DE2124027B2 - Mehrkreis-Druckluftbremsanlage für Zugwagen - Google Patents
Mehrkreis-Druckluftbremsanlage für ZugwagenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrkreis-Bremsanlage für Zjgwagen. Bei bekannten derartigen
Mehrkreis-Bremsanlagen (GB ?S 1126 065) ist es
üblich, den von einem Luftpresser eingespeisten Vorratsdruck in den Drucktuftsp" '-ehern der einzelnen
Bremskreise etwa auf den Vollbremsdruck der Zugwagen-Bremsen zu halten. Bei einkreisigen Druckluftbremsanlagen ist es bekannt (DE-AS 11 32 453), die
Betriebsbremse des Anhängers bei Einieitungsbelrieb zusammen mit dem Bremskreis des Zugwagens auf
einen Vollbremsdruck auszulegen, der gegenüber dem vom Luftpresser lieferbaren, für Zweileitungsbetrieb
ausgelegten Vorratsdruck um etwa 2 bar reduziert ist.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Ansprech- bzw. Schwellzeit der
Zugwagen-Bremsen einer Mehrkreis-Druckluf!bremsanlage zu verringern.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung in vorteilhafter Weise mit den kennzeichnenden Merkmalen von
Patentanspruch I gelöst.
Bei der Bremsanlage nach der Erfindung ist das
Druckpotential vor den den Vorratsdruck für das Zugwagen-Bremsventil einstellenden Ventilmitteln sehr
hoch, so daß die Ansprech- bzw. Schwellzeit der Bremsen günstig beeinflußt wird.
Bei der Bremsvorrichtung nach der Erfindung braucht — wie an sich bekannt (GB-PS Il 26 065) — nur ein
Druckspeicher je Bremskreis vorgesehen werden, so daß der bauliche Aufwand der Anlage klein gehalten ist.
Der Durchmesser des Druckspeichers kann bei gleichem Arbeitsvermögen und erhöhtem Vorratsdruck
ebenfalls kleiner ausgelegt sein. Vorteilhafterweise kann für eine derartige Anlage ein sogenannter »selbststabilisierender« Luftpresser Verwendung finden, der einen
relativ hohen Förderdruck erzeugt und diesen selbsttätig auf einen ausgelegten Höchstwert nach oben
begrenzt. Dadurch sind besondere Druckregelventile eingespart
Bei mehrkreisigen Druckluftbremsanlagen liegen die mit einer Federspeicherbremse kombinierten Zugwagen-Bremszylinder oftmals zum zugehörigen Druckluftspeicher weit entfernt. In einer Weiterbildung der
Erfindung ist in diesem Fall die Ansprech- bzw. Schwellzeit für die Zugwagen-Bremsen in vorteilhafter
Weise durch die kennzeichnenden Merkmale von Patentanspruch 3 verringert.
Wie die Erfindung bei einer Zweileitungs- Zweikreis-
Druckluftbremsanlage beispielsweise im einzelnen ver
wirklicht sein kann, ist im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten schematischen Steuerungsplanes beschrieben.
Der Luftpresser 1 von selbststabilisierendem Typ ist
>i konstruktiv so ausgelegt, daß der maximale Förderdruck auf einen Wert von ca. 20 bar begrenzt ist. Der
Förderdruck liegt über eine Förderdruckleitung 2 an einem dreikreisigen Schutzventil 3 an, an das zwei
Speicherdruckleitungen 5 und 6 sowie eine Neben
druckluftleitung 9 angeschlossen sind. Die Wirkungs
weise des Schutzventiles 3 ist derart, daß bei einem Druckabfall in einer der Leitungen 2, 5, 6 bzw. 9 diese
betreffende Leitung gegenüber den drei anderen abgesperrt ist.
Während die Speicherdruckleitungen 5 und 6 mit dem über ein Gestänge 20 durch den Fußbremshebel 21
gesteuerten Zugwagen-Bremsventil 4 verbunden sind, ist die Nebendruckluftleitung 9 sowohl an den
Kupplungskopf 10 für die automatische Anhänger-
Bremse als auch mittels einer Zweigleitung 14 an das
dreikreisige Aniiänpersteuerventil 11 angeschlossen,
das die Bremsdruckleitung 12 des Kupplungskopfes 13 für die Betriebsbremse des Anhängers steuert. Die
Nebendruckluftleitung 9 umgeht die Speicherdrucklei-
J5 tungen 5 und 6 sowie das Zugwagen-Bremsventil 4, so
daß das Zweileitungssystem der Kupplungsköpfe 10 und
13 gegenüber den Leitungen 5 und 6 unabhängig ist.
In die Speicherdrucklcitungen 5 und 6 ist je ein
Druckluftspeicher 18 bzw. 15 eingeschaltet, und die
Leitungsabschnitte zwischen Schutzventil 3 und den Druckspeichern 18 und 19 sind mit 5a und 6a — dagegen
zwischen dem Zugwagen-Bremsventil 4 und den Druckspeichern 18 und 19 mit 5b und 6b bezeichnet. In
die Leitungen 5b. 9 und 6b ist je ein Druckbegrenzungs
ventil 15,16 bzw. 17 eingeschaltet, von denen das Ventil
16 die Leitung 9 in die Leitungsabschnitte 9a und 9b unterteilt. Die gegenseitige Abstimmung der Ventile 15
bis 17 ist so getroffen, daß die Leitungsabschnitte 5b und 6b unter einem Vorratsdruck von 9 bar stehen, während
die Leitungen 9b und 14 einen reduzierten Vorratsdruck von 7 bar aufweisen. Dadurch ist der in Leitungen 22 bis
24 aussteuerbare Druck des Zugwagen-Bremsventiles 4 l.öher als der reduzierte Vorratsdruck des Zweileitungssystemes. Infolgedessen können zunächst die an die
Bremsdruckleitung 22 angeschlossenen Zugwagen-Bremszylipoer 7 mit einem kleineren Durchmesser
ausgelegt werden, so daß ihre räumliche Unterbringung erleichtet t ist. Ferner ist durch den höheren Druck der
Leitung 6b auch die Ansprech- bzw. Schwcllzeit der
Der Vollbremsdruck für die Vollbremsstellung der vorderen Zugwagen-Bremszylinder 7 ist mit 9 bar höher
als der Vollbremsdruck von 7 bar für die Vollbremsstellung der Bremszylinder des nicht gezeigten Anhängers.
Der Unterschied der Vollbremsdrücke für Zugwagen
und Anhänger ist als »natürliche« Voreilung für die Anhängerbremsen nutzbar, wenn das Aussteuern des
Anhängersteuerventiles 11 gegenüber dem Aussteuern
des Zugwagen-Bremsventiles 4 nicht so stark zeitlich verzögert wird, daß der sich aus dem Druckunterschied
ergebende Betrag der Voreilung durch die Verzögerung wieder aufgehoben ist. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Anordnung so getroffen, daß die vorderen Zugwagen-Bremszylinder 7 unmittelbar vom Zugwagen-Bremsventil
4 her mit dem Bremsdruck beliefert werden und der Steuerteil des Anhängersteuerventiles
11 mittels der Steuerleitung 24 an die Bremsdruckleitung 22 angeschlossen ist. Dadurch ist das Aussteuern
des Anhängersteuerventiles 11 gegenüber dem Aussteuern des Zugwagen-Bremsventiles 4 nur unwesentlich
verzögert, so daß die »natürliche« Voreilung im wesentlichen voll genutzt wird.
Für die mit einer Federspeicherbremse 29 auf die Hinterachse des Zugwagens arbeitenden hinteren
Zugwagen-Bremszylinder 8 wird mittels einer Speichernebenleitung
30 ein hoher Vorratsdruck von 20 bar verwendet, der aus dem Druckluftspeicher 19 abgeleitet
ist. Der hohe Vorratsdruck liegt an einem Relaisventil 32 an, dessen Steuerteil mit der ebenfalls das
Anhängersteuerventil 11 beeinflussenden Steuerleitung 23 verbunden ist und das die Bremsdruckleitung 25 der
hinteren Zugwagen-Bremszylinder 8 steueri. Der hohe Vorratsdruck von 20 bar wirkt sich günstig auf das
Zeitverhallen der üblicherweise von den Druckluftspeichern 18 und 19 weiter entfernt liegenden hinteren
Zugwagen-Bremszylinder 8 aus.
Für das Lösen der Federspeicherbremse 29 ist ein niedrigerer Druck erwünscht. Die Federspeicherbremse
29 ist daher über eine Arbeitsdruckluftleitung 28 an den den reduzierten Vorratsdruck von 7 bar führenden
Leitungsabschnitt 9b der Nebendruckluftleitung 9 angeschlossen. In die Arbeitsdruckluftleitung 28 iit ein
Relaisventil 27 eingeschaltet, dessen Steuerteil mit der vom Handbremsventil 31 gesteuerten Leitung 26 für die
Umsteuerung des Anhängersteuervenliles 11 verbunden ist.
Durch den hohen Speicherdruck von 20 bar ist es möglich, zwischen Zugwagen-Bremsventil 4 und dem
Luftpresser 1 lediglich je einen Druckspeicher für jeden Bremskreis vorzusehen. Der Durchmesser des Druckspeichers
i;ann klein gehalten werden. Dadurch ist der bauliche und räumliche Aufwand de- Bremsvorrichtung
gering.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mehrkreis-Druckluftbremsanlage für Zugwagen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckluftspeicher (18 und 19) für die an das Zugwagen-Bremsventil (4) angeschlossenen Bremskreise (Leitungen 5 und 6) unter einem Vorratsdruck
stehen, der wesentlich höher liegt als der Vollbremsdruck in den Zugwagen-Bremszylindern (7 und 8).
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise in
den Bremskreisen (Leitungen 5 und 6) zwischen dem Luftpresser (1) und dem Zugwagen-Bremsventil (4)
— mit Ausnahme der Mittel für die Entwässerung — ausschließlich je ein Druckspeicher (18 bzw. 19)
angeordnet ist.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einem der Druckluftspeicher (19) in Verbindung stehende Speichernebenleitunj» (30) unter Zwischenschaltung eines vom
Zugwagefv Bremsventil (4) angesteuerten Relaisventiles (32) an die vom zugehörigen Druckluftspeicher
(19) weiter entfernt liegenden Zugwagen-Bremszylinder (8) bzw. an die Bremszylinder (7 bzw. 8) einer
oder beider Achsen des Zugwagens angeschlossen ist.
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- 1971-05-14 DE DE19712124027 patent/DE2124027B2/de not_active Withdrawn
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- 1972-05-11 GB GB2208472A patent/GB1358490A/en not_active Expired
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Also Published As
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Legal Events
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8230 | Patent withdrawn |