DE2103620C3 - Verfahren zur Herstellung hochtransparenter Amylosefilme - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochtransparenter Amylosefilme

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/20Amylose or amylopectin
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F9/00Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments

Description

(A) über 50 Gew.-% Amylose enthaltender Stärke und
(B) mittels α-Ι,δ-GIukosidase- bzw. Isoamylase-En- κ zymen hydrolysierter Stärke
gewonnen worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amylosestärke (A) entweder r Amylomaisstärke oder von Stärken abgetrennte Amylosen verwendet, die hauptsächlich aus natürlich langen Amy loseketten nach 10 bis unter 50% Amylopektin bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch * gekennzeichnet, daß man als Stärkehydrolysate (B) entweder hydrolysierte wächserne Stärken oder hydrolysierte und fraktionierte übliche Stärken, enthaltend in beiden Fällen vorwiegend kurzkettige bzw. niedrigmolekulare Amylose vom Polymerisa- r tionsgrad unter 50, verwendet.
Siärkefulien. insbesondere Amylosefilme sind bekanntlich eßbar, haben eine geringe Durchlässigkeit für Sauerstoff, Kohlendioxid und andere Gase und weisen eine hohe Widerstandsfestigkeit gegen Öle auf. Demzufolge wurde die Möglichkeit geprüft, Filme, Folien und Überzüge aus Stärken und Amylosestärken für verschiedene Nahrungsmittel zu verwenden. Filme, die aus gewöhnlicher Stärke geformt und mit Alkalilösung nachbehandelt werden, haben im allgemeinen jedoch eine nur geringe Durchsichtigkeit, wodurch der Wert der Filme auf die Hälfte herabgesetzt wird.
Gegenwärtig wird Amylosestärke aus Hybriden von Maiskorn mit einem Amylosegehalt von 50 bis 80 Gew.-% bereitet. Dieses Verfahren ist zwar wirtschaftlich durchführbar und dient zur Filmgewinnung. Da jedoch die angewandte Amylosestärke von einer bestimmten Abart von Maishybriden abstammt, diese Abart ausschließlich für Zwecke der Amylosegewinnung gezüchtet wird und großflächige Farmen erfordert, ist das Amyloseprodukt mehrfach kostspieliger als gewöhnliche Stärke. Zudem ist Amylomaisstärke mit einem Amylosegehalt von 80% gegenwärtig nur versuchsweise gewinnbar. Obwohl es möglich wäre, Maishybride mit einem höheren Amylosegehalt zu ernten, würden die Schwierigkeiten der Kultivierung derartiger Hybride eine schnell ansteigende Preiserhöhung erwarten lassen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand in der Behebung des vorerwähnten Nachteils.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich in wirtschaftlicher Weise Amylosefilme, -folien und -überzüge sogar mit verbesserter Durchsichtigkeit und besser regelbarer Wasserlöslichkeit herstellen lassen, wenn man zur in bekannter Weise erfolgenden Filmhcrsiellung Gemische verwendet, die aus
(A) über 1SO Gew.-"/» Amylose enthaltender Starke und (I?) mit Hilfe von \ l.ti-Glukosidase- b/w. Isoamykise l'n/ymen hydrolysierter Stärke
gewonnen worden sind.
Als Amylosestärke (A) dienen entweder Amylomaisstärken oder von Stärke abgetrennte Amylosen, d. h. geeignete handelsübliche Amylosen. Die Stärkehydrolysate (B) enthalten als Hauptbestandteil kurzkettige Amylosen mit einem Polymerisationsgrad von unter 50 und werden entweder durch die enzymatische Hydrolyse wächserner Stärken oder durch die enzymatische Hydrolyse üblicher Stärken unter nachfolgender Fraktionierung erhalten.
Das neuartige Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß in den filmbildenden Gemischen in einfacher, wirtschaftlicher Weise nicht nur der Amyloseg?halt, sondern auch die Stoffqualität derart erhöht werden kann, wie dies zuvor nicht möglich war, ohne daß besondere Stärkerohstoffpflanzen gezüchtet zu werden brauchten, da Stärkehydrolysate mit Hilfe der in überreichlichem Ausmaße aus Mikroorganismen gewonnenen Enzyme in Form von Amylomais- oder anderer Stärke erzeugbar sind.
Wesentlich ist ferner, daß in den Hydrolysaten (B) üblicher Stärken Amylopektin abwesend ist, demzufolge die hauptsächlich aus kurzkettigen Amylosen bestehenden Hydrolysate niedriger viskos als Amylomaisstärke sind. Hierdurch kann die Viskosität der in der Amylosestärke (A) vorliegenden Amylomaisstärke durch die Zumischung der Stärkehydrolysate (B) herabgesetzt werden, wodurch seinerseits die Filmbildung bzw. das Filmgießen erleichtert wird.
Durch Verarbeitung der beschriebenen Amylosegemische lassen sich Filme, Folien und Überzüge gewinnen, die eine annähernd um 100% verbesserte Durchsichtigkeit als die bisherigen Amylosefilme aufweisen, wodurch der Wert der Stärkefilme auf das Doppelte erhöht wird.
Außerdem zeigen die neuartigen Filme keine Durchlässigkeit für Sauerstoff und Kohlendioxid, wodurch die Filme besser geeignet für die Anwendung als Verpackungsfolien und Überzüge für Lebensmittel sind. Gleichzeitig kann hierdurch auch ein Schutz gegen Verfärbung, Austrocknting, Zersetzung und andere Wertminderung von Nahrungsmitteln erreicht werden. Schließlich macht auch die erhöhte Ölfestigkeit die Filme bevorzugter als Überzüge und Verpackungsmaterialien z. B. für Fleisch, Käse und Butter.
Die Wasscrlöslichkeit der erfindungsgemäß erhaltenen Filme steigt mit dem Gehalt an kurzkettiger Amylose und ist somit entsprechend dem bei der jeweiligen Anwendung erwünschten Grad regelbar. Dies ist von erhöhter Bedeutung im Hinblick auf die Verdaulichkeit der Filme; d. h. Filme mit einer am meisten erwünschten Wasserlöslichkeit dienen zum Verpacken beispielsweise von Instant-Kaffee und schwarzem Tee, während für medizinische Kapseln Filme verschiedener Wasserlöslichkeit geeignet sein können.
Die Zugfestigkeit der neuartigen Filme verändert sich bis zu einem gewissen Grade ebenfalls mit dem Gehalt an kurzkettiger Amylose. Es wurde festgestellt, daß ein Zusatz von etwa 60% an kurzkettiger Amylose erforderlich ist, um Filme mit der zumindest benötigten Zugfestigkeit zu erhalten.
Der amyloscreiche Stärkeanteil (A)
Als amyloscreiche Stinke (A), in der natürliche Amylose der Hauptbeslandteil ist und die zur
erfindungsgemäßen Filmherstellung erwünscht ist, dient hauptsächlich die aus Maishybriden gewonnene Amylomaisstärke, die zur Entwicklung und zur laufenden wirtschaftlichen Gewinnung der Filme gemäß der Erfindung geführt hat. Außer Amylomaisstärke kann für das erfindungsgemäße Verfahren jegliche Art von Amylose, die von üblichen Stärken abtrennbar ist, als Bestandteil (A) verwendet werden, — beispielsweise Amylose, die aus Stärkelösungen mittels Magnesiumsulfatlösungen durch Fraktionieren unter Benutzung eines Fällungsmittels, wie Butanol, oder von hydrodynamischen Kräften abgeschieden wird. Derartige Amyiosen bestehen hauptsächlich aus natürlich langen Amyloseketten und 10 bis unter 50% Amylopektin.
Das Vermischen der kurzkettigen Amylose-Komponente (B) mit der vorgenannten langkettigen Amylose-Komponente (A) erfolgt hauptsächlich folgendermaßen:
Zunächst wird in üblicher natürlicher Stärke das Amylopektin, das durch seinen Gehalt an «-1,6-Glukosidbindungen eine verzweigte Struktur aufweist, der Einwirkung einer oc-l,6-Glukosidase, wie lsoamylase oder Pullulanase, die durch Hydrolyse der Seitenketten das Amylopektin in die linearkettige Amylose (B) überführt, unterworfen. Hierdurch erhält man aus gewöhnlichen Stärken Amylosestärke mit einem Gehalt an 20 bis 30% langkettiger und 70 bis 80% kurzkettiger Amylose, letztere hauptsächlich vom Polymerisationsgrad (P. G.) von etwa 20 bis 30, entsprechend der verzweigten Kettenlänge des Amylopektins. Das erhaltene Stärkehydrolysat (B) kann in situ angewandt werden.
Jedoch kann die langkettige Amylose und die kurzkettige Amylose nach einer der folgenden Methoden getrennt und unabhängig voneinander benutzt werden. So läßt sich die langkettige Amylose durch stufenweises Kühlen des Stärkehydrolysats (B) ausfällen oder durch Fraktionieren abtrennen und dann mit Hilfe eines Fällungsmittels, wie n-Butanol, ausfällen, während die kurzkettige Amylose gegebenenfalls aus der überstehenden Flüssigkeit gewonnen wird.
Das Zumischen der beschriebenen drei Amylose-Arten — Amylosegemisch, lang- und kurzkettiger Amylose — zur Amylomaisstärke bewirkt eine Erniedrigung der Viskosität der letzteren und ist, wie dargelegt, von großer Bedeutung für die Filmbildung. Denn eine Stärkelösung, die in bekannter Weise durch Lösen von 20% Amylomaisstärke lediglich in Alkalilösung oder durch eine Schmelzfilmbildungsmethode bereitet wird, hat in jedem Falle eine hohe Viskosität und daher Entblasungsschwierigkeiten, benötigt eine lange Verarbeitungszeit und verursacht Filmgießschwierigkeiten, wogegen die kurzkettige Amylose diese Nachteile behebt. Andererseits wirkt langkettige Amylose vor allem bei hoher Konzentration leicht rückläufig, und man erhält trübe Filme; durch Zumischen von kurzkettiger Amylose zu diesem Material kann jedoch die Rückläufigkeit im wesentlichen verhütet und eine gute Durchsichtigkeit der Filme erreicht werden. Ein 20-bis 30%iger Zusatz kurzkeltiger Amylose erleichtert die Bildung von Filmen aus Amylomaisstärke und bewirkt eine Erhöhung der Filmzugfestigkeit.
Andererseits überwiegen Nachteile, und die Filmbililiirig wird schwieriger, wenn man mehr als 50% an knr/kettiger Amylose einverleibt; die Filme verlieren an Zugfestigkeit und werden brüchig. Daher ist es zweckmäßig, daß die Zusatzmenge an kur/kettiger Amylose derjenigen an langkettiger Amylose äquivalent oder geringer ist Im Falle des Einverleibens einer kurzkettigen Amylose, die von langkettiger Amylose aus einem enzymatischen Hydrolysat üblicher Stärke abgetrennt war, ist es erwünscht, die Zusatzmenge unterhalb 40% zu halten. Für diesen Zweck wird die aus dem Hydrolysat abgetrennte langkettige Amylose zugesetzt, wobei keine bestimmten Zusatzgrenzen bestehen; jedoch hängt die Filmdurchsichtigkeit naturgemäß von der Zusatzmenge ab.
Das enzymatische Stärkehydrolysat
Als Ausgangsstoff für die Gewinnung der kurzkettigen Amyiosen dient jegliche Stärkeart, z. B. Wurzeistärken aus Süßkartoffeln, Kartoffeln und Kassawa, oder Getreide- oder Knollenstärken aus Mais, Weizen und Sago. Da Getreide- und Knollenstärken im allgemeinen schwer zu gelatinieren und zu verflüssigen sind, ist deren Verflüssigung durch Erhitzen im Temperaturbereich zwischen 130 und 1700C unter Rühren vorzuziehen. Die Verflüssigung der Wurzelstärken kann durch gleichartiges Erhitzen erfolgen oder durch Inkubieren bei 70 bis 95° C unter Anwendung des Verflüssigungsenzyms (X-Amylase bis zum Hydrolysegrad (H. G.) unterhalb 5,0. Es ist ein möglichst niedriger H. G. zu bevorzugen, zweckmäßig um 2,0 herum, da die Rückläufigkeit des Abbaus vor der einsetzenden enzymatischen Hydrolyse letztere behindert. Zwecks Verhinderung der Rückläufigkeit wild die erhaltene verflüssigte Stärkelösung schnell unter Benutzung eines Vakuumkühlers auf 50 bis 60°C gekühlt, der pH-Wert entsprechend der angewandten Enzymart eingestellt und dann das et-1,6-GIukosidase-Enzym zugegeben, und zwar 10 bis 50 Einheiten je g Stärke (E/g St.).
Im Hinblick darauf, daß insbesondere für eine industrielle Arbeitsweise ein hitzebeständiges Enzym zu bevorzugen ist, werden als Enzymlösungcn vor allem Kulturbrühen angewandt, die man aus den Kulturstämmen Lactobacillus brevis, Nocardia asteroides und Actinomyces globisporus, sämtlich zugehörig zur Aclnomycetes-Gattung, bereitet: die Anwendung erfolgt entweder in situ oder nach Reinigung durch Aussalzen m;t Ammonsulfat und Fällen mit einem organischen Lösungsmittel. Das pH-Optimum liegt bei 6,0, wogegen für Pseudomonas amyloderamosa der pH unter 5,5 liegen soll. Bei Benutzung des Pseudomonas-Enzyms fällt Amylose aus dem Stärkehydrolysat besonders leicht aus. Durch Anwendung von Enzymmischungen erfolgt die Hydrolyse vollständiger und die Amyloseausfällung leichter.
In der Tabelle 1 sind die vorzugsweise anwendbaren a-l,6-Glukosidase-Enzyme zusammengestellt. Inkubiert man mit diesen Enzymen verflüssigte Stärke bei 40 bis 55°C im Laufe von 1 bis 2 Tagen, so ist das Fortschreiten der Hydrolyse durch die schnelle Herabsetzung der Viskosität der Stärkelösungen erkennbar. Die günstigste Konzentration der verflüssigten Stärke liegt hierbei zwischen 10 und 20%. Nach Unterbrechung der Hydrolyse fällt ein Teilbetrag der gebildeten Amylose beim Kühlen aus. Nach Abschleudern dieser Fällung wird die überstehende Flüssigkeit eingedampft, erneut gefällt und die abgetrennte Amylose mit Wasser gewaschen. Die abgetrennte erste Fällung hat einen höheren P. G. als die zweite Fällung, die aus kurzkettiger Amylose mit einem durchschnittlichen P. Ci. von 20 bis 30 besteht. Die beiden Amylosefälkingen können getrennt oder zusammengemischt verwendet werden.
Tabelle I
a-l,6-Glukosidass-Stämme
Escherichia intermedia ATCC 21 073
Pseudomonas amyloderamosa ATCC 21 216
Streptomycesdiastatochromoger.es IFO 3337
Actinomyces globisporus IFO 12 208
Nocardia asteroides IFO 3384
Micromonospora melanosporea IFO 12 515
Thermonospora viridis IFO 12 207
Aerobacter aerogenes ATCC 8724
Der Filmbildungsvorgang
Zur Bereitung der filmbildenden Gemische dienen als Ausgangsstoffe: 70% Amylose enthaltende Amylomaisstärke mit 10, 20, 50 oder 60% Stärkehydrolysat vom Durchschnitts-P. G. 35. Getrennt davon wurden vermischt: Amylomaisstärke mit 10, 20, 40 oder 60% kurzkettiger Amylose vom P. G. 25.
Von den bekannten Filmbildungsmethoden sei die Alkalilösungsmethode näher beschrieben. Die Gemischproben obiger Zusammensetzung wurden in 1 bis 2 N-Natronlauge zu einer 25%igen Amylosekonzentration vollständig gelöst Die filtrierten und entgasten Lösungen goß man auf Glasplatten zu einer Dicke von 0,4 mm und koagulierte dann durch Eintauchen in ein Schwefelsäurebad, worauf die gebildeten Filme von den Glasplatten abgestreift, in ein Glyzerinbad eingetaucht und schließlich getrocknet wurden. Die bei einer relativen Feuchtigkeit von 60% und 25°C zum Ausgleich gebrachten Filme unterwarf man Vergleichsprüfungen, deren Ergebnisse die Tabelle II zeigt.
Tabelle II Probe 2 3 4 5
Filmvergleich 1 10 20 50 60
Eigenschaften 0
hoch mäßig mäßig niedrig
Gehalt an kurzkettiger hoch (mäßig) (gut) (mäßig) (schwach)
Amylose (%) (mäßig) 75 87 90 92
Viskosität 55
(Filmbildungsvermögen)
Prozentuale Lichtdurch 595 581 560 280
lässigkeit (Wellenlänge 588 17 15 13 12
in πιμπι) 16 0 0 0 0
Zugfestigkeit (kg/cm2) 0 mäßig mäßig ziemlich schnell
Dehnung(%) langsam schnell
Durchlässigkeit für O2
Löslichkeit in Heißwasser
Aus der Tabelle ist zu eisenen, daß eine Lösung von Stärke unter Anwendung lediglich von Amylomais in 25%iger Konzentration äußerst schwer zu verarbeiten ist, da die Lösung zu hochviskos ist; daher wurde die Konzentration auf 20% eingestellt. Die übrigen Proben konnten in einer 25%igen Konzentration leicht verarbeitet werden. Während anfangs mit Erhöhung des Gehalts an kurzkettiger Amylose die Zugfestigkeit der trockenen Filme bisweilen ansteigt, ist sie bei 20% kurzkettiger Amylose so gut wie gleich dem Anfangsgemisch; bei über 50% dagegen sinkt sie rasch ab. Der Dehnungsgrad sinkt mit steigendem Amylosegehalt; mit über 50% kurzkettiger Amylose erhöht sich die Brüchigkeit der Filme, wodurch deren Wert verlorengeht. Eine Sauerstoffdurchlässigkeit tritt, genauso wie im Fall von Amylomaisfümen, nicht auf. Analog den Filmen, die unter Zusatz von 50% kui zkettiger Amylose vom P. G. 35 hergestellt wurden, sind auch Filme, die man unter Zusatz von 40% kurzkettiger Amylose vom P. G. 30 bereitete. Das Licht wird vollständig durch beide Filmarten durchgelassen; die Lichtdurchlässigkeit ist doppelt so hoch wie diejenige von Filmen, die ausschließlich aus Amylomaisstärke bereitet werden. Zusammenfassend ist festzustellen, daß die erfindungsgemäß hergestellten Filme in jeder Hinsicht vorteilhaftere Eigenschaften aufweisen, welche den praktischen Anforderungen entsprechen.
Gewinnung kurzkettiger Amylose (I)
aus üblichen Stärken
Eine 30%ige Maisstärke-Aufschlämmung wird auf pH 5,0 eingestellt, in einer kontinuierlich arbeitenden Verflüssigungsvorrichtung durch 10 min langes Erhitzen bei 170°C bis zum H.G. 1,0 verflüssigt und durch Überführen in einen Vakuumkühler schnell auf 6O0C abgekühlt. Nach Einstellen der viskosen Lösung auf pH 5,0 gibt man 20 E/g St. einer Kulturbrühe von Pseudomonas amyloderamosa zu und inkubiert 40 h bei 50, wobei die Viskosität der Lösung schnell absinkt. Danach wird im Laufe von 15 h langsam bis auf 5°C gekühlt. Man schleudert die entstandene Fällung ab, dampft die überstehende Flüssigkeit bis auf 15% und kühlt diese wie zuvor, trennt die ausfallende Amylose ab und wäscht sie mit Wasser. Die erhaltene kurzkettige Amylose (I) hat einen durchschnittlichen P. G. von 37 und einen gewissen Anteil an langkettiger Amylose, jedoch fast kein Amylopektin. Das angewandte Pseudomonas-Enzym hatte eine leicht fällbare und die weitere Verarbeitung erleichternde Amylose geschaf-
Gewiinnung kurzkettiffcr Amylose (II)
aus wächserner Stärke
Eine auf pH 6,0 eingcsteüu· und mit 0,2% (auf Trockenstärke bT ::hnet) Verflüssigungsenzym ver-
se»zie Aufschlämmung wächserner Stärke wird unter Einleiten von Frischdampf bei 900C verflüssigt, wobei man das Dextrose-Äquivalent (D. E.) möglichst niedrig hält. Dann wird das Enzym durch Erhitzen inaktiviert, mit besonderer Sorgfalt schnell bis auf 55° C gekühlt und das p:' auf 3,5 eingestellt. Hierauf inkubiert man nach Zusatz von 10 E/g St. eines durch Kultivieren der Stämme Pseudomonas amyloderamosa und Nocardia asteroides erhaltenen Enzymgemisches 40 h bei 50" C, inaktiviert und kühlt stufenweise in 20 h bis auf 5°C. Die abgeschleuderte Fällung wird mit wenig Wasser gewaschen und mit Warmluft getrocknet. Das mit 20% Feuchtigkeit erhaltene weiße Pulver der Amylose (II) hat einen P. G. von 27 und fast keine Seitenketten.
Gewinnung kurzkettiger Amylose (III)
aus Kartoffelstärke
Eine 10%ige Kartoffelstärke-Suspension wird durch Erhitzen in einem mit einem Mehrblattrührer versehenen, kontinuierlich arbeitenden Erhitzer verflüssigt, dann schnell auf 50° C abgekühlt und unter Zusatz von 20 E/g St. Enzym vom Aerobacter aerogenes bei 50° C und pH 6,0 40 h inkubiert, hierauf durch Erhitzen inaktiviert und stufenweise gekühlt. Den über Nacht ausgefallenen Niederschlag schleudert man ab, wäscht mit Wasser und trocknet bis zum Feuchtigkeitsgehalt von 20%. Die erhaltene Amylose (III) hat im Durchschnitt einen P. G. von 28 und kaum Seitenketten.
Beispiel 1
Filmherstellung aus Amylose (I)
enthaltender Amylomaisstärke
Zur Filmherstellung wird (a) einerseits 70% Amylose enthaltende Amylomaisstärke, (b) andererseits ein aus 90% dieser Amylomaisstärke und 10% kurzkettiger Amylose (I) bestehendes Gemisch benutzt Diese Ausgangsstoffe löst man in alkalischer Lösung, enthaltend 6 g NaOH, 0,1 g Na-Sulfit, 6 g Glyzerin und 68,9 ecm Wasser, filtriert die 2O°/oigen Lösungen bei 300C, läßt sie über Nacht stehen, entgast sie und gießt sie auf Glasplatten in einer Dicke von 0,4 mm aus. Die Filme werden in einem Fällungsbad, enthaltend 21% Na2SO4, 13% H2SO4 und 66% Wasser, in 10 min koaguliert, dann 20 min mit fließendem Wasser gewaschen, in eine 13%ige Glyzerinlösung eingetaucht und bei 30°C getrocknet
Die Ergebnisse zeigen, daß die Lösungen aus (a) eine höhere Viskosität aufweisen sowie die Entgasung und die Filmbildung von beträchtlichen Trübungen begleitet sind. Dagegen haben die Lösungen aus (b) niedrigere Viskositäten, demzufolge die Filmbildung ähnlich auch aus 25%iger Lösung möglich ist Vergleichsprüfungen zeigen, daß die Durchsichtigkeit der Filme (a) schlechter und opak ist, wogegen diejenige der Filme (b) nahezu 100% erreichen, mit etwas verbesserter Helligkeit und Biegsamkeit Die Filme (a) werden beim Tauchen in warmes Wasser trübe, während die Filme (b) selbst beim Auflösen ihre Durchsichtigkeit beibehalten.
Beispiel 2
Herstellung von Amylomais-Filmen mit höherem
Gehalt an Amylose (I)
Gemäß Beispiel 1 werden Filme aus 25%igen Lösungen von Amylomaisstärke, enthaltend 20, 50 und 60% Amylose (I). geformt, bei relativer Feuchtigkeit vor 60% und 30'C getrocknet und die Ergebnisse im1 denjenigen der Tabelle ii > erglichen. Es ergab sich, dat mit Zunahme an Amylose (I) die Viskosität der alkalischen Amyloselösung abnimmt und das Filmbildungs vermögen sich verbessert. Kein wesentlichei Helligkeitsunterschied war fesizurtellen bei Erhöhung des Amylose(i)-Geha!ts auf über 50%. Beträgt diesei jedocti über 60%, so wird die Fümformbarkeit geringer
'(> die Zugfestigkeit niedriger, die Brüchigkeit dageger stärker; die Filme verlieren somit die für Handelsfilme erforderlichen Eigenschaften. Die Wasserlöslichkeil steigt mit Erhöhung des Amylose(I)-Gehalts, jedoch behalten diese Filme ihren Filmzustand sogar in warmem Wasser und lösen sich nur allmählich auf.
Beispiel 3
Herstellung von Amylose (II) enthaltenden Filmen
Man löst gemäß Beispiel 1 Proben, die Amylomaisstärke und 10, 20,40 und 60% Amylose (II) vom P. G. 27 enthalten, in den alkalischen Lösungen mit 25%iget Konzentration auf, koaguliert mit Schwefelsäure und vergleicht die Filme nach dem Trocknen. Der Lösungsvorgang und die Filmbildung erfolgt mit gleichen Ergebnissen wie im Falle der Amylose(I)-Verwendung. Mit Erhöhung des Amylose(II)-Zusatze5 nimmt die Viskosität zu. Der Zusatz von Amylose (II] erleichtert zwar die Filmbildung, jedoch hat man bei Zusätzen von über 50% Schwierigkeiten bei der Filmformung. Die Zugfestigkeit und Biegsamkeit dei Filme nehmen schnell ab, die Brüchigkeit dagegen zu wenn der Zusatz höher als 40% ist. Diese Eigenschafter entsprechen ungefähr denjenigen der Filme mit 50% Amylose (I). Die Sauerstoffdurchlässigkeit der Filme isi fast gleich Null. Die Wasserlöslichkeit nimmt bei Erhöhung des Amylosezusatzes leicht zu, jedoch isi auch eine Neigung zur Erhöhung des Feuchtigkeitsbindevermögens zu beobachten.
Beispiel 4
Filmbildung mit Mischungen handelsüblicher
Amylose und kurzkettiger Amylose (III)
Aus Gemischen, die 90% Amylose enthaltende handelsübliche Amylose und 10, 20, 50 und 60°/c kurzkettige Amylose (III) enthalten, werden gemäC
so Beispiel 1 Filme geformt Der Vergleich der Handhabungen, Filmbildung und physikalischen Eigenschafter zeigt daß kein wesentlicher Unterschied zwischer diesen Filmen und den aus Gemischen von Amylomaisstärke und Amylose (I) bereiteten besteht
Beispiel 5
Filmbildung aus Amylomaisstärke und
langkettiger Amylose
Zu 100 Gew.-Teilen Amylomaisstärke wird die bei der Gewinnung kurzkettiger Amylose (I) aus üblichen Stärken erhaltene anfängliche Fällung von langkettiger Amylose zugegeben und aus dem Gemisch gemäß Beispiel 4 Filme geformt Diese weisen eine hohe Helligkeit und eine zufriedenstellende Durchsichtigkeit auf.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung hochtransparenter Amylosefilme aus Amylosestärken, dadurch gekennzeichnet, daß man zur in bekannter Weise erfolgenden Filmformuig Gemische verwendet, die ϊ aus
DE2103620A 1970-01-26 1971-01-26 Verfahren zur Herstellung hochtransparenter Amylosefilme Expired DE2103620C3 (de)

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