DE212442C

DE212442C -

Info

Publication number: DE212442C
Application number: DE1908212442D
Authority: DE
Priority date: 1908-08-01
Filing date: 1908-08-01
Publication date: 1909-08-03

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVs 212442 KLASSE 42 δ. GRUPPE

ARMAND FREY in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom !.August 1908 ab.

Die Erfindung betrifft Mikrometerschublehren, bei welchen an dem auf der Maßstange verschiebbaren Blatt nur ein Bügel angeordnet ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Mikrometervorrichtung in einer Ausnehmung des Blattes untergebracht. Sie besteht aus einem Mikrometerring und zwei darin eingepaßten Muttern, welche auf einer an dem Bügel befestigten Schraube sitzen. Die eine

ίο der Muttern ist geteilt und mit einer Rinne für einen Schraubenzieher versehen, so daß sie angezogen und dadurch eine etwaige Abnutzung der anderen Mutter und der an dem Bügel sitzenden Schraube ausgeglichen werden kann. An dem Blatt ist auf beiden Seiten desselben je ein L-förmiger Indikator zum bequemen Ablesen der Messungen abnehmbar befestigt. Damit. der durch Anziehen der zur

■ Feststellung des Blattes auf der Maßstange und des Bügels an dem Blatt dienenden Stellschrauben hervorgebrachte Druck gleichmäßig auf die Maßstange verteilt wird, ist das Blatt an seiner auf der Maßstange aufliegenden Kante mit Ausnehmungen versehen, in welchen an dem Bügel befestigte, auf der Maßstange rittlings sitzende Auflagestücke untergebracht sind, derart, daß zwischen den beiden Ausnehmungen ein sich an die Maßstange anlegender Vorsprung entsteht, wodurch der beim Anziehen der zur Feststellung des Bügels an dem Blatt und des Blattes an der Maßstange dienenden Stellschrauben entstehende Druck gleichmäßig auf die Maßstange verteilt wird.

Auf der Zeichnung ist

Fig. ι eine Draufsicht auf die neue Schublehre,

Fig. 2 eine Seitenansicht,

Fig. 3 eine Endansicht von links in Fig. 1 und

Fig. 4 ein Schnitt durch den Bügel und die Mikrometerschraube.

Fig. 5 und 6 sind Einzelheiten.

Auf der mit einer Gradeinteilung versehenen Stange 1 ist der das Meßblatt 3 tragende Bügel 2 verschiebbar angeordnet. In letzterem sitzen zwei mit je einer Nute 8 versehene Stifte 7, welche rittlings auf der Stange 1 sitzen, und gegen welche diese durch die Schraube 4 angedrückt wird. Um die Stange 1 gegen Abnutzung zu schützen, ist zwischen ihr und der Schraube 4 eine Unterlegscheibe 6 angeordnet, welche leicht erneuert werden kann.

In ähnlicher Weise ist zwischen dem Meßblatt 3 und der in dem anderen Ende des Bügels 2 sitzenden Stellschraube 5 eine Unterlegscheibe 9 vorgesehen (Fig. 4). Das Meßblatt 3 ist mit zwei Ausschnitten versehen, in welchen die Stifte 7 liegen. Zwischen den Ausschnitten befindet sich ein Vorsprung ig, welcher sich an die Stange 1 anlegt, wodurch der Druck auf diese gleichmäßig verteilt und ein Verbiegen verhindert wird.

Das Meßblatt 3 ist mit einer Ausnehmung 10 und Lagern 11, 12 versehen, in welch letzteren die den an der Außenseite gerauhten Mikrometerring 16 tragende Schraube 13 ge-

lagert ist, die in dem Bügel 2 mittels eines Stiftes 17 befestigt ist.

Wie in Fig. 4 zu sehen, befinden sich in dem mit Teilung versehenen Mikrometerring zwei auf der Schraube 13 sitzende Muttern 14, 15. Letztere ist in dem Ring 16 fest eingetrieben, während die Mutter 14, wie Fig. 5 zeigt, geteilt und an einer Seite mit einer Rinne für einen Schraubenzieher versehen ist.

Die Mutter 14 ist fest an die Mutter 15 angepreßt, und ihr Zweck ist, die Mutter 15 fest auf der Schraube 13 anzuziehen, wobei eine etwaige Abnutzung der Schraube 13 oder der Mutter 15 ausgeglichen werden kann. An dem Lager 12 befindet sich gegenüber der Teilung, des Mikrometerringes 16 eine Marke, wie es bei ähnlichen Meßwerkzeugen üblich ist.

Auf beiden Seiten des Meßblattes 3 ist mittels einer Schraube 22 und Stiften ein L-förmiger Zeiger 21 befestigt, so daß beide Seiten der Stange 1 mit Teilungen nach verschiedenen Maßsystemen versehen werden können.
Die glatten Teile der in dem Bügel 2 sitzenden Schraubenspindeln sind in Bohrungen des Bügels eingepaßt, so daß die Gewindeteile der Spindeln völlig eingeschlossen und daher gegen Staub u. dgl. geschützt sind.

Beim Gebrauch der Lehre wird das Meßblatt 3 annähernd bis auf die gewünschte Messung verschoben, worauf der Bügel 2 mittels der Stellschraube 4 an der Stange 1 festgeklemmt wird. Darauf wird das Blatt 3 mittels des Mikrometerringes 16 und der darin sitzenden Muttern 14, 15 genau eingestellt und dann mittels der Stellschraube 5 verriegelt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Mikrometerschublehre mit nur einem Bügel an dem auf der Maßstange verschieb- und feststellbar angeordneten Blatt, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer Ausnehmung (10) des Blattes (3) angeordnete Mikrometervorrichtung aus einem mit Mikrometereinteilung versehenen Ring (16) besteht, in welchen zwei auf einer Schraube (13) des Bügels (2) sitzende Muttern (14, 15) eingepaßt sind, deren eine (14) geteilt und mit einer Rinne für einen Schraubenzieher versehen ist, durch welchen die Mutter (14) angezogen und so die Abnutzung der anderen Mutter (15) und der Schraube (13) ausgeglichen werden kann.

2. Schublehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bügel (2) mit Nuten (8) versehene, rittlings auf der Maßstange sitzende Auflagestücke (7) vorgesehen sind, welche sich in Ausschnitten

. der auf der Maßstange aufliegenden Kante des Blattes (3) legen, daß zwischen den Ausschnitten ein sich an die Maßstange anlegender Vorsprung (ig) gebildet wird, welcher den Druck der Klemmschrauben (4, 5) auf die Maßstange gleichmäßig überträgt. .

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.