DE4105407C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Plasmaspritzgerät zum Versprühen
von pulverförmigem oder gasförmigem Material nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein Plasmaspritzgerät dieser Art ist aus der EP 02 49 238 A2
bekannt. Die Kathodenanordnung besteht bei diesem Gerät aus
einer Stabkathode, und die Zufuhr des Spritzmaterials erfolgt
am anodenseitigen Ende des Plasmaführungskanals durch ein
seitlich in diesen Kanal eingeführtes Rohr, dessen Endpartie
in die Kanalachse umgebogen ist.
Der Wirkungsgrad eines derartigen Plasmaspritzgerätes ist
ziemlich gering, da ein erheblicher Teil der Lichtbogenener
gie durch Wärmeübergang an die gekühlte Wandung des verhält
nismäßig engen Plasmaführungskanals verlorengeht und für das
Aufschmelzen und Beschleunigen des Spritzmaterials nur die
verbleibende Energie des freien Plasmastrahls zur Verfügung
steht. Außerdem führt die gewählte Anordnung der Austritts
düse für die Zufuhr des Spritzmaterials innerhalb des Plasma
führungskanals zu Schwierigkeiten, weil die Austrittsdüse und
der Plasmastrahl sich gegenseitig ungünstig beeinflussen.
Einerseits wird die Strömung des Plasmastrahls durch die Aus
trittsdüse mechanisch behindert, andererseits wird die Aus
trittsdüse im Zentrum des Plasmastrahls thermisch außeror
dentlich stark beansprucht.
Die Erfindung sucht diese Nachteile durch eine Verlegung der
Spritzmaterialzufuhr an das kathodenseitige Ende des Plasma
führungskanals zu vermeiden. Vorschläge in dieser Richtung
sind zwar an sich bekannt; deren Anwendung in Verbindung mit
einem Plasmaspritzgerät der eingangs genannten Art haben aber
bisher zu keinen befriedigenden Ergebnissen geführt.
Das DE-GM 19 32 150 zeigt ein Plasmaspritzgerät mit einem in
direkten Plasmatron, das mit einem Kurzlichtbogen arbeitet.
Eine hohlzylindrische Kathode arbeitet mit einer ebenfalls
hohlzylindrischen, düsenförmig ausgebildeten Anode zusammen,
wobei die Kathode in die koaxial zu dieser angeordneten
Anode hineinragt. Die Hohlkathode dient zugleich als Zuführ
rohr für das Spritzmaterial, das auf diese Weise axial in
den Lichtbogenraum eingeführt wird. Das Plasmagas gelangt
durch den Ringspalt zwischen Kathode und Anode in den Licht
bogenraum und anschließend in die Anodendüse, durch welche
der Plasmastrahl eingeschnürt wird.
Die Anwendung einer Hohlkathode in einem Plasmatron mit Lang
lichtbogen bereitet jedoch, insbesondere bei hohen Lichtbo
genströmen, enorme technische Schwierigkeiten, da wegen des
meist lokalen kathodischen Lichtbogenansatzes (Brennfleck)
eine thermische Überlastung und damit eine vorzeitige Ab
nützung der Kathode eintreten kann. Durch elektromagnetisch
bewirkte Rotation des Lichtbogenansatzes entlang des Katho
denrandes läßt sich diese Gefahr zwar vermindern. Auch kann
durch Nachführen der Kathode, wie z. B. im Falle der längsbe
weglichen Stabkathode nach der EP 02 49 238 A2 eine Abnützung
derselben kompensiert werden. Beide Lösungen sind aber mit
erhöhtem Aufwand verbunden.
Eine Verbesserung in dieser Hinsicht ergibt sich, wenn die
zentrale Hohlkathode durch eine Mehrzahl von Stabkathoden er
setzt wird und das Spritzmaterial durch ein im Zentrum der
Kathoden angeordnetes Rohr zugeführt wird. Ein Beispiel für
eine solche Lösung zeigt die DE 33 12 232 A1 an einem
Plasmaspritzgerät mit einem direkten Plasmatron, d. h. mit
einem auf das Werkstück übertragenen Lichtbogen.
Ein anderes Plasmaspritzgerät der genannten Art, mit einem
indirekten Plasmatron, das mit einem Kurzlichtbogen arbeitet,
besitzt ebenfalls eine Mehrzahl von Stabkathoden, welche im
Kreis um die Achse einer Anodendüse parallel zueinander ange
ordnet sind. Den Kathoden sind Hilfsanoden zur Zündung von
Pilotlichtbögen zugeordnet, von denen aus unter der Einwir
kung des längs der Kathoden strömenden Plasmagases Einzel
lichtbögen zur Anodendüse gezogen werden, welche einen im
Zentrum der Anodendüse vereinigten Plasmastrom erzeugen.
Durch ein im Zentrum der Kathodenanordnung befindliches Rohr
wird das Spritzmaterial axial in den Lichtbogenraum einge
führt, und zwar direkt an den Vereinigungspunkt der einzelnen
Plasmaströme. Zwar läßt sich durch die Stromaufteilung auf
mehrere Kathoden deren Standzeit infolge geringerer thermi
scher Belastung erhöhen. Da sich aber die drei Einzellicht
bögen nicht zwangsläufig im Zentrum der Anodendüse vereinigen
und nicht in den Plasmaführungskanal eindringen, sondern an
Anodenpartien ansetzen, die den Kathoden näher liegen, findet
keine höchstmögliche Energiekonzentration im Zentrum des
Lichtbogenraumes statt, d. h. dort wo das Spritzmaterial aus
dem zentralen Zuführrohr hingelangt. Somit ist davon auszu
gehen, daß auch in diesem Fall dem Spritzmaterial die zum
Aufschmelzen der Partikel erforderliche Energie größtenteils
erst im freien Plasmastrahl zugeführt wird. Dies dürfte sogar
erwünscht sein, weil unter diesen Umständen die Pulverteil
chen bis zum Austritt aus der Anodendüse noch nicht aufge
schmolzen sind und sich daher nicht an der Wandung derselben
niederschlagen können.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine höchstmögliche
Energiekonzentration, die bereits im Nahbereich der Kathoden
anordnung beginnt und sich bis zur Anode oder noch darüber
hinaus erstreckt, zu erzielen.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch die im Kennzeichen des
Patentanspruchs 1 genannten Maßnahmen gelöst.
Die gewählte Kathodenanordnung in einem mit Langlichtbogen
arbeitenden, indirekten Plasmatron, in Verbindung mit der
durch die Einlaufdüse gebildeten Einschnürung, gewährleistet
eine größtmögliche Energiekonzentration im Düsenhohlraum.
Das Spritzmaterial, welches durch das in der zentralen Achse
angeordnete Zuführrohr, normalerweise mit Hilfe eines Träger
gases, eingebracht wird, dringt bereits in Kathodennähe in
den heißen Kern des Plasmastrahls ein, in welchem das Sprüh
material, z. B. die Pulverteilchen aufgeschmolzen und weiter
beschleunigt werden. Durch Variation des Trägergasflußes
läßt sich in einfacher Weise die Anfangsgeschwindigkeit der
Pulverteilchen und damit auch die technisch wichtige Verweil
zeit derselben im Plasma einstellen. Mit diesen Größen kön
nen in Verbindung mit einer geeigneten Wahl des Plasmagas
flusses und des Lichtbogenstromes optimale Betriebsbedingun
gen erreicht werden.
Der zentrale Isolationskörper dient nicht nur dazu, die Stab
kathoden untereinander und gegenüber dem Zuführrohr elek
trisch zu isolieren, sondern hat auch die Aufgabe, zusammen
mit der Einlaufdüse einen Ringkanal zu bilden, durch welchen
das Plasmagas in möglichst laminarer Form in den Kathodenraum
einströmt. Wichtig ist dabei auch, daß das Plasmagas den aus
dem Isolierkörper vorstehenden Kathodenspitzen entlang
strömt, welche dadurch zusätzlich gekühlt werden. Dies führt
zu einer Erhöhung der Kathodenstandzeit.
In einer der möglichen Ausführungsformen grenzt der Isola
tionskörper unmittelbar an den Lichtbogenraum an und ist da
her thermisch stark belastet. Er besteht deshalb vorzugsweise
aus einem hochschmelzenden Material, z.B. aus Keramik oder
Bornitrid.
Mit Rücksicht auf die thermische Belastung der Kathoden wei
sen diese vorzugsweise einen wassergekühlten Kathodenschaft
und an ihrem aktiven Ende einen in den Kathodenschaft einge
setzten Kathodenstift aus einem hochschmelzenden Material
auf. Zum Beispiel kann der Kathodenschaft aus Kupfer und der Katho
denstift aus thoriertem Wolfram bestehen.
Die aktiven Enden der Kathoden sollten so nahe wie betriebs
mäßig möglich beieinander liegen, damit die Vereinigung der
von diesen ausgehenden Lichtbogenäste möglichst nahe der Bo
genansatzstellen stattfindet. Da aber die Kathodenschäfte
aufgrund der Hohlräume für die Wasserkühlung eine verhältnis
mäßig großen Durchmesser aufweisen und aus Isolationsgrün
den einen minimalen gegenseitigen Abstand haben müssen, läßt
sich bei koaxialer Anordnung des Kathodenstiftes zum Katho
denschaft nicht der gewünschte geringe gegenseitige Abstand
der Kathodenstifte erreichen. Die Anordnung könnte zwar so
getroffen sein, daß die Kathodenstifte schräg aufeinander
zulaufen; eine solche Lösung ist jedoch vom Gesichtspunkt der
Herstellung aus nicht befriedigend. Eine bevorzugte Lösung
besteht deshalb darin, den Kathodenstift exzentrisch in den
Kathodenschaft einzusetzen, so daß die Längsachse des Katho
denstiftes der zentralen Längsachse näher liegt als diejenige
des Kathodenschaftes.
Zur Erzielung einer laminaren Einströmung des Plasmagases in
die Einlaufdüse hat es sich als zweckmäßig erwiesen, eine
Gasverteilanordnung mit einer Mehrzahl von Düsen vorzusehen.
Beispielsweise kann dem zwischen dem Isolationskörper und der
Einlaufdüse vorhandenen Ringkanal ein auf dem Isolationskör
per sitzender Gasverteilring mit einer Mehrzahl von Durch
gangsbohrungen für den Einlaß des Plasmagases in den Ring
kanal vorgelagert sein.
Eine noch vorteilhaftere Lösung besteht allerdings darin,
daß dem Isolationskörper eine Gasverteilscheibe vorgelagert
ist, welche sich radial vom zentralen Rohr für die Zufuhr des
Spritzmaterials bis an die Wandung der Einlaufdüse erstreckt
und welche mit einer Mehrzahl von im Kreis angeordneten
Durchlaßbohrungen für den Einlaß des Plasmagases aus dem
Ringkanal in die Einlaufdüse versehen ist. Die Durchlaß
bohrungen haben hier die gleiche Wirkung wie diejenigen bei
dem vorher erwähnten Gasverteilring. Diese Gasverteilscheibe
schirmt jedoch die ganze Frontseite des Isolationskörpers ge
gen die Einwirkung der Lichtbogenwärme ab, so daß nunmehr
der Isolationskörper nicht mehr aus verhältnismäßig teurem
hochschmelzendem Material bestehen muß. Dagegen soll die
Gasverteilscheibe eine entsprechende Wärmebeständigkeit auf
weisen, wobei jedoch für die Gasverteilscheibe erheblich we
niger von dem hochschmelzenden Material benötigt wird als
sonst für den Isolationskörper und im übrigen eine weniger
komplizierte Form hat als jener, was zu einer einfacheren und
billigeren Lösung führt.
Aufgrund ihrer Plazierung unmittelbar vor dem Isolationskör
per besitzt die Gasverteilscheibe weitere Durchgangsbohrun
gen, durch welche sich die Kathodenstifte erstrecken. Vor
zugsweise haben diese Durchgangsbohrungen einen größeren
Durchmesser als die Kathodenstifte. Dies ermöglicht es, einen
Teil des Plasmagases durch den aufgrund der Durchmesserdif
ferenz bestehenden Ringspalt entlang der Kathodenstifte zu
leiten, womit die Kühlung derselben weiter verbessert wird.
Im übrigen können die Durchlaßbohrungen für das Plasmagas
sowohl bei dem Gasverteilring als auch bei der Gasverteil
scheibe, anstatt axial, tangential zu virtuellen, zentral
achsigen Schraubenlinien verlaufen. Dadurch läßt sich eine
Wirbelströmung des Plasmagases erreichen, was sich unter ge
wissen Betriebsbedingungen als vorteilhaft erwiesen hat.
Die Bahnen der geschmolzenen Pulverteilchen unterliegen dem
Schroteffekt, d. h. sie verlaufen in einem Kegel, der längs
des Plasmaführungskanals bis zur Mündung desselben an der
ringförmigen Anode innerhalb des Kanalquerschnittes liegen
muß, damit sich keine geschmolzenen Teilchen an der Kanal
wandung ablagern können. Diese Bedingung läßt sich ebenfalls
durch geeignete Wahl der Betriebsparameter sowie durch ein
entsprechendes Längsprofil des Plasmaführungskanals errei
chen, z. B. dadurch, daß sich der Plasmaführungskanal im An
schluß an die Einlaufdüse zur Anode hin stetig erweitert.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dar
gestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 ein Plasmaspritzgerät nach der Erfindung im Längs
schnitt;
Fig. 2 einen auf den Kathodenraum beschränkten Querschnitt
nach den Linien II-II in Fig. 1, in größerem Maß
stab;
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht des Plasmaführungs
kanals gemäß der Ausführungsform nach Fig. 1 in
größerem Maßstab, mit eingezeichneter Plasma- und
Spritzmaterialströmung;
Fig. 4 einen auf den Kathodenraum beschränkten Teillängs
schnitt einer in diesem Bereich abgeänderten Aus
führungsform des erfindungsgemäßen Plasmaspritzge
rätes;
Fig. 5 eine Ansicht auf die den Lichtbogenraum rückseitig
abschließenden Teile aus der Richtung X in Fig. 4;
Fig. 6 einen auf den Kathodenraum beschränkten Teillängs
schnitt mit einer weiteren Variante der Mittel zur
Gasführung in diesem Bereich;
Fig. 7 eine Ansicht auf die den Lichtbogenraum rückseitig
abschließenden Teile aus der Richtung X in Fig. 6;
und
Fig. 8 eine Seitenansicht der in der Ausführungsform nach
den Fig. 6 und 7 vorgesehenen Gasführungshülse.
Das Plasmaspritzgerät nach den Fig. 1 und 2 besitzt drei
stabförmige Kathoden 1, welche parallel zueinander verlaufen
und im Kreis um die zentrale Längsachse 2 des Gerätes gleich
mäßig verteilt angeordnet sind, ferner eine von den Kathoden
1 distanzierte ringförmige Anode 3 und einen von den Kathoden
1 zur Anode 3 sich erstreckenden Plasmaführungskanal 4. Der
Plasmaführungskanal 4 ist durch eine Anzahl ringförmiger,
voneinander elektrisch isolierter Neutroden 6 bis 12 und die
ringförmige Anode 3 gebildet.
Die Kathoden 1 weisen je einen aus zwei Teilen 51 und 52 be
stehenden Kathodenschaft z. B. aus Kupfer auf, welcher in ei
nem Kathodenträger 13 aus Isoliermaterial verankert ist. An
diesen schließt sich ein hülsenförmiger Anodenträger 14 aus
Isoliermaterial an, der die Neutroden 6 bis 12 und die Anode
3 umgibt. Das Ganze wird zusammengehalten durch drei Metall
hülsen 15, 16 und 17, wobei die erste Hülse 15 mit dem Katho
denträger 13 stirnseitig und die zweite Hülse 16 mit der er
sten umfänglich verschraubt ist, während die dritte Hülse 17
einerseits an der zweiten Hülse 16 lose verankert und ande
rerseits mit dem Anodenträger 14 umfänglich verschraubt ist.
Die dritte Hülse 17 drückt außerdem mit einem nach innen ge
richteten Flanschrand 18 gegen den Anodenring 3 und hält da
mit die den Plasmaführungskanal 4 bildenden Elemente zusam
men, wobei sich die den Kathoden 1 am nächsten liegende Neu
trode 6 an einem Innenbund 19 des Anodenträgers 4 abstützt.
Die Kathoden 1 tragen an ihren Enden Kathodenstifte
20, welche aus einem elektrisch und thermisch besonders gut
leitenden und zudem hochschmelzenden Material, z. B. Wolfram,
bestehen. Dabei sind die Kathodenstifte 20 derart exzentrisch
zur jeweiligen Achse der Kathodenschäfte 51, 52 angeordnet,
daß deren Längsachsen der zentralen Längsachse 2 näher lie
gen als diejenigen der Kathodenschäfte.
An den Kathodenträger 13 ist auf der dem Plasmaführungskanal
4 zugewandten Seite ein zentraler Isolierkörper 21 aus hoch
schmelzendem Material, z. B. Keramik oder Bornitrid, ange
setzt, welcher in fester Position zur ersten Neutrode 6 ange
ordnet ist und aus dem die Kathodenstifte 20 heraus in den
Hohlraum 22 der durch die erste Neutrode 6 gebildeten Ein
laufdüse ragen. Der freiliegende Teil der äußeren Mantel
fläche des Isolierkörpers 21 liegt einem Teil der Düsenwan
dung radial gegenüber und bildet mit diesem Wandungsteil ei
nen Ringkanal 23 für den Einlaß des Plasmagases in den Dü
senhohlraum 22.
Die Zufuhr des Spritzmaterials SM, z. B. Metall- oder Keramik
pulver, in den Plasmastrahl erfolgt mit Hilfe eines Träger
gases TG am kathodenseitigen Ende des Plasmaführungskanals 4.
Zu diesem Zweck ist ein in der Längsachse 2 verlaufendes und
vom Isolierkörper 21 gehaltenes Rohr 24 vorgesehen, das eben
falls in den Düsenhohlraum 22 mündet, wobei sich die Katho
denstifte 20 über die Mündung 25 des Rohrs 24 hinaus er
strecken.
Das Plasmagas PG wird durch einen im Kathodenträger 13 vor
gesehenen Querkanal 26 zugeführt, welcher in einen Längskanal
27 übergeht, aus dem das Plasmagas in einen Ringraum 28 und
von da in den Ringkanal 23 gelangt. Zur Erzielung einer mög
lichst laminaren Einströmung des Plasmagases in den Düsen
hohlraum 22 ist ein auf dem Isolierkörper 21 sitzender Gas
verteilring 29 mit einer Mehrzahl von Durchgangsbohrungen 30
vorgesehen, welche den Ringraum 28 mit dem Ringkanal 23 ver
binden.
Die den Plasmaführungskanal 4 bildenden Elemente, nämlich die
Anode 3 und die Neutroden 6 bis 12, sind durch Ringscheiben
31 aus Isoliermaterial, z. B. Bornitrid, gegeneinander elek
trisch isoliert und durch Dichtungsringe 32 gasdicht mitein
ander verbunden. Der Plasmaführungskanal 4 weist im kathoden
nahen Bereich eine Einschnürungszone 33 auf und erweitert
sich im Anschluß an diese Einschnürungszone 33 zur Anode 3
hin auf einen Durchmesser, welcher mindestens 1,5mal so
groß ist wie der Kanaldurchmesser an der engsten Stelle der
Einschnürungszone 33. Nach dieser Erweiterung verläuft der
Plasmaführungskanal 4 zylindrisch bis an sein anodenseitiges
Ende. Während die Neutroden 6 bis 12 z. B. aus Kupfer beste
hen, ist die Anode 3 aus einem Außenring 34, z. B. aus Ku
pfer, und einem Innenring 35 aus einem elektrisch und ther
misch besonders gut leitenden und zudem hochschmelzenden Ma
terial, z. B. Wolfram, aufgebaut.
Um die Plasmaströmung, insbesondere im Düsenbereich, nicht
durch Spalte in der Wandung des Plasmaführungskanals 4 zu be
hindern, erstreckt sich die den Kathodenstäben 1 am nächsten
liegende Neutrode 6 über die ganze Einschnürungszone 33, da
mit die Kanalwandung 5 bis über die engste Stelle der Ein
schnürungszone hinaus einen stetigen Verlauf aufweist.
Die der Lichtbogen- und Plasmawärme unmittelbar ausgesetzten
Teile sind weitgehend wassergekühlt. Zu diesem Zweck sind im
Kathodenhalter 13, im Teil 52 des Kathodenschaftes und im
Anodenhalter 14 verschiedene Hohlräume für die Zirkulation
des Kühlwassers KW vorgesehen. Der Kathodenhalter 13 weist
drei Ringräume 36, 37 und 38 auf, die mit Anschlußleitungen
39, 40 bzw. 41 verbunden sind, und der Anodenhalter 14 weist
im Bereich der Anode 3 einen Ringraum 42 und im Bereich der
Neutroden 6 bis 12 einen alle Neutroden umgebenden Hohlraum
43 auf. Kühlwasser KW wird über die Anschlußleitungen 39 und
41 zugeführt. Das Kühlwasser der Anschlußleitung 39 gelangt
durch einen Längskanal 44 zunächst zu dem die thermisch am
stärksten belastete Anode 3 umgebenden Ringraum 42. Von da
strömt das Kühlwasser durch den Hohlraum 43 der Mantelfläche
der Neutroden 6 bis 12 entlang zurück durch einen Längskanal
45 in den Ringraum 37. Das Kühlwasser der Anschlußleitung 41
fließt in einen Ringraum 38 und aus diesem in je einen Hohl
raum 46 der Kathodenschaftteile 52, welcher durch eine zylin
drische Trennwand 47 unterteilt ist. Aus den Kathodenschäften
gelangt das Kühlwasser schließlich in den Ringraum 37, aus
dem es über die Anschlußleitung 40 abfließt.
Die Fig. 3 zeigt den ungefähren Verlauf des Lichtbogens 48
beim Betrieb des Plasmaspritzgerätes nach den Fig. 1 und 2,
sowie den Strömungsverlauf des Plasmagases PG und die Flug
bahn des Spritzmaterials SM. Man erkennt deutlich die Wirkung
der Einschnürungszone 33 und der anschließenden Erweiterung
des Plasmaführungskanals 4. Die von den einzelnen Kathoden
stiften 20 ausgehenden Lichtbogenäste 49 vereinigen sich in
unmittelbarer Nähe der Bogenansatzstellen, und zwar einer
seits aufgrund des geringen gegenseitigen Abstandes der Ka
thodenstifte 20 und andererseits wegen der kathodennahen Ein
schnürungszone 33, welche das Plasma und die Stromlinien der
art einengen, daß sich im Zentrum des Plasmaführungskanals 4
bereits an der Stelle der Spritzmaterialzufuhr eine hohe
Energiekonzentration ergibt und keine kalte Seele im Plasma
strahl auftritt. Im erweiterten Teil des Plasmaführungskanals
4 ist der Abstand der Kanalwandung 50 zum Plasmastrahl ver
hältnismäßig groß. Unter diesen Umständen wird die Kanal
wandung 50 in diesem Bereich thermisch weniger beansprucht,
und die Kühlleistung läßt sich dementsprechend verringern.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine im Bereich des Kathodenraumes
abgeänderte Ausführungsform des Plasmaspritzgerätes, welches
im übrigen gleich ausgebildet sein kann dasjenige nach Fig.
1. Im vorliegenden Beispiel sind für die gleichbleibenden
Teile des Gerätes die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1
verwendet worden.
Der Unterschied zur ersten Ausführungsform besteht darin,
daß der Gasverteilring 29 in Fig. 1 durch eine Gasverteil
scheibe 53 ersetzt ist, welche dem zentralen Isolationskörper
54 vorgelagert ist und sich radial vom zentralen Rohr 24 für
die Zufuhr des Spritzmaterials bis an die Wandung 55 der Ein
laufdüse 6 erstreckt. Diese Gasverteilscheibe 53 ist mit ei
ner Mehrzahl von im Kreis angeordneten Durchlaßbohrungen 56
für den Einlaß des Plasmagases aus dem Ringkanal 57 in den
Düsenhohlraum 22 der Einlaufdüse 6 versehen ist. Wie in Fig.
5 angedeutet ist, haben die Durchlaßbohrungen 56 eine tan
gentiale Richtungskomponente, so daß das Plasmagas in einem
Wirbel um die zentrale Längsachse 2 in die Einlaufdüse 6 ein
strömt. Die gleiche Maßnahme kann selbstverständlich auch
bei dem Gasverteilring 29 nach Fig. 1 vorgesehen sein.
Die der Gasverteilscheibe 53 zugewandte Frontfläche des Iso
lationskörpers 54 ist bereichsweise zurückgesetzt, so daß
sich in diesen Bereichen ein sektorförmiger Hohlraum 58 er
gibt, welcher durch die bis an die Gasverteilscheibe 53 rei
chenden Teile 59 (strichpunktiert in Fig. 5) begrenzt sind.
Die Durchgangsbohrungen 60, durch welche sich die Kathoden
stifte 20 erstrecken, haben einen etwas größeren Durchmesser
als die Kathodenstifte 20. Durch den aufgrund der Durchmes
serdifferenz bestehenden Spalt und den Hohlraum 58 strömt ein
Teil des Plasmagases aus dem Ringraum 57 unmittelbar den Ka
thodenstiften 20 entlang in den Düsenhohlraum 22. Der Strö
mungsverlauf ist durch die Pfeile 61 angedeutet.
Die Fig. 6 bis 8 zeigen eine weitere Variante der Mittel für
die Zufuhr des Plasmagases in den Kathodenraum. Die im Ver
gleich zu Fig. 4 gleichbleibenden Teile sind mit gleichen Be
zugszeichen versehen.
Anstelle des Gasverteilerringes 29 in Fig. 1 bzw. der Gasver
teilerscheibe 53 in Fig. 4 ist bei der weiteren Variante eine
z. B. aus Kupfer bestehende Führungshülse 70 vorgesehen, wel
che den Ringraum zwischen dem zentralen Isolationskörper 71
und der kathodennahen Neutrode 72 einnimmt und an ihrer Au
ßenseite durchgehende Längsnuten 73 für den Gasdurchtritt
aufweist. Wie aus Fig. 8 deutlich hervorgeht, verlaufen die
Längsnuten 73 schraubenlinienförmig, so daß das aus dem
Ringraum 57 in Richtung des Pfeils 74 in die Längsnuten 73
einströmende Plasmagas wirbelförmig aus der Führungshülse 70
austritt. Damit diese Wirbelströmung möglichst bis zum Er
reichen der Lichtbogenzone erhalten bleibt, erstreckt sich
die Führungshülse 70 bis nahe an die den Einschnürungsbereich
begrenzende Wandung 75 der Neutrode 72.
Auch in diesem Ausführungsbeispiel sind an der Frontseite der
Kathodenschaftteile 52 sektorförmige Hohlräumme 76 im Iso
lierkörper 71 vorgesehen, aus denen ein Teil des Plasmagases
zur zusätzlichen Kühlung der Kathodenstifte 20 entlang der
selben in den Düsenhohlraum 22 strömt. In diese sektorför
migen Hohlräume 76 gelangt das Plasmagas durch je einen
Längsspalt 77, der mit einer radialen Einlaßbohrung 78 im
Isolierkörper 71 verbunden ist. Der Strömungsverlauf ist
durch den Pfeil 79 angedeutet.
Claims (20)
1. Plasmaspritzgerät zum Versprühen von pulverförmigem
oder gasförmigem Material, mit einem indirekten Plasmatron
zur Erzeugung eines Langlichtbogens, welches eine Kathodenanordnung
(1), eine von der Kathodenanordnung distanzierte
ringförmige Anode (3) und einen zwischen der Kathodenanordnung
(1) und der Anode (3) sich erstreckenden Plasmakanal (4)
aufweist, welcher durch den Anodenring und eine Anzahl ringförmiger,
voneinander elektrisch isolierter Neutroden (6-12)
gebildet ist, wobei die der Kathodenanordnung (1) am nächsten
liegende Neutrode eine Einlaufdüse (6) mit zur Kathodenanord
nung hin erweitertem Querschnitt bildet, und mit einer Ein
richtung (24) für die axiale Zufuhr des Spritzmaterials in
den Plasmastrahl, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden
anordnung (1) einen zentralen Isolationskörper (21) aufweist,
welcher in fester Position zur Einlaufdüse (6) angeordnet ist
und in den Hohlraum (22) derselben hineinragt, daß die Ka
thodenanordnung (1) mehrere stabförmige, in den Isolations
körper (21) eingebettete Kathoden (1) aufweist, welche im
Kreis um eine zentrale, auf die Längsachse des Plasmafüh
rungskanals (4) ausgerichtete und parallel zu dieser verlau
fenden Längsachse (2) verteilt angeordnet sind und deren ak
tive Enden (63), an welchen der Lichtbogen entsteht, aus dem
Isolationskörper (21) hervor in den Hohlraum (22) der Ein
laufdüse (6) ragen, und daß ein in der zentralen Achse des
Isolationskörpers (21) verlaufendes und von diesem gehal
tenes Rohr (24) für die Zufuhr des Spritzmaterials in den
Düsenhohlraum (22) mündet.
2. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Endbereiche (20) der Kathoden (1)
über die Mündung (25) des Rohrs (24) für die Zufuhr des
Spritzmaterials hinaus erstrecken.
3. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Isolationskörper (21) aus hoch
schmelzendem Material besteht.
4. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Isolationskörper (21) aus Keramik
besteht.
5. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Isolationskörper (21) mit die Kathodenend
bereiche (20) umgebenden Bohrungen versehen ist, die einen
größeren Durchmesser aufweisen als die Kathodenendbereiche
(20), um den Durchtritt von Gas, welches in Strömungsrichtung
von der Kathode zur Anode fließt, zu gewährleisten.
6. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kathoden (1) einen wassergekühlten
Kathodenschaft (52) und an ihren Endbereichen einen in den
Kathodenschaft eingesetzten Kathodenstift (20) aus einem
hochschmelzenden Material aufweisen.
7. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kathodenschaft (51, 52) aus Kupfer und der
Kathodenstift (20) aus thoriertem Wolfram besteht.
8. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kathodenstift (20) exzentrisch in den Ka
thodenschaft (51, 52) eingesetzt ist, so daß die Längsachse
des Kathodenstiftes (20) der zentralen Längsachse (2) näher
liegt als diejenige des Kathodenschaftes (51, 52).
9. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mantelfläche des Isolationskörpers (21)
einem Teil der Düsenwandung (5) radial gegenüberliegt und mit
diesem Wandungsteil einen Ringkanal (23) für den Einlaß des
Plasmagases in die Einlaufdüse (6) bildet.
10. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Erzielung einer laminaren Einströmung des
Plasmagases in die Einlaufdüse (6) eine Gasverteilanordnung
mit einer Mehrzahl von Düsen vorgesehen ist.
11. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem zwischen dem Isolationskörper (21) und der
Einlaufdüse (6) vorhandenen Ringkanal (23) ein auf dem Isola
tionskörper sitzender Gasverteilring (29) mit einer Mehrzahl
von Durchgangsbohrungen (30) für den Einlaß des Plasmagases
in den Ringkanal vorgelagert ist.
12. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Isolationskörper (21) eine Gasverteil
scheibe (53) vorgelagert ist, welche sich radial vom zentra
len Rohr (24) für die Zufuhr des Spritzmaterials bis an die
Wandung (55) der Einlaufdüse (6) erstreckt und welche mit ei
ner Mehrzahl von im Kreis angeordneten Durchlaßbohrungen
(56) für den Einlaß des Plasmagases aus dem Ringkanal in die
Einlaufdüse versehen ist.
13. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasverteilscheibe (53) aus einem hoch
schmelzenden Material besteht.
14. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasverteilscheibe (53) aus Keramik
besteht.
15. Plasmaspritzgerät nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrungen
(56) tangential zu virtuellen, zentralachsigen Schraubenli
nien verlaufen.
16. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasverteilscheibe (53) weitere Durchgangs
bohrungen aufweist, durch welche sich die Kathodenstifte (20)
erstrecken und deren Durchmesser größer ist als derjenige
der Kathodenstifte.
17. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Gasführungshülse (70) vorgesehen ist,
welche den Ringraum zwischem dem zentralen Isolationskörper
(71) und der kathodennahen Neutrode (72) einnimmt und welche
an ihrer Außenseite durchgehende Längsnuten (73) für den
Gasdurchtritt aufweist.
18. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Längsnuten (73) schraubenlinienförmig ver
laufen.
19. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Führungshülse (70) bis nahe an
die den Einschnürungsbereich begrenzende Wandung (75) der
Neutrode (72) erstreckt.
20. Plasmaspritzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Plasmaführungskanal (4) im Anschluß
an die Einlaufdüse (6) stetig erweitert.
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