist, welches
es unmöglich macht, die Reaktion zur Erzielung vorhersehbarer
Ergebnisse zu kontrollieren. Dies gilt besonders in bezug auf
hochagressive Alkylen-Oxyd-Reagenzien, wie Äthylen- und
Propylen-Oxyde, die auch spezielle Vorsorgemaßnahmen erfor
dern, um die Gefahr von Explosionen sowie von ernsthaften
gesundheitlichen Schäden wegen ihrer Toxität zu vermeiden.
Die Alkylen-Karbonate der vorliegenden Erfindung sind nicht
toxisch bzw. giftig, da sie die resultierenden Cyclodextrin-
Hydroxyäthyl-Äther sind und es besteht somit keine Notwendig
keit für spezielle Vorsorgemaßnahmen oder Kontrollen während
der Ätherbildung, zumal die Reaktion eine moderate ist, die
in einer vorhersehbaren Weise wirklich kontrollierbar ist in
bezug auf das angestrebte Maß der Ätherbildung.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung ist es lediglich
notwendig, das ausgewählte Cyclodextrin und Alkylen-Karbonat
in einer basischen Umgebung zu mischen und die Mischung zu
erwärmen, um die moderate Reaktion zur Ätherbildung einzu
leiten, die dann zunehmend in der Bildung der Cyclodextrin-
Hydrocyäther fortschreitet. Die Reaktionsmischung wird dann
auf der erhöhten Temperatur über eine Zeitperiode gehalten,
um so zu ermöglichen, daß die Reaktion zunehmend fortschrei
tet. Bevorzugt wird das trockene, ausgewählte Cyclodextrin
mit einem trockenen basischen Kathalysator gemischt und ein
flüssiges Alkylen-Karbonat wird hinzugegeben, um einen
homogenen Brei vor der Beaufschlagung mit Wärme zu bilden.
Der Anteil an Wasser, der in der im wesentlichen Anhydriden-
Reaktionsmischung vorhanden ist, wird unter ungefähr 20
Gewichtsprozent bezogen auf die Bestandteile gehalten
bevorzugt unter 15 Gewichtsprozent.
Die im wesentlichen anhydride Reaktion wird in einer alka
lischen Umgebung ausgeführt. Um die basische Umgebung zu
bilden, wird ein basischer Kathalysator verwendet. Der Anteil
des basischen Kathalysators in dem Reaktionsgefäß ist so
gewählt, daß er für die Einleitung der Reaktion ausreichend
ist. Die Einleitung der Reaktion ist feststellbar, und zwar
durch visuelle Beobachtung von Blasen, die aus dem Reaktions
medium aufsteigen. Bevorzugt beträgt der Anteil des basischen
Kathalysators bei dem Verfahren der Erfindung ungefähr 2 bis
10 Gewichtsprozent bezogen auf das Gewicht des verwendeten
Cyclodextrins. Die besten Ergebnisse werden erhalten, wenn
die Reaktion bei Anwesenheit eines basischen Kathalysators,
beispielsweise Kaliumkarbonat in der Größenordnung von 4 bis
6 Gewichtsprozent bezogen auf das Gewicht des Cyclodextrins
ausgeführt wird. Andere Kathalysatoren, die ebenfalls
vorteilhafterweise verwendet werden können, sind Natriumhy
droxyd und Triäthylamin.
Der Anteil des für die Reaktion verwendeten Alkylen-Karbo
nates kann selbstverständlich variiert werden, für die besten
Ergebnisse wird aber ein Überschuß an dem ausgewählten
Alkylen-Karbonat verwendet, um ein Maximum an Modifikation zu
erreichen. Die Reaktion wird durch Abkühlen der Mischung auf
Umgebungstemperatur dann gestoppt, wenn der angestrebte Grad
an Modifikation erreicht ist. Für die besten Ergebnisse in
bezug auf die Kontrolle und Vorausbestimmbarkeit der Reaktion
wird Äthylen-Karbonat mit einem Anteil zwischen etwa 12 Mol
und 40 Mol je Mol des Cyclodextrins in der Reaktionsmischung
verwendet. Jedes Alkylen-Karbonat kann verwendet werden.
Bevorzugt wird die Reaktion mit einem einzigen, ausgewählten
Alkylen-Karbonat ausgeführt. Falls es erwünscht ist, kann
jedoch auch eine Mischung aus Alkylen-Karbonaten in der
Reaktionsmischung verwendet werden. Geeignete Alkylen-Kar
bonate für die vorliegende Erfindung sind Propylen-Karbonat,
Äthylen-Karbonat, Butylen-Karbonat und Glyceryl-Karbonat. Der
verwendete Anteil an Alkylen-Karbonat liegt in der Größenord
nung von ungefähr 12 bis 40 Mol pro Mol Cyclodextrin. Größere
Anteile an Alkylen-Karbonat können aber ohne ernsthafte
Beeinträchtigung der Reaktion verwendet werden.
Das bevorzugte Cyclodextrin ist Beta-Cyclodextrin für die
Verwendung auf dem pharmazeutischen Bereich sowie auf dem
Nährmittelbereich. Bevorzugt wird die Reaktion mit einem
einzigen, ausgewählten Cyclodextrin ausgeführt. Falls es
gewünscht wird, kann jedoch auch eine Mischung aus Cyclo
dextrinen in der Reaktionsmischung verwendet werden.
Die Reaktionstemperatur kann im Bereich zwischen ungefähr
100°C bis 200°C variiert werden, wobei die Reaktionstempera
tur bevorzugt jedoch zwischen etwa 100°C und 150°C liegt.
Weitere Details und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden, bevorzugten Beispielen,
die zur Erläuterung der Erfindung ausgewählt wurden, sowie
aus der Fig. 1, in der die kontrollierte fortschreitende
Modifikation von Beta-Cyclodextrin entsprechend der vorlie
genden Erfindung dargestellt ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
wurden 100 g Beta-Cyclodextrin mit 6 g Kalium-Karbonat
gemischt. Die trockene, puderförmige Mischung wurde in einen
herkömmlichen Dreihalsglaskolben eingebracht, der mit einem
Kondensor bzw. Kühlrohr verbunden war. 250 g flüssiges
Äthylen-Karbonat wurden hinzugegeben und mit dem trockenen
Puder vermischt, um einen homogenen Brei zu bilden. Bei
diesem Beispiel wurde das flüssige Äthylen-Karbonat durch
Schmelzen des festen Äthylen-Karbonates erhalten. Das
Cyclodextrin enthielt einen geringen Anteil von ungefähr 10%
Feuchtigkeit in der im wesentlichen anhydriden Reaktionsmi
schung. Die Temperatur wurde auf 125°C erhöht und auf der
Temperatur von 125°C über eine Zeitperiode von 7 1/2 Stunden
gehalten, wodurch sich dann alle Bestandteile entsprechend
einer visuellen Beobachtung in Lösung befanden.
Die Reaktionsmasse wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt
und ungefähr 1 Liter Aceton wurde zugegeben und heftig mit
der Lösung gemischt, um das nicht-toxische Hydroxyäthyl
äther-Beta-Cyclodextrin abzuscheiden. Das Präzipitat wurde
aus der Reaktionsflüssigkeit durch Vakuumfiltration entfernt
und dann erneut in einem geringen Anteil an Methanol gelöst,
erneut ausgeschieden bzw. ausgeflockt durch Verwendung von
Aceton und anschließend gefiltert und getrocknet. Das
Auflösen des Präzipitats in Methanol ist zweckmäßig für das
Entfernen des Acetons durch Destillation, falls dies ge
wünscht wird, und die Methanollösung kann mit einem Ionenaus
tauscherharz in üblicher Weise behandelt werden, um restliche
Kathalysator-Salze zu entfernen, und ein übliches Bleichver
fahren unter Verwendung von Kohlenstoff kann ebenfalls in
herkömmlicher Weise zum Bleichen angewendet werden. Nach
einem endgültigen Ausscheiden mit Aceton war das nicht-toxi
sche Hydroxyäthyläther-Beta-Cyclodextrin ein weißes Pulver,
welches eine hohe Wasserlösbarkeit von 60 g in 100 ml Wasser
zeigte.
Das moderate Fortschreiten der kontrollierten Reaktion ist in
Fig. 1 gezeigt. Wie sich aus dieser Figur ergibt, schritt die
Modifikation des Beta-Cyclodextrins in völlig unerwarteter
und überraschender Weise linear fort und am Ende von 7 1/2
Stunden war in der Reaktionsflüssigkeit kein feststellbares
unreagiertes Beta-Cyclodextrin mehr vorhanden. Der Prozent
satz an Hydroxyäthyläther betrug an dem Punkt, der einem
Substitutionsgrad von 0,7 entspricht, maximal etwa 90%. Das
moderate Fortschreiten in linearer Weise in Abhängigkeit von
der Zeit, der Temperatur und den Konzentrationen bewirkt bei
dem angegebenen Beispiel eine exzellente Kontrolle, wobei die
Reaktion an jedem gewünschten Punkt gestoppt werden kann, um
einen angestrebten Substitutionsgrad in vorherbestimmbarer
Weise für die jeweilige Anwendung zu erreichen, bei der die
Kontrolle der Wasserlösbarkeit des Inklusions-Komplexes
erwünscht ist.
Bei dieser zweiten Ausführung der Erfindung wurde Gamma-
Cyclodextrin anstelle des Beta-Cyclodextrins in Beispiel I
verwendet, wobei die gleichen Anteile an Bestandteilen sowie
die gleichen Reaktionsbedingungen des Beispiels I verwendet
wurden. Die Modifikation des Gamma-Cyclodextrins in Hydro
xyäthyläther erfolgte in einer vergleichbaren linearen und
vorausbestimmbaren Weise.
Es versteht sich, daß das Fortschreiten der moderaten
Reaktion für alle vorliegenden Konzentrationen der Bestand
teile eine Funktion der Zeit und der Temperatur ist, und daß
die Progression der Modifikation variieren kann, obgleich die
Reaktion nachwievor in einer kontrollierten, linearen Weise
fortschreitet.
Das Beispiel I wurde wiederholt und zwar unter Verwendung von
Alpha-Cyclodextrin anstelle von Beta-Cyclodextrin, wobei das
gleiche Verfahren und auch die gleichen Anteile an Bestand
teilen für die kontrollierte lineare Umwandlung in Alpha-
Hydroxyäthyläther-Cyclodextrin verwendet wurden.
Aceton wird für die Rückgewinnung der Hydroxyäthyläther-
Cyclodextrine bevorzugt, da dessen Siedepunkt unterhalb von
dem von Alkylen-Karbonaten liegt, die einfach aus dem Aceton
durch übliche Destillation zurückgewonnen und für die
Modifikationsreaktion wiedergewonnen werden können. Die
Alkylen-Karbonate sind in einem weiten Bereich von organi
schen Lösungsmitteln lösbar, wodurch die Möglichkeit besteht,
ein Lösungssystem auszuwählen, in welchem die Cyclodextrin-
Derivate nicht lösbar sind. Anstelle von Aceton können, falls
dies gewünscht wird, beispielsweise N-Propanoläthylacetat,
Toluol bzw. Toluel und Chloroform verwendet werden.
Das Beispiel I wurde wiederholt, und zwar unter Verwendung
von Propylen-Karbonat anstelle von Äthylen-Karbonat, wobei
eine Erwärmung auf 150°C sowie eine Ausführung der Reaktion
bei 150°C erfolgten. Ansonsten wurde das gleiche Verfahren
sowie auch das gleiche Verhältnis der Bestandteile für die
kontrollierte lineare Umwandlung in Beta-Hydroxypropyläther-
Cyclodextrin beibehalten. Es wird darauf hingewiesen, daß
Propylen-Karbonat eine Flüssigkeit ist und daß daher keine
Notwendigkeit bestand, Propylen-Karbonat vor der Zugabe zu
schmelzen.
Die Cyclodextrine gemäß der vorliegenden Erfindung können
nach der Reaktion in verschiedenen, herkömmlichen Weisen
zurückgewonnen werden. Es können hierbei beispielsweise
herkömmliche Gefrier-Trocknungsverfahren zur Anwendung
kommen, wobei das Hydroxyäther-Cyclodextrin mit einem
geeigneten Präzipitanten bzw. Abscheidungsmittel, wie Aceton
ausgeschieden wird. Danach wird das Präzipitat in Wasser
aufgelöst, vorzugsweise in herkömmlicher Weise ionisiert und
gebleicht und dann gefriergetrocknet.
Die Erfindung wurde voranstehend an verschiedenen Ausfüh
rungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, daß Änderungen
sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der
Erfindung tragende Gedanke verlassen wird.
Claims (18)
1. Verfahren zur Modifizierung von Cyclodextrinen zur
Herstellung von Hydroxy-Äthern, dadurch gekennzeichnet,
daß eine im wesentlichen anhydride Mischung aus wenigstens
einem Alpha-, Beta- und/oder Gamma-Cyclodextrin und einem
ausgewählten Alkylen-Karbonat in einer basischen Umgebung
hergestellt wird, und daß die so erhaltene Mischung auf
eine Temperatur von wenigstens ungefähr 100°C erhitzt
wird, um das wenigstens eine Cyclodextrin zu modifizieren
und ein Äther-Derivat zu erzeugen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Beta-Cyclodextrin für eine Reaktion mit dem Alkylen-Kar
bonat ausgewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Alkylen-Karbonat Äthylen-Karbonat ist, welches mit dem
Beta-Cyclodextrin reagiert, um ein modifiziertes Hydroxy
äthyl-Äther-Beta-Cyclodextrin zu bilden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ungefähr 12 Mol bis 40 Mol Alkylen-
Karbonat je Mol Cyclodextrin in der Reaktionsmischung
vorhanden sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein basischer Kathalysator zur
Schaffung einer alkalischen Umgebung zugegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wasseranteil in der im wesentli
chen anhydriden Reaktionsmischung nicht über 20 Gewichts
prozent des Trockenstoffanteils in dieser Mischung liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Alkylen-Karbonat Propylen-Karbonat ist, welches mit dem
Beta-Cyclodextrin reagiert, um ein modifiziertes Hydroxy
äthyl-Äther-Beta-Cyclodextrin zu bilden.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktion solange fortgesetzt wird, bis die Wasserlösbar
keit des Hydroxyäthyl-Äthers in einem Bereich größer als
ungefähr 1,8 g von Beta-Cyclodextrin-Hydroxy-Äther in 100
ml Wasser bis zu ungefähr 60 g in 100 ml Wasser liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
basische Kathalysator Kalium-Karbonat ist.
10. Verfahren zur Modifizierung von Beta-Cyclodextrin zur
Erhöhung dessen Wasserlöslichkeit, dadurch gekennzeich
net, daß Beta-Cyclodextrin mit einem Alkylen-Karbonat und
einem basischen Kathalysator zu einer im wesentlichen
anhydriden Reaktionsmischung vermischt wird, und daß die
anhydride Reaktionsmischung auf eine Temperatur von
wenigstens ungefähr 100°C erwärmt wird, um das Beta-
Cyclodextrin zu modifizieren, und zwar durch Bildung
eines Äther-Derivates mit erhöhter Wasserlösbarkeit, und
daß das modifizierte Beta-Cyclodextrin-Äther-Derivat
rückgewonnen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Alkylen-Karbonat Äthylen-Karbonat ist, dessen Anteil
in der Reaktionsmischung ungefähr 12 bis 40 Mol je Mol
Beta-Cyclodextrin beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Alkylen-Karbonat Propylen-Karbonat ist, dessen Anteil
in der Reaktionsmischung ungefähr 12 bis 40 Mol je Mol
Beta-Cyclodextrin beträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der basische Kathalysator Kalium-Karbonat ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das modifizierte Beta-Cyclodextrin durch Zugabe von
Aceton rückgewonnen wird, um das Beta-Cyclodextrin-Pro
dukt aus der Reaktionsmischung auszuscheiden.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktionsmischung auf eine Temperatur von ungefähr
125°C erwärmt wird, um eine moderate, fortschreitende
Reaktion zu erhalten, die in linearer Weise in Abhängig
keit von der Zeit verläuft.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die im wesentlichen anhydride Reaktionsmischung weniger
als ungefähr 20 Gewichtsprozent Wasser bezogen auf die
Trockenstoffanteile in dieser Mischung enthält.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das modifizierte Beta-Cyclodextrin aus dem Aceton
entfernt wird, und daß das Äthylen-Karbonat für eine
erneute Verwendung aus dem Aceton rückgewonnen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das rückgewonnene Beta-Cyclodextrin-Produkt erneut in
Methanol gelöst und aus der Methanol-Lösung durch Zugabe
von Aceton erneut ausgeschieden wird.
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