DE212869C - - Google Patents
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- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE iBa. GRUPPE
Verfahren zum Reduzieren und Schmelzen von Erzen.
Bei· der Reduktion und Schmelzung von Eisenerz auf elektrischem Wege ist nur etwa
ein Drittel der bei dem gewöhnlichen Hochofenprozeß, verbrauchten Kohlenmenge für.
die rein chemischen Umsetzungsprozesse bei der Reduktion des Erzes erforderlich, während
fast zwei Drittel durch elektrische Wärme ersetzt werden können, wenn man annehmen
darf, daß in dem elektrischen Prozeß die
ίο Kohle bei der Reduktion des Erzes in Kohlenoxyd
verwandelt und daß die Verbrennungswärme dieses letzteren gar nicht oder nur in geringem Maße für den Reduktionsprozeß verwertet
wird. Eine solche Annahme entspricht auch im wesentlichen den tatsächlichen Verhältnissen
bei den bis jetzt vorgeschlagenen Verfahren zur Reduktion von Eisenerz auf
elektrischem Wege, welche eine technische Bedeutung erlangt haben. Die Folge hiervon
ist auch, daß der Verbrauch an elektrischer Energie verhältnismäßig sehr hoch ausfällt.
Berücksichtigt .man dagegen die Verbrennungswärme des Kohlenoxyds, das aus der für
die Reduktion theoretisch erforderlichen Kohlenmenge gebildet wird, so zeigt sich, daß
diese der ganzen im übrigen erforderlichen Wärmemenge völlig entspricht. Ein weiterer
Energiezuschlag durch vergrößerten Kohlenverbrauch oder durch elektrischen Strom ist
daher theoretisch . überflüssig. Wenn demungeachtet ein weiterer Energiezuschlag durch
elektrischen Strom dennoch erforderlich ist, so beruht das auf der Schwierigkeit, die Verbrennungswärme
der während des Reduktionsprozesses gebildeten Gase für den Prozeß wirtschaftlich zu verwerten.
Zwecks Herabsetzung des erforderlichen elektrischen Energiezuschlages ist es in Vorschlag
gebracht worden, die Reduktion mittels reduzierender strömender Gase durchzuführen,
wobei der Gasüberschuß in Regeneratoren verbrannt wird, von denen die Wärme dann in
das Reduktionssystem mittels der strömenden Gase selbst zurückgebracht werden soll. Der
Reduktionsofen wurde hierbei als ein Hochofen mit elektrisch beheiztem Schmelzbad ausgeführt.
Die Durchführung dieses Prozesses unterliegt aber großen Schwierigkeiten einerseits
wegen der Wärmeübertragung von den Gasverbrermungsöfen nach dem Reduktionsofen, indem die Zirkulationsrichtung nicht mit
Vorteil verändert werden kann, andererseits . weil die elektrisch beheizten Teile der Beschickung
nur in geringem Grade von den Re-■duktiönsgasen
durchströmt werden und daher eine direkte Übertragung von elektrischer Wärme nach diesen Gasen praktisch ausgeschlossen
ist, weshalb eine Regelung der Temperatur der Gase sich nur mit Schwierigkeit ausführen läßt.
Diese Schwierigkeiten sind im wesentlichen bei einem älteren Verfahren des Erfinders beseitigt,
bei welchem das Erz und die Kohle nebeneinanderliegende Schichten bilden und die reduzierenden Gase diese Schichten in der
Querrichtung durchströmten. Der Gasüberschuß wurde hierbei in der Erzbeschickung
zwecks Vorwärmung derselben verbrannt. Zu-
folge der geringen' Wärmekapazität der Erzsäule konnte aber nur ein Teil der Verbrennungswärme
der Gase für den Prozeß verwertet werden. Es war daher im allgemeinen eine elektrische Beheizung sowohl der Kohlenals
auch der Erzbeschickung erforderlich.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Vorteile der beiden· obigen Prozesse zu
vereinigen, und zwar derart, daß die elekirische Beheizung auf die Erzbeschickung beschränkt
werden kann, jedoch eine genügende Erhitzung der Reduktionsgase durch die elektrische
Wärme bei umkehrbarer Strömungsrichtung· der Gase gesichert wird.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß das Erz und die Kohle in mehrere
dicht nebeaeinanderfiegende Kammern eingefüllt werden, durch welche reduzierende, durch
Verbrennung des Gasüberschusses vorgewärmte Gase in der Querrichtung hindurchgeleitet
werden, wobei die Gase abwechselnd reduzierend wirken oder selbst durch Kohlenstoffaufnahme
reduziert werden, während der Gasüberschuß stetig in Regeneratoren geleitet und dort verbrannt wird, welche jeweils
von den Gasen des Reduktionskreises nicht durchströmt werden.
Durch dieses kombinierte Verfahren wird es möglich, alle Vorteile der elektrischen
Schmelzung hinsichtlich der leichten Erreichung der Schmelztemperatur des reduzierten
Metalles und der Durchführung des Prozesses.in verhältnismäßig kleinen Öfen zu erreichen,
während gleichzeitig der A^erbrauch von elektrischer Energie durch die vollständigere
Verwertung der Verbrennungswärme der für den Prozeß verbrauchten Kohle wesentlich herabgesetzt wird. Die elektrische
Energiezufuhr dient hierbei einerseits für die Schmelzung·, andererseits zur Regelung der
Temperatur während des Verlaufes des Prozesses. Eine weitere Regelung kann dadurch
erzielt werden, daß .der Gasüberschuß an verschiedenen Punkten des Zirkulationssystems
abgeschieden wird, so daß das' zu verbrennende Gas einen wechselnden Gehalt von
Kohlenoxyd besitzt.
Die Erfindung ist beispielsweise in der beiliegenden Zeichnung in einer Ausführungsform
der Ofenanlage veranschaulicht worden, und zwar zeigt:
Fig. ι eine Oberansicht des Ofens, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt des Ofens nach
Linie U-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt desselben nach Linie IH-III in Fig. 1, Fig. 4
einen Regenerator in senkrechtem Schnitt.
Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform des Ofens besitzt drei Kohlenschächte
I, 3 und 5 und zwei Erzschächte 2, 4,
6.0 welche miteinander abwechselnd angeordnet und mittels durchlöcherter Zwischenwände 6
voneinander getrennt sind. Die Schächte sind oben durch entsprechende Beschickungsvorrichtungen
7 geschlossen. Die Zwischenwände 6 sind dann vorteilhaft, wenn die Reduktion mit unreinem Brennstoff durchgeführt
wird, um zu verhindern, daß Verunreinigungen ' in das Metall übergehen; sie können
indessen unter anderen Verhälthissen, wenigstens unten, fortgelassen werden. Um
eine gleichmäßige Durchströmung der zirkulierenden Gase durch den Ofen zu erzielen,
können besondere Verteilungskammern 8, 9 an den Enden des Ofens vorgesehen sein. Diese
Kammern sind durch Rohre 10,11 mit je einem Regenerator 12 bzw. 13 verbunden. Die Regeneratoren
12, 13 sind ferner an ein Gebläse 14 oder eine entsprechende Zirkulationsvorrichtung
durch Rohre 15, 16 angeschlossen. Das Gebläse ist durch ein Rohr 17 und Abzweigungen
18, 19, 20 und 21 mit den oberen Teilen der Schächte 1,2,4 und 5 verbunden.
Die Rohre 15, 16 sind mit Ventilen oder entsprechenden
Verschlußorganen 22, 23 versehen, und in den Abzweigungen 18, 19, 20, 21
sind gleichfalls Ventile o. dgl. 24,25,26,27 vorhanden. Die Regeneratoren sind ferner
mit verschließbaren Lufteinlässen 28 (Fig. 4) zwecks Zuführung von Verbrennungsluft und
mit nach der Außenluft führenden Ablaßleitungen 29, 30 ausgestattet, in denen Ventile
o. dgl. 31, 32 vorgesehen sind. Von dem Rohr 17 zu den Rohren 10, 11 führen Verbindungsleitungen 33, 34, welche Ventile 35, 36 eii1>
halten. · ,95
Die oben beschriebenen Einrichtungen bilden zwei Zirkulationssysteme. Eines derselben
besteht aus den Schächten 5, 4, 3, 2, 1, Zweigleitung 18 bzw. 19, Rohr 17, Gebläse 14,
Rohr 16, Regeneratoren 13, Rohr 11 und Kammer
9. Dieses Sj^stem ist wirksam, wenn das
Ventil 24 oder 25 sowie die Ventile 23, 31 und
35 offen, die übrigen Ventile dagegen geschlossen sind. Das Zirkulationssystem ist
dabei nach der Außenluft über das Rohr 33, 10, Regenerator 12 und das Rohr 29 geöffnet,
so daß der im System während des Betriebes entwickelte Gasüberschuß entweichen kann.
Das zweite Zirkulationssystem wird von den Schächten 1, 2, 3, 4, 5, Zweigleitung 20 bzw.
.21, Rohr 17, Gebläse 14, Rohr 15, Regenerator
12, Rohr IQ und Kammer 8 gebildet. Dieses letztere System ist wirksam, wenn das Ventil
26 bzw. 27 sowie die Ventile 22, 32, 36 offen und die übrigen Ventile geschlossen sind, und
hat dabei eine offene Verbindung mit der Außenluft durch die Rohre 34 und 11, Regenerator
13 und Rohr 30. .
Zwecks Zuführung der elektrischen Energie sind die beiden Erzschächte unten mit Rinnen
37,38 ausgestattet, die zur Aufnahme des geschmolzenen Metalles dienen und mit den.un-
teren Teilen der Erzschächte einen geschlossenen Kreis bilden, welcher durch einen mit Primärwicklung
39 versehenen Eisenkern durchsetzt ist. Um zu verhindern, daß das geschmolzene Metall einen kurzgeschlossenen
■ Leiter bildet, kann man zweckmäßig" an der Sohle der Erzschächte in bekannter Weise Erhöhungen
oder Brücken 41 aus isolierendem, feuerfestem Material anordnen, wodurch erzielt
wird, daß der Induktionsstromkreis zwischen den beiden Rinnen durch das Material
in den Erzschächten geschlossen wird und daß sich die elektrische Wärme zum wesentlichsten
Teil in dem reduzierten, aber noch nicht geschmolzenen
Metall entwickelt.
Statt der beschriebenen Induktionsvorrichtung können selbstverständlich auch Elektroden
für die Zuführung der elektrischen Energie verwendet werden, und ferner . kann man erforderlichenfalls auch durch eine Zufuhr
von elektrischer Wärme zu den Kohlenschächten des Ofens die direkte Wärmezufuhr zu den Erzschächten verstärken.
Unter der Annahme, daß der Betrieb ang'elassen
ist und die Gaszirkulation in der durch den Pfeil 42 in Fig. 1 angegebenen Richtung
stattfindet, ist die Wirkungsweise der beschriebenen Anlage folgende. Der Regenerator
13 ist stark erhitzt, so daß das von dem Gebläse 14 durch ihn gepreßte Gas (ein Ge-"
misch von Kohlenoxyd und Kohlensäure) vorgewärmt und in stark erhitztem Zustand durch
das Rohr 11 und die Kammer 9 in den Kohlenschacht 5 gelangt. In diesem letzteren, weleher
schon vorher auf eine verhältnismäßig hohe Temperatur erhitzt ist, wird das Gas
reduziert, so daß dessen Gehalt an Kohlensäure in Kohlenoxyd übergeführt wird. ' Bei
dem Durchströmen des Gases durch den Erzschacht 4 wirkt es daher stark reduzierend auf
das Erz ein, so daß dieses allmählich zu Eisenschwamm reduziert wird. Derselbe Prozeß
wird darauf in' den Schächten 3 und 2 wiederholt. Strömt das Gas weiter durch die Kohlen-Schicht
I und das Rohr 18, so besteht es nach dem Durchgang durch den Ofen zum wesentlichen
Teil aus Kohlenoxyd. Der durch die Reduktion des Erzes und die Verzehrung der
Kohlenbeschickung gebildete Gasüberschuß, welcher durch die Rohre 33, 10 und den Regenerator
12 abzieht, kann daher bei seiner unter entsprechender Frischluftzuführung durch
Rohr 28 erfolgenden Verbrennung in diesem letzteren eine bedeutende Wärmemenge entwickeln,
die im Regenerator 12 aufgespeichert wird. Die Verbrennungsgase werden durch
das Rohr 29 ins Freie abgeleitet.
Sobald der Regenerator 13 genügend abgekühlt und der Regenerator 12 genügend erhitzt
ist, werden die Ventile umgestellt, so daß das andere Zirkulationssystem . eingeschaltet
wird und die Gaszirkulation durch den Ofen in dem Pfeil 42 entgegengesetzter Richtung
erfolgt. Umschaltungen können dann so oft stattfinden, als es mit Rücksicht auf eine wirtschaftliche
Durchführung des Prozesses als zweckmäßig oder wünschenswert erachtet wird. .
Die Schmelzung des durch die zirkulierenden Gase reduzierten Metalles wird durch die
im unteren Teil des Erzschachtes zugeführt* elektrische Wärme erleichtert. Zeigt der
Fortgang des Prozesses, daß die zur Verfügung stehende elektrische Energie eine zu
hohe Temperatur herbeiführt, so kann eine Regelung leicht erreicht werden, indem die
Zirkulation der abziehenden Gase durch den Kohlenschacht 1 bzw. 5 unterbrochen wird
und statt dessen die Gase aus dem Ofen durch · das Rohr 19 bzw. 20 abgeleitet werden. Der
Gasüberschuß, welcher hierbei aus dem Zirkulationssystem nach dem Regenerator 12 bzw.
13 abzieht, besitzt dann einen größeren Gehalt an Kohlensäure und daher einen geringeren
Heizwert. Der Kohlenverbrauch und die Erhitzung der zirkulierenden Gase durch die Regeneratoren
wird hierdurch vermindert, und statt dessen wird ein entsprechend größerer Teil der elektrischen Wärme für die Durchführung
des Prozesses in Anspruch genommen.
Die bauliche Ausbildung der Ofenanlage ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellte beschränkt.
Besonders soll erwähnt werden, daß die Leitungen des Zirkulationssystems, welche
der Übersichtlichkeit wegen als Rohrleitungen gezeichnet sind, zweckmäßig als in den Ofenwänden
gemauerte Kanäle ausgeführt werden. Die beiden Zirkulationssysteme, welche mit gemeinsamem Gebläse und zum Teil gemeinsamen
Leitungen dargestellt sind, können selbstverständlich derart getrennt werden, daß
sie lediglich den eigentlichen Ofen als gemeinsamen Teil haben. Die Anzahl der Regeneratoren
kann beliebig sein und wird der Ausführung der Ofenanlage unter Berücksichtigung
der für eine wirtschaftliche Heizung erforderlichen Zeit und eine bequeme Ein- und
Ausschaltung derselben angepaßt. Wenn die Gase während des Prozesses durch den Ofen
hin und zurück streichen sollen, so werden zweckmäßig wenigstens vier Regeneratoren
verwendet, von denen zwei an je einem Ende des Ofens eingeschaltet sind, während die beiden
anderen durch Verbrennung des Gasüber-Schusses g'eheizt werden.
Bei Zuführung der elektrischen Energie an den Erzschächten mittels Elektroden können
zwei oder mehrere Erzschichten in Reihe geschaltet werden, um die Verwendung einer
verhältnismäßig hohen Spannung zu ermöglichen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:
ι. Verfahren zum Reduzieren und Schmelzen von Erzen bei elektrischer Erhitzung des Erzes unter Verwendung kreisender oder hin und her strömender reduzierender Gase, welche durch Verbrennung des Gasüberschusses in Regeneratoren vorgewärmt und mittels Hindurchleiten durch Kohlensäulen regeneriert werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Erz und die Kohle in wechselnder Folge in mehrere, dicht nebeneinanderliegende und miteinander verbundene Kammern eingefüllt werden, durch welche die Gase in der Querrichtung hindurchgeleitet werden, wobei sie abwechselnd· auf die Erze, die allein elektrisch erhitzt werden, reduzierend wirken oder selbst durch Kohlenaufnahme reduziert (regeneriert) werden, während der Gasüberschuß stetig in solche Regeneratoren geleitet und dort verbrannt wird, welche jeweils von den Gasen des Reduktionskreises nicht durchströmt werden. - 2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Regelung der Temperatur in den Erzschächten die Zusammensetzung und damit die Verbrennungswärme des abziehenden Gasüberschusses dadurch verändert wird, daß die Gasablaßöfrnung an eine Erzschicht oder eine Kohlenschicht verlegt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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