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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Extraktion von β-Glucan aus
Getreide wie z. B. Gerste und Hafer. Die Erfindung betrifft auch β-Glucan-Produkte,
die aus diesem Verfahren erhalten werden. Die Erfindung betrifft
zudem die Verwendung solcher Produkte als Nahrungsmittelbestandteile
und therapeutische Mittel.
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Hintergrund
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Der
Begriff "β-Glucan" bezeichnet diejenigen
Polysaccharide, welche D-Glucopyranosyl-Einheiten umfassen,
die über
(1→3)-
oder (1→4)-β-Verknüpfungen
miteinander verknüpft
sind. β-Glucane
kommen in vielen Getreidekörnern
wie Hafer und Gerste natürlich
vor. Das Molekulargewicht der in Getreide vorkommenden β-Glucan-Moleküle beträgt typischerweise
200 bis 2000 kDa.
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β-Glucan ist
attraktiv als Nahrungsmittelzusatz, um beispielsweise Nahrungsmitteln
Konsistenz ("Mundgefühl") zu verleihen, oder
brauchbar in Form essbarer Filme für Nahrungsmittelüberzüge. β-Glucan kann
auch dazu verwendet werden, Nahrungsmitteln Fülle zu verleihen, und hat den
Vorteil, dass es neutral im Geschmack ist.
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β-Glucan ist
auch als therapeutisches Mittel interessant. Es gibt Hinweise dafür, dass β-Glucan den Cholesterin-Spiegel
im Serum senken, Wunden heilen, glykämische Reaktionen abschwächen und
Verstopfungen lindern kann. β-Glucan
kann aktiv an spezifische Zellrezeptoren binden und kann daher brauchbar
sein zur Behandlung einer Vielzahl von Störungen oder Krankheiten.
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Bei
den bekannten Verfahren zur Extraktion von β-Glucan aus Getreidekorn wie
etwa Hafer und Gerste sind mehrere Schritte beteiligt. Zunächst wird
das Getreidekorn zu einem Mehl gemahlen, ehe das β-Glucan mit
warmem oder heißem
Wasser oder einer wässrigen
Alkalilösung
aus dem Mehl extrahiert wird. Durch den Schritt des Mahlens wird
die Freisetzung von β-Glucan
aus dem Getreide erleichtert. Der wässrige β-Glucan-Extrakt wird anschließend von
den festen Mehlrückständen abgetrennt.
Schließlich
wird das β-Glucan
aus dem Extrakt gewonnen.
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Zu
den bekannten Verfahren zur Gewinnung von β-Glucan aus dem wässrigen
Extrakt zählen
die Fällung
von β-Glucan
mit einem wassermischbaren Lösungsmittel
wie etwa Alkohol oder das Gefrieren und anschließende Auftauen des Extrakts,
um einen β-Glucan-Niederschlag
zu ergeben, der durch Filtration oder Zentrifugation gewonnen werden
kann. Die Extraktion des eigentlichen β-Glucans aus dem Getreide ist
im Allgemeinen kein aufwendiger Prozess. Aufwendig ist jedoch die
Gewinnung von β-Glucan aus dem Extrakt.
Dies liegt an den großen
Mengen Wasser, die entfernt werden müssen, um festes β-Glucan zu
ergeben.
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WO 00/24270 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung einer wasserlöslichen β-Glucan-Zusammensetzung aus
Hafer, die ein hohes Gewichtsverhältnis von β-Glucan/Glucose aufweist. Das Verfahren
umfasst die Schritte: Mischen des Mehls mit Wasser unter Bildung
einer Aufschlämmung
und anschließende
Inaktivierung der zugesetzten β-Amylase
beispielsweise bei 80–95°C. Die β-Glucan-Zusammensetzung
kann anschließend sprüh- oder
gefriergetrocknet werden. In
WO
00/24270 wird weder das Halten der Aufschlämmung bei
einer Temperatur von weniger als 65°C, noch die Bildung eines β-Glucan-Gels
offenbart oder in Betracht gezogen.
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US-A-4 804 545 offenbart
ein Verfahren zur Gewinnung von β-Glucan-Feststoffen, Maltose-Sirup,
eines Proteinkonzentrats und eines Kleie-Protein-Produkts aus wachsartiger
Gerste. Das Verfahren umfasst die Schritte: Bildung eines Mehls
und einer Wasseraufschlämmung
und Trennung des Überstands
vom festen Rückstand.
Der Überstand
wird dann mittels Umkehrosmose eingeengt und anschließend in
einem Sprühtrockner
getrocknet. Das Endprodukt wird beschrieben als β-Glucan-Feststoff (siehe Seite
5, Zeile 36). In
US-A-4
804 545 wird ein Schritt der Gelbildung weder offenbart
noch in Betracht gezogen.
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WO 98/13056 offenbart ein
Verfahren zur Gewinnung von β-Glucan
aus Getreide. Das Verfahren umfasst die Bildung eines Mehls und
einer Wasseraufschlämmung,
gefolgt von Trennung des festen Rückstands. Der Überstand
wird gefroren, und nach dem Auftauen wird das ausgefällte β-Glucan filtriert
und getrocknet. In
WO 98/13056 wird
das Einengen einer wässrigen
Lösung
von β-Glucan
und die anschließende
Bildung eines β-Glucan-Gels
weder offenbart noch in Betracht gezogen.
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Überdies
ist es schwierig, das Molekulargewicht des mit Hilfe bekannter Verfahren
erhaltenen β-Glucan-Produkts
zu regulieren. Für
bestimmte Verwendungen ist ein β-Glucan
mit hohem Molekulargewicht vorzuziehen. Hochmolekulares β-Glucan ist
beispielsweise bevorzugt zur Abschwächung glykämischer Reaktionen und zur
Senkung des Cholesterin-Spiegels im Serum. Andererseits kann β-Glucan mit
niedrigem Molekulargewicht als Nahrungsmittelzusatz bevorzugt sein.
Zum Beispiel kann niedermolekulares β-Glucan ein Gel bilden, das
nutzbringende konsistenzbezogene Eigenschaften für industriell verarbeitete
Nahrungsmittel aufweist.
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Um
ein β-Glucan-Produkt
mit hohem Molekulargewicht zu erhalten, war es bei den bisherigen
Verfahren der β-Glucan-Extraktion
aus Getreide erforderlich, die im Getreide vorhandenen Enzyme vor
dem Extraktionsschritt zu deaktivieren. Die Enzyme sind für die Erniedrigung
des β-Glucan-Molekulargewichts
verantwortlich und werden entweder durch Behandeln des Mehls mit
siedenden Ethanol/Wasser-Mischungen oder durch Behandeln des Mehls
mit einer wässrigen
Säurelösung deaktiviert.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Aufgabe
dieser Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Extraktion
von β-Glucan
aus Getreide und die Bereitstellung eines aus diesem Verfahren erhal tenen β-Glucan-Produkts
oder zumindest die Bereitstellung eines brauchbaren alternativen
Verfahrens oder Produkts.
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In
einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Gewinnung von
Glucan aus Getreidekorn bereitgestellt, umfassend:
- – Erzeugen
von Mehl aus dem Getreidekorn; Mischen des Mehls mit Wasser bei
einer Temperatur unterhalb etwa 65°C, um eine Aufschlämmung aus
einer wässrigen
Lösung
von β-Glucan
und einem festen Rückstand
zu bilden;
- – Abtrennen
der wässrigen
Lösung
vom festen Rückstand;
- – Entfernen
von Wasser aus der wässrigen
Lösung
durch Verdampfung oder Ultrafiltration oder Kombinationen derselben,
um eine konzentrierte wässrige
Lösung
von β-Glucan
zu ergeben; und
- – Bilden
eines β-Glucan-Gels
aus der konzentrierten wässrigen
Lösung
von β-Glucan.
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Zwar
kann das verwendete Getreide irgendein β-Glucan enthaltendes Getreide
sein, doch ist das bevorzugte Getreide dieser Erfindung Gerste oder
Hafer.
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Vorzugsweise
wird das Gel aus der wässrigen
Lösung
von β-Glucan
mit Hilfe einer beliebigen Kombination der folgenden Schritte gebildet:
Scheren, Erhitzen, Kühlen
und Gefrieren der Lösung.
Das Scheren der Lösung
kann durch Rühren
der Lösung
erfolgen, oder indem man die Lösung
abwärts
durch ein Rohr laufen lässt.
Die Lösung
kann auch erhitzt und abgekühlt
werden, um die Bildung eines Gels herbeizuführen. Ebenfalls bevorzugt ist
es, das Gel, sobald es gebildet ist, mit Wasser zu waschen, um Stärke oder
Protein – oder Stärke oder
Protein, die/das hydrolysiert sein kann – zu entfernen. Das Gel kann
auch gefroren werden, zum Beispiel durch Extrusion in ein Bad, das
eine wässrige
Lösung
eines Salzes enthält,
wobei die Temperatur des Bads unter 0°C liegt. Das gefrorene Gel wird
aus dem Bad genommen und anschließend aufgetaut, um ein kompakteres
Gel zu ergeben, das leichter durch Filtration zu isolieren ist.
Das Gel kann anschließend
getrocknet werden, beispielsweise mittels Sprühtrocknen oder Heißwalzentrocknen.
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Vorzugsweise
wird der Schritt des Mahlen des Mehls unter trockenen Bedingungen
durchgeführt,
um die Stärke
vom Getreide entfernen zu können.
Stärkekörnchen können durch
Sieben oder Windsichten aus dem gemahlenen Mehl entfernt werden.
Alternativ kann das Getreide in Gegenwart von entweder kaltem Wasser
oder einer Mischung aus Ethanol und Wasser gemahlen werden, um das
Entfernen der Stärke
mittels üblicher
Methoden zu erleichtern.
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Die
Erfindung macht daher auch eine stärkereiche Fraktion verfügbar, die
aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten wird und brauchbar ist als Bestandteil in industriell verarbeiteten
Nahrungsmitteln, zum Mälzen
oder als Tierfutter.
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Beim
Extraktionsschritt wird bevorzugt, dass das Mehl mit dem Wasser
bei einer Temperatur von mehr als 45°C, jedoch weniger als etwa 60°C gemischt
wird.
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Vorzugsweise
wird die wässrige
Lösung
von β-Glucan
durch Zentrifugation oder Filtration vom festen Rückstand
abgetrennt.
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Die
Erfindung macht daher auch einen festen Rückstand verfügbar, der
aus diesem Verfahren erhalten wird und brauchbar ist als Bestandteil
in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, zum Mälzen oder
als Tierfutter.
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Das β-Glucan wird
aus der wässrigen
Lösung
gewonnen, indem zunächst
die wässrige
Lösung
von β-Glucan
eingeengt wird. Das Einengen der wässrigen Lösung kann mittels Verdampfung
erfolgen, beispielsweise Dünnfilmverdampfung,
oder mit Ultrafiltration, um eine konzentrierte wässrige Lösung zu
bilden. Aus dieser Lösung
kann ein β-Glucan-Gel
gebildet werden. Das Gel kann zur Entfernung von Verunreinigungen
mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet werden, beispielsweise
mittels Sprühtrocknen
oder Heißwalzentrocknen,
um einen β-Glucan-Feststoff
zu erhalten.
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Vor
dem Einengen der wässrigen
Lösung
von β-Glucan
werden Stärke- und/oder Protein-Verunreinigungen
vorzugsweise abgetrennt. Protein kann entfernt werden durch Erhitzen
der wässrigen
Lösung
auf über etwa
70°C, so
dass eine Ausfällung
des Proteins herbeigeführt
wird, welches anschließend
durch Filtrieren oder Dekantieren oder Zentrifugieren entfernt werden
kann.
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Alternativ
kann Protein entfernt werden durch Zugabe einer Protease zur wässrigen
Lösung,
gefolgt von einer Ultrafiltration des abgebauten Proteins. Eine
weitere Methode zur Entfernung von Protein ist die Zugabe eines
Flockungsmittels, das beispielsweise ein Karrageen ist, zum Beispiel κ-Karrageen.
Stärke
kann auch entfernt werden, indem ein Stärke abbauendes Enzym, etwa
eine α-Amylase,
der wässrigen
Lösung
zugesetzt wird, gefolgt von einer Ultrafiltration zur Entfernung
der abgebauten Stärke.
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Vorzugsweise
wird während
der β-Glucan-Extraktion
ein Enzym zugesetzt, um das mittlere Molekulargewicht des β-Glucans
zu verringern. Das Enzym ist vorzugsweise eine Cellulase (zum Beispiel
E. C. 3.2.1.4).
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Auch
ist es bei der β-Glucan-Extraktion
bevorzugt, etwaige vorhandene Arabinoxylane abzubauen, indem ein
Arabinoxylan abbauendes Enzym zugesetzt wird, zum Beispiel eine
Xylanase.
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Die
Erfindung macht auch ein β-Glucan-Produkt
verfügbar,
das mit Hilfe eines Verfahrens dieser Erfindung hergestellt wird.
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Die
Erfindung macht des Weiteren eine Zusammensetzung verfügbar, die β-Glucan enthält, das
mit Hilfe eines Verfahrens dieser Erfindung erhalten wird.
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Die
Erfindung macht auch ein Verfahren zur Senkung des Serum-Cholesterinspiegels
bei einem Tier verfügbar,
umfassend die Verabreichung eines mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen β-Glucan-Produkts
an das Tier.
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Die
Erfindung macht auch ein Verfahren zur Heilung einer Wunde bei einem
Tier verfügbar,
umfassend die Verabreichung eines mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen β-Glucan-Produkts
an das Tier.
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Die
Erfindung macht auch ein Verfahren zur Abschwächung der glykämischen
Reaktion bei einem Tier verfügbar,
umfassend die Verabreichung eines mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen β-Glucan-Produkts
an das Tier.
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Die
Erfindung macht auch ein Verfahren zur Linderung von Verstopfungen
bei einem Tier verfügbar, umfassend
die Verabreichung eines mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen β-Glucan-Produkts
an das Tier.
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Die
Erfindung macht auch ein Verfahren zur Stimulierung des Immunsystems
bei einem Tier verfügbar, umfassend
die Verabreichung eines mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen β-Glucan-Produkts
an das Tier.
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Die
Erfindung macht auch einen Nahrungsmittelbestandteil verfügbar, der
ein β-Glucan-Produkt
enthält,
das mit Hilfe des Verfahrens dieser Erfindung hergestellt wird.
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Des
Weiteren macht die Erfindung einen essbaren Film in Form eines Nahrungsmittelüberzugs
verfügbar,
der unter Verwendung eines mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen β-Glucans
hergestellt wird.
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Ausführliche Beschreibung
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β-Glucan kommt
in einer Vielzahl verschiedener Getreide natürlich vor. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht auf irgendein bestimmtes Getreide beschränkt. Bevorzugte
Getreide sind jedoch Gerste und Hafer.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann so abgewandelt werden, dass sich verschiedene β-Glucan-Produkte
ergeben. Die physikalischen Eigenschaften eines β-Glucan-Produkts richten sich in erster
Linie nach dem mittleren Molekulargewicht der β-Glucan-Moleküle und der Konformation der β-Glucan-Moleküle. Hochmolekulares β-Glucan ist ein β-Glucan mit
einem mittleren Molekulargewicht von mehr als 5·105 Dalton. Niedermolekulares β-Glucan ist
ein β-Glucan
mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 5·103 bis 2·105 Dalton.
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β-Glucan-Produkte
können
in Wasser ein Gel bilden. Die Leichtigkeit, mit der ein β-Glucan-Produkt
ein Gel bildet, ist abhängig
vom mittleren Molekulargewicht des β-Glucans und auch von der Art
und Weise, wie die Lösung
des aus Getreidekorn extrahierten β-Glucans verarbeitet wird.
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Hochmolekulares β-Glucan ist
aufgrund seiner hohen Viskosität
in wässriger
Lösung
für bestimmte therapeutische
Anwendungen interessant. Mit hochmolekularem β-Glucan kann eine Abschwächung der
glykämischen
Reaktion und eine Senkung des Serum-Cholesterinspiegels herbeigeführt werden.
Allerdings ist bekannt, dass Enzyme in Getreidekorn vorhanden sind,
von denen man weiß,
dass sie β-Glucan
von hochmolekularem β-Glucan
zu niedermolekularem β-Glucan
abbauen. Bei den bekannten Verfahren zur Gewinnung von β-Glucan aus
Getreide ist daher ein Schritt der Enzymdeaktivierung erforderlich,
etwa eine Behandlung mit siedenden Ethanol/Wasser-Mischungen oder
eine Behandlung mit einer wässrigen
Säurelösung.
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Es
ist jedoch bekannt, dass in einigen Getreidearten, insbesondere
Gerste, die β-Glucan
abbauenden Enzyme in der Schale und in den äußeren Schichten des Korns vorliegen.
So bleibt durch Entfernen der Schale und der äußeren Schichten des Korns durch
Polieren ein Getreidekorn zurück,
bei dem nur wenig oder kein β-Glucan
abbauendes Enzym mehr vorhanden ist. Zudem ist in den äußeren Schichten
des Korns (die Aleuron- and Subaleuron-Schicht) weniger β-Glucan vorhanden.
Das polierte Korn weist daher gegenüber dem unpolierten Korn einen
höheren β-Glucan-Gehalt
auf.
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Bei
der wässrigen
Extraktion von β-Glucan
aus unpoliertem Korn können
Farbe, Geschmack und Enzyme aus den Schalen des Korns im Extrakt
auftreten. Nach der weiteren Behandlung kann dies zu einem β-Glucan-Produkt
führen,
das unannehmbare Farbe oder unannehmbaren Geschmack aufweist oder
durch die Enzyme abgebaut ist. Durch Polieren des Korns werden die
Schalen und äußeren Schichten
entfernt, und daher wird jegliche unerwünschte Farbe oder entsprechender
Geschmack des β-Glucan-Produkts minimiert.
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Beim
Mischen des Mehls mit Wasser zur Extraktion von β-Glucan kann das Wasser irgendeine
Temperatur im Bereich von 25 bis 65°C aufweisen. Bevorzugt ist jedoch,
dass die Temperatur des Wassers etwa 45 bis 60°C beträgt. Vorzugsweise liegt der
pH der Mischung im Bereich von 2 bis 10.
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Stärke ist
der Hauptbestandteil des Korns und tritt innerhalb des Korns in
Form kleiner Körnchen
auf. β-Glucan
findet sich in den Zellwänden
des Korns, die das Stärkekörnchen umgeben.
Vollständige
oder teilweise Entfernung von Stärke
aus dem Mehl, das aus dem Korn erhalten wird, ergäbe daher
eine mit β-Glucan angereicherte
Fraktion. Eine mit β-Glucan
angereicherte Fraktion besitzt die folgenden Vorzüge: Zum
einen wäre
weniger festes Material vorhanden, das nach beendeter Extraktion
zu entfernen ist. Der Extrakt enthielte mehr β-Glucan pro Volumen eingesetzten
Wassers, womit der Extrakt weniger stark eingeengt werden müsste. Schließlich ginge
bei der Extraktion weniger Stärke
in Lösung,
da weniger Stärke
in dem Mehl vorliegt, aus dem das β-Glucan extrahiert wird.
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Zur
vollständigen
oder teilweisen Entfernung von Stärke aus dem Getreidekorn sind
verschiedene Methoden bekannt, darunter Trockenmahlen und Nassmahlen.
Nassmahlen mit Wasser ist jedoch nachteilig, da etwa 30 bis 50%
des β-Glucans
der Zellwand bei einer Temperatur von 25°C in Wasser löslich sind.
Allerdings sind nur 10 bis 20% des β-Glucans der Zellwand in eiskaltem
Wasser löslich.
Auch in Ethanol oder Ethanol/Wasser-Mischungen oder wässrigen
Lösungen
bestimmter Salze ist das β- Glucan der Zellwand
nur wenig löslich.
Daher ist es zum Nassmahlen bevorzugt, kaltes Wasser oder Ethanol/Wasser-Mischungen
oder wässrige
Lösungen
bestimmter Salze zu verwenden.
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Zum
Entfernen der Stärke
kann auch Trockenmahlen angewandt werden. Ein großer Anteil
der Stärke kann
aus dem trockenen Mehl durch Sieben oder Windsichten entfernt werden.
Das β-Glucan
enthaltende Zellwandmaterial tritt meist in Form von Teilchen auf,
die nach dem Mahlen größer sind
als die Stärkekörnchen. Demzufolge
gehen die Stärkekörnchen durch
das Sieb hindurch, während
das Zellwandmaterial zurückgehalten
wird. Durch Windsichten werden die dichten Stärkekörnchen vom Zellwandmaterial
getrennt. Es sei jedoch klar, dass diese Trennmethoden nicht zu
100% wirksam sind und dass die Stärkefraktion etwas Zellwandmaterial
und das Zellwandmaterial etwas Stärke enthalten wird.
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Das β-Glucan aus
dem angereicherten β-Glucan-Material
kann nun mit heißem
Wasser extrahiert werden. Da nur wenig oder keine β-Glucan abbauenden
Enzyme im Korn verblieben sind, kann die Zugabe eines Enzym, vorzugsweise
eine Cellulase, zur Extraktionslösung
von Nutzen sein, um das β-Glucan
teilweise und kontrolliert abzubauen. Dies ist auch hilfreich zur
Freisetzung des β-Glucans
aus dem angereicherten Material. Vorteilhaft kann auch der Zusatz
von Arabinoxylan abbauenden Enzymen, vorzugsweise einer Xylanase
sein, da sie unerwünschte
Arabinoxylane im Extrakt abbauen, die Viskosität des Extrakts erniedrigen,
die Ausbeute an Extrakt nach Abtrennung der Feststoffe erhöhen und
auch bei der Freisetzung von β-Glucan
aus dem angereicherten Mehl hilfreich sind.
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Nach
der Extraktion werden die Feststoffe vorzugsweise mittels Zentrifugation
entfernt. In diesem Stadium kann der Extrakt durch Verdampfen des
gesamten oder eines Teils des Wassers eingeengt werden. Die Techniken
hierfür
sind wohlbekannt und zu diesen zählen
Dünnfilmverdampfung
unter Bildung einer konzentrierten β-Glucan-Lösung
und Sprühtrocknen
oder Heißwalzentrocknen
unter Bildung eines β-Glucan
enthaltenden Feststoffs.
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Das
Endprodukt aus diesem Prozess enthält Protein und Stärke. In
einigen Fällen
kann diese weniger reine Form von β-Glucan das bevorzugte Produkt
sein. Es kann jedoch auch erwünscht
sein, Stärke
und/oder Protein vor der Verdampfung des Wassers zu entfernen, um
ein Produkt höherer
Reinheit zu erhalten. Stärke kann
unter Verwendung eines Stärke
abbauenden Enzyms, vorzugsweise einer α-Amylase abgebaut werden, und
Protein kann mit Hilfe eines Protein abbauenden Enzyms abgebaut
werden, d. h., mit einer Protease. Abgebaute Stärke und abgebautes Protein
können
anschließend
vom Extrakt abgetrennt und der Extrakt durch Ultrafiltration eingeengt
werden. Es ist auch möglich,
das Protein durch Erhitzen des Extrakts auf über etwa 70°C auszufällen. Das ausgefällte Protein
kann anschließend
von der Lösung
des Extrakts abgetrennt werden. Erhitzen des Extrakts auf über 70°C hat den
Vorteil, dass etwaige verbleibende Enzymaktivität zerstört und der Extrakt sterilisiert
wird.
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Erhitzen
des Extrakts auf über
etwa 70°C
scheint die Gelbildung zu hemmen. Erhitzte Extrakte scheinen keinen
Niederschlag zu bilden, wenn sie gefroren und aufgetaut werden,
und sie bilden auch nicht ohne Weiteres ein Gel, d. h., innerhalb
einiger Stunden. Allerdings kann das Gelieren mit Hilfe der folgenden
Methoden – entweder
für sich
oder in Kombination mit anderen Methoden – induziert werden: Ruhenlassen
der Lösung
eine gewisse Zeit lang, Scheren der Lösung eine gewisse Zeit lang,
Kühlen
der Lösung
eine gewisse Zeit lang, Erhitzen der Lösung eine gewisse Zeit lang
und Gefrieren der Lösung
eine gewisse Zeit lang. Im Allgemeinen ist es leichter, das Gelieren
bei konzentrierteren Lösungen
herbeizuführen,
besonders bei denjenigen, die niedermolekulares β-Glucan enthalten.
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Das
Induzieren des Gelierens in diesem Stadium des erfindungsgemäßen Verfahrens
hat mehrere Vorteile gegenüber
der Technik des Gefrierens und anschließenden Auftauens der Lösung. Der
Aufwand für das
Gefrieren lässt
sich in einigen Fällen
vermeiden. Ist Gefrieren dennoch erforderlich, so werden die Lösungen stärker eingeengt,
womit sich die Kosten für
das Gefrieren reduzieren.
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Nach
dem Gelieren kann es bevorzugt sein, das Gel zu gefrieren, beispielsweise
durch Extrudieren in ein Bad, das ein Salz enthält, wobei das Bad eine Temperatur
von weniger als 0°C
aufweist. Das Gel wird dann gewonnen und aufgetaut, um ein kompaktes
Gel zu ergeben, das sich leichter filtrieren lässt.
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Schließlich kann
es nach dem Herbeiführen
des Gelierens vorteilhaft sein, hydrolysierte oder nicht hydrolysierte
Stärke-
und Protein-Verunreinigungen aus dem β-Glucan-Gel auszuwaschen, ehe das Gel
getrocknet wird, um β-Glucan-angereichertes
Gel zu ergeben.
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Die
aus dem Sieben oder Windsichten erhaltene stärkereiche Fraktion kann ein
wertvolles Produkt sein, das bei gebackenen und industriell verarbeiteten
Nahrungsmitteln brauchbar ist. Auch die nach der Extraktion des β-Glucans
aus dem Korn verbleibenden nassen Feststoffe enthalten nennenswerte
Mengen β-Glucan.
Diese nassen Feststoffe können
getrocknet und in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln verwendet
werden. Das β-Glucan
in den getrockneten Feststoffen kann brauchbare konsistenzfördernde
Eigenschaften bei vielen verschiedenen industriell verarbeiteten
Nahrungsmitteln aufweisen. Die Stärkefraktion oder die nassen
Feststoffe können
auch zum Mälzen
verwendet oder als Tierfutter in den Handel gebracht werden.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele beschrieben, soll
jedoch nicht so aufgefasst werden, als sei sie darauf beschränkt.
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In
den Beispielen wurden alle β-Glucan-Gehalte
unter Anwendung der Megazyme Mixed-Linkage Assay Procedure und des
McCleary-Verfahrens oder einer Modifikation des McCleary-Verfahrens
bestimmt. Die Stärke-
und Maltooligosaccharid-Gehalte
wurden mittels Megazyme Total Starch Assay Procedure oder einer Modifikation
dieses Verfahrens bestimmt (Megazyme International Ireland Ltd,
Bray Business Park, Bray, Co. Wicklow, Ireland)
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Beispiel 1
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Gerstenkorn
(50 g) wurde von 40 auf 60% poliert und anschließend in einem Kenwood-Mischer
mit Mahlaufsatz fein gemahlen. Das gemahlene Korn wurde durch Siebe
der Größen 150,
90 und 63 μm
gesiebt. Die auf dem Sieb verbleibende grobe Fraktion wurde mit
einem Mörserpistill
weiter zermahlen und erneut gesiebt. Ausbeuten, prozentuale und
absolute β-Glucan-Gehalte
für jede
Fraktion sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
Fraktion | Siebgröße/μm | Ausbeute/g | β-Glucan-Gehalt in % | β-Glucan-Gehalt in g |
Grob | > 150 | 12,9 | 7,61 | 0,981 |
Mittel | 150 → 90 | 6,06 | 12,53 | 0,760 |
Fein | 90 → 63 | 2,32 | 11,55 | 0,268 |
Sehr
fein | < 63 | 25,72 | 0,85 | 0,218 |
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Die
sehr feine Fraktion war die größte Siebfraktion,
enthielt aber nur geringe Mengen β-Glucan.
Die mittlere und die feine Fraktion enthielten beide etwa 12% β-Glucan. Von der Mehlsiebfraktion
fanden sich 83% des β-Glucans
in der Fraktion, die zwischen 150 und 60 μm durchgesiebt wurde.
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Beispiel 2
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Die
Freisetzung von β-Glucan
aus der in Beispiel 1 erhaltenen mittleren Siebfraktion wurde in
Gegenwart verschiedener Enzyme bestimmt: Cellulase (Trichoderma
reesei-Spezies von Sigma, 6,3 U/ml), Xylanase (Shearzyme
TM von Novo Nordisk, Aktivität unbekannt)
und Protease (Alaclase
TM von Novo Nordisk,
2,4 AU/g). Die mittlere Siebfraktion (1 g, siehe Beispiel 1) wurde
zu verschiedenen Enzym-Kombinationen (siehe Tabelle 2) in Wasser
(7 ml) gegeben, und die Mischung wurde 1,5 h auf 50°C erhitzt,
um β-Glucan
zu extrahieren. Das β-Glucan
wurde durch 10-minütiges
Zentrifugieren mit 3500 U/min von den Feststoffen abgetrennt und
anschließend
gefroren. Nach dem Auftauen wurde die Ausbeute an ausgefälltem (ppt) β-Glucan bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2
T.
reesei | Shearzyme | Alaclase | Ausbeute
Extrakt/ml | Ausbeute
ppt β-Glucan/g |
10 μl | 10 μl | 10 μl | 5,67 | 0,061 |
5 μl | 10 μl | 0 | 5,44 | 0,061 |
0 | 10 μl | 10 μl | 5,73 | 0,051 |
5 μl | 0 | 0 | 5 | 0,03 |
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Alle
Enzyme zeigten sich wirksam bei der Erhöhung der Ausbeute von ppt-β-Glucan,
doch erschien die Kombination aus ShearzymeTM/Cellulase
am wirksamsten.
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Die
Ausbeute an Extrakt nach dem Zentrifugieren wurde durch den Zusatz
von ShearzymeTM verbessert.
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Beispiel 3
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Ein β-Glucan-angereichertes
Mehl wurde hergestellt durch Sieben eines Gerstenkleienmehls. Das β-Glucan wurde
aus dem Mehl extrahiert durch 30-minütiges Erhitzen einer Mischung
des Mehls (2 g) mit Wasser (10 ml) bei 50°C, das mit Cellulase (10 μl, Trichoderma
reesei-Spezies von Sigma, 6,3 U/ml) versetzt worden war. Der Extrakt
(6,1 ml) wurde durch 15-minütiges
Zentrifugieren mit 3000 U/min von den Feststoffen abgetrennt. Der
Extrakt wurde anschließend
5 min auf einem siedenden Wasserbad erhitzt, um Protein auszufällen, das
durch Zentrifugation entfernt wurde. Der Extrakt wurde mit einem
Rotationsverdampfer zur Trockene eingedampft, wobei sich ein glasartiger
Film bildete, der etwa 53% β-Glucan
enthielt.
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Beispiel 4
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Ein
Gerstenkleienmehl (10 g) wurde mit Wasser (50 ml) gemischt und 1
h auf 50°C
erhitzt. Der Extrakt wurde durch 10-minütiges Zentrifugieren mit 3000
U/min von den Feststoffen abgetrennt, wobei sich 30 ml Extrakt ergaben.
Der Extrakt wurde dann 10 min auf 95°C erhitzt, und das ausgefällte Protein
wurde mit einer Zentrifuge entfernt. Der Extrakt wurde mit einem
Rotationsverdampfer auf etwa 25% seines ursprünglichen Volumens eingeengt.
Der Extrakt wurde anschließend
2 min lang schnell gerührt,
um Scherung herbeizuführen, und
dann 5 min lang ruhen lassen. Dieser Vorgang wurde 6-mal wiederholt,
ehe der Extrakt 12 h lang gefroren wurde. Beim Auftauen wurde kein
Niederschlag gebildet. Über
einen Zeitraum von Tagen dickte sich die Lösung allmählich ein. Nach 2 Tagen wurde
die Lösung
gefroren und wieder aufgetaut. Dies führte zu einem Niederschlag,
der filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet wurde. Die Ausbeute
belief sich auf 0,16 g.
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Beispiel 5
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Ein
Kleienmehl (30 g) wurde mit Wasser (150 ml) gemischt, das ShearzymeTM (10 μl,
Novo Nordisk, Aktivität
unbekannt) und Cellulase (50 μl,
Trichoderma reesei-Spezies
von Sigma, 6,3 U/ml) enthielt. Die Mischung wurde 1,5 h lang auf
50°C erhitzt.
Nach 30 min erwies sich die Mischung als einigermaßen fließfähig. Durch
Entfernen der Feststoffe mit einer Zentrifuge wurde aus der Mischung
ein β-Glucan-Extrakt
gewonnen. Die Ausbeute an Extrakt belief sich auf 118 ml.
-
Der
Extrakt wurde auf verschiedene Weise behandelt.
- a)
25 ml des Extrakts wurden durch Glasfaser filtriert und anschließend 1 h
30 min bei 30°C
mit Amylase (200 μl,
Bacillus-Spezies von Sigma, 3480 U/ml) behandelt, um die Stärke im Extrakt
zu hydrolysieren. Der Extrakt wurde dann 15 min auf 90°C erhitzt
und zentrifugiert (3000 U/min, 10 min), um Protein zu entfernen und
die Amylase-Aktivität zu zerstören. Die
gewonnene Flüssigkeit
belief sich auf 23 ml. Zur Entfernung hydrolysierter Stärke wurde
der Extrakt über
Nacht dialysiert. Der Extrakt wurde anschließend in einem Rotationsverdampfer
zu einem Öl
eingedampft und bei 80°C
ofen getrocknet. Der β-Glucan-Gehalt
des ofengetrockneten Materials belief sich auf etwa 57%.
- b) 25 ml des Extrakts wurden 15 min auf 90°C erhitzt und anschließend zentrifugiert,
um Protein zu entfernen. Die gewonnene Flüssigkeit belief sich auf 23
ml. Der Extrakt wurde am Rotationsverdampfer auf etwa die Hälfte seines
ursprünglichen
Volumens eingedampft und anschließend als dünner Film in einem Ofen bei
80°C getrocknet.
Der β-Glucan-Gehalt
des Films belief sich auf etwa 30%. Etwa 0,2 g des Films wurden in
2 ml Wasser bei 90°C
gelöst
unter Bildung einer durchsichtigen Lösung. Die Lösung wurde in Eis gekühlt und
gerührt,
um Scherung herbeizuführen,
und anschließend
ruhen lassen. Dies wurde mehrmals wiederholt. Nach Stehenlassen über Nacht
hatte sich ein Gel gebildet. Das Gel wurde gefroren. Das aufgetaute Gel
wurde mit Wasser gewaschen, filtriert und getrocknet. Das Gel ließ sich auf
einem Sinterglasfilter Nr. 3 problemlos filtrieren. Auf diese Weise
ergaben sich 0,066 g getrocknetes Gel. Der β-Glucan-Gehalt des getrockneten
Gels belief sich auf 87%.
- c) 25 ml des Extrakts wurden durch Glasfaser filtriert und anschließend 30
min bei 30°C
mit Amylase (200 μl,
Bacillus-Spezies von Sigma, 3480 U/ml) behandelt, um die Stärke im Extrakt
zu hydrolysieren. Der Extrakt wurde 15 min auf 90°C erhitzt
und zentrifugiert (3000 U/min, 10 min), um Protein zu entfernen
und die Amylase-Aktivität
zu zerstören.
Der Extrakt (0,4 ml) wurde in eine Ultrafiltrationszentrifugenfiltereinheit
(Millipore Ultrafree MC) gegeben. Die Filtereinheit wurde zentrifugiert
(13 000 U/min, 40 Minuten), und es wurden etwa 0,07 ml Flüssigkeit
gewonnen, die zu einem dünnen
durchsichtigen Film ofengetrocknet wurde.
-
Beispiel 6
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Gerstenkleienmehl
(30 g) wurde mit Wasser (150 ml) gemischt, das ShearzymeTM (10 μl,
Novo Nordisk, Aktivität
unbekannt) und Cellulase (50 μl,
Trichoderma reesei-Spezies von Sigma, 6,3 U/ml) enthielt. Die Mischung
wurde auf einem Wasserbad 1,5 h lang auf 50°C erhitzt. Nach 30 min erwies
sich die Mischung als einigermaßen fließfähig. Die
Feststoffe wurden durch Zentrifugieren von der Mischung abgetrennt,
und der verbleibende Extrakt wurde 15 min auf 90°C erhitzt. Das ausgefallene
Protein wurde mit einer Zentrifuge entfernt. Die Ausbeute an Extrakt
belief sich auf 118 ml. Der Extrakt wurde am Rotationsverdampfer
auf 17 ml eingeengt. Es verblieb eine viskose Lösung, die auf 90°C erhitzt
und abgekühlt
und anschließend
auf 70°C
erhitzt und abgekühlt
wurde. Dadurch wurde bewirkt, dass sich die Lösung schnell zu einem weichen
Gel setzte, das zur Entfernung löslicher
Verunreinigungen in Wasser dispergiert und anschließend filtriert
und getrocknet wurde. Die Ausbeute an getrocknetem Gel belief sich
auf 0,71 g. Der β-Glucan-Gehalt
des getrockneten Gels war 80%. Die Wäschen des Gels wurden zu einem Öl einrotiert
und anschließend
im Ofen getrocknet. So ergaben sich 0,9 g eines glasartigen Materials.
Der β-Glucan-Gehalt
dieses glasartigen Materials belief sich auf 4%. Daher sieht es
so aus, dass etwa 94% des β-Glucans
im getrockneten Gel waren und nur 6% in den Gelwäschen, die durch Filtrieren
des Gels erhalten wurden.
-
Beispiel 7
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Die
folgenden Beispiele erläutern
ein neuartiges Verfahren zur Entfernung von Stärke, das nicht zu wesentlicher
Solubilisierung von β-Glucan
führt.
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Die
Entfernung von Stärke
aus Zellwand-Material wurde erreicht, indem Gerstenmehl (4 g) in
einem Kenwood-Mischer mit Wasser homogenisiert wurde, das mit einem
Salz, in diesem Falle Natriumsulfat, gesättigt war. Die Lösung wurde
durch ein 55 μm-Nylonnetz
filtriert. Die Aufschlämmung
ließ sich
gut filtrieren – ein Hinweis
auf wenig oder keine Solubilisierung von β-Glucan. Was auf dem Filter
zurückblieb,
war die angereicherte Zellwand-Fraktion (1,75 g), die 10,4% β-Glucan enthielt.
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Beispiel 8
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Es
wurde ein Gel gebildet durch Einengen eines β-Glucan-Extrakts. Gerstenmehl
(25 g) wurde mit Wasser (175 ml) gemischt, und eine Xylanase (6,2 μl, Shearzyme
von Novo Nordisk, Aktivität
unbekannt) und eine Cellulase (125 μl, Penicillium funiculosum,
0,1 mg/ml) wurden zugesetzt. Die Extraktionslösung wurde 1 h lang auf 50°C erhitzt.
Der Extrakt wurde durch 10-minütiges
Zentrifugieren mit 3500 U/min von den Feststoffen abgetrennt. Der
Extrakt wurde anschließend
10 min lang auf 90°C
erhitzt, um Protein auszufällen,
das durch Filtrieren durch ein Glasfaserfilter entfernt wurde. Der
Extrakt wurde auf 1/10 seines ursprünglichen Volumens eingeengt
und über
Nacht zum Gelieren im Kühlschrank
belassen. Nach Erhitzen des Gels auf 65°C und anschließendem Abkühlen des
Gels wurde das Gel fester.
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Beispiel 9
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Es
kann mehr β-Glucan
aus fein vermahlenem Mehl als aus grob vermahlenem Mehl extrahiert
werden. Bei der in Beispiel 1 hergestellten mittleren und groben
Mehlfraktion wurde jeweils das Mehl (0,2 g) mit Wasser (2 ml) gemischt,
dem eine Xylanase (0,1 μl,
Shearzyme von Novo Nordisk, Aktivität unbekannt) und eine Cellulase
(5 μl, Penicillium
funiculosum von Sigma, 10 μm/ml)
zugesetzt worden waren. Die Extraktion wurde 1 h lang bei 50°C fortgesetzt.
Der Extrakt wurde durch 10-minütiges
Zentrifugieren mit 3500 U/min von den Feststoffen abgetrennt. Der β-Glucan-Gehalt
des Extrakts wurde anschließend
gemessen. Bei der mittleren Mehlfraktion wurden etwa 70% des β-Glucans
im Mehl extrahiert, während
bei dem groben Material nur etwa 50% des β-Glucans extrahiert wurden.
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Beispiel 10
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Gerstenmehl
(5 g) wurde mit Wasser (35 ml) gemischt, dem eine Xylanase (Shearzyme
von Novo Nordisk, Aktivität
unbekannt) und eine Cellulase (Celluclast von Novo Nordisk, 1500
NCU/g) gemäß den in
Tabelle 3 angegebenen Mengen zugesetzt worden waren. Die Extraktionslösung wurde
2 h lang auf 50°C
erhitzt. Der Extrakt wurde durch 10-minütiges Zentrifugieren mit 3500
U/min von den Feststoffen abgetrennt. Der Extrakt wurde anschließend 10
min lang auf 90°C
erhitzt, um Protein auszufällen,
das durch Zentrifugieren entfernt wurde. Nach Gefrieren/Auflauen
des Extrakts wurde der Niederschlag der β-Glucan-Feststoffe in der Tauflüssigkeit
filtriert und mit Wasser und anschließend mit Ethanol gewaschen.
Die Feststoffe wurden getrocknet und die Viskosität einer
1% Lösung
wurde gemessen. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw wurde
mit Hilfe der Methode von Böhm,
N. und Kulicke, W. M., Carbohydr. Res. 315 (1999) 293–301, aus
der Viskosität errechnet
und ist in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3
Shearzyme
zugesetzt, μl | Celluclast
zugesetzt, μl | Relative
Viskosität | Mw |
2 | 0,2 | 49 | 19
000 |
2 | 0,02 | 123 | 75
000 |
2 | 0 | 300 | 194
000 |
-
Somit
kann das Molekulargewicht durch Verändern der der Reaktionsmischung
zugesetzten Mengen an β-Glucan
abbauendem Enzym verändert
werden.
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Beispiel 11
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Vorteilhaft
ist die Verwendung von kaltem Wasser, um die Stärke auszuwaschen und minimale
Solubilisierung von β-Glucan
zu bewirken. Gerstenmehl (0,2 g), enthaltend 8,5% β-Glucan,
wurde mit Wasser (2 ml) 2 h lang bei 4,5°C gemischt. Der Extrakt wurde
durch 10-minütiges
Zentrifugieren mit 3500 U/min von den Feststoffen abgetrennt. Aus
dem β-Glucan-Gehalt
des Extrakts wurde berechnet, dass nur etwa 5% des β-Glucans
im Mehl solubilisiert wurden.
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Beispiel 12
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Zur
maximalen Protein-Fällung
sollte der pH des Extrakts in der Nähe des isoelektrischen Punkts
des Proteins liegen. Gerstenmehl (10 g) wurde mit Wasser (70 ml)
gemischt, und die Extraktmischung wurde 1 h lang auf 50°C erhitzt.
Der Extrakt wurde durch 10-minütiges
Zentrifugieren mit 3500 U/min von den Feststoffen abgetrennt. Ein Teil
(5 ml) des Extrakts wurde entnommen und der pH mit NaOH-Lösung (0,1
M) auf 7,0 eingestellt. Beim Erhitzen auf 95°C war keine Protein-Fällung zu
beobachten.
-
Beispiel 13
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Zur
Verringerung der Mengen an Stärke
und Maltodextrinen in den Extrakten ist es vorteilhaft, die nativen
Amylasen im Mehl teilweise oder vollständig zu deaktivieren, wodurch
die Reinheit und die Geleigenschaften des β-Glucans verbessert werden.
Zur Deaktivierung der Amylasen haben sich Säurebehandlung und Erhitzen
als wirksam erwiesen.
-
Eine
Amylase-Lösung
wurde hergestellt durch Mischen von Gerstenmehl (20 g) mit Wasser
(200 ml) und sofortiges Zentrifugieren der Mischung. Der Überstand
wurde anschließend
zur Entfernung der Feinanteile mit Glasfaser (Watman GF/A) filtriert.
Der Überstand
wurde anschließend
durch Einstellen des pH und Erhitzen behandelt. Die Amylase-Aktivität des Überstands
wurde gemessen durch Mischen der gleichen Menge des behandelten Überstands
mit einer Kartoffelstärke-Lösung (1,5%)
und Aufzeichnen der Viskositätsabnahme.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4
Code | Behandlung des Überstands | Viskosität nach 1
min | Viskosität nach 5
min | Viskosität nach 10
min | Viskosität nach 20
min |
A | Ohne | 70 | 63 | 59 | 55 |
B | 15
min Erhitzen auf 95°C | 87 | 90 | 89 | 88 |
C | pH
einstellen auf 3,8, dann 25 min Erhitzen auf 50°C, dann pH einstellen auf 5,4 | 90 | 90 | 89 | 86 |
-
Bei
a) zeigte der unbehandelte Überstand
merkliche Enzym-Aktivität.
Bei b) wurde durch Erhitzen auf 95°C die Amylase-Aktivität zerstört. Bei
c) wurde durch Ein stellen auf pH = 3,8 und anschließendes Erhitzen auf
50°C die
Enzym-Aktivität
größtenteils
zerstört.
Die Viskosität
der Kartoffelstärke-Lösung nahm
nur leicht ab, nachdem der pH des Überstands auf 5,4 zurückgestellt
wurde (pH = 5,4 ist in der Nähe
des optimalen pH für
Amylase-Aktivität).
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Beispiel 14
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Eine
Protein-Fällung
durch Zugabe eines Fällungsmittels
wie z. B. Karrageen kann brauchbar sein zur Entfernung weiterer
Protein-Mengen. Dies verbessert die Reinheit und die Geliereigenschaften
von β-Glucan. Für eine optimale
Protein-Fällung
sollte der pH der Lösung
unterhalb des isoelektrischen Punkts des Proteins liegen.
-
Ein
Mehl aus polierter Gerste (5 g) wurde mit Wasser (35 ml) gemischt,
das mit einer Xylanase (2 μl, Shearzyme
von Novo Nordisk) und einer Cellulase (0,05 μl, Celluclast von Novo Nordisk,
1500 NCU/g) versetzt worden war. Verdünnte HCl (200 μl, 0,1 M)
und Karrageen (150 μl,
1%, Viscarin BF 136C von FMC) wurden zugesetzt. Es bildete sich
ein brauner Niederschlag, der durch Zentrifugieren entfernt wurde.
-
Beispiel 15
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Es
wurden β-Glucan-angereicherte
Gersten-Siebfraktionen hergestellt. Gerste (5,1% β-Glucan-Gehalt)
wurde auf einen Gewichtsverlust von 30% poliert. Das Korn wurde
mit der feinsten Einstellung eines Kenwood-Mischers gemahlen, der
mit einem Kornmahlaufsatz ausgestattet war. Von dem gebildeten Mehl
wurden 5 g durch zwei aufeinanderfolgende Siebe mit Maschen von
150 und 63 μm
handgesiebt. Das grobe Material, das als Überkorn auf dem 150 μm-Sieb verblieb,
wurde mit Mörser
und Pistill vermahlen, bis das Meiste durch das 150 μm-Sieb hindurchging.
Wie in Tabelle 5 gezeigt, wurden drei Fraktionen erhalten. Tabelle 5
Code | Siebgröße/μm | Ausbeute | β-Glucan-Gehalt in % | % β-Glucan insgesamt |
a | > 150 | 0,20 | 9,4 | 9 |
b | 150 → 63 | 0,83 | 16,8 | 65 |
c | < 63 | 3,33 | 1,7 | 26 |
-
Aus
Tabelle 5 ist ersichtlich, dass 65% des β-Glucans in der Fraktion auf
dem 63 μm-Sieb
konzentriert waren und dass der β-Glucan-Gehalt
dieser Fraktion etwa 16% war.
-
Beispiel 16
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Die
Stabilität
eines Gels, das gefroren worden war, wurde durch wiederholtes Waschen
mit Wasser geprüft.
Das Gel (4,9 g) wurde durch ein 55 μm-Netz filtriert, um überschüssiges Wasser
zu entfernen, wobei das Filtrat zurückbehalten wurde. Das Gel wurde
anschließend
mit Wasser (10 ml) gewaschen, und auch das zweite Filtrat wurde
zurückbehalten.
Es wurde der β-Glucan-Gehalt
in den Filtraten und im Gel gemessen. Die in der Tabelle gezeigten
Ergebnisse weisen auf geringe Solubilisierung des β-Glucans
im Gel während
des Waschens hin. Tabelle 6
Probe | β-Glucan-Gehalt
in | % β-Glucan insge- |
Erstes
Filtrat | 0,15 | 2 |
Zweites
Filt- | 0,014 | 0,7 |
Gel | 11,7 | 97 |
-
Beispiel 17
-
Durch
die Amylasedeaktivierung verringert sich die Menge der bei der Extraktion
solubilisierten Maltose und Stärke.
Wasser (10 ml) wurde mit HCl (~0,65 ml, 1,0 M) auf pH 2,4 eingestellt
und zu Mehl (10 g) gegeben, das aus polierter Gerste gemahlen worden
war. Bei dieser Mischung wurde der pH zu 2,8 ermittelt. Zur Deaktivierung
der Amylase wurde die Mischung auf einem Wasserbad 20 min lang auf
50°C erhitzt.
Der pH der Mischung wurde anschließend mit NaOH (2 ml, 1,0 M)
auf 5,5 eingestellt. Eine Xylanase (4 μl, Shearzyme Novo Nordisk) und
eine Cellulase (0,1 μl,
Celluclast von Novo Nordisk) wurden der Extraktionsmischung zugegeben,
und die Extraktion wurde 1 h lang fortgesetzt. Die Mischung wurde
anschließend
zentrifugiert (3000 U/min, 5 min), und der Überstand wurde zurückbehalten.
Die Lösung
wurde anschließend
mit HCl (1,6 ml, 0,1 M) angesäuert
und K-Karrageen (1,2 ml, 1%) wurde zugesetzt. Der gebildete Niederschlag
wurde durch Zentrifugieren entfernt, um eine helle Lösung zu
ergeben. Die Lösung
wurde zu einem weißlichen
Feststoff lyophilisiert. Das obige Experiment wurde wiederholt,
wobei jedoch kein Enzymdeaktivierungsschritt mit eingeschlossen
war.
-
Der
Stärke/Maltooligosaccharid-Gehalt
der Feststoffe mit und ohne Amylasedeaktivierung belief sich auf
9% beziehungsweise 26%.
-
Beispiel 18
-
Es
wurde ein Extrakt aus Mehl gebildet, das aus polierter Gerste nach
Beispiel 17 (mit Amylasedeaktivierung) erhalten worden war. Die
nach Protein-Fällung
erhaltene Lösung
wurde zu einem Öl
einrotiert und 2 Tage lang bei 4°C
belassen. Während
dieser Zeit setzte sich das Öl
zu einem Gel, das mehrmals mit Wasser gewaschen wurde. Das Gel wurde
zwischen Papierhandtüchern
ausgedrückt,
um überschüssiges Wasser
zu entfernen. Der Feststoffgehalt des Gels belief sich auf 17%,
wovon 75,6% β-Glucan
waren. Etwa 50% des β-Glucans
im Mehl wurden im Gel wiedergewonnen.
-
Beispiel 19
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Gerste
(1000 kg) wurde poliert, um eine Rollgerste (700 kg) herzustellen.
Die Rollgerste wurde durch zwei Walzenmühlen und eine Hammermühle gemahlen
und anschließend
gesiebt, um zwei Mehlfraktionen zu ergeben. Die erste Fraktion (420
kg) enthielt etwa 80% des β-Glucans.
Die zweite Fraktion (280 kg) enthielt etwa 20% des β-Glucans. Die zweite
Fraktion wurde verworfen. Die erste Fraktion wurde in sieben Ansätze aufgeteilt
(jeweils 69 kg).
-
Jeder
Ansatz wurde in warmes Wasser eingemischt (1200 l), um eine Mischung
mit einer Temperatur von 50°C
zu ergeben. Die Enzyme Cellulase (0,5 ml, Celluclast von Novo Nordisk,
1500 NCU/g) und Xylanase (60 ml, Shearzyme von Novo Nordisk, Aktivität unbekannt)
wurden der Mischung zugegeben, die gerührt und 60 Minuten lang belassen
wurde. Die Mischung wurde anschließend durch eine Feststoff-Dekantierschüssel und
eine Klärzentrifuge
geleitet, um alles unlösliche
Material zu entfernen. Das unlösliche
Material wurde verworfen.
-
Der
resultierende flüssige
Extrakt (900 l) wurde auf einen pH von 4,5 eingestellt. Dann wurde
das Enzym Amyloglucosidase (150 ml, AMG 300 L von Novo Nordisk,
300 ACU/g) zugesetzt, um jegliche lösliche Stärke zu hydrolysieren. Nachdem
festgestellt wurde, dass der Extrakt stärkenegativ war, wurde er 15
Minuten lang auf 95°C
erhitzt und anschließend
zentrifugiert, um unlösliches
Protein zu entfernen.
-
Der
Extrakt aus allen sieben Ansätze
wurde vereinigt und durch ein Kieselgur-Filter filtriert. Der filtrierte Extrakt
wurde anschließend
in einem Dreistufen-Fallfilmverdampfer
und dann in einem Einstufen-Kratzverdampfer auf etwa 12% Gesamtfeststoffe
eingeengt. Das Konzentrat wurde anschließend 24 Stunden lang auf unter
0°C gekühlt, um
eine geeignete Gelstruktur zu entwickeln. Anschließend wurde
das Gel zur Entfernung verbliebener löslicher Zucker und anderer
löslicher
Materialien in kaltem Wasser gewaschen.
-
Das
Gel wurde mit einer Klärzentrifuge
aus der Mischung gewonnen und anschließend in einem Sprühtrockener
auf etwa 5% Feuchtigkeit getrocknet, um ein β-Glucan-Pulver zu ergeben (14 kg). Das
Pulver war ein feines, rieselfähiges
blasscremefarbenes β-Glucan-Pulver.
Der β-Glucan-Gehalt
belief sich auf etwa 85%, bezogen auf Trockenfeststoff, und hatte
ein Molekulargewicht von etwa 50 000 Da.
-
Beispiel 20
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Es
wurde ein flüssiger
Extrakt gemäß Beispiel
19 oben hergestellt, der jedoch nach der Filtration durch das Kieselgur-Filter
einer Ultrafiltration unterzogen und nicht im Dreistufen-Fallfilmverdampfer
eingeengt wurde.
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Der
Extrakt (500 l) wurde nach der Kieselgur-Filtration aufgefangen
und mit einer Ultrafiltrationsmembran gereinigt und eingeengt. Der
Extrakt wurde durch eine Ultrafiltrationsmembran vom Spiraltyp im
Kreislauf geführt.
Die Membran hatte eine Fläche
von etwa 6,4 m2 und einen nominellen Molekulargewichtsabschnitt von
10 kDa. Die Zirkulation wurde fortgesetzt, bis das Volumen des Zirkulats
sich auf 100 l verringert hatte. Wasser (100 l) wurde zugesetzt,
und die Zirkulation fortgesetzt, bis das Volumen des Zirkulats sich
erneut auf 100 l verringert hatte. Am Ende des Prozesses waren 80%
der Flüssigkeit
als Permeat entfernt worden und die Reinheit des β-Glucans
war von 35% auf 60% Gesamtfeststoffe angestiegen.
-
Zwar
wurde die Erfindung anhand von Beispielen beschrieben, doch sei
klar, dass Änderungen
und Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne von der Erfindung
abzuweichen.
-
Sind
weiterhin für
spezielle Merkmale Entsprechungen vorhanden, so seien solche Entsprechungen so
mit aufgenommen als seien sie hierin wesensgemäß beschrieben worden.
-
Industrielle Anwendbarkeit
-
Die
erfindungsgemäßen β-Glucan-Produkte
sind brauchbar als Nahrungsmittelzusätze und als therapeutische
Mittel. Sie geben Nahrungsmitteln eine attraktive Konsistenz und
können
als essbare Filme für
Nahrungsmittel und als Ballaststoffe in Nahrungsmitteln verwendet
werden. Die erfindungsgemäßen Produkte
sind auch brauchbar als therapeutische Mittel, darunter Mittel zur
Senkung des Serum-Cholesterinspiegels, Heilung von Wunden, Abschwächung glykämischer
Reaktionen, Linderung von Verstopfungen und Stimulierung des Immunsystems.