DE2121757B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Zünden eines elektrischen Lichtbogens zwischen zwei Elektroden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zünden eines elektrischen Lichtbogens zwischen zwei ElektrodenInfo
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Description
12. Vorrichtung nach Anspruch 11. dadurch in.kennzeichnet, daß das isolierende Bauteil (501
aus Polvtetrafluorätlnlen besteht.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zünden eines elektrischen Lichtbogens zwischen zwei Elektroden.
die in Abstand von- und im wesentlichen koaxial zueinander innerhalb einer Kammer angeordnet
sind, deren Längsachse im wesentlichen koaxial zu den Elektrodenachsen liegt und in die ein Gas unter Ausbildung
eines sich um die Kammerlängsachse bewe-
senden Wirbelstromes eingeführt wird, wobei zum
Einleiten des Zündvorganges eine Stange bis zu einer Miltclbohrung der einen Elektrode vorgeschoben und
dann nach Anlegen einer Spannung und Ausbildung eines Lichtbogens zwischen der einen Elektrode und
der Stange unter Ausziehen des Lichtbogens auf die gewünschte Arbeitslänge zurückbewegt wird.
Elektrische Lichtbögen hoher Intensität eignen sich als Licht- und Wärmequellen. Es ist dabei bekannt
(USA.-Patentschrift 3 364 3X7). den Lichtbogen mi<tels
eines Gaswirbcls einzuschnüren, der in die Lichtbogenkammer eingeleitet wird. Das Gas bewegt sich
spiralförmig nach innen entlang der Mittelachse der Kammer und erzeugt einen Niederdruckbereich, wodurch
der Lichtbogen eingegrenzt und konzentriert wird, so daß die Intensität des Lichtbogens ansteigt.
Ein wirbelnder Ciasstrom dieser Art eignet sich sowohl für kurze als auch für lange Lichtbögen. Die Länge
des Lichtbogens ergibt sich aus dem gegenseitigen Abstand der Elektroden. Wenn dieser Abstand größer
als ungefähr 25 mm ist, wird ein im vorliegenden Zusammenhang als langer Lichtbogen bezeichneter Bogen
ausgebildet. In einem solchen lalle werden die herkömmlichen Liehtbogcnzündverfahren, beispielsweise
(.lic Hochfrequenzzündung (USA.-Patentschrift 3 292 02S). für die Praxis unbrauchbar. Um z. B. eine
Strecke von 25 mm zwischen zwei Hohlelektroden in einer Argonatmosphäre zu durchschlagen, ist eine
Spannung von ungefähr 40 kV erforderlich, ein Wert,
der mindestens einige Größenordnungen über dem Wert liegt, der benötigt wird, nachdem der Lichtbogen
einmal gezündet ist. Bei Verwendung einer HochfrequenzspaniHinj.'.
ist außerdem keine Gewähr dafür gciiehen.
daß die Zündung an ilen vorbestimmten Elek-
irodenendstellen erfolgt.
VtIfahren der eingangs genannten Art kommen
dagegen mit relativ niedriger Spannung aus. Hs ist hei einem solchen Verfahren bekannt, die Stange als Kathodcnhalter
auszubilden, in dessen der Anode zügekehrtes Ende eine von einem Messingring umgebene
stiftförmige Kathode eingesetzt ist, und zwecks Zünden des Lichtbogens die Kathodenanordnung als
Ganzes in Richtung auf die Anode zu verschieben, bis der Messingring mit der Stirnfläche der Anode in
Kontakt kommt und die über den Messingring vorstehende Spitze des Kathodenstiftes in die Anodenhohuing
hineinragt, worauf die Kathode unter Auszieher, des Lichtbogens mittels einer Rückstellfeder zurückbewegt
wird.
Bei einem ähnlichen bekannten Verfahren (USA.-Patentschrift 3 106 632) wird eine zugespitzte
stabförmige Kathode, deren Durchmesser großer als der Durchmesser der ihr zugekehrten Mittelhohruiig
der Anorde ist, der Anode genähert, bis der l.ichtbo- aa
gen gebildet wird, worauf die Kathode in die normale
Arbeitsstellung zurückgestellt wird.
Entsprechend einem weiteren bekannten Verfahren (Soviel Journal of Optical Technology. Band Vi.
1469 Nr. 3, Seiten 405 bis 407) wird zum Zünden
des Lichtbogens mittels eines außerhalb der Kammer sitzenden Stellmagneten eine Hilfselektrode durch die
Mittelbohrung der Anode hindurch der nicht durchbohrten Kathode genähert.
Bei den drei letztgenannten Verfahren besteht die Gefahr, daß der mit der Anode in Kontakt kommen Je
Teil der Kathode bzw. die Hilfselektrodenspitze festschweißt oder daß der Kontakt immer an einer eng
lokalisierten Stelle der Elektroden erfolg! und dadurch die Elektroden ungleichmäßig angefressen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zur Durchführung dieses Verfahrens
gccig cte Vorrichtung zu schaffen, die ein Festschweißen der Elektroden und ein lokalisiertes Einfressen
des Lichtbogens verhindern.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Stange zum Zünden durch eine Mittelbohrung der anderen Elektrode hindurch bis in
die Mittclbohrung der einen Elektrode hineingeführt und mittels des Gaswirbels zu einer Präzessionsbewegung
um ihre Achse veranlaßt wird, im Verlaute derer für einen ständigen Drehkontakt zwischen der Stange
und den Innenflächen der Bohrungen beider Elektroden gesorgt wird. Bei diesem Verfahren wechselt die
Stelle des Stromüberganges von der stromführenden Stange auf die Elektroden ständig. Ein Festschweißen
der Stange an den Elektroden läßt sich dadurch mit Sicherheit verhindern. Gleichzeitig ist dafür gesorgt.
daß sich beim Zünden die Wännebelastung der Elektroden
und der Stange ringsum verteilt. Infolgedessen neigt der Lichtbogen nicht dazu, sich an einer bestimmten
Stelle einzufrcssen, was einen vorzeitigen
Ausfall der Vorrichtung zur Folge hätte.
Zweckmäßig wird die Stange von der Kathode zur Anode vorbewegt, d.h. bildet die eine Elektrode die
Anode, während die andere Elektrode die Kathode ist.
Eine besonders einfache Betätigung der Ziindstange
wird erreicht, w;nn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine mit einem Kolben verbundene
Staune verwendet und Tias hinter dem Kolben /weeks
Aul bau eines Gasdruckes eingeleitet wird, der die Stange durch die Bohrungen der Elektroden hindiirclureiht.
Vorzugsweise wird der Ciasdruck hinter dem Kolben aufrechterhalten, während das Gas unter Ausbildung
des Wirheistromes in die Kammer eingeleitet wird. Dadurch wird verhindert, daß die Zündstange
vorzeitig in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Anschließend wird der Gasdruck hinter dem Kolben abgebaut
und an der Stange eine Druckdifferenz ausgebildet, die ausreicht, um nach Ausbildung des
Lichtbogens für ein automatisches Zurückziehen der Stange aus der Kammer zu sorgen.
Eine zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens bestimmte Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß eine mit der Bohrung der anderen Elektrode in Verbindung stehende Kolbenkammer
vorgesehen und das überstehende Ende der Stange mit einer pneumatischen Einrichtung gekoppelt
ist. mittels derer in der einen Stellung einer zugeordneten Steueranordnung das ireie Ende der Stange
bis in die Bohrung der einen Elektrode hinein vorbewegbar sowie in einer anderen Stellung de·" Steueranordnung
das freie Stangeneiide in die Kolhenkammer zurjckl'ührbar ist.
Der Aufbau der Vorrichtung wird besonders einfach, wenn zur Speisung der der Verstellung der
Stange dienenden pneumatischen Einrichtung und /ur .Ausbildung des Gaswirhels eine gemeinsame Edelgasquelle
vorgesehen ist, zu der das Gas zurückleitbar ist.
Als (jas eignet sich insbesondere Argon. Krypton und oder Xenon. Die Zündstange besteht vorzugsweise
aus Wolfram mit l'.'r Thoriumzusatz und ist an
dem den Elektroden zugekehrten Ende zugespitzt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Stange einen Kolben mit einem isolierenden Bauteil
auf. das auf dem von den Elektroden abgekehrten Ende der Stange sitzt und zwecks Abdichtung mit
Vorspannung gegen die zylindrische Innenfläche der Kolbenkammer gehalten ist. Dieses Bauteil besteht
zweckmäßigerweise aus I'olytetrafluoräthylen.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In ilen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen entlang der Linie A-A abgebrochenen
Längsschnitt einer zwei Hohlelektroden aufweisenden Strahlungsquelle mit einer Lichtbogenzündeinrichtung
nach der Erfindung.
Fig. 2 ein sckemafisches Slrömungsdiagranim. das
die bei tier erfindungsgemüßen Lichtbogenzüiidung
a! laufenden Arbeitsvorgänge erkennen läßt, und
Fig. 3 ein schematischcs elektrisches Blockschaltbild
einer Schaltungsanordnung, die für die vorgesehene Taktsteuerung sorgt.
Die in Figur 1 veranschaulichte Strahlungsquelle 10 weist zwei eirunder im wesentlichen entsprechende
Verteiler 12. 13 auf, zwischen denen ein langgestreckter mhrfünnigei" Mantel 16 abgestützt ist. der eine
gasdichte Kammer 18 bildet. Der Mantel 16 ist von einem äußeren rohrförmigen Mantel 19 umfaßt, der
koaxial zu und radial in Abstand von dem Mantel 16 liegt. Die Mantel 16 und 19 bestehen aus einem lichtdurchlässigen
Werkstoff, beispielsweise Quarz.
Eine Elektrode 20 ist an ihrem einen Ende mit dem Verteiler 14 lösbar verbunden und ragt mit ihrem anderen
Ende in die Kammer 18 hinein. In ähnlicher Weise ist eine Elektrode 22 ;mi einen Γ-Ί11Ι1· mit /Imn
Verteiler 12 lösbar verbunden, während ilas widere
linde der Elektrode in die Kammer 18 hineinragt.
Heiile Elektroden sind im wesentlichen zylindrisch
aufgebaut und haben eine Mittclhohrung. Diese Mittelbolirungen
liegen koaxial /ucinander und /.iir
Längsachse der Kammer 18. Der Abstand /wischen ilen Elektroden liegt fest: er kann im Rahmen der
vorliegenden Firfindung einen beliebigen vorbestimmten Wert haben. Die Vorteile der Erfindung
treten jedoch insbesondere dann in Erscheinung, wenn der Elektrodenabstand mindestens 25 mm beträgt.
Die Verteiler 12 und 14 sind, wie in l-'igur 1 veranschaulicht,
mit Kanälen zur Zu- und Ableitung eines Kühlmctliums, beispielsweise Wasser, verschen. Zusätzliche
Kanäle sind vorhanden, um ein das in einem geschlossenen Kreislauf durch die Strahlungsquelle 10
hindurchzufiihren. Das Gas hat mehrere Funktionen, lis kühlt insbesondere den Quarzmantel. schnürt den
Lichtbogen nach seiner Zündung ein und liefert in der im folgenden beschriebenen Weise die pneumatische
Energie für die Zündeinrichtung. Die Taktsteuerung der Ciasströmung ist in Verbindung mit Fig. 2 näher
beschrieben.
Die Lichtbogenzündeinrichtung 30 weist ein Gehäuse 32 mit einem zylindrischen Hohlkörper 34 auf.
der eine Kolbcnkammer 35 begrenzt. Innerhalb der Kammer 35 sind ein Kolben 36 und eine Ziindstange
38 angeordnet. Das Gehäuse 32 ist mit dem Gehäuse des Verteilers 14 fest vcrschiraubt, wobei der Hohlkörper
34 mit der Längsachse der Kammer 18 koaxial ausgerichtet nach außen aus dem Verteiler 14 herausragt.
Der Flanschabschluß 40 am hinteren Ende des zylindrischen Hohlkörpers 34 bildet mit seiner Innenfläche
42 den äußeren Kolbenanschlag. Ein Schaft 44 des Verteilers 14 reicht in die Mündungsöffnung des
Hohlkörpers 34 hinein und bildet den vorderen Kolbenanschlag. Der Schaft 44 weist eine Mittelbohrung
45 auf. mittels der die Zündstange 38 geführt wird. Wenn sich der Kolben 36 in der voll zurückgezogenen
Stellung befindet, liegt die Spitze 46 der Ziindstange 38 in der Bohrung 45 des Schafts 44.
Der Kolben 36 weist eine leitende Hülse 48 auf. die auf dem hinteren Ende der Zündstange 38 sitzt.
Auf die Hülse 48 ist ein äußeres nichtleitendes Bauteil 50 aufgeschraubt, das beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen
besteht. Das Bauteil 50 liegt mit ausreichender Vorspannung an der Innenfläche des Hohlkörpers
34 an, um als Dichtung zu wirken. Die miteinander in Eingriff kommenden Oberflächen von
Kolben 36 und Schaft 44 sind abgeschrägt, um den Kolben 36 in kontrollierbarer Weise abzubremsen.
Das Gehäuse 32 der Lichtbogenzündeinrichtung 30 weist einen Kanal 52 auf, von dem aus Gas in die
Kammer 35 über Öffnungen 54 eingeleitet werden kann, die am äußeren Ende des Hohlkörpers 34 angeordnet
sind. Das eingeführte Gas ist auf den Raum hinter dem Kolben 36 beschränkt. Wenn ein ausreichender
Druck aufgebaut ist, bewegt sich der Kolben 36 in Richtung auf die Kammer 18, so daß die Ziindstange
38 durch die Bohrung 60 der Elektrode 20 hindurch bewegt wird, die Kammer 18 in axialer Richtung
durchläuft und in die Bohrung 62 der Elektrode 22 eintritt, bis der Kolben 36 durch den Schaft 44 angehalten
wird. Die Länge der Zündstange 38 ist durch den Abstand zwischen den Elektroden 20 und 22 bestimmt.
Die Spitze 46 der Zündstange 38 reicht vorzugsweise nur ein kurzes Stück in die Bohrung 62 der
Elektrode 22 hinein.
Line nicht veranschaulichte Stromquelle ist mit zwei Anschlußklemmen 68. 70 verbunden, wobei die
negative Seite der Stromquelle so angeschlossen ist.
daß die Elektrode 20 zur Kathode wird. Vorzugsweise bildet die Ziindstange 38 bei der Ausbildung eines
Lichtbogens zwischen den Elektroden eine Verlängerung der Kathode. Hei einer solchen Ausbildung
wurde für eine verläßliche Zündung gesorgt, ohne daß
ίο von der Ziindstange 38 Spritzer ausgingen.
Die die Kathode bildende Elektrode 20 kann im wesentlichen aus Wolfram bestehen. Sie kann aber
auch einen leitenden äußeren Körper, beispielsweise aus Kupfer, aufweisen, der an dem der Lichtbogcnkammer
18 benachbarten Ende eine Inncnschicht aus Wolfram oder thoriertcni Wolfram besitzt. Die als
Anode wirkende Elektrode 22 kann aus einem beliebigen leitenden Werkstoff, beispielsweise Kupfer,
bestehen. Die Ziindstange 38 besteht vorzugsweise
ao aus einem verhältnismäßig gut leitenden Werkstoff,
beispielsweise Wolfram oder 2°/< thoriertem Wolfram.
Der Durchmesser der Ziindstange 38 ist kleiner als der Durchmesser der Bohrungen der Elektroden 20
und 22.
ti Urn eine mögliche Verschmutzung der Kammer 18
sviihrep'i der Zündung zu vermeiden und für eine optimale Verläßlichkeit des Zündvorganges zu sorgen,
sollte der Zündvorgang in der Abfolge ausgeführt werden, die im folgenden an Hand der Fig. 1 bis 3
näher erläutert ist.
Entsprechend Fig. 2 gibt eine Gasquelle 78 unter
Druck stehendes Gas an die Strahlungsquelle 10 und die Zündeinrichtung 30 ab. Es kann ein beliebiges
Edelgas benutzt werden, beispielsweise Argon, Kryp-
ton oder Xenon. Die Richtung des Gasstromes wird durch mehrere herkömmliche, elektrisch betätigte
Steuerventile SVi, SVl, SV3. SV4, SVS und SVd
vorgegeben. Bei dem Steuerventil 5Kl handelt es sich um ein herkömmliches Dreiwegeventil mit zwei gesonderten
Strömungswegen, von denen der eine eine Zuleitung 84 mit einer Leitung 86 verbindet, während
der andere für eine Verbindung zwischen der Leitung
86 und einer Ablaßleitung 87 sorgt. Für eine weitere Steuerung der Gasströmung wird durch Drosselöffnungen
80 und 82 gesorgt. Der Rückweg für das Gas ist in Fig. 2 in gestrichelten Linien angedeutet, während
vorliegend eine geschlossene Rückleitung zur Gasquelle veranschaulicht ist. kann das antretende
Gas grundsätzlich auch unmittelbar in die Atmosphäre abgelassen werden.
Zu Beginn eines Lichtbogenzündzyklus befindet sich die Zündstange 38 in Ruhe und nimmt die voll
zurückgezogene Stellung ein, in der der Kolben 36 gegen den äußeren Anschlag 42 anliegt. Die Stromzufuhr
zu den Elektroden ist abgesperrt; sämtliche Steuerventile sind geschlossen. Die aus Kolben und Zündstange
bestehende Anordnung wird dann betätigt, indem das Dreiwege-Steuerventil 5Fl an Spannung
gelegt und dadurch die Zuleitung 84 mit der Leitung 86 verbunden wird. Die Ablaßverbindung zur Leitung
87 wird abgesperrt. Gas strömt nunmehr von der Gasquelle 78 aus über die Zuleitung 84 und durch die
Drosseiöffnung SO hindurch in die Leitung 86 und gelangt von dort in die Zündeinrichtung 30. Wie im ein-
«j zelnen aus Fig. 1 hervorgeht, tritt das Gas in die
Zündeinrichtung 30 über den Kanal 52 ein und gelangt von dort über die öffnungen 54 am hinteren
Ende der Anordnung in den hinter dem Kolben
nit
liest.
se
es
e-
es
e-
liegenden Teil der Kummer 35. Der Kolben 36 und
die damit verbundene Zündstange 38 werden von dem (ias mitgenowimen. bis der Kolben von dem Schaft
44 angehalten wird, wobei die Spitze 46 der Zündstange 38 innerhalb der Bohrung 62 der Anode 22
liegt. Die Drossclöffnung 80 beschrankt die Durchflui'i-nenge
des in die Kammer 35 einströmenden Gases. wodurch die Kolbcngeschwindigkeit vorgegeben
wird. Nachdem der Kolben 36seinen Hub in Richtung auf ilen Schaft 44 beendet hat, wird das Steuerventil
SVl geöffnet, wodurch die Drossclöffnung 80 umgangen
wird. Daher wird für den maximalen Förderdruck hinter dem Kolben 36gesorgt; der Kolben wird
auf diese Weise fest an Ort und Stelle gehalten. Das Steuerventil SVi wird dann geöffnet, so daß Gas von
der Gasquelle 78 aus in die Strahlungsquelle 10 einströmen kann. Das Gas gelangt in die Lichtbogenkammer
18 des Brenners 10 über Offnungen, die am Umfang der Elektrode 20 verteilt angeordnet sind.
Das Gas bewegt sich von der Elektrode 20 aus wendelförmig nach innen, und zwar in einer Weise ahnlich
einem Tornado. Der Aufbau des Wirbelstromes wird durch die Drosselöffnung 82 gesteuert. Ein langsamer
Aufbau des Wirbelstromcs ist erwünscht, um eine Beschädigung der Zündstangc zu vermeiden. Das Gas
tritt über die Mittelbohrung beider Elektroden 20, 22 aus und gelangt über zwei herkömmliche Wärmeaustauscher
90, 92 in die Leitung 94. Von der Leitung 94 ms gelangt das Gas über ein Druckcntlastungsventil
96 zur Gasquelle 78 zurück. Das Druckentlastungsventil 9f> hat die wichtige Aufgabe, den abfließenden
Ciasstrom zu beschränken und dadurch einen ausreichenden Riickdruck an der Zündeinrichtung 30 und
dem Kolben 36 aufzubauen, der es erlaubt, die Zündstange 38 in der im folgenden diskutierten Weise rasch
zurückzuziehen.
Nach einer weiteren kurzen Verzögerung werden die Steuerventile SV4\ind SV'5 geöffnet. Das Steuerventil
.SI '4 erlaubt die Ausbildung des vollen Wirbelstromes
in der Lichtbogenkammer 18. Mittels eines Druckentlastungsventils 98, das in Reihe mit dem
Steuerventil SVS liegt, wird der Abgabedruck an der Elektrode 20 und damit in der Kammer 18 geregelt,
indem eine vorgegebene Menge an Gas von der Leitung 99 abgezogen wird. Durch Aufrechterhaltung eines
verringerten Kammerdruckes wird die erforderliche Zündspannung kleinstmöglich gehalten. Eine
Spannung in der Größenordnung von 1000 V erwies sich als ausreichend, um beispielsweise einen 102 mm
langen Lichtbogen zu zünden.
Nunmehr wird die Stromzufuhr zu den Elektroden eingeschaltet. Zwischen dem spitz zulaufenden Ende
der Zündstange 38 und einer innerhalb der Bohrung 62 der Anode 22 liegenden Stelle wird sofort ein
Lichtbogen ausgebildet. Das wirbelnde Gas bewirkt eine Drehung der Zündstange um ihre Mittelachse
und hat zur Folge, daß die Zündstange eine Präzessions- oder Taumelbewegung ausführt und dabei mit
den Bohrungen beider Elektroden ständig in Drehkontakt kommt. Das wirbelnde Gas wird in die Strahlungsquelle
eingeleitet, bevor die Stromversorgung eingeschaltet wird. A.ndernfHÜs könnte es dazu kommen,
daß die Spitze der Zündstange an der Bohrung 62 der Anode festschweißt. Außerdem würde der
Lichtbogen nicht in der gewünschten Weise in der Längsachse der Strahlungsquelle 10 gehalten. Ferner
wäre es schwierig, den Lichtbogen an einem Einfressen in die Umfangsfläche der Zündstange an der Kontaktstelle
mit der Kathodenfläche 60 zu hindern
Wenn die Stromzufuhr eingeschaltet wird, wire
auch das Dreiwegesteuerventil SV\ erneut betätigt wodurch die Gaszufuhr zur Leitung 86 abgesperrt um
die Austrittsöffnung geöffnet wird, um die Leitung 8f|
mit der Ablaßleitung 87 zu verbinden. Der hinter den Kolben 36 herrschende Druck wird nunmehr über dic|
Leitung 87 abgelassen; das austretende Gas wird zi:
der Gasquelle 78 zurückgeführt. Das Druckentla-
jo stungsventil 96 beschränkt die aus den Elektrodenbohrungen
austretende Gasmenge, um einen Rückdruck an der Zündeinrichtung 30 und dem Kolber
36aufzubauen. Der Ciasstrom durch die Zündeinrich
tung 30 hindurch verläuft parallel zu dem Gasstrom der über das Druckentlastungsvcntil 96 geführt ist
Nachdem der Druck in der Kammer 35 der Zündeinrichtung 30 abgebaut ist. wird die Zündstangc gezwungen, in ihre ursprüngliche Ruhestellung zurückzukehren, in der der Kolben 36 an dem Anschlag 42
»o anliegt. Während sich die Zündstange zurückbewegt
nimmt sie den Lichtbogen mit, bis dieser auf die Bohrung 60 der Kathode 20 überspringt. Auch hier spielt
der Wirbelstrom in der Lichtbogenkammer 18 während des Zündvorganges eine wichtige Rolle. Der
»5 Gaswirbel schnürt nicht nur den Lichtbogen ein; er
verhindert vielmehr auch, daß der Lichtbogen aus der Bohrung 62 der Anode herausgezogen wird. Ohne
Wirbelstrom würde der verlängerte Lichtbogen der Weg geringsten Widerstandes suchen, der an dem
anodenseitigcn Ende von der Spitze 46 der Zündstangc
38 zur Spitze der Anode 22 führen würde. Der Lichtbogen bliebe also nicht innerhalb der Bohrung
62 der Anode, wie dies erwünscht ist.
Nachdem der Kolben 36 in die ursprüngliche Aus-
gangsstellung zurückgekehrt ist, wird das Steuervcnti
SVi) betätigt. Bei offenem Steuerventil SVd wird da:
Druckentlastungsventil 96 umgangen, wodurch der Druckabfall an der Zündeinrichtung 30 und den; Kolben
36 auf den Wert verringert wird, der an den Wärmeaustauschern 90 und 92 auftritt und der im Rahmen
der vorliegenden Erfindung vernachlässigt werden kann. Sodann wird das Steuerventil SVS geschlossen,
wodurch der Abgabedruck auf seinen Höchstwert gebracht wird: der V/irbelstrom und der Druck in
der Lichtbogenkammer 18 erreichen ihre Höchstwerte.
Die Magnetsteucrventile SVl bis SVd können in
der oben beschriebenen Folge mittels beliebiger herkömmlicher Taktsteuerungen automatisch betätigt
So werden. Eine vereinfachte Taktschaltung, die es erlaubt,
die Steuerventile nacheinander zu betätigen, ist in Fig. 3 veranschaulicht. Die Schaltung weist eine
Reihe herkömmlicher Zeitverzögerungsrelais auf, von denen jedes mechanisch derart voreingestellt ist, daß
% seine Kontakte eine vorbestimmte Zeitspanne nach Erregung des Relais schalten. Wie veranschaulicht, ist
eine Wechselstromquelle 100 mit einem Zeitverzögerungsrelais TDn (das Zeitverzögerungsrelais n) verbunden,
das nach beispielsweise 10 Sekunden den Ar-
U beitskontakt TDn (Kontakt η des Zeitverzögerungsrelais
n) schließt, wodurch das Magnetventil SVr
(Magnetventil r.) unter Strom kommt. Die Wechselstromquelle
100 steht gleichzeitig mit mehreren ähnlichen paarweise angeordneten Parallelzweigen in Ver-
«I bindung, wobei der eine Zweig jedes Paares ein
Zeitverzögerungsrelais und damit in Reihe geschaltet einen Kontakt des Zeitverzögerungsrelais des vorhergehenden
Parallelzweiges enthält, während in dem
anderen Zweig des Paares ein Magnetsteuerventil in Reihe mit einem Zeitver/.ögerungsrelaiskontakt ties
diesem Zweig zugeordneten Zeitver/ögerungsrelais liegt. Dies ergibt sieh deutlich aus Fig. ^. in der das
/weile Parallel/wugpaur symbolisch eine Folge derartiger
Zweigpaare darstellt. In dem einen Zweig jedes Zweigpaares liegt ein Zeitver/ögerungsrelais
IDn, , in Reihe mit einem Zeitver/ögcrungsrclaiskontakt
Tf)Cn. während im anderen Zweig ein Steucrmagnetvcntil
SVn , , in Reihe mit einem Zeitver/.ögerungsrelaiskontakt
TDCn , Λ liegt, wobei // aufeinanderfolgende
Zahlen darstellt und A für eine spatere Stufe steht. Wie ersichtlich, kann die Wirkung jedes
Magnetventils, beispielsweise des Magnetventils SV11.
/ti einem späteren Zeitpunkt innerhalb der Folge mittels
eines Ruhekontaktes aufgehoben werden, beispielsweise mittels des Ruhekontaktes Tl)Cn, ^ des
Zeitver/ögerungsrelais IDn^ Λ.
Die Zeitspanne, die/wischen jeder Stufe der Zündfolge
verstreichen muß, ist nicht kritisch. Die Zeitspanne /wischen den einzelnen Stufen, für die eine
gegenseitige Zeitverzögerung angegeben wurde, liegt im allgemeinen in tier Größenordnung von 4 bis 15
Sekunden.
Obwohl vorstehend jede der vorzugsweise vorgesehenen Stufen des Zündvorganges im ein/einen beschrieben
wurde, versteht es sich, daß nicht sämtliche Stufen zwangsweise vorhanden sein müssen. Beispielsweise
sind /war der allmähliche Aufbau des Wibelstromes und der allmähliche Aufbau des Kolbendrucks
erwünscht: diese Stufen stellen jedoch keine
ίο Zwangsmerkmale tier Erfindung dar. Außerdem wirtl
der Druck innerhalb der Lichtbogenkammer während tier Zündung zwar vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise
geregelt. Während hei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der Erfindung ein geschlossener
Gaskreislaul vorgesehen ist. kann das abströmende (las, falls erwünscht, auch unmittelbar
in die Atmosphäre abgelassen werden. Auch kann eine gesonderte Gasquelle für die Zündeinrichtung
vorgesehen sein. Für einen einwandfreien Zündvor-
so gang ist es jetloch erwünscht, den Gaswirbel in die
Kummer einzuleiten, bevor die Stromzufuhr /u den Elektroden eingeschaltet wirtl.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfuhren zum Zünden eines elektrischen
Lichtbogens zwischen zwei Elektroden, die in Abstand von - und im wesentlichen koaxial zueinander
innerhalb einer Kammer angeordnet sind, deren Längsachse im wesentlichen koaxial zu den
F.lektrodenachsen liegt und in die ein Gas unter Ausbildung eines sich um die Kammerlangsachse
bewegenden Wirbelstromes eingeführt wird, wobei zum Einleiten des Zündvorganges eine Stange
bis zu einer Mittelbohrung der einen Elektrode vorgeschoben und dann nach Anlegen einer Spannung
und Ausbildung eines Lichtbogens zwischen der einen Elektrode und der Stange unter Ausziehen
des Lichtbogens auf die gewünschte Arbeitsliinge zurückbewegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange zum Zünden durch eine Mittelbohrung der anderen Elektrode hinti
inch his in d?e Mittelbohrung der einen Elektrode
hineingeführt und mittels des Ciaswirbels zu einer Priizessionsbewegung um ihre Achse veranlaßt
wird, im Verlaufe derer für einen stiindiuen Drehkontakt
zwischen der Stange und den Innenfiächen der Bohrungen beider Elektroden gesorgt
w i rd.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Elektrode die Anode und die andere Elektrode die Kathode bildet.
.i. Verfahre · nach Anspruch I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einem Kolben verbundene
Stange verwei.det in.A Gas hinter dem
Kolben zwecks Aufbau tines Gasdruckes eingeleitet
wird, der die Stange durch die Bohrung der Elektroden hi η durch treibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ciasdruck hinter dem Kolben
aufrechterhalten wird, während Gas unter Ausbildung des Wirbelstromes in die Kammer
eingeleitet wird.
5. Verfahren nach ,Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß der Ciasdruck hinter dem Kolben abgebaut und an der Stange eine Druckdifferenz
ausgebildet wird, die ausreicht, um nach
Ausbildung des Lichtbogens für ein automatisches Zurückziehen der Stange aus der Kammer zu sorgen.
h. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, daß eine mit der Bohrung
(45) der anderen Elektrode (20) in Verbindung stehende Kolbenkammer (35) vorgesehen
und das überstehende Ende der Stange (38) mit einer pneumatischen Einrichtung (36. 52. 54, 78.
KO. «4, 86, 87. %) gekoppelt ist. mittels der in
der einen Stellung einer zugeordneten Steueranordnung .SI7I das freie Ende der Stange bis in die
Bohrung (62) der einen Elektrode (22) hinein vorbewegbar sowie in einer anderen Stellung der
Steueranordnung das freie Stangenende in die Kolbenkammer zurückführbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch (1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Speisung der der Verstellung tier Stange (38) dienenden pneumatischen
Einrichtung (36. 52. 54. 78. 80. 84. 86. 87. 96)
und zur Ausbildung des Gaswirbels eine gemeinsame Edelgasquelle (78) vorgesehen ist. zu der das
Gas zuiuckleilbar ist.
,S. Vorrichtung nach Anspruch η oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daü das zurückgeführte Gas Argon, Krypton und oder Xenon ist.
l). Vorrichtung nach einem der Ansprüche fi bis
N. dadurch gekennzeichnet, dall die Stange (38) aus Wolfram mit 2'Ί Thoriumzusatz besteht.
III. Vorrichtung nach einem der Ansprüche U
bis °. dadurch gekennzeichnet, daß das den Elektroden (20, 22) zugekehrte Ende der Stange (38)
zugespitzt ist.
\ I. Vorrichtung nach einem der Ansprüche (1 his K), dadurch gekennzeichnet, daß die Stange
(38) einen Kolben i36) mit einem isolierten Bauteil (50) aufweist, das auf dem von den Elektroden
(20, 22) abgekehrten Ende der Stange sitzt und /weeks Abdichtung mit Vorspannung gegen die
zylindrische Innenfläche der Kolhenkammer (35) iiehalten ist.
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