DE2129777A1 - Neue Rebella-Lebendvaccine und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Neue Rebella-Lebendvaccine und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE2129777A1 DE19712129777 DE2129777A DE2129777A1 DE 2129777 A1 DE2129777 A1 DE 2129777A1 DE 19712129777 DE19712129777 DE 19712129777 DE 2129777 A DE2129777 A DE 2129777A DE 2129777 A1 DE2129777 A1 DE 2129777A1
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Description

  • Neue Rubelle-Lebendvneine und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft eine stark abgeschwächte Rubella-Lebendvaccine, die nicht nur neu und wirksam, sondern auch weiter abgeschwächt ist, d.ho weit weniger Nebenwirkungen hat als die bisher bekannten Vaccinen.
  • Die Rötelnkrankheit ist eine. durch Infektion mit dem Rubelle-Virue hervorgerutene masernartige Infektionskrankheit, die durch leichtes Fieber, Rautausschlag und Schwellungen der Symphknoten gekennzeichnet ist, die nach einer Inkubationszeit von einigen Wochen auftreten.
  • Bei Säuglingen und Kindern ergeben sich keine ernsten Symptome, jedoch ist die Krankheit bei Erwachsenen bedenklicher, weil sie von Arthritis, Arthralgie o.dgl.
  • begleitet ist. Insbesondere bei Rötelnerkrankung von Schwangeren im Frühstadium der Schwangerschaft gelangt die Infektion über die Placenta zum Fetus, wobei Kinder mit dem kongsnitalen Rubellasyndrom, z.B. Katarakten, kongenitalen Herzstörungen und hocbgradiger Schwerhörigkeit, geboren werden0 Ferner ist festgestellt worden, daß die Rötelnkrankheit periodisch in größerem Umfange auftritt. Dahar ist die Entwicklung einer wirksamen Bekampfungsmafnahme der Röteln bei den Ärzten sehr erwünscht, Es ist natürlich erwünscht, die Rötelnkrankheit mit allen Mitteln zu bekämpfen, Die Möalichkeit einer Rubella-Impfung wurde nach der Entdeckung des Rubella-Virus von Weller und Mitarbeitern und Parkman und Mitarbeitern im Jahre 1962 eingehend untersucht0 Als Ergebnis gelang es bisher, den Rubella-Virussin Gewebekulturen von Säugetier- oder Geflügelembryonen zu vermehren. Ferner wurde gezeigt, daß das Rubella-Virus durch eine Reihe von Passagen in der Kultur bis zu einem solchen virulenzgrad abgeschwächt werden kann, daß es möglich ist, Menschen mit einer abgeschwächten tebendvaccine zu impfen und die Geimpften ohne ernste Nebenwirkungen immun zu machen Es wurde klinisch nachgewiesen, daß durch Impfung von Säulingen und Kindern mit einer abgeschwächten Rubella-Lebendvaccine die entsprechende Antikörper-Reaktion ausgelöst werden kann, ohne daß nachteilige klinische Reaktionen auftreten, und daß ferner Personen, in denen der Antikörper erzeugt worden ist, gegen den Befall mit Röteln geschützt werden können. Das Rubella-Virus wird gelegentlich aus dem Hals der Geimpften in Laboratorien gewonnen, jedoch ist die Kontaktinfektion bekanntlich nie bei in der Nähe befindlichen gefährdeten Kindern und Erwachsenen festgestellt worden, da die Kontakte nie zu einem klinischen Befall mit Masern und serologischem Nachweis einer Rubella-Virusinfektion geführt haben, Andererseits sind jedoch bei Impfung von Erwachsenen, insbesondere Schwangeren, mit den bisher bekannten abgeschwächten Rubellavirus-Lebendvaccinen die Reaktionen von denen bei Säuglingen und Kindern verschieden, und häufig werden die für RLbella typischen Symptome wie Fieber, Unwohlsein, Hautausschlag, Arthritis, Arthralgie u.dgl. beobachtet.
  • Die Impfung von gefährdeten Erwachsenen mit dem abgeschwächten Rubella-Virus-Lebendvaccinen ist somit zimmer noch ein schwieriges Problem.
  • Ferner ist es unbekannt, ob die bekannte Vaccine völlig ungefährlich in Bezug auf die Mißbildungsentstehung oder fötale Toxizität für das Kind ist, wenn Schwangere damit geimpft werden.
  • Bei Vergleichsuntersuchungen über das biologische Verhalten vieler Rubella-Virusstämme mit unterschiedlicher Geschichte bezüglich der Züchtung über eine Reihe von Passagen, wobei eine Stämme von den Erfindern selbst und andere von anderen Forschern in der Welt isoliert wurden, wurde festgestellt, daß gewisse kongenitale Anomalitäten ähnlich dem beim Menschen beobachteten kongenitalen Rubellasyndrom bei den Nachkommen auftreten, wenn Rehe im Frühstadium ihrer Trächtigkeit mit einem Rubella-Virus geimpft werden.
  • Von den Erfindern wurde ferner festgestellt, daß von den getesteten Rubella-Viren das Rubella-Virus Stamm To-336, einer der Stämme, die von einem der Erfinder isoliert wurden, im wesentlichen keine fötale Toxizität nicht nur bei Kaninchen, sondern auch bei Mäusen und Ratten zeigt (siehe die nachstehenden Versuche 1 und 2)o Durch Abschwächung dieses Stammes gelang der Anmelderin schließlich die Herstellung einer stark abgeschwächten Rubella-Virus-Vaccine, die nicht zu den oben genannten unerwünschten Nebenwirkungen bei Erwachsenen führt.
  • Hauptgegenstand der Erfindung ist demgemäß eine stark abgeschwächte Rubella-Virus-Lebendvaccine, die nicht nur neu und wirksam ist, sondern auch nach der Impfung nicht zu den für Rubella typischen Symptomen und der Mißbildungsentstehung oder der fötaleu Toxiität führt, die beide nur schwierig bei den bisher bekannten Rubella-Virus-Vaccinen auszuschalten waren, Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser neuen und wirksamen, stark abgeschwächten Rubella-Virus-Lebundvaceine in einem einfachen Verfahren mit wirt-@chaftlich vertretbaren Kosten.
  • Die Erfindung ist ferner auf eine wirksame und sichere immunologische Methode zur Verhinderung von Rubella-Virus-Infektionen bei Erwachsenen, insbesondere bei Schwangeren, ohne Mißbildungsentstehung der fötale Toxizität und nachteilie Reaktionen gerichtet.
  • Die Aufgaben, die die Erfindung sich stellt, werden gelöst, indem der Rubella-Virusstamm To-336, der in an sich bekannter Weise durch wenigstens zehn Passagen weitergezüchtet worden ist, durch weitere Züchtungspassagen in einer aus Warmblütern hergestellten Gewebekultur bei einer Temperatur von etwa 28 bis 360C geführt wird, bis er genügend abgeschwächt ist0 Der Rubella-Virusstamm To-336 wurde von einem der Erfinder aus einem Halsabstrich eines Mädchens, das von Masern befallen war, in Japan isoliert, Seine Subkultur wurde bei der American Type Culture Collection, Maryland, U.S.A., unter der Zugangsnummer ATCC-VR-553 hinterlegt0 Beispielsweise wird der Stamm To-536 in eine Gewebekultur geimpft, die geeignete Primärzellen eines Warmbliiters enthält, und stationär oder unter Drehung bei einer Temperatur zwischen etwa 28 und 36 C (gewöhnlich etwa 29 bis 32°C) etwa 5 bis 10 Tage (Gewöhalich etwa 1 Woche) bebrütet, worauf das vermehrte Virus in eine frische Gewebekultur, die die oben genannten Primärzellen enthält, zur anschließenden Züchtungspassage übertragen wird. Wenn diese Passage fortlar fend wiederholt wird, verläuft die Abschwächung schnell.
  • Für die Gewebekultur werden zweckmäßig Gewebe oder Zellen von Warmblütern, d.h. Säugetieren und Gefliigel, verwendet, z.B. primäre Nierenzellen von verschiedenen Tieren (zOBO Affen, Rinder, Schweine, Kaninchen und Runde), Embryozellen verschiedener Vögel (z.B. Hühner oder Enten). u. dgl.
  • Für die Durchführung der Reihenpassagen bei der Züchtung können ferner Kulturen von menschlichen fötalen diploiden Zellen verwendet werden Es ist auch möglich, den Stamm To-336 in die Mnnionhöhle von Bruteiern (z0B. Hühner- oder Enteneiern nach 7- oder 8-tägiger Bebrütung) zu impfen und etwa~7 bis 10 Tage bei einer Temperatur von etwa 30 bis 3600 zu bebrüten. Das geimpfte Amnion wird dann aseptisch entfernt und in einem geeigneten Medium, z.B. ausgewogener Hanks- Salzlösung (der nachstehend angegebenen Zusammensetzung) o.dgl. verreiben, um eine etwa 1obige Suspension herzustellen, worauf der Überstand durch Zentrifugieren abgetrennt wird. Die überstehende Flüssigkeit enthält das vermehrte Virus und kann anschließend in einer Reihe von Passagen in der oben beschriebenen Weise weitergezüchtet werden, wobei eine schnelle Abschwächung erfolgt, Für die neue Züchtungspassage mit einer Gewebekultur oder einem Brutei wird die Kulturflüssigkeit der vorhergehenden Passage gewöhnlich auf etwa das 10-fache Volumen verdünnt, und die verdünnte Flüssigkeit wird als Impfvirus oder Inocolum verwendet, Gegebenenfalls kann jedoch gelegentlich eine unverdünnte Kulturflüssigkeit verwendet oder die soPO Grenzverdünnungsmethode angewandt werden. Auf die Passage oder Passagen in der Amnionhöhle kann eine Passage oder können mehrere Passagen mit einer Gewebekultur folgen, die die Primärzellen eines Warmblüters oder menschliche diploide Zellen enthält, und umgekehrt.
  • Dem Kulturmedium, in dem die Züchtung über eine Reihe von Passagen durchgeführt wird, kann man ein oder mehrere Antibiotika wie Streptomycin, Dihydrostreptomycin, Neomycin oder Penicilline zusetzen, so daß eine Vermehrung von durch zufällige Verunreinigung vorhandenen Fremdmikroorganismen in der Kultur verhindert wird0 In dieser Weise wird der Rubella-Virusstamm To-336 wiederholt in einer Reihe von Passagen weitergezüchtet, bis durch Versuchsimpfung von seronegativen Personen, die für das Rubella-Virus empfänglich sind, die Bestätigung erhalten worden ist, daß das Virus gßenügend abgeschwächt ist.
  • Der in dieser Weise abreschwächte Stamm To-336 wird als Impfvirus für die Herstellung der stark abgeschwächten Rubella Virus-Lebendvaccine gemäß der Erfindung verwendet.
  • Das Impfvirus wird in ein Kultursystem geimpft, das aus deti Systemen ausgewählt ist, die oben als geeignet für die Abschächunspassagen beschrieben wurden0 Es ist möglich, das gleiche System oder die gleichen Systeme, die für die Abschwächung des Impfvirus verwendet wurden, oder andere Systeme zu verwenden. Bei Verwendung einer Gewebekultur für die Herstellung der Vaccine wird empfohlen, die Vermehrung des Virus in einem kulturmedium vorzunehmen, das keine Substanzen enthält, die als Antigen wirksam sein können, wenn Menschen mit der hergestellten Vaccine geimpft werden.
  • Aus dem hierbei erhaltenen Kulturmedium werden Reststoffe wie Zellen, Zellbestandteile o.dgl. beispielsweise durch Filtration oder Zentrifugieren entfernt. Das Filtrat oder der Überstand kann als solcher oder nach Verdünnung mit einem geeigneten Verd2nnungsmittel, z.B. physiologischer Kochsalziosung oder destilliertem Wasser, je nach dem Virustiter als Produkt der Erfindung verwendet werden Die auf diese Weise hergestellte stark abgeschwächte Rubella-Virus-1>ebendvaccine ist gebrauchsfertig, kann jedoch in eingefrorener Form mit oder ohne Zusatz eines oder mehrerer stabilisierender Mittel wie Saccharose, Lactose, Glutamate und Phosphate konserviert werden. Sie kann auch mit oder ohne Zusatz eines oder mehrerer stabilisierender Mittel wie menschlichem Serumalbumin, Gelatine u.dlg. für die Lagerung gefriergetrocknet -werden. Das gefriergetrocknete Produkt wird bei Gebrauch in einem geeigneten Verdünnungsmittel, z0B. physiologischer Kochsalzlösung oder sterilem destilliertem Wasser, gelöst.
  • Für eine befriedigende Impfung ist es erforderlich, wenigstens 102,0 InD50 (50%ige Interferierende Desis) Virnstiter pro Person vorzugsweise subkutan in einer einzigen Dosis fu verabreichen. Besonders bevorzugt wird eine Dosis von etwa 102,5 bis 103,5 InD500 Bei einer noch höheren Dosis besteht keine Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen wegen der hohen Sicherheit der Vaccine gemäß der Erfindung, jedoch-ist die Verwendung einer so hohen Dosis zwecklos, da keine besondere Steigerung des gewünschten Impfeffektes zu erwarten ist0 Für die subkutane Impfung muß eine Dosis des notwendigen Virustiters in einem wässrigen Präparat von etwa 0,1 bis 1,0 ml, zweckmäßig 0,25 bis 0,5 ml, enthalten sein, Die Vaccine gemäß der Erfindung muß daher zum Gebrauch so eingestellt werden, daß sie den stark abgeschwächten Rubella-Virus Stamm To-336 in einem Rubella-Virustiter von wenigstens 102,0 InD50/ml, zweckmäßig etwa 102,5 bis InD50/ml und einen physiologisch unbedenklichen Träger für das Virus enthält0 Wenn Säuglinge und Kinder mit der in dieser Weise hergestellten stark abgeschwächten Rubella-Virus-Vaccine geimpft werden, ist anschließend eine bemerkenswerte Steigerung des antikörpergehalts im Serum festzustellen, der eine Infektion durch das Virus verhindert. Wenn Erwachsene einschließlich Schwangerer geimpft werden, ist ebenfalls ein Anstieg der antikörperkonzentration im Blutserum festzustellen.
  • Es ist bemerkenswert, daß hierbei keine für Rubella typischen Symptome beobachtet werden, die als unerwünschte Nebenwirkungen angesehen werden, die häufig nach einer Impfung mit den bisher bekannten Rubella-Virus-Vaccinen auftreten, Die neue und stark aboesWhwächte Rubella-Virus-Vaccine gemäß der Erfindung kann somit unbedenklich selbst für Erwachsene verwendet werden, um sie wirksam gegen eine Rubella-Virus-Infektion zu immunisieren, Die Sicherheit der stark abgeschwächten Rubelle-Virus-Voccine gemäß der Erfindung wird durch die nachstehend beschriebenen Versuche weiter voranschalulicht. Auschlißern wird die Erfindung mit Beispieler weiter erläutert.
  • Versuch 1 (Test zur Ermittlung der fetalen Toxizität bei Kaninchen) Gesunde 8 Monate alte weibliche japanische weiße Kaninchen wurden gepaart. Nach 8 Tagen gerechnet von der Konzeption, wurde 1,0 ml einer 'Testprobe in eine Ohrvene der trächtigen Kanischen geimpft. Die folgenden Testproben wurden verwendet: a) Infizierte Gewebekulturfliissigkeit von nicht abgeschwächtem Rubella-Virus-Stamm To 336 nach 3 Passagen auf Nierenzellen vom afrikanischen Grünaffen (nachstehend als "AGMK" bezeichnet).
  • b) Stark abgeschwächte Rubella-Virus-Vaccine, hergestellt gemäß Beispiel 1.
  • c) Infizierte Gewebekulturflüssigkeit von nicht abgeschwächtem Rubella-Virus des Brown-Stammes1) nach 5 Passagen auf AGMK-Zellen (positive Kontrolle).
  • d) Nicht-infektiöse Gewebekulturflüssigkeit von AGMK-Zellen (negative Kontrolle)0 Die normal von den infizierten Mutterkaninchen geworfenen Kaninchen wurden während einer Zeit von 30 Tagen nach der Geburt beobachtet. Die überlebenden Jungen wurden zur Autopsie für makroskopisohe und histopathologische Beobachtungen getötet. Die Ergebnisse der Beobachtungen sind nachstehend in Tabelle 1 zusammengestellt.
  • In der Gruppe (c), in der die Infektion des Muttertieres mit dem Brown-Stamm erfolge, überlebten nur sieben von den geworfenen 58 jungen Kaninchen. Bei vier von den überlebenden sieben jungen Kaninchen wurden typische Mißbildungen wie Katarakte, Irisschäden, Hornhauttrübung, Kapillarinvasion der Hornhaut, Staphyloma und Microphthalmie beiderseits oder einseitig bcobachtct. In den anderen Gruppen (u), (b) und (d) überleten 58, 56 bzw. 61 Junge, die sämtlich keine wallrnehmbaren Mißbildungen zeigten.
  • In der Gruppe (c), bei der das Muttertier mit dem Brown-Stamm infiziert worden war, wurden die meisten der 51 Todesfälle innerhalb von 3 Tagen nach der Geburt beobachtet, und die Todesrate unter den jungen Kaninchen, die 7 Tage nach der Geburt überlebten, war die gleiche wie bei den anderen Gruppen.
  • Tabelle 1 Gruppe (a) (b) (c) (d) Stamm To-336 To-536 Brown -Züchtung in Passagen2) AGMK-3 AGMK-25 AGMK-5 -Verabreichte Dosis3) 4,2 4,3 3,5 0 Zahl der trächtigen Kaninchen 10 8 8 10 Zahl der geworfenen Kaninchen(N) 78 66 58 74 Zahl der nach der Geburt eingegangenen Jungen (D) 20 10 51 13 Todesrate(D/N), % 25,6 15,2 87,9 17,6 Zahl der Nißbildungen bei den überlebenden Jungen 0/58 0/56 4/7 0/61 1) Der Brown-Stamm ist einer der am häufigsten auftretenden und typischen Wildstämme des Rubella-Virus in den Vereinigten Staaten.
  • 2) AGMK" bedeutet, daß die Züchtung in einer Reihe von Passagen auf Nierenzellen des afrikanischen Grünaffen erfolgte. Die Zahl gibt die Anzahl der Passagen an.
  • 3) Die Dosis ist als Dezimallogarithmus der 50igen interferierenden Dosis (log10 InD50) ausgedrückt.
  • Versuch 2 (Test zur Ermittlung der fötalen Toxizität bei Mäusen und Ratten Gesunde 10 bis 12 Wochen alte weibliche Mäuse (CF-1) und Ratten (Sprague Dawley) wurden gepaart. Nach 5 Tagen, gerechnet von der Konzeption, wurden die trächtigen Tiere intravenös mit InD50 104,8/0,6 ml einer Gewebekultuflüssigkeit des Rubella-Virus Stamms To-336, der in 3 Passagen auf AGMK-Zellen gezüchtet worden war, geimpft. Am Tage vor dem erwarteten Wurf, d.h. am 19.Tage der Trächtigkeit der Mäuse und am 21.Tag der Trächtigkeit der Ratten, wurde die Gebärmutter der Tiere aufgeschnitten. Die Fötusse wurden herausgenommen und den makrosleopischen Untersuchungen einschließlich des nach der Bewson-Msthode angefärbten Skeletts (siehe Dowsons A.B.; Stain Technology, 1, 123-124 (t926)) und der histopathologischen UNtersuchungen von Augen und Gehör unterworfen. Als negative Kontrolle wurde die nicht infizierte Gewebekulturflüssigkeit verabreicht0 Die Ergebnisse der Beobachtungen im Vergleich zu der negativen Kontrolle sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
  • Sie zeigen, daß die Infizierung der Muttertiere mit dem Stamm To-336 nicht zu Mißbildungen bei den Fötussen führt.
  • Tabelle 2 Tiergattung Maus Ratte Gruppe Kontrolle To-336 Kontrolle o-336 Zahl der trächtigen Tiere 7 9 12 12 Todesrate der Fötusse (%) (tote Tiere/insges.
  • implantierte) 35,0 34,1 9,0 6,2 Zahl lebender Fötusse 56 60 152 151 Körpergewicht der Fötusse (g) 1,03 1,10 3,17 3,22 (Mittelwert + Standardfehler) +0,031 + 0,063 +0,065 +0,097 Zahl der Fötusse mit Skelettmißbildungen O 0 0 0.
  • Zahl der Fötusse mit Viszeraldefekten O 0 0 O-Histopathologische Feststellungen an Augen und Gehör normal normal normal normal Versuch 3 (Impftest bei Affen) Drei Gruppen von je 5 gesunden afrikanischen Grünaffen wurden mit der gemäß Beispiel 1 hergestellten stark abgeschwächten Rubella-Virus-Vaccine geimpft, die einen Virus titer von wenigstens 104,0 1nD50/ml zeigte: a) Intrathalamisch (1,0 ml, je 0,5 ml in beide Nemisphären), b) intraspinal (O,2 ml) und c) intramuskulär (1,0 ml)O Die Affen wurden an den folgenden 28 Tagen beobachtet und dann histopathologischen Beobachtungen unterworfen, wobei keine hnomalitäten festgestellt wurden.
  • Versuch 4 (Sicherheitetest) Die gemäß Beispiel 1 hergestellte, stark abgeschwächte Rubella-Virus-Vaccine wurde den Tests unterworfen, die in Abschnitt 23.114 der Public Health Service Regulations, Title 42, Part 73, U.S.A., für Sicherheitstests von "Polyomyelitis Vaccine, live, oral", und in Abschnitt 73.73 der gleichen Vorschriften für Sterilitätstests beschrieben sind.
  • Als Ergebnis der Impfversuche bei verschiedenen Tieren (Kaninchen, erwachsene Mäuse, Jungmäuse und Meerschweinchen), Gewcbekulturtests mit verschiedenen Primärzellen (Affennieren, menschliches Amnion, menschliche Niere und Kaninchenniere) und negativen Tests mit weiteren Mitteln wurde bestätiet, daß die untersuchte Vaccine allen Erfordernissen der oben genannten Bestimmungen entsprach, BQsiiel 1 Gesunden afrikanischen Grünaffen werden die Nieren aseptisch entnommen. Die Nieren (AGEK) werden mit ansgewogener Hanks-Salzlösung4) gewaschen und zerkleinert. Das zerkleinerte Gewebe wird in etwa dem 50-fachen Volumen einer mit 0,25% Trupain ergänzten Hanks-Lösung suspendiert und unter Bewegung digeriert. Die erhaltenen freien Zellen werden durch Zentrifugieren für 5 Minuten bei 1000 UpM abgetrennt und mit Hanks-Lactalbuminlösung 5) die mit 50% inaktiviertem Kalbssum ergänzt worden ist, in einer solchen Menge verdünnt, daß die erhaltene Zellsuspension etwa 5 x 105 Zellen pro ml enthält. Die Suspension wird stationär in Roux-Flaschen bei 36°C bebrütet. Nach 7 Tagen werden die Zellen, die sich fest an der Innenwand der Flaschen angesetzt haben, dreimal mit TC-Medium 1996) gewaschen, um ein AGMK-Zellkulturmedium zu bilden.
  • Ein Impfvirus des Rubella-Stamms To-336 wird in die Zellen geimpft und 90 Minuten bei 37°C der Absorption durch die Zellen überlassen. Die Flüssigkeit wird dann verworfen, worauf die Zellen dreimal mit TC-Medium 199 gewaschen werden, Abschließend werden 40 ml TC-Medium 199, das mit 2° inaktiviertem kalbsserum orgänzt werden ist, in die Flasche gegeben, worauf 7 Tage bei 32°C bebrütet wird. Das Kulturmedium wird Minuten bei 3000 UpM zentrifugiert, wobei ein überstand abgetrennt wird, der nach 10 facher Verdünnung mit TC-Medium 199 als Impfvirus für die nächste Passage verwendet wird0 Auf diese Weise wird die Passage mit der AGMK-Gewebekaltur 24 x, gerechnet von der Stufe der Isolierung des Wildstammes To-336, wiederholt, wobei ein Impfvirus für die Herstellung einer Rubella-Virus-Vaceine erhalten wird.
  • Das Impfvirus wird in die Zellen inoculiert und in 40 ml eines serumfreien TC-Mediums 199 bei 3200 7 Tage bebrütet.
  • Die Kulturflössigkeiten werden abgetrennt und unmittelbar anschließend zur Lagerung bei -70°C einrzefroren. Weitere 40 ml eines frischen serumfreien TC-Mediums 199 werden den verbleibenden kultivierten Zellen zugesetzt, worauf die Bebrütung 24 Stunden bei 3200 fortgesetzt wird. Die Kultur flüssigkeiten werden erneut abgetrennt und eingefroren.
  • Diese Maßnahme wird bis zum 10.Tag der Bebrütung wiederholt, Alle gefrorenen Kulturflüssigkeiten werden schnell aufgetaut, zusammengegeßanen und 5 Minuten bei 3000 UpM zentrifufiert, wobei als Uberstand eine stark abgeschwächte Rubella-Virus-Vccine abgetrennt wird. Der Überstand zeigt einen Rubella-Virus-Titer von 104,2 InD50/ml, ermittelt mit dem System ECHO-117) und AGMK.
  • Das Produkt wird zur Lagerung bei -70°C eingefroren. Nach einer Lagerungszeit von 100 Tagen wird es nafgetaut und mit physiologischer Kochsalzlösung auf das dreifache Volumen verdünnt. Mit der verdünnten Vaccine werden anschliessend Erwachsene sowie Kinder und Säuglinge am Arm geimpft, wobei sich der gewünschte Immunisierungseffekt einstellt.
  • Bedeutung der Bezugszeichen: 4) Die ausgewogene Hanks-Salzlösung besteht aus folgenden Bestandteilen: NaCl 8,0 g KOl 0,4 g CaCl2 0,2 g MgSO4.7 H2O 0,2 g Na2HPO4.2 H2O 0,06 g KH2P()4 0,06 g NaHCO3 0,25 g d-lucose 1,0 g Phenolrot 0,02 g Destilliertes Wasser (dreifach destilliert) zur Auffüllung auf 1 Liter, 5) Hanks-Lachtalbuminlösung wird hergestellt durch Auflösen von 5 g Lactalbuminhydrolysat in der ausgewogenen Hanks-Salzlösung bis zu einem Gesamtvolumen von 1000 ml.
  • 6) Das TC-Medium 199 ist eine auf pII 7,2 eingestellte sterile wässrige Lösung, die Aminosäuren, Purinbasen, Pyrimidinbasen, Vitamine, Zucker, Nucloetide, anocganische Salze usw. enthält. Die gonaue Zusammensetsune wird beispielsweise von J.F. Morgan und Mitarbeitern in Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 73, S.1 bis 8 (1950) genannt.
  • 7) "ECRO-11" bedeutet "ECHO-Virus, Typ 11" (Gregory-Stamm) Dieser Stamm wird häufig für die Ermittlung der Infektiosität des Rubella-Virus verwendet, Beispiel 2 entenembryonen (nachstehend als"EE" bezeichnet) werden aseptisch aus den Bruteiern am 13.Tage entnommen und nach dem Abschneiden des Kopfes auf die in Beispiel 1 beschriebene -Weise behandelt, um ein EE-Zellkulturmedium in Roux-Flaschen herzustellen. In das Kulturmedium wird ein Rubella-Virus, Stamm To-336, geimpft, der 20 Passagen mit den AGNK-Zellen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise durchlaufen hat. Das Inoculum wird unter den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen bebrütet. Nach weiteren vier Passagen in der EE-Zellkultur wird die Kulturflüssigkeit der vierten Kultur zentrifugiert, wobei ein Impfvirus für die Herstellung einer Rubella-Virus-Vaccine erhalten wird0 Das Impfvirus wird in die EE-Zellen in Roux-Flaschen inoculiert und auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise unter Verwendung eines serumfreien TC-Mediums 199 verarbeitet, wobei eine stark abgeschwächte Hubella-Viruns-Vaceine erhalten wird. Die nach der letzten Zentrifu£ierullg erhaltene Vaccine zeigt einen Rubella-Virus-Titer von 104,0 1nD50/ml, ermlttelt mit dem gleichen System wie in Beispiel 1 Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wird das Produkt zur Lagerug eingefroren und anschließend aufgetaut und zur Impfung verwendet, wobei gute Immunisterung bei Erwachbienen sowie bei Kindern und Säuglingen erzielt wird0 Die als Gewebekultur für die Passagen und die Ileroteliung der Vaccine verwendeten ES-Zellen müssen negativ beim COPAL-Test sein (siehe beispielsweise POSO Sarma und Mitarbeiter, Virology 23, 313 ff. (1964))o Beispiel 3 Von gesunden Kaninchen aspetisch entnommene Nieren (nachstehend als "KN" bezeichnet) werden auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise behandelt, um ein KN-Zellkulturmedium in Roux-Flaschcn herzustellen. In das Kulturmedium wird ein Rubella-Impfvirus, Stamm To-336, geimpft, das fünf Passagen auf AGMK-Zellen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise durchlaufen hat. Das Inoculum wird unter den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen bebrütet, Die Passage mit der KN-Zellkultur wird 54 x wiederholt. Das Kulturmedium der 54.Passage wird zentrifugiert, wobei ein Inlpfvirus für die Herstellung einer ltubella-Virus-Vaccine erhalten wird.
  • Das Impfvirus wird in die Zellen in Roux-Flaschen geimpft und auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise unter Verwendung eines serumfreien TC-Mediums 199 verarbeitet, wobei eine stark abgeschwächte Rubella-Virus-Vaceine erhalten wird. Die bei der letzten Zentrifugierung erhaltene Vaceine hat einen Rubella-Virustiter von 104,2 InD50/ml, ermittelt mit dem gleichen System wie in Beispiel 1.
  • Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wird das Produkt zur Lagerung eingefroren und anschließend aufgetaut und für dic Impfung verwendet, wobei gute Immunisierung bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Säuglingen erzielt wird0

Claims (6)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e 1. ) Verfahren zur Herstellung einer stark abgeschwächten Rubella-Virus-Vaccine, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, da man den Rubella-Virusstamm To-336 nach Züchtung durch wenigstens 10 Passagen durch weitere Passagen in einer Gewebekultur, die lebeilde Zellen eines Warmbiüters enthält, die das Virus zu ernähren vermögen, bei einer Temperatur von etwa 28 bis 36°C weiterzüchtet, bis eine genügende Abschwächung erreicht ist.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß als lebende Zellen die Zellen des afidkanlsehen Gräuaffen verwendet werden.
  3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als lebende Zellen die Zellen von Entenembryonen verwendet werden.
  4. 4.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als lebende Zellen Kaninchenzellen verwendet werden.
  5. 5.) Stark abgeschwächte Rubella-Virus-Lebendvaccine, enthaltend a) den lebenden Rubella-Virusstamm To-336, der über mehr als 10 Passagen weitergezüchtet worden ist, und h) einen physiologisch unbedenklichen Träger für das Virus, wobei der Virustiter nach Verdünnung zur impfbaren Form wenigstens 102,0 InD50/ml beträgt.
  6. 6.) Vau@ine nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Rubella-Virustiter 102,5 Bis 104,5 InD50/ml beträgt,
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AT273369B (de) * 1967-07-04 1969-08-11 Merck & Co Inc Verfahren zur Herstellung einer Röteln-Vaccine
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Non-Patent Citations (1)

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