DE2123966A1 - Verfahren zur Phosphatierung von Eisen und Stahloberflachen - Google Patents
Verfahren zur Phosphatierung von Eisen und StahloberflachenInfo
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- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C22/00—Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C22/73—Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals characterised by the process
- C23C22/76—Applying the liquid by spraying
Description
Patentanmeldung
D 4167
"Verfahren zur Phosphatierung von Eisen- und Stahloberflächen"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Phosphatschichten
auf Oberflächen aus Eisen und Stahl mit Hilfe von sauren Lösungen schichtbildender Phosphate, bei dem die Lösungen
im Spritzverfahren aufgebracht werden.
Verfahren zur. Erzeugung von Phosphatschichten auf Eisen- und Stahloberflächen mittels saurer Lösungen von Phosphaten mehrwertiger
Metalle, die zur Beschleunigung der Überzugsbildung Oxydationsmittel oder andere Beschleuniger enthalten können,
sind seit langem.bekannt. Nach der Art ihrer Anwendung kann man bei diesen Verfahren Tauch- und Spritzverfahren unterscheiden.
Insbesondere die letzteren sind für die Behandlung von Metallgegenständen in "automatischen Anlagen geeignet, in denen die
Reinigung, Phosphatierung und Nachbehandlung in einem kontinuierlichen
Arbeitsablauf erfolgt. Spritzphosphatierungsverfahren
können darüber hinaus überall dort angewendet werden, wo eine Behandlung in Tauch-, Band- oder automatischen Spritzanlagen
nicht durchgeführt werden kann, wie beispielsweise bei sperrigen Metallkonstruktionen oder bei kleinen Stückzahlen. In diesen Fällen
v/erden die Behandlungslösungen mit Hilfe von manuell geführten Spritzdüsen auf die Metalloberfläche aufgebracht.
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Gerhard Collardin GmbH
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Bei den bekannten Spritzphosphatierungsverfahren erfolgt, der
Auftrag der Behandlungslösungen mit einem Spritzdruck von ungefähr 0,5 - 1,5 atü.
Den genannten Verfahren haftet jedoch ein gewichtiger Nachteil an. Eisen- und Stahloberflächen, die mit Lösungen schichtbildender
Phosphate phosphatiert wurden, neigen nämlich stark
►dazu, Flugrost anzusetzen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die
Phosphatierung mit manuell geführten Sprühvorrichtungen durchgeführt
wird. Die Metalloberflächen müssen deshalb nach dem Phosphatierungsschritt
mit Chromsäure oder Chromate enthaltenden Lösungen nachpassiviert werden, um die Bildung von Flugrost zu verhindern.
Die Verwendung von Chromsäure oder Chromaten bedingt jedoch umfangreiche arbeitsphysiologische Schutzmaßnahmen und eine
entsprechende Aufbereitung des Abwassers, die nur in aufv;endigen Entgiftungsanlagen durchgeführt werden kann. Durch diesen Umstand
werden insbesondere die Anwendungsmöglichkeiten der Spritzphosphatierungsverfahren,
die mit manuell geführten Spritzdüsen durchgeführt werden, stark eingeschränkt.
Es wurde nun gefunden, daß man beim Aufbringen von Phosphatschichten
auf Oberflächen aus Eisen und Stahl mit Hilfe von Lösungen schichtbildender Phosphate im'Spritzverfahren den zusätzlichen
Aufwand einer Nachpassivierung mit chromsäure- oder chromathaltigen
Lösungen vermeiden kann, wenn man sich des nachstehend beschriebenen Verfahrens bedient. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösungen bei einem Spritzdrucic von 10 - 100 atü aufgebracht werden.
Nach dem neuen Verfahren werden befriedigende Phosphatschichten
über den ganzen angegebenen Drückbereieh erhalten. Zu besonders günstigen Ergebhissen hinsichtlich der Beständigkeit gegen Flugrost und Schiehtstruktur gelangt man, wenn die sauren Lösungen.
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Gerhard Collardin GmbH
schichtbildender Phosphate unter einem Spritzdruck im Bereich von 30 - 50 atü auf die Metalloberflächen aufgesprüht werden.
Die Anwendungstemperatur der Phosphatierungslösungen liegt zweckmäßigerweise im Bereich zwischen kö und 75 C.
Das neue Verfahren wird mit den gleichen schichtbildenden Überzugslösungen
durchgeführt, die bei der Spritzphosphatierung unter
niederem Druck üblicherweise verwendet werden. Die sauren Lösungen enthalten Phosphationen und Kationen mehrwertiger Metalle,
wie beispielsweise Magnesium, Mangan, Cadmium, Kobalt, Nickel und Blei einzeln oder im Gemisch. Wegen der besonders
günstigen Eigenschaften der damit erzeugten Phosphatschichten
im Hinblick auf Korrosionsbeständigkeit und verbesserte Laokhaftung werden bevorzugt solche Lösungen verwendet, die Zink
oder Calcium als schichtbildende Kationen enthalten, wobei auch solche Lösungen infrage kommen, die nebeneinander Zink- und CaI-ciumionen
in wechselnden Atomgewichtsverhältnissen enthalten. Zur Beschleunigung der Überzugsbildung werden den Phosphatierungslösungen
übliche Beschleuniger zugesetzt. Als besonders zweckmäßig hat sich dabei die Beschleunigung durch Oxydationsmittel
wie Nitrite, Nitrate, Chlorate, Perborate und Wasserstoffperoxid oder die Kombination Nitrit/Nitrat, Nitrit/Chlorat oder Nitrat/
Perborat erwiesen. ■
Die bei dem neuen Verfahren verwendeten Phosphatierungslösungen
enthalten Phosphationen, mehrwertige Metallionen und Beschleunigungsmittel
in den üblichen Konzentrationen. Auch das Verhältnis von freier Säure zu gebundener Säure sowie der Arbeits- pH-Wert
liegen in den bekannten Grenzen.
Sofern die zu behandelnden Werkstücke nicht überaus stark verschmutzt
sind, können Reinigung und Phosphatierung in einem Arbeitsgang
vorgenommen werden. In diesen Fall werden den sauren
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BAD ORIGINAL
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Phosphatlösungen nichtionogene Netzmittel, wie beispielsweise
Reaktionsprodukte des Äthylenoxids mit Fettalkoholen, Alkylphenolen,
Fettaminen oder Polyoxypropylenglykolen, zugesetzt. Die Konzentration der Netzmittel in den Phosphatierungslösungen
liegt innerhalb der üblichen Grenzen.von 0,1-5 g/l·
Die Phosphat ie rung von Eisen- und Stahloberflächen nach dem neuen Verfahren kann sowohl in automatisch arbeitenden Anlagen
als auch mit Hilfe von Handspritzgeräten durchgeführt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren phosphatierten Eisen-
und Stahloberflächen sind gegen Flugrost beständig, so daß sich •die Nachbehandlung mit Chromsäure- oder Chromatlösung erübrigt.
Die erzeugten Phosphatschichten sind geschlossener und von feinerer Kristallstruktur als die nach bekannten Verfahren mit den
gleichen Phosphatierungslösungen, aber bei niederem Spritzdruck erzeugten Überzüge; in Bezug auf Korrosionsschutz und Lackhaftung
sind sie den letzteren mindestens gleichwertig.
Gegenüber den bekannten Spritzphosphatierungsverfahren mit Lösungen
schichtbildender Phosphate, besitzt die erfindungsgemäße Arbeitsweise den Vorteil, daß sie ohne zusätzliche Nachpassivierung
der phosphatierten Metalloberflächen durchgeführt werden
kann. Mit der Chromsäure-Nachpassivierung entfallen auch die entsprechenden arbeitsphysiologischen Schutzmaßnahmen und die
Entgiftung des Abwassers. Dies wirkt sich dort besonders vorteilhaft
aus, wo Metalloberflächen im Handspritzverfahren phosphatiert werden sollen. Schichtbildende Phosphatierungsverfahren
können nunmehr auch dort durchgeführt werden, wo dies bisher mit Rücksicht auf Arbeitsphysiologie und Abwasserentgiftung nicht
möglich war, als auch an ortsfesten Metallkonstruktionen
wie Leitungsmasten, Drücken u.s.w.
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BAD ORJGlNAi
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Gerhard Collardin GmbH
1J Köln-Ehrenfeld V/lddersüorfGr Str. 215
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Beisplel 1
•ftutokarossen aus Stahlblech wurden im Spritzvsrfahren-mit
einer Zinkphosphatlösung folgender Zusammensetzung behandelt:
ί
/
/
• c8 g/l Zn i\*%)%
0,7 g/1 %?% i(lOO £)
• 3-,9 A
5 -g/0. aiiehtiono£enei3 Metsmittel,(Nonyltphenol
+ 9 'Mol Kthylenoxld-) ·
Temperatur der iLösung !betrug 60 - 6~J>° C, der SpritKdruck
a!til, 'Die Lösung wurde aus xweü manuell bedienten Spritzlanzen
mivt einer 'Lelstiiug -.von Qe 6 - ,7 -LiterZBlinute aufge-.
Φΐβ iBehandlungsäauer ;für eine 'Karosse mit ungefähr
qm Oberfläche »betrug 12 min·.
.'ÄnsdhlleßQnd wurden die Karossen zuerst mit ;Leitungsvfasf>er,,
dann mit voTl ent salzkern V/asaer gespült und sdhiieBiich im
•Warmluftstrom getrocknet.. . ·
dh dieser Behandlung wiesen die ,Stahlkarossen eine gleich-
!mäßig aursg.ebildete., dichte Zinlcphasphatschicht a'uf-, Die -Obertfülichan
zeigten Jceinerlei Ansatz -Vvon ;Flugrast.,
.■Zum yei'glleieh wurden Autokaroaüen aus stahlblech unter sonät
•gleichen JBodingunfjen ,Jedoah bei einem Spritzdruck -von 4 tuLÜ
., .'Nach der liehandliiug zeigten die .StahioberALächun
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Gerhaird xCollardin GmbH 5 .Köln-Ehrenfeld
Widdersdorfer Str. 215
ebenfalls eine -gut ausgebildete Zinkphosphatschicht. Es hatte
sich riJ;"eä-Q-Jch soviel .F.lugrost .gebildet, daß die Schichten als
Grundlage :für eine .nachfolgende elektrophoretische Lackierung
\ni0ht 'geeignet waren.
Bel.spi.ea :2
!Eisenbleche wurden 'im .Handsprit ζ verfahr en bei Spritzdrucken
von U,,1"^, 35 ',und Φ5 atü .-miit einer :Zirikphosphat lösung behandelt.,
die ifoCLgBnde iZus-affinwansefezung besaß::
3
"0,,35 g/l NaNQ2
"0,,35 g/l NaNQ2
nidhtionogenes Netzmittel X phenol + 9 Mol Äthylenoxld>)
Anschließend wurden die Bleche mit Leitungswasser,, danach
mit voilentsal&feem '.Wasser gespiTlt iund Im Warmluf tatacorn /ge
trocknet».
:Die :phos,pha;tLsrit.en iEisenblejche ;«urden elekferopharetisch
lackiförit .und U£em .Salz^prühfees* .nach ATM rB IHr[^SH -mit Kreuz
söhrii.t;t luntaüworffen. iKadh 1550 .-Sbunden -ergaben ,si.ch !folgende
a?> !5 :attü
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Gerhard Collardln GmbH
5 Köln-Ehrenfeld Widdersdorfer Str. 215
2) Spritzdruck 6 atü
Blasengrad: DIN 53 209: m 4/g 5
ASTM D 71*1 - 56: 2 MD
Rost im Kreuzschnitt: 1I - 10 mm
3) Spritzdruck ^5 atü
Blasengrad: DIN 53 209: m 2/g 2
ASTM D 714 - 56: 8 P
Rost im Kreuzschnitt: 2-3 nun.
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Claims (6)
1. Verfahren zum Aufbringen von Phosphatschichten auf Ober
flächen aus Eisen und Stahl mit Hilfe von sauren Lösungen schichtbildender Phosphate im Spritzverfahren, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösungen bei einem Spritzdruck von 10 - 100 atü aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen bei einem Spritzdruck von ~j>Q - 50 atü aufgebracht
werden.
^. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Lösungen 4-0 - 750 c beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 - J>, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lösungen Zink- und/oder Calciumphosphafc enthalten.
5· Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lösungen Netzmittel enthalten.
6. Verfahren nach Anspruch 1 — 5>
dadurch gekennzeichnet, daß. zum Aufbringen der Lösung manuell geführte Spritzdüsen verwendet
v; erden.
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BAO ORIGINAL
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- 1971-05-14 DE DE2123966A patent/DE2123966C3/de not_active Expired
- 1971-05-21 US US00145931A patent/US3729346A/en not_active Expired - Lifetime
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US3729346A (en) | 1973-04-24 |
DE2123966B2 (de) | 1979-06-21 |
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Legal Events
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OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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