DE2130913A1 - Verfahren zur herstellung von traegergebundenem protein - Google Patents

Verfahren zur herstellung von traegergebundenem protein

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cyclocarbonate
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proteins
protein
cyclothionocarbonate
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Sidney Alan Prof Barker
John Frederick Dr Kennedy
Alan Rosevear
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Roche Diagnostics GmbH
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Boehringer Mannheim GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N11/00Carrier-bound or immobilised enzymes; Carrier-bound or immobilised microbial cells; Preparation thereof
    • C12N11/02Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier
    • C12N11/08Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier the carrier being a synthetic polymer
    • C12N11/082Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier the carrier being a synthetic polymer obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von trägergebundenem Protein Die Er£inung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines trägergebundenen Proteins, insbesondere eines an einen wasserunlöslichen Träger gebundenen Enzyms.
  • Das Interesse an trägergebundenen Proteinen, insbesondere an trägergebundenen enzymatisch aktiven Proteinen, nimmt n vielen Zweigen der Technik laufend zu. Es sind auch schon mehrere Verfahren zur kovalenten Verlcnüpfung von Proteinen mit Trägersubstanzen bekannt. Viele dieser Verfahren haben den Nachteil, daß sie recht aufwendig sind und die Fixierung des Proteins mit einem erheblichen Verlust an Aktivität verbunden ist. Auch sind vielfach die Ausbeuten recht gering. Ferner sind bisher keine Verfahren bekannt, we].che sich allgemein zur Bindung aller Arten von Proteinen eignen. Die Erfahrung hat vielmehr gezeigt, daß mit den verschiedenen Verfahren zumeist nur bestimmte aktive Proteine onne Aktivitätsverlust gebunden werden können, wobei zumeist nur der Versuch Aufschluß dariiber gibt, ob sich ein bestimmtes Protein für cin bestimmtes Verfahren eignet. Die meistern enzymatisch aktiven Proteine konnten bisher überhaupt noch nicht; an unlösliche Träger ohne Verlust der Aktivität gebunden werden.
  • Aufgabe der rfindung ist daher die Schaffung eines besonders einfachen Verfahrens zur Bindung von Preteinen an Träger, welches einfach und schonend durchführbar ist, so daß die Aktivität der Proteine nicht ode nicht wesentlich verschlechtert wird und gleichzeitig gute Ausbeuten erzielt werden.
  • Nunmehr wurde gefunden, und hierauf basiert die Erfindung, daß 7- bis 10-gliedrige cyclische Garbonate bzw. Thionocarbonate mit Aminen in polarer Lösung, insbesondere wässriger Lösung, rasch und vollständig bei Normaltemperatur unter Ringöffnung und Bindung des Amines reagieren, wobei als Amine auch Proteine, insbesondere enzymatisch aktive Proteine, verwendet werden können.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines trägergebundenen Proteins besteht daher darin, dass das Protein in wässriger Lösung mit einer Verbindung umgesetzt wird, welchs wenigstens eine Cyclocarbonat- oder Cyclothionocarbonat-Gruppe mit 7- bis 10-gliedri.gem Ping enthält.
  • Es scheint, daß 7- bis 10-gliedrige Cyclocarbonatringe eine besonders ausgewogene Reaktivität gegenüber Amingruppen besitzen, die es ermöglicht, durch einfaches Zusammenbringen der umzusetzenden Verbindungen in wässriger lösung in guter Ausbeute die angestrebte Verknüpfung zwischen der amingruppenhaltigen Verbindung, also dem Protein, und der Trägerverbindung herzustellen Optimale Eigenschsften wurden dabei beim gliedrigen Cyclocarbonatring festgestellt, insbesondere wenn die außer der Carbonatgruppe vorhandene Ringglieder aus Kohlenstoffatomen bestehen. Der Ring kann jedoch auch ein oder mehrere Heteroatome, insbesondere Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefelatome, als Ringglieder enthalten.
  • Die zur Umsetzung mit dem Protein verwendete cyclocarbenatgruppenhaltige Verbindug kann ein oder mehrere Cyclocarbonstgruppen der ober angegebene Ringgröße enthalten. Bevorzugt werden solche Verbindungen, welche mehrere Cyclocarbonatringe enthalton.
  • Besondere gute Ergebnisse wurden beim erfinduugsgemäßen Verfah ren mit cyclocarbenstgruppeuhaltigen Verbindungen erhalten, welche durch Umsetzung einem Polyols mit 4 bis 7 Kohlenstoffstemen, die gegebenenfalls teilweise durch Sauerstoff-, Sticksteff- oder Schwefelatome ersetzt sein können, zwischen je zwei OH-Gruppen mit einem Halogenameisensäure-niedrig-Alkylester in einem organischen Lösungsmittel erhalten wurden. Ein besonders bevorzugter Polyol ist hierbei Polyallylalkohol.
  • Als organisches Lösungsmittel wird vorzugsweise ein Gemisch von Dimethylsulfoxid und Diexan, welches gegebenenfalls ein Alkylamin wie Triäthylamin enthält, verwendet. Anstelle des Nalogemameisensäurecsters kann auch Phosgen verwendet werden.
  • Die niedri.g-Alkylgruppe des Halogenameisensäureesters ka .at 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten. Bevorzugt wird der Chlorameisensaureatllylestex eingesetzt.
  • Als Trägersubstanzen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden vorzugsweise solche cyclocarbonatringhaltigen Verhindungen ver@endet, die noch wasserlöslich sind, andererseits aber von Dialysenmembranen zurückgehalten werden. Diese Forderung wird beispielsweise im Falle der Verwendung eines Polyallylalkohols als Ausgangsmaterial für den Träger von Polyallylalkoholen mit einem Molekulargewicht zwischen 2 000 und 15 000 gut erfüllt. Bei der Herstellung des acyclischen Garbonats erden diese Verbindungen unlöslich und fallen aus. Die Verwendung von Polyolen der angegebenen Eigenschsften ermöglicht daher eine leichte Aufarbeitung und TRennung und wird deshalb bevorzugt.
  • Wie bereits erwähnt, können außer den wasserlöslichen Polyolen als Ausgangsprodukte auch wasserunlösliche Polyole verwendet werden Hierunter fallen sowohl besonders hochmolekulare Polyole als auch vernetzte Polyole. letztere lassen sich gewinnen durch Zusatz von mehrfach ungesättigten Verbindungen bei der Polymerisation des Ausgangsmaterials oder durch nachträgliche Vernetzung in üblicher Weise, beispielsweise unter Verwendung von organisehen Peroxiden.
  • Anstelle der Carbonate können für das erfindungsgemäße Verfah ren auch die entsprechenden Thienocarbenate verweudet werden, deren @caktivität praktisch gleich der der Cyclocarbonate ist.
  • Bei de@ Cyclothionocarbonaten ist die CO-Gruppe des Carbonats durch eine CS-Cruppe ersetzt. Die Herstellung der Thio@ocarbo@ete kann durch Umsetzung eines Polyols mit Schwefelkohlenstof@ i@ alkalischem Medlum erfolg@@.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig bei pH-Werte@ u@ den Neutralpunkt, also zwischen etwa 5 und 9, durchgef@@rt, d@ in diesem Bereich die besten Ausbeuten erzielt werden. Es ist jedoch auch möglich, außerhalb dieses Bereiches die Kupplung durchzuführen. Hierbei besteht jed@ch die Gefahr einer Ringspaltung durch das Medium in Konkurrenz zur Ringspaltung durch die Aminogruppen des Proteins, so daß die Ausbeute, bezogen auf die vorhandene@ Carbonat-bzw. Thionocarbonatringe, b@rabgesetzt wird. Zufriedenstellende Kupplungeu wurden jedoch auch noch bei pH-Werten bis hera@ zu 3 und nach oben bis 10 durchgeführt.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine weitere Methode zur Bindung von Proteinen, insbesondere aktiven Proteinen geschaffen, welche äußerst einfach in wässrigem Medium ohne Hilfsreagentien durchführbar ist und die unter größtmöglicher Schonung der Proteine abläuft. Die Kupplung kann ohne weiteres bei pH-Werten durchgeführt werden, die für das jeweils eingesetzte aktive Protein am günstigsten ist, a.h. beim pH-Wert- der optima len Stabilität und Aktivität. Da die Umsetzung boi Normaltemperatur abläuft und eine Erwärmung, die bei aktiven Proteinen vielfach zu Aktivitätsverlust führt, @icht erforderlich ist, sind auch in dieser Hinsicht besonders schonende Bedingungen gegeben.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter.
  • Beispiel 1 A. Herstellung von Polyallylalkohol 60 ml Äthylac@ylat wurden in 600 ml trockenem 1,4-Dioxan gelöst.
  • Daun wurden 0,3 g Azoisobutyronitril zugesetzt und die Lösung 50 Stunden bei 60° gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vahuum abgezogen, wobei als Rückstand 24 g eines viskosen Sirups aus Poly-(äthylacrylat) erhalten wurden.
  • Der Rückstand wurde in 500 ml Tetrahydrofuran gelöst und mit cincr Aufschlämmung von 10 zu g Lithiumaluminiumhydrid in 200 ml Tetrahydrofuran langsam unter Rühren versetzt. Nach 40 Stunden bei Raumtemperatur wurde die Mischung weitere 4 Stunden zum Rückfiuß erhitzt. Anschließend wurde 1 1 Wasser vorsichtig zur Zerstörung der Aluminiumkomplexe zugesetzt, die Mischung gerührt und suspendiertes Aluminiumhydrexid abfiltriert und mit Wasser gewaschen (250 ml). Filtrat und Waschwasser wurden vereinigt und aul etwa 200 ml eingeengt. Dann wurde der pH-Wert mit 2 n Salzsäure auf 5,0 eingestellt und die Lösung gegen fließendes Wasser dialysiert und anschließend gefriergetrocknet.
  • Man erhielt so 6,4 g (50 %) Poly-(allylalkohol).
  • Analyse: ber.: a 62,0 H 10,4 % gef.: C 61,8 H 10,6 %.
  • B. Poly-(allylcarbonat) 2 g des obigen Polyallylalkohols wurden in 20 ml trockenem Dimethylsulfoxid, 3 ml trockenem Dioxan und 16 ml Triäthylamin gelöst. Die erhaltene Lösung wurde auf einem Eisbad gerührt und innerhalb einer Stunde wurden 25 ml Chlorameisensäureäthylester zugetropft. Die Temperatur wurde dabei unter 200 gehalten.
  • Hierbei trat ein reichlicher Niederschlag auf. Um die Fällung zu vervollständigen, wurden 20 ml trockenes 1,4-Dioxan zugesetzt.
  • Der Niederschlag wurde abgesaugt, mit trockenem 1,4-Dioxan und daun mit Äther gewaschen und gegen fließendes Wasser dialysiert, um Triäthylaminhydrochlorid zu entfernen. Der Rückstand wurde gefriergetrocknet, wobei 1,9 g Poly-(allylcarbonat) erhalten wurden.
  • Die Verbindung wies starke Absorptionsbanden dei 1 810 und 1 750 cm auf. -Die Absorption bei 1 610 cm 1 konnte den Cyclocarbonatgruppen zugeordnet werden, während die Absorption bei 1 750 cm-1 auf acyclische Carbonatgruppen zurückzuführen war.
  • C. Kupplung von ß-D-Glucosidase 200 mg des wie oben beschrieben hergestellten Polyallylcarbonats wurden mit 5 ml einer 0,1 M Natriumphosphatpufferlösung pH 7,6 gerührt. Ene Lösung von ß-D-Glucosidase (18,5 U/mg Protein; 5 mg) i.n 5 ml Wasser wurde zugesetzt und die Aufschlämmung 3 1/2 Stunden bei 40 in einem verschlossenen Reagensglas gerIhrt. ach Abzentrifugieren wurde der Niederschlag fünf Waschcyclen mit M-Saccharose in M-Natrumchlorid (15 ml) und 0,005 M Natriumacetatpuffer pH 5,0 (15 ml) unterzogen. Dann wurde der Feststoff zwischen Filterpapieren getrocknet und in einem Vakuumsexsikkator getrocknet.
  • Das Produkt enthielt 14,6µg Protein/mg Polymer. Die speziiische Aktivität des gebundenen Proteins betrug 6,0 U/mg, d.h. 31 % der Ausgangs aktivität.
  • Beispiel 2 Bindug von Glucamylase 200 mg Poly-(allylcarbonat) wurden in 5 ml 0,1 M Natriumphosphatpuffer pH 7,6 aufgeschlämmt und mit 5 ml einer Glucamylaselösung (1 mg/ml; 330 U/mg) versetzt. Die Aufschlämmung wurde 22 Stunden bei 40 in einem geschlossenen Glas gerührt. Dann wurde der Feststoff abzentrifugiert und wie in Beispiel 1 beschrieben, gewaschen und getrocknet.
  • Die A@tivität des erhaltenen gebundenen Enzyms betrug 6 U/mg Protein. Die Aktivität pro mg Polymer betrug 2,44 U.

Claims (5)

P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zur herstellung eines trägergebundenen Proteins, dadurch gekennzeichnet, daß das Protein in wässriger Lösung mit einer Verbindung umgesetzt wird, welche wenigstens eine Cyclocarbonat- oder Cyclothionocarbonatgruppe mit 7-bis 10-gliedri.-gem Ring enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine cyclocarbonatgruppenhaltige Verbindung verwendet wird, welche durch Umsetzung eines Polyols mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen æwischen je zwei OH-Gruppen mit einem Halogenameisensäure-niedrig-Alkylester oder mit Phosgen in einem organischen Lösungsmittel erhalten wurde.
3, Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyol ein Polyallylalkohol verwendet wurde.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als cyclocarbönatgruppenhaltige Verbindung ein Polyallylcarbonat mit einem Molekulargewicht zwischen etwa 2 000 und 15 000 verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit dem Protein bei einem pH-Wert zwischen 3 und 10, vorzugsweise zwischen 4 und 9, durchgeführt wird.
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