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Verfahren und Vorrichtung zum Anschweißen metallischer Bolzen od.
dgl. an Platten od. dgl. aus Metall Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Anschweißen von Metallbolzen, -rohrstücken od. dgl. an
metallische Platten, Grundkörper od. dgl. im Lichtbogenschweißverfahren und befaßt
sich insbesondere mit dem Anschweißen von Bolzen aus Stahl oder dessen Legierungen
an Flächen aus Stahl oder dessen Legierungen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Durchführung elektrischer
Lichtbogenschweißungen von Bolzen auf Flächen den Bolzen zunächst mit der Fläche
in Berührung zu bringen, dann den Stromkreis zu schließen, worauf der Balzen zum
Ziehen des Lichtbogens um ein vorbestimmtes Maß von der Fläche abgehoben wird, um
nach einer bestimmten Zeitdauer mit dem geschmolzenen Ende auf den ihm gegenüberliegenden,
stark erhitzten Krater der Fläche zum Vollzug der Schweißung gepreßt zu werden,
wobei der Stromfluß durch den Bolzen und die Fläche so lange aufrechterhalten wird,
bis die Schweißung vollendet ist.
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Dieses Verfahren und die entsprechenden Vorrichtungen haben sich für
,das Anschweißen von Messingbolzen an Stahlplatten bewährt, da das Messing des Bolzens
bei einer gegenüber dem Stahl der Platte niedrigeren Temperatur schmilzt, so daß
bei der Stromstärke, die zu einem ausreichenden Schmelzen und Anschweißen des Bolzens
notwendig ist, der gegenüberliegende erhitzte Teil oder Krater der Stahlplatte,
obwohl auf eine für das Schweißen ausreichende Temperatur gebracht, in einem mehr
plastischen als geschmolzenen Zustand
verbleibt und so die Bildung
einer guten Schweißstelle nicht ungünstig durch den Aufstoß des Messingbolzens bei
dem Zurückführen auf die Platte, etwa unter Federdruck, beeinflußt wird. Es war
daher auch möglich, ein verhältnismäßig leichtes und tragbares Schweißgerät zu benutzen.
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Das Anschweißen von Stahlbolzen an Stahlplatten war jedoch nicht mit
der gleichen guten Wirkung möglich, da wegen der zum Schmelzen des Stahlbolzens
größeren Stromstärke der gegenüberliegende, erhitzte Teil oder Krater der Platte
einen dem Schmelzpunkt so nahekommenden Zu-,stand annahm, daß mit der weiteren Steigerung
der Stärke,des Schweißstromes infolge der Verkürzung des Lichtbogens bei der Rückführung
des Bolzens auf die Platte sich auf dieser ein geschmolzener Krater zur Aufnahme
des Bolzens mit dem Erfolg bildete, daß das geschmolzene Metall beim Aufs.toß des
Bolzens auseinander spratzte und eine poröse und oft nur teilweise durchgehende
Schweißstelle zwischen dem Bolzen und der Platte erhalten wurde, was in erster Linie
auf das Auseinanderspratzen des geschmolzenen Stahls in einzelne Tröpfchen unter
dem Aufstoß des Bolzens zurückzuführen ist.
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Ein weiterer Vorschlag, durch den die vorgenannten Mängel beim Anschweißen
von Stahlbolzen an Stahlplatten nicht auftreten, besteht darin, Preßluft zur Zurückführung
des Bolzens auf die Platte zu verwenden, mit der Maßgabe, daß ein Aufprall vermieden
oder doch weitgehend vermindert, dagegen der Bolzen nachhaltig auf die Platte gedrückt
wird, wobei die Zeitdauer dieses Anpreßdruckes selbsttätig gesteuert wird. Diese
Maßnahme führt zwar zu zufriedenstellenden Ergebnissen, doch ist ihre Anwendung
umstritten, da die hierfür notwendigen Geräte nicht tragbar sind.
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Beim Anschweißen von Stahlbolzen ist der Zeitraum zwischen dem Ziehen
des Lichtbogens und der Zurückführung des Bolzens auf die Platte verhältnismäßig
kurz. Sie beträgt für einen Bolzen von etwa 6 mm Durchmesser nur ungefähr 1l4 Sekunde.
Ein außerordentlich schnelles Ansprechen. der Steuerglieder für den Schweißstrom
ist daher wesentlich.
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Es ist weiter notwendig, daß die Voraussetzungen, unter denen der
Schweißstrom beim Auftreffen des Balzens auf die Platte gesteuert wird, in weiten
Grenzen veränderlich sind. So ist die genaue Kontrolle der Heizbedingungen im Augenblick
des Aufsetzens des Bolzens auf die Platte namentlich beim Lichtbogenanschweißen
von Bolzen mit verhältnismäßig kleinem Durchmesser von großer Bedeutung und wegen
der großen Abkühlungszone im Verhältnis zu der erhitzten Stelle der Platte sowie
der Gesamtmenge der der Platte durch den Lichtbogen zugeführten Wärme schwierig.
Im Falle des Anschweißens großer Bolzen sind die Voraussetzungen für das Ziehen
des Lichtbogens wegen der geringen Zeitdauer des Lichtbogens von verhältnismäßig
größerer Bedeutung, ,da im Augenblick des Vollzugs der Schweißung die Wärmekontrollanforderungen
wegen der notwendigerweise im Verhältnis zu der umgebenden Abküh'lzone größeren.
Wärmezufuhr enger sind.
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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum #_ichtbogenanschweißen
von Metallbolzen an Metallplatten in wirksamer Weise und mit großem Nutzeffekt,
wobei die Schweißung auch mit Wechselstrom durchgeführt werden kann, und die Schaffung
tragbarer Geräte dazu. Das Gerät liefert eine homogene Schweißstelle ohne Wegspratzen
des geschmolzenen Metalls von dem Krater der Platte und schafft ferner beim Anschweißen
von Bolzen unter Wasser die zur Erzielung einer guten Schweißung günstigen Bedingungen,
indem ein Wegschleudern des geschmolzenen Metalls durch den entstehenden Dampf verhindert,
die Dampfbildung in der Nähe der Schweißstelle begrenzt, der Überschuß an Dampf
aus der Nähe der Schweißstelle hinweggeschafft wird, ohne daß eine Wirbelung oder
Strudelbildung eintritt.
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Erfindungsgemäß erfolgt das Anschweißen von Bolzen, Rohrstücken od.
däl. an Metallplatten, Grundkörper od. dgl. Flächen, insbesondere das Anschweißen
von Bolzen aus Stahl oder dessen Legierungen an Platten aus Stahl oder dessen Legierungen
in der Weise, daß eine augenblickliche und gleichmäßige Bildung des Lichtbogens
zwischen dem Bolzen und der Platte bewirkt und der Bolzen nach einer vorbestimmten
Zeitspanne mit einem geringsten Aufstoß wieder auf die Platte gepreßt wird, unter
Überwachung der Hitze in dem Krater der Platte, um zu erreichen, daß beim Auftreffen
des Bolzens auf die Platte die dieser erteilte Temperatur nur ausreicht, um das
Metall an dem Krater der Platte in plastischem Zustand gegenüber dem geschmolzenen
Zustand des Kontaktendes des Bolzens zu halten, wobei der Stromfluß bis zum Vollzug
der Schweißung aufrechterhalten wird.
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Die Angabe augenblicklich ist dahin zu verstehen, daß der Lichtbogen
sofort, ohne Zögern und weich gebildet werden soll, also keine träge und flackernde
Bildung einsetzen soll, wie dies bei den bekannten Verfahren üblich ist, und daß
die Wiederholungen des Lichtbogenziehens gleichmäßig entsprechend den Bedingungen
erfolgen.
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Beim Arbeiten mit direktem Strombezug von einem Generator kann die
augenblickliche Bildung des Lichtbogens und dessen bleichmäßige Wiederholung durch
die Verwendung eines Gleichstromgenerators mit lamelliertem Stator ohne Wendepole
und geeigneter Compoundwicklung erleichtert werden und durch die Anordnung eines
Serientransformators zwischen dem Generator und der Zuleitung, der auf die Nebensch'lußerregung
des Generators einwirkt, um eine augenblickliche Reaktion des Generators auf die
plötzlichen zu-oder abnehmenden Anforderungen herbeizuführen, die beim Ziehen des
Lichtbogens bzw. dem Zurückführen des Bolzens auf die Platte auftreten.
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Diese augenblickliche und gleichmäßige Bildung des Lichtbogens kann
weiter durch Überziehen des Endes des Bolzens oder des Bolzens und der Platte mit
einem metallischen oder dhemischen überzug,
Faste oder Pulver erleichtert
werden, wie dies bereits bekannt ist, oder durch Metallisieren, etwa im Metallspritzverfahren,
des Endes des Bolzens mit einem Metall oder einer Metallegierung von hoher Leitfähigkeit,
wie dies für die Elektroden in Lichtbogenschweißgeräten bereits vorgeschlagen ist.
Zweckmäßig wird auf den Bolzen unter Erhitzung ein dünner Aluminiumüberzug mittels
eines bekannten Metallisierungsverfahrens aufgetragen. Eine derartige Metallisierung
erleichtert das Ziehen des Lichtbogens bei jeder Art der Lichtbogenanschweißung
von Bolzen und ganz besonders dann, wenn der Bolzen zum Ziehen des Lichtbogens von
der Platte, an die er angeschweißt werden soll, abgehoben wird.
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Bei direktem Strombezug aus einer Stromquelle ist die Verwendung eines
tragbaren Schweißgerätes von Vorteil, in welchem der Balzen zum Ziehen des Lichtbogens
durch eine Magnetspule von der Platte abgehoben und die Zurückbringung auf diese
durch Federwirkung erfolgt, wobei das Gerät mit Dämpfungseinrichtungen zur praktischen
Beseitigung eines jeden Aufpralls versehen ist. Diese Dämpfungseinrichtungen bestehen
zweckmäßig aus einem Kupferzylinder, der als Bremse für den Spulenkern .dient, die
Arbeitsweise der Spule beim Ziehen des Lichtbogens nicht beeinträchtigt, auf die
Rückbewegung des Kernes aber verzögernd wirkt und so den Aufprall des Bolzens vermindert.
Auch kann die Rückbewegung des Bolzens auf die Platte in anderer Weise gedämpft
werden, etwa durch Anordnung eines Bremszylinders, durch Führung des Spulenkernes
als Kolben in dem Innenmantel der Spule bzw. in einer darin untergebrachten Büchse
mit einem im wesentiichen luftdichten Abschluß oder auch :durch die ,Anordnung eines
Bremsgetriebes. Auch kann durch die Verringerung der Länge des Lichtbogens der Aufprall
des Bolzens auf die Platte bei der Rückbewegung herabgemindert werden.
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Zur Sicherung ausreichender Heizbedingungen für die Dauer vor der
Kontaktberührung zwischen Bolzen und Platte beim Anschweißen kann eine selbsttätige
Regelung durch Steuerung der Zeitdauer und/oder der Stärke des Stromdurchflusses
bewirkt werden. Hierzu kann beispielsweise, insbesondere wenn ein Sondergenerator
als Stromquelle für ein Schweißgerät dient, die Minderung der Stromstärke durch
Anordnung eines mit der Hauptstromwicklung des Schweißgenerators parallel geschalteten
Ablenkstromkreises mit geringem Widerstand in solcher Weise erfolgen, daß das Hauptmagnetfeld
vermindert und dadurch eine Zunahme der Stärke des Schweißstromes vermieden oder
vermindert wird, die sonst mit der Verkürzung des Lichtbogens eintreten würde.
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Wenn mehrere Schweißgeräte an den gleichen Generator oder die gleiche
Stromquelle angeschlossen sind, muß die Minderung des Stromflusses örtlich in jedem
Schweißgerät bewirkt werden, etwa durch zeitweises Einschalten eines Widerstandes
in den Stromkreis durch überwachbare Schaltglieder. Bei der Verwendung eines selbsttätiigen
Zeitschalters kann die Steuerung und Überwachung der Stromstärke. durch die Anordnung
eines zusätzlichen Nockens und einer Kontaktstelle bewirkt werden, die so einstellbar
sind, daß der genaue Zeitpunkt des Schließens des Ablenkstromkreises oder das Einschalten
einer sonstigen Einrichtung zur Herabminderung der Stromstärke, etwa durch einen
Schnellschluß.schalte:r, in Beziehung gebracht wird zu dem Zeitpunkt, zu welchem
die Spule des Schweißgerätes abgeschaltet wird, um die Rückbewegung des Balzens
auf die Platte mit einem geringsten Aufprall durchzuführen.
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Der Ablenkstromkreis mag mit einstellbaren oder austauschbaren Widerständen
versehen sein, und die Größe des Widerstandes kann nach dem Bau des Generators und
dem Querschnitt des anzuschweißenden Bolzens bemessen sein oder sich nach anderen
Voraussetzungen richten, wie sie bei der jeweiligen Anwendung der Erfindung vorliegen
mögen. Durch die Widerstandsvariationen können entsprechende Entmagnetisierungseffelkte
des Generators erreicht werden.
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Auch Wechselstrom kann als Betriebsstrom vorteilhaft beim Ziehen eines
Lichtbogens gleichförmiger und befriedigender Bildung verwendet werden, wobei der
Bolzen zunächst auf der Platte aufsitzt und dann zur Bildung des Lichtbogens von
ihm abgehoben wird. Zur Erzielung einer bestimmten Dauer des Lichtbogens wird ein
Wechselstrom von verhältnismäßig hoher Frequenz benutzt, d. h. an Stelle einer Stromquelle
mit etwa 5o Perioden wird eine Wechselstromquelle mit einer Frequenz bis zu 6oo
Perioden angewendet. Diese Maßnahmeerfordert jedoch die Einschaltung eines Frequenzwandlers
zwischen dem Anschlußnetz und dem Lichtbogen und/oder die Verwendung einer besonders
für diesen Zweck gebauten Strom.erzeugungsanlage.
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Da im Fall von üblichem Wechselstrom Schwierigkeiten beim Ziehen des
Lichtbogens durch das Abheben des Bolzens von der Platte auftreten, kann auch der
Lichtbogenspalt zwischen dem Bolzen und der Platte einer Ionisation durch eine plötzliche,
Entladung durch einen entsprechend gesteuerten Gleichrichter, eine Magnet- oder
Zündspule bzw. die Einschaltung eines dünnen Metallrohres entsprechender Bemessung,
das eine gezackte Kante aufweist, unterworfen werden.
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Bei Verwendung von Wechselstrom als Stromquelle und wenn ,der Lichtbogen
ohne das Abheben des Bolzens von der Platte erzeugt, der Bolzen also gleich in einem
der Länge des gewünschten Lichtbogens entsprechenden Abstand von der Platte angeordnet
wird, wird zweckmäßig der Spalt durch eine kleine schmelzbare Kugel oder einen Bausch
aus Metallfasern, etwa feiner Stahlwolle, überbrückt. Diese Kugel oder dieser Bausch
kann in eine Aussparung des Bolzenendes eingelegt oder an diesem in sonst geeigneter
Weise, etwa durch einen Dornansatz, gehalten sein. Beim Schließen des Schweißstromes
wird das Fasermetall entsprechend seinem hoben Widerstand schnell geschmolzen, und
es bildet sich in dem Spalt zwischen dem
Bolzen und der Platte ein
den Anforderungen entsprechender und gleichmäßig entstehender Lichtbogen.
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Während für die Verfahren, bei denen der Bolzen nicht von der Platte
zurückgezogen wird, der Bolzen in der vorbeschriebenen Weise überzogen werden kann,
werden unter gewissen Voraussetzungen vorzügliche Wirkungen erzielt durch die Verwendung
einer Unterlage oder einer Scheibe aus einem nicht gebundenen, fein verteilten Stoff,
der in geschmolzenem Zustand ein gutes elektrisches Leitvermcgen hat und etwa hauptsächlich
aus Calcium-Magnesium-Silikat mit schwankendem Zusatz von Aluminium und/oderHalogenverbindungen
der Erdalkalimetalle besteht und der praktisch frei ist vDn solchen Stoffen, die
beim Schweißvorgang Gase entwickeln, was eine schädliche Wirkung haben würde.
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Bei der Verwendung von Schweißgeräten der vorgenannten Art zur Durchführung
des abgewandelten Schweißverfahrens mit Wechselstrom und Bildung des Lichtbogens
ohne Zurückziehen des Bolzens von der Platte wird ein Anschlag, der die Bewegung
des Kernes des Elektromagneten steuert, so eingestellt, daß der Bolzen unter Einschluß
der Kugel oder des Bausches für die Bildung des Lichtbogens gegen die Platte gedrückt
wird, wodurch die Länge des Lichtbogens bestimmt wird. Mit dem Schmelzen der Kugel
oder des Bausches würde der Bolzen unter der Wirkung der den Magnetkern belastenden
Feder somit gegen die Platte gedrückt werden. Die Spule muß daher erregt werden,
um die Bewegung des Kernes nach der Platte hin für die notwendige Brenndauer des
Lichtbogens zu verhindern; erst dann wird die Spule abgeschaltet, und der Bolzen
wird durch die Feder gegen die Platte gedrückt.
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In einer Abwandlung des vorbeschriebenen Schweißgerätes, in welchem
die Zurückführung des Bolzens auf die Platte durch eine Feder bewirkt wird, ist,
um das Gerät für die Anwendung von Wechselstrom benutzbar zu machen, die Wirkung
der Magnetspule umgekehrt, so daß also die Spule. den Bolzen auf die Platte zum
-Vollzug der Schrveißung zurückbringt und die Anordnung einer Feder zu,diesem Zweck
entfällt.
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Beim Anschluß mehrerer Schweißgeräte an eine gemeinsame Gleichstromquelle
wird in die Zuleitung eines jeden Schweißgerätes ein selbsttätig gesteuerter Widerstand
eingeschaltet, der bei der Rückkehr des Bolzens zur Platte durch einen Schnellschlußschalter
zwischengeschaltet wird. Bei der Verwendung einer Wechselstromquelle kann dieser
Schalter zum Einschalten eines Scheinwiderstandes in den Primär und/oder Sekundärteil
des Transformators benutzt werden, aus dem das Schweißgerät gespeist wird. Auch
kann bei der Verwendung von Wechselstrom eine Röhrensteuerung mit einer Triodenröhre,
wie sie unter dem Handelsnamen Thyratron bekannt ist, verwendet werden.
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Sofern ein Schweißgerät verwendet wird, in welchem der Bolzen gegen
die Platte von einem mit Druckluft gesteuerten Kolben gedrückt wird, entfällt die
Anordnung einer Magnetspule, und der Bolzen wird während des Übergangs des Lichtbogens
in seiner Stellung durch Reibung gehalten, etwa durch Anordnung einer Stopfbüchse
an dem Druckluftzylinder, deren Reibungswirkung leicht beim Beaufschlagen des Zylinderkolbens
mit Druckluft zum Vollzug der Schweißung überwunden wird.
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Ferner können Neutralisierungsspulen oder -rmagneten an oder in der
Nähe des Schweißgerätes angeordnet sein, die bezüglich des Lichtbogens so ausgerichtet
und gesteuert sind, daß sie dessen Neigung zur Zerteilung während des Schweißvorganges
entgegenwirken. Eine -derartige: Zerteilung des Lichtbogens tritt unter gewissen
Voraussetzungen bei der Verteilung magnetischer Stoffe um das Feld des Lichtbogens
auf und ist teilweise von einem außerordentlichen magnetischen Einfluß begleitet,
der beispielsweise von dem Erdfeld herrührt.
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Im Fall der Verwendung einer Gleichstromquelle ist zum Zweck der Verhütung
einer Zerteilung des Lichtbogens oder zur Unterstützung der Verhütung dieser Erscheinung
der durch die Platte an die Schweißstelle geführte Strom zweckmäßig zu einer gleichmäßigen
Verteilung um die Schweißstelle gezwungen. Hierzu können entsprechende Anschlußklemmen
an gegenüberliegenden Seiten der Schweißstelle vorgesehen sein. So kann etwa ein
Doppelleiter, der an den einen Pol der Stromquelle angeschlossen ist, vorgesehen
sein, aber die Platte kann zwischen Backen eingespannt sein, die mit Kupfer, Messing
oder sonst einem Material von guter Leitfähigkeit verkleidet und gesondert an den
einen Pol der Stromquelle angeschlossen sind. Auch kann die gleichmäßige Stromzufuhr
durch die Verwendung eines Quecksilbertauchkontaktes sichergestellt werden.
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Bei einem ortsfesten Schweißgerät mit einem Tisch für die Platte kann
unmittelbar unter und konzentrisch zu der Achse der das Schweißwerkzeug tragenden
Spindel ein federbelasteter Stift oder Kolben angeordnet sein, der in dem Tisch
gleitend geführt und unmittelbar an die Stromquelle angeschlossen ist und zweckmäßig
aus Kupfer-, Kupfer-Beryllium oder sonst einem Metall oder einer Legierung von hoher
Leitfähigkeit besteht.
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Durch die vorbeschriebenen Maßnahmen und bei Anwendung der hiernach
ausgebildeten Schweißgeräte können Bolzen von größerem Durchmesser mit gutem Erfolg
angeschweißt werden, als dies mit den bisher bekannten Einrichtungen, insbesondere
tragbaren Schweißgeräten, möglich ist, wenn das Anschweißende des Bolzens für ein
kurzes Stück auf einen entsprechend kleineren Durchmesser abgesetzt ist, der in
dem normalen Aufnahmevermögen des Gerätes liegt, und wobei eine scharfe Absetzung
in dem Übergang der Durchmesser im Gegensatz zu einem konischen Übergang vorliegt.
Die Länge dieser Absetzung braucht nur so bemessen zu sein, um für die Dauer des
Lichtbogens die Bildung einer vollen Schweißstelle zu sichern. Der
Gebrauch
derartiger Bolzen setzt die Anordnung solcher Mittel voraus, durch die die Stromdichte
beim Aufsetzen ödes Bolzens auf die Platte zum Vollzug der Schweißung herabgemindert
wird, da der Lichtbogen sich unmittelbar vor dem Anpressen des Bolzens über dessen
ganzen Querschnitt ausdehnt. Diese Maßnahme ist ferner vorteilhaft beim Anschweißen
verhältnismäßig starker Bolzen an verhältnismäßig dünne Stahlplatten wegen der Verminderung
der Tiefe des Kraters oder der Durchdringung der Platte zufolge der Minderung der
Stromstärke und vermindert weiter die Stärke des Wulstes von geschmolzenem Metall
um die Schweißstelle.
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Zur Verhütung der Bildung eines inneren Lichtbogens und/oder des Festschweißens
der Bolzen in dem Futter oder den Klauen des Schweißwerkzeuges unter der starken
Stromzuführung während des Schweißens werden diese Futter oder Klauen oder wenigstens
deren Greifflächen aus einer Kupfer-Beryllium-Legierung hergestellt.
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Bei der Anwendung der vorbeschriebenen Maßnahmen zum Anschweißen von
Bolzen an Platten unter Wasser hat sich gezeigt, daß die sich unter der starken
Hitze des Lichtbogens bzw. der Hitze der Schweißzone einstellende Dampfentwicklung
zu einer Wirbelung und Strudelbildung führt, durch die die in -dem Lichtbogen geschmolzenen
Stahlteilchen wegspritzen, so daß eine ausreichend gleichmäßige und geschlossene
Schweißstelle nicht gebildet werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird beim Unterwasserschweißen der Bolzen von
einer Hülse oder einem Schirmelement umgeben, das sich auf die Platte abstützt und
bei Anlage des Bolzens an der Platte um den Bolzen genügend Platz für die freie
Bildung der Schweißwulst beläßt.
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Die sich auf der Platte abstützende Kante oder Fläche dieser Hülse
ist zweckmäßig mit zwei oder mehreren Schlitzen oder Aussparungen nach Art einer
Kronenmutter versehen als Durchlässe für überschüssigen Dampf oder Gas, wie es durch
den Liehtbogen erzeugt wird.
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Die Zeichnungen geben verschiedene Ausführungsbeispiele für Schweißgeräte
zur Durchführung des neuen Schweißverfahrens wieder sowie die entsprechenden Steuereinrichtungen.
Es zeigt Fig. i eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines tragbaren Gerätes
für Gleichstrom, Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Wechselstromgerät, Fig. 3,
einen um 9o° versetzten Schnitt des Gerätes nach Fig. 2, Fig. q. einen Querschnitt
nach Linie eqi der Fig. 2, Fig. 5 ein Wechselstromgerät für den Einbau in eine Werkzeugmaschine,
etwa an die Spindel einer Bohrmaschine, Fig. 6 eine Draufsicht auf das Gerät nach
Fig. 5"
Fig. 7 das Schaltbild für das Gerät nach Fig. i, Fig. 8 und 9 die
Schaltbilder für Geräte in der Ausführung nach >den Fig. 2 bis 4 und Fig. io eine
Einzelheit in Form einer Schutzhülse für den Bolzen für Unterwassersch\veißungen.
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Die Fig. i zeigt ein tragbares Schweißgerät für Gleichstrom unter
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ein zylindrisches. Spulengehäuse i,
das aus Flußstahl bestehen kann, ist am oberen Ende durch einen Deckel 2 aus Flußstahl
abgedeckt, der Arme 3 eines Handgriffes q. trägt. In diesem ist in einer Hülse 6
ein Druckknopfschalter 5 angeordnet.
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Um das Gehäuse i liegt ein Ring 7 aus Messing, der längs des Gehäuses
verschiebbar und durch eine Klemmschraube 8 feststellbar ist, die über einer Reihe
von Vertiefungen in dem Gehäusemantel einrastet. Der Ring 7 trägt drei Zylinderführungen
9 aus Messing, in denen Stützen io aus Flußeisen verschiebbar und durch Stellschrauben
i i in vorbestimmten Auszugsstellungen feststellbar sind. Längsnuten in den Stützen,
in die Führungsbolzen 12 eingreifen, verhindern eine Drehbewegung der Stützen.
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Das Gehäuse i nimmt einen Spulenmantel 13 aus nichtmagnetischem Stoff,
etwa Messing, auf, der eine Mittelbohrung 14 hat und die Spulenwicklung 15 mit ihrer
Isolation einschließt. Der Mantel 13 ist in dem Gehäuse in seiner Lage durch eine
Ringplatte 16 aus Flußstahl gehalten, -die gleichachsig einen Führungsring 17 aus
Messing als Fortsetzung der Mittelbohrung 14 des Mantels 13 trägt. Der Spulenkern
18 aus Flußstahl ist in dem Mantel 13
gleitend geführt und trägt am unteren
Ende unter Einschaltung eines Isolierkörpers i9 das geschlitzte Bolzenfutter 2o,
an -dem der Bolzen durch eine Klemmschraube 2i festgehalten werden kann. Das Futter
ist an dem Isolierkörper i9 zweckmäßig durch einen Flanschring 22 gehalten. Eine
Führungsschraube, die in eine Längsnut des Isolierkörpers i9 eingreift, verhindert
die axiale Verdrehung des Kernes 18. Eine den Isolierkörper i9 umgebende Feder 2@3,
stützt sich mit dem einen Ende an dem konischen Teildes Isolierkörpers und mit dem
anderen Ende an dem Flansch des Führungsringes 17 ab. Durch die-Feder 22 wird somit
der Spulenkern mit dem Bolzenfutter derart verschoben, daß der in dem Futter 2o
geha'ltene Bolzen 24 gegen die Platte 25 gepreßt wird.
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Der Spulenkern 18 trägt eine axial verstellbare Kontaktschraube 26,
die mit einem Anzeigekolben 27 zusammenarbeitet. Der Kolben 27 ist in einem Schraubnippel
28 der Deckplatte 2 geführt und zeigt durch seine Verschiebung entgegen der Wirkung
der Feder 29 an, ob der Spulenkern die richtige Stellung für die gewünschte Lichtbogenlänge
einnimmt, die durch die Einstellung des Nippels 28 bestimmt wird.
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Der Spulenkern 18 trägt weiter eine Hülse 30 aus Kupfer oder anderem
nichtmagnetischem Material, die mit einer Gleitpassung in der Mittelbohrung 14 des
Mantels 13 geführt ist. Um den Aufstoß des Bolzens 24 auf die Platte 25 möglichst
gering zu halten, ist die Hülse noch mit Ringnuten 31 zur Aufnahme von Fett, Öl
oder sonst einem Schmiermittel versehen. Die Saugwirkung und die
damit
einhergehende Dämpfung bei dem Niedergang des Kernes wird dadurch noch erhöht, zumal
auch der Nippel 28 und der Kolben 27 luftdicht schließen. Die Hülse 3!o dient weiter
auch als elektromagnetisch wirkendes Dämpfungsmittel bei der Abwärtsbewegung des
Kernes.
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Die Anschluß- und Steuerleitungen 32, 33 sind durch eine Schelle 34.
an einer Verlängerung einer der Griffstützen 3 gehalten. Die Leitungen für den Schweißstrom
sind zu der Ans.chlußplatte 2L! geführt, und zwar zu mehreren Stellen dieser Platte,
um eine befriedigende Verteilung des Schweißstroms zu erreichen.
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Das @'lnschweißende des Bolzens 24 ist zweckmäßig zu einem Kegel mit
einem spitzen Winkel von etwa i2o° angespitzt und hat eine zylindrische Fläche von
etwa 6 mm Länge. Gegebenenfalls, sind diese Zylinderfläche und die Kegelspitze mit
einem metallischen Überzug aus Aluminium versehen, um die Bildung des Lichtbogens
zu erleichtern.
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Eine für das Gerät nach Fig. i geeignete Schaltungsanordnung ist beispielsweise
in Fig. 7 dargestellt. Der Gleichstromgenerator 35 ist mit Reihen- und Nebenschlußwi(#klungen
3$, 37 versehen, und die Primärwicklung 38 eines Transformators ist in den Haupt-
oder Schweißstromkreis eingeschaltet, während die Sekundärwicklung 39 in Reihe geschaltet
ist mit der Ndbenschlußwicklung 37. Die in Reihe geschaltete Wicklung kann durch
eine Umleitung 4ö überbrückt werden, deren Schaltung gemeinsam mit der Steuerung
des Gerätes bewirkt werden kann. Hierzu ist eine Zweischaltvorrichtung vorgesehen,
die u. a. aus einer Nockenwelle41 besteht. Diese ist mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
von dem Rotor eines Synchronwecbselstrommotors angetrieben und hat einen nicht leitenden
Abschnitt 43, so daß die Welle zwei voneinandier getrennte Stromkreise aufnehmen
kann.
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Die Welle 41 trägt eine Kreisscheibe 44, die an einer Stelle mit einem
Schlitz oder Kerbe versehen und über den Rotor 4.2 an einen Schleifkontakt 45 angeschlossen
ist. Dieser ist parallel dem Steuerstromkreis des Druckknopfschalters 5@ geschaltet,
so daß also mit der Betätigung des Schalters der Rotor des Motors in Bewegung versetzt
wird, wobei dann der Schleifkontakt 45 an der Scheibe 44 zur Anlage kommt und den
Stromkreis des Motors unabhängig von der Betätigung des Schalters 5 für ein volles
Arbeitsspiel in Bewegung hält. Der andere Teil der Welle 41, der von demjenigen
mit der Scheibe 44 isoliert ist, trägt drei Nockenscheiben 46, 47, 48. Die Scheibe
46, die so ausgebildet ist, daß sie über einen bestimmten Teil des Umfangs eine
gleichförmige Bewegung übertragen kann, arbeitet mit einem Schleifkontakt 4() zusammen,
der um eine Achse 50 schwenkbar ist und dessen Ausgangsstellung durch einen
Lenker 51 bestimmt wird. Dieser Lenker 51 arbeitet mit einer Steuerscheibe 52 zusammen,
die in der Ausführung der Scheibe 46 entspricht und zur Regelung der Dauer des Lichtbogens
von Hand einstellbar ist. Der Schleifkontakt 4,9 wird somit je nach der Einstellung
der Stellscheibe 52 mehr oder weniger der Scheibe 46 genähert, so daß diese den
Kontakt 49 während des Umlaufs der Welle 41 früher oder später erfaßt. Der Kontakt
49 ist in den Stromkreis der Spule 53 des Schalters 54 eingeschaltet, der den Hauptsehweißstromkreis
und auch den Spülenstromkreis 15 des Elektromagneten steuert. Diese Stromkreise
werden von einer Gleichstromquelle gespeist.
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Die Nockenscheibe 47 arbeitet mit drei Kontakten 55, 56, 57 zusammen,
von .denen die Kontakte 55, 56 im allgemeinen miteinander in Berührung stehen und
somit einen Widerstand 5,6' von geringer Größe kurzschließen, der bestimmt ist,
die Belastung des Kontrollstromkreises beim Kurzschluß der Steuerspule 15 für die
Bewegung des Bolzens gegen die Platte herabzusetzen. Mit dem Trennen der beiden
Kontakte 55, 5,6 durch den Nocken 47 wird der Kontakt56 an dem dritten Kontakt 57
zur Anlage gebracht. Hierdurch ist somit in den durch den Schalter 54 geschlossenen
Stromkreis der Steuerspule 15 zunächst der Vorsch:altwiderstand 56' eingeschaltet.
Die Steuerspule 15 wird kurzgeschlossen, wenn der Bolzen 24 durch die Wirkung der
Feder 23 auf die Platte zurückgebracht werden soll.
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Die Nockensäheibe 48 dient zur Steuerung eines Schleifkontaktes 58,
der in den Stromkreis der Spule 5:9 des Schalters 6o eingeschaltet ist und den Umlenkkreis
40 steuert, um die Stärke des Schweißstromes beim Auftreffen des Bolzens auf die
Platte zu vermindern.
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Nach dem Schaltplan ist noch ein Widerstand 6i vorgesehen, der in
den Hauptschweißstrornkreis eingeschaltet werden kann, um dessen Stärke während
der Bewegung des Bolzens 2.1 auf die Platte z5 zu vermindern. Dieser Widerstand
61 kann durch einen Schalter 62 überbrückt werden, der in der vorgeschriebenen Weise
durch eine Nockenscheibe der Welle 4,1 gesteuert werden kann. Zum Anschweißen kleiner
Bolzen mit einem Generator von großer Kapazität kann ebenfalls ein Strombeschrän
kungs- und Regelwiderstand benutzt werden.
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Das in Fig. i dargestellte Schweißgerät kann auch für die Verwendung
bei Wechselstrom nutzbar gemacht werden, wenn Vorsorge getroffen wird, um die Schwierigkeiten
beim Ziehen des Lichtbogens durch :das Abheben des Bolzens von der Platte zu überwinden,
wie dies oben beschrieben ist.
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Ein insbesondere für den Betrieb mit Wechselstrom geeignetes, tragbares
Schweißgerät, bei welchem jedoch der Bolzen zum Ziehen des Lichtbogens nicht von
der Platte abgehoben wird, ist in den Fig. 2 bis 4 .dargestellt. Für die Bewegung
des des Bolzens gegen die Platte zum Vollzug der Schweißung ist das Gerät an Stelle
einer Feder mit einer Magnetspule versehen. Das Gerät besteht aus dem Körper oder
Spulengehäuse 63, das aus einem nichtmagnetischen Metall oder Legierung, wie Messing,
besteht, und hat etwa rautenförmigen Querschnitt mit abgerundeten Kanten. An einer
Seite ist eine abnehmbare Tür oder Platte 64 vorgesehen. Auf der Oberseite trägt
das Gehäuse Arme
65 für den Handgriff 4: mit einem in einer Hülse
6 angeordneten Druckknopfschalter 5.. Das Gehäuse ist zum Einsetzen in einen Ring
7 eingerichtet, der durch eine Stellschraube 8 festgestellt wird und Führungen 9
für die Ausziehstützen io trägt, die durch Klemmschrauben i i gehalten wenden.
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In dem Gehäuse 63 ist im unteren Teil ein fester Spulenkern 66 aus
rechteckigen Lamellen einer Stahllegierung angeordnet, die miteinander vernietet
und mit Einschnitten 67 zur festen Aufnahme der von einem Mantel 69 getragenen Magnetspule
68 versehen sind. Der Mantel 69 ist zweckmäßig aus einem thermoplastischen
Werkstoff, etwa einem Kondensationsprodukt des Formaldehyds. Der Kern 66 ist durch
Innenvorsprünge 70 des Gehäuses gehalten, die in rechteckige Schlitze der
Lamellen eingreifen, wobei den Gehäuseboden durchsetzende Haltebolzen eine Seitenverschiebung
verhüten.
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Ein in .seinem Aufbau dem Kern 66 entsprechender verschiebbarer Gegenkern
72 ist über der Spule angeordnet und von einer im Querschnitt dem Gehäuse folgenden
Platte 73, gehalten, die mit einem Schlitz und von dessen Rändern nach unten abgebogenen
Lappen 74 zum Ausrichten des Kernes 72 versehen ist. Der Kern 72 und die Tragplatte
73 sind federnd nachgiebig an Federn 75 aufgehängt, die um von der Platte 73 aufragenden
Bolzen 76 geführt sind. Die Bolzen 76 durchsetzen mit ausreichendem Spiel Löcher
in der Deckplatte des Gehäuses 63, und die Federn 75 sind zwischen dieser Deckplatte
und Scheiben 77, die von Splinten 78 an den Bolzen 76 gehalten sind, eingespannt.
Sie werden somit unter dem Gewicht und der Abwärtsbewegung des Kernes 72 gespannt
und halten diesem das Gleichgewicht.
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Die Kerne 66 und 72 können mit Dämpfungsringen, etwa aus Messing,
versehen sein, die auf den Außengliedern der beiden Kerne in einander gegenüberliegender
oder diagonal zueinander gerichteter Stellung angeordnet sind.
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Die Tragplatte 7.3 nimmt noch zwei Stangen 79 auf, die durch verstiftete
Scheiben 8o gehalten sind, die mit Spiel die Durchbrechungen in der Boden- und Deckplatte
des Gehäuses durchsetzen und an den unteren Enden eine Traverse 811 aus Messing
oder sonst einem gut leitenden Metall oder Metallegierung aufnehmen, an welcher
das Futter 20 für die anzuschweißenden Bolzen befestigt ist. Die Traverse 81 ist
gegen die Stangen 79 durch eine Unterlage@8'2 und Buchsen &3 aus Isolierstoff,
etwa einem Kondensationsprodukt des Phenolformaldehyds, isoliert. Die Buchsen 83
werden durch Scheiben 84 und Muttern '8I5, auf den Gewindeenden der Stangen 79 gehalten.
Die Zuleitungen 86 sind in Löchern &7 der Traverse &i gehalten.
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Das Einstellen des Futters 2o auf die erforderliche Lichtbogenlänge
erfolgt durch eine Stellschraube 8I&, die in der Deckplatte des Gehäuses 63
entgegen der Wirkung der Federn 7i5 auf der Oberseite des Kernes 72 aufsitzt. Wenn
das den Bolzen 24 aufnehmende Futter 2o genau eingestellt ist, entspricht der Abstand
des Bolzens 24; von der Platte 25 der genauen Länge des Lichtbogens. Zum Ziehen
des Lichtbogens beim Schließen des Schweißstromkreises wird der Abstand zwischen
dem Bolzen 24 und der Platte 25' zweckmäßig durch eine Kugel 89 aus '.Metallfasern,
etwa Stahlspänen, überbrückt.
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Die Verwendung eines mit Wechselstrom betriebenen Schweißgerätes vereinfacht
die Steuerung des Arbeitsverlaufes und erfordert in der Regel nur einen Transformator
für die Lieferung des Schweißstromes. Die Benutzung eines Transformators erfordert
jedoch Mittel zur Regelung der Hitze in dem Lichtbogenkrater der Platte wegen der
eigenen Fallcharakteristik, die von der Konstruktion des Transformators und/oder
seines zugehörigen Reglers und den Arbeitsbedingungen herrührt. Die Steuerung des
vorbeschriebenen Gerätes erfolgt zweckmäßig mit einer Schaltung nach Fig. 8 unter
Verwendung eines Zeitschaltgerätes, das demjenigen nach Fig.7 entspricht. Es ist
jedoch nicht notwendig, die Welle 4r aus zwei voneinander isolierten Teilen zu fertigen,
da der Strom für die Steuerstromkreise der gleichen Quelle entnommen wird wie der
Strom für den Motor 4;2. Die Nocken 44, 46 und 52 sowie die Kontakte 4;5 und 49
haben die gleichen Aufgaben wie die entsprechenden Nocken und Kontakte in der Schaltung
nach Fig. 7. Der Schalter 5r4 dient nur zum Schließen des Hauptschweißstromkreises
über die Sekundärwicklung 9o eines Transformators, dessen Primärwicklung 9i an die
Hauptstromquelle angeschlossen ist. Der Nocken 47 hat die abgewandelte Aufgabe,
den Magnetstromkreis durch den Kontakt 92 zu schließen, wenn der Bolzen 24 auf die
Platte 25 angedrückt werden soll. Die Kontrolle des Stromflusses und dessen Beschränkung
im Augenblick des Anpressens des Bolzens auf die Platte erfolgt durch Einschaltung
einer Impedanz in die Primär- oder Sekundärwicklung des Liefertransformators durch
einen zusätzlichen Nocken mit zugeordnetem Kontakt, der einen Stromkreis zur vorbestimmten
Zeit für die Einschaltung der Impedanz steuert.
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Im Falle der Verwendung eines Wechselstromgerätes, das nicht tragbar,
sondern zum Einspannen in eine Werkzeugmaschine, etwa in die Spindel einer üblichen
Bohrmaschine, bestimmt ist oder in sonst einer ortsfesten Lage benutzt werden soll,
ist es möglich, das Anpressen des Bolzens an die Platte durch ein Druckmittel zu
bewirken. Ein derartiges Gerät ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Ein mit einem
Stirnflansch versehener Tragbolzen 931 für die Einführung in das Bohrfutter einer
Bohrmaschine oder sonst einen Werkzeughalter trägt einen Druckmittelzylinder 94,
dessen Teile miteinander verschweißt sein können und der durch eine Deckplatte 95:
abgeschlossen ist. Die Platte 95 hat eine Stopfbüchsendurchführung 96, 97 für eine
Kolbenstange 98, die das Futter 2ro für den Bolzen trägt. In -die Kolbenstange 98
ist ein Isolierstück 99 mit gleichachsigen Gewindebolzen eingeschaltet, die mit
dem oberen Teil der Kolbenstange 9'.8 bzw. deren unteren Verlängerung ioo, die das
Futter 2o trägt, eingeschraubt sind. Der Kolben ioii mit
Kolbenringen
zog ist auf dem oberen Ende der Kolbenstange 9.8 durch eine Mutter ioa gehalten.
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Die Deckplatte 95 ist mit einer Entlüftung 104 versehen und trägt
einen Halter io5', an dem in Isolierbüchsen io6 dieAnschlußklemmen i0:7 sitzen,
durch die der Strom der Muffe 2o durch geflochtene Leiter ro$ über eine Anschlußschelle
iog zugeführt wird, die in leitender Verbindung, etwa durch Löten, mit dem Teil
ioo der Kolbenstange steht. Um die jeweilige Stellung des Kolbens ioi in dem Zylinder
9#q, stets feststellen zu können, trägt die Deckplatte 9-5 einen Zeigerstab i io
mit einer Einteilung i i i, über die ein von der Schelle iog gehaltener Zeiger i
iL- gleitet.
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Die Steuerung des Einlasses des Druckmittels, etwa Druckluft, in den
Zylinder 94 erfolgt in be-
kannter Weise durch ein von einer Magnetspule geschaltetes
Kolbenventil. Hierzu trägt ein seitlicher Ansatz 113 der oberen Zylinderabdeckung
einen Ventilzylinder 114, auf dem ein Lagerglied 115- für die miteinander vernieteten
Lamellen 116 des Elektromagneten sitzt. Die Lamellen 116 sind so gestaltet, daß
sie einen Sitz für den Träger r i7 einer Magnetspule 11,8 und einen von oben in
diese hineinragenden kurzen und ortsfesten Kern iig bilden. Dieser läßt genügend
Platz für einen beweglichen Kern 12o, der in dem Lagerglied 115 geführt ist. Der
Kern i2o ist mit einem doppelten Ventilkolben 121 gekuppelt, der in dem Steuerzylinder
114 verschiebbar geführt ist. Eine Wickelfeder 122 dient zur Rückführung des Ventilkolbens
i2,1, dessen Endstellung durch Anlage an einem Haltering 123 bestimmt ist. Zweckmäßig
ist in dem oberen Ende des Kernes i2o ein Abschirmring i2,4 angeordnet, der gleichzeitig
durch seine Anlage an dem festen Kern iig die obere Endstellung des beweglichen
Kernes i2o festlegt.
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Dem Steuerzylinder 114 wird Druckluft durch eine Leitung r25 zugeführt,
die in- der unteren Endstellung des oberen Kolbens von dies-cm abgeschlossen wird.
Die Weiterleitung der Druckluft zu dem Arbeitszylinder 94 erfolgt durch eine Bohrung
126 des Steuerzylinders 114, die in der unteren Endstellung unter dem oberen
Steuerkolben liegt und mit einem Einlaßnippel 127 des Arbeitszylinders 94 durch
die Leitung 128 und die Kuppelglieder i29, 130 in Verbindung steht. Die Bewegungsgeschwindigkeit
des Kolbens ioi und somit die Geschwindigkeit, mit welcher der Bolzen 24 auf die
Platte 2.5 abgesenkt wird, kann durch eine austauschbare Lochscheibe 131 bestimmt
werden, die in der Anschlußbohrung für die Druckluftzuleitung 125, untergebracht
ist: Eine Entlüftungsbohrung 132 ist in der Wandung des Steuerzylinders ii4.
in einer solchen Stellung angeordnet, daß sie in der angehobenen Stellung des unteren
Steuerkolbens 121 von diesem abgedeckt wird, während .eine Entlüftungsbohrung 133
die über dem Steuerkolben befindliche Luft austreten läßt.
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Für den Betrieb des Gerätes wird der Kolben ioi so eingestellt, daß
der Bolzen in der für die, richtige Länge des Lichtbogens erforderlichen Lage über
der Platte gehalten ist. Sodann wird der Schweißstromkreis durch eines der vorbeschrie#benen
Hilfsmittel für die Bildung des Lichtbogens geschlossen, worauf nach Ablauf einer
vorbestimmten Zeitspanne der Stromkreis der Spule r ig zur Erregung des Kernes i2o
geschlossen und der Steuerkolben i@2i nach oben bewegt wird. Druckluft kann dann
durch den Steuerzylinder 114 in den Arb°itszylinder 94 eintreten, so daß der Kolben
roi nach unten verschoben wird und den Bolzen auf die Platte aufsetzt. Diese Arbeitsgänge
werden in geeigneter Weise, etwa eine Schaltung nach Fig. 9, durch Zeit.-Schalter,
die denen nach Fig.B entsprechen, gesteuert, wobei jedoch der Nocken 47 und der
Kontakt den Stromkreis der Spule 118, die den Ventilkolben 121 verstellt, schaltet
an Stelle des Stromkreises einer Hauptmagnetspule.
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Zur Anwendung der vorbeschriebenen Traggeräte für Unterwasserschweißungen
wird eine Rohrhülse leicht gleitend über dem Schweißende des Bolzens und an die
Platte anschließend angeordnet, die während des Schweißvorganges durch eine leichte
Feder auf der Platte gehalten wird. Wie das in Fig. ro dargestellte Ausführungsbeispiel
erkennen läßt, hat die Hülse 134 eine solche Höhe, daß sie den Bolzen 24 auch noch
umgibt, wenn dieser für die Bildung des Lichtbogens von der Platte z5 abgehoben
ist. Auf der an der Platte 25 anliegenden Seite kann die Bohrung der Hülse er-«-eitert
sein, so daß sich eine schmäle Absetzung oder Ringkammer 135 ergibt, die nicht nur
die Dampfbildung einschränkt und eine Wirbelung oder Strudelbildung in der Nähe
der Schweißstelle verhütet, sondern auch den geschmolzenen Stahl während der Dauer
des Lichtbogens in und um die Schweißstelle hält und damit ein Spratzen zusätzlich
verhütet, so daß eine geschlossene Schweißfuge mit ausreichendem Schweißbett oder
Schweißwulst erhalten wird.
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Die Hülse oder das Abschirmglied kann aus Steingut, Porzellan, Lava
oder anderen Isolier-Stoffen, insbesondere feuerfestem Material, bestehen.
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Die Hülse 134 ist durch eine Wickelfeder i36 auf der Platte 25 gehalten,
die das Ende des Bolzenfutters 2o umfaßt und in eine dort vorgesehene Umfangsnut
oder Rille eingreift. Der Teil der Hülse 134, gegen die sich die Feder i3;6 abstützt,
kann als Schulter 137 ausgebildet sein, von der zur Erleichterung der Befestigung
der Hülse an der Feder eine kleine Radialbohrung igg ausgeht, in die das nach innen
abgebogene Ende der Feder eingreift. Die Hülse ist somit an der Feder gehalten und
kann nicht abfallen, wenn das Gerät für die Vornahme einer Schweißung mit eingesetztem
Bolzen und Hülse auf die Platte angesetzt wird. Die Kupplung zwischen Feder und
Hülse kann auch auf andere Weise bewirkt werden, etwa durch Anordnung einer Umfangsrille
i4o an der Hülse, in die die erste Wicklung der Feder sich legt.
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Um einen übermäßigen Dampfdruck in dem Ringraum 135, , der Hülse in
der Nähe der Schweißstelle zu verhindern und um ein Abheben der Hülse 134 von der
Platte und das damit einhergehende
Wegspritzen von geschmolzenem
Metall zu vermeiden, was zu einer unregelmäßigen und/oder nicht völlig geschlossenen
Schweißstelle führt, ist die auf der Platte a5 aufsitzende Kante der Hülse 134 mit
zwei oder mehreren einander gegenüberliegenden Schlitzen oder Aussparungen 141 versehen,
durch die jeder während der Dauer des Lichtbogens entstehende Überschuß an Dampf
entweichen kann. So können zwei auf einem Durchmesser liegende Aussparungen oder
deren vier vorgesehen sein, die im Winkel von 9o° zueinander liegen, oder auch drei,
die gleichen Abstand voneinander haben. Für das Unterwasseranschweißen von Bolzen
auf waagerechte Platten ist die Anordnung von vier Ausschnitten zweckmäßig, während
beim Anschweißen von Bolzen an senkrecht stehende Platten zwei dieser Ausschnitte
genügen. ,, Bei Schweißgeräten nach Fig. i mit verhältnismäßig großem Aufnahmevermögen
wird zweckmäßig für den Hohlraum, der den Spulenkern aufnimmt und in den Wasser
eindringen kann, ein Entlüftungsventil vorgesehen, um das Ziehen des Lichtbogens
zu erleichtern.
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Die Erfindung, wie sie sich aus den nachstehenden Ansprüchen ergibt,
ist nicht auf die Anwendung der besonderen, vorbeschriebenen Mittel zur Erreichung
der wesentlichen Vorgänge des neuen Schweißverfahrens beschränkt. So kann beispielsweise,
wie oben ausgeführt, das Bremsen oder Dämpfen der Bewegung des Bolzens gegen die
Platte bei solchen Geräten, in denen diese Bewegung durch eine Feder bewirkt wird,
durch einen mit einem flüssigen oder pneumatischen Mittel betriebenen Stoßdämpfer
oder ein Rädergetriebe erfolgen, das über ein Zahnrad mit einer Zahnstange im Eingriff
steht, die an ,der Bewegung des Bolzenträgers teilnimmt. So kann die Zahnstange
mit dem Magnetkern durch einen starren Draht aus Messing oder sonst einem nichtmetallischen
Material verbunden sein, der axial durch eine Bohrung in der Mitte der Begrenzungseinrichtung
für den Lichtbogen geführt ist.
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Nach einem früheren Vorschlag für das Anschweißen von Bolzen, insbesondere
unter Verwendung von Gleichstrom, wird der Bolzen zum Ziehen des Lichtbogens in
bestimmtem Abstand von der Platte, auf die er geschweißt werden soll, gehalten und,
nach der Aufrechterhaltung des Lichtbogens für eine vorbestimmte Zeit zum Vollzug
der Schweißung bei geschlossen gehaltenem Schweißstrom, gegen die Platte gedrückt
und der Aufprall dadurch herabgemindert, daß die volle Vorschubkraft nur für den
letzten Teil der Bewegung zur Wirkung gebracht wird. Da jedoch nach diesem Vorschlag
auf dem Schweißende des Bolzens ein schmelzbarer Fortsatz verwendet wird, der mit
dem Durchgang des Schweißstromes sofort geschmolzen wird, ist die augenblickliche
Bildung des Lichtbogens, die ein wesentliches Merkmal der Erfindung bildet, nicht
gewährleistet. Dies ergibt sich auch aus der Anordnung eines Blindwiderstandes in
dem Schweißstromkreis, der ein Aufsitzen des Bolzens auf der Platte verhindern und
ein schnelles Ansteigen des Stromes verzögern soll, wenn der Schalter des Schweißstromkreises
geschlossen wird, während der Bolzen auf der Platte aufsitzt. Die Einschaltung einer
Drossel in den Schweißstromkreis vor dem Ziehen des Lichtbogens führt gerade dazu,
die augenblickliche Bildung des Lichtbogens zu verhüten, die gerade ein wesentliches
Merkmal der Erfindung bildet, insbesondere für das Anschweißen von Stahlbolzen,
während bei der Verkürzung des Lichtbogens durch die Annäherung des Bolzens an die
Platte dieser in den Stromkreis eingeschaltete Blindwiderstand, obgleich er das
damit verbundene Ansteigen des Stromes verzögert, auch einer schnellen Minderung
des Stromes entgegenwirkt, die nach der Erfindung notwendig ist und auch erreicht
wird; wenn. die Impedanz des Stromes erhöht wird durch die Einschaltung eines Blindwiderstandes
und/oder eines Widerstandes erst im Augenblick der Verkürzung des Lichtbogens. Es
hat sich weiter gezeigt, daß beim Bolz.enanschweißen mittels. Wechselstrom die Einschaltung
einer Drosselspule oder eines Blindwiderstandes in den Schweißstromkreis für die
Dauer des Schweißvorganges nur eine dauernde Minderung des sonst fließenden Stromes
bewirkt. Auch enthält dieser frühere Vorschlag keine Maßnahmen zur Steuerung der
Temperatur in dem Lichtbogenkrater der Platte, um die Erreichung des geschmolzenen
Zustandes des Metalls im Augenblick des Auftreffens des Bolzens auf die Platte zum
Vollzug der Schweißung zu vermeiden.