DE2120977A1 - Verfahren zur Doppelbindungsisomerisierung von äthylenisch ungesättigten Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Doppelbindungsisomerisierung von äthylenisch ungesättigten VerbindungenInfo
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Description
SHELL INTERIATIOIALE RESEARCH MAAT3CHAPPIJ N. V.,
Den Haag, Niederlande
11 Verfahren zur Doppeü bindungsisomerisierung von äthylenisch
ungesättigten Verbindungen "
Priorität: 30. April 1970, V.St.A., Nr. 33 502/1970
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Doppelbindungs- ■
isomerisierung von äthylenisch ungesättigten Verbindungen in Gegenwart eines Hickelkatalysators.
Es ist bekannt, dass äthylenisch ungesättigte Verbindungen unter dem Einfluss der verschiedensten--sowohl sauren als auch
basischen-Verbindungen isoraerisiert werden, wobei sich die
Stellung der C-C-Doppelbindung verlagert. In Gegenwart vieler
saurer Katalysatoren, insbesondere unter scharfen Ileaktiqnsbedingungen
oder im Falle von stark zur Wagner-Heerwein-Umlagerung
neigenden Strukturen, erfolgt jedoch häufig gleichzeitig eine Isomerisierung des Kohlenstoffgrundgerüsts.
Aufgabe der Erfindung war es, ein neues Verfahren zur Doppelbindungsisomerisierungvon
äthylenisch ungesättigten Verbindungen unter Verwendung eines Nickelkatalyaators zur Verfügung
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BAD ORIGINAL
zu stellen, das bessere Ergebnisse als die bekannten Verfahren
liefert, ohne dass gleichzeitig eine wesentliche Kohlenstoffgrundgerüst-Isomerisierung
stattfindet. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Doppelbindungsisomerisierung
von .äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen mit mindestens 4 C-Atomen in Gegenwart eines Ii ikkelkatalysators,
v/elches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, fc dass man einen Katalysator verwendet, der in einer niedrigen
Wertigkeitsstufe vorliegendes und mit einer fet l;-.ären Organophosphorverbindung
chelatiertes Nickel enthält, wobei in der Organophosphorverbindung eine Carboxymethyl- oder Carboxyäthylgruppe
direkt an das Phosphoratom gebunden ist.
Im Verfahren der Erfindung kann z.B. Buten-1 in Gegenwart
eines Nickelchelats von Diphenylcarboxymethylphosphin zu einem
Gemisch aus eis- und trans-Buten-2 isomerisiert v/erden. '
Das Verfahren der Erfindung lässt sich auf äthylenisch ungesättigte
Kohlenwasserstoffe mit einer oder mehreren äthylenischen
Bindungen anwenden. Zu diesen äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen gehören acyclische Kohlenwasserstoffe oder
mono- bzw. polycyclische Kohlenwasserstoffe mit bis 4 Ringen, welche eine bis drei äthylenisch ungesättigte Bindungen als
einzige Ungesättigtheit innerhalb des Moleküls aufweisen. Spezielle Beispiele für erfindungsgemäss geeignete äthylenisch
ungesättigte Kohlenwasserstoffe sind Penten-2, 2-Methylpenten~l,
Heptadien-1,6, Methylencyclohexan, 4-Vinylcyclohexen-l,
4-Propenylcyclohexen-l, 1,5-Cyclooctadien und Bicyclo/3.3·Q/
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octen-2. Erfindungsgemäss bevorzugt verwendet werden unverzweigte
äthylenisch ungesättigte Cj .,,-Kohlenwasserstoffe, wie
Buten-1, Hexen-1, Octen-1, Gcten-3, Eikosen-1, Trikosen-4,
Triakonten-1 oder Tetrakonten-2. Gewöhnlich v/erden Of-äthylenisch
ungesättigte Kohlenwasserstoffe gegenüber den analogen mittelständigen Alkenen bevorzugt. Im; Verfahren der Erfindung können
auch zwei oder mehrere der vorgenannten äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden, beispielsweise ein
Gemisch aus C^ .q-W-Alkenen, welches durch Oligomer'isierung ·
von Äthylen in Gegenwart von Katalysatoren vom Ziegler-Typ gewonnen
werden kann.
Obwohl hier keine verbindliche theoretische Deutung für den
erfindungsgemässen Effekt gegeben werden soll, findet im Verlaufe
der Isomerisierungsreaktion wahrscheinlich eine Koordinierung und/oder Bindung eines äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffs an den Nickelanteil statt. Ferner verbleibt der
phosphorhaltige Ligand während der Reaktion wahrscheinlich in einer an den Nickelanteil komplex und/oder chemisch gebundenen
Form. In jedem Falle stellt der phosphorhaltige Ohelatierungsligand
eine wichtige Komponente des erfindungsgeraäss eingesetzten Nickelkatalysators dar, und dieser kann zur Absättigung der
jeweiligen Koordinationszahl des Nickelatoms, welche vorzugsweise
4 betragt, mit den verschiedensten zusätzlichen Liganden eine komplexe Bindung eingehen, sofern er den vorgenannten
phosphorhaltigen Ligand aufweist.
Der phosphorhaltige Ligand ist, wie erwähnt, eine tertiäre Organophosphorverbindung mit vorzugsweise 4 bis 60 C-Atomen,
in der eine Carboxymethyl- oder Carboxyäthylgruppe direkt an
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das Phosphoratom gebunden ist. Erfindungsgemäss als phosphorhaltige
liganden bevorzugte tertiäre Organophos perverbindungen
besitzen die allgemeine Formel I
. Q
1 ' 2
Rx- P - (OR d)T (I)
Rx- P - (OR d)T (I)
in der Q eine Garboxymethyl- oder Carboxyäthylgruppe bedeutet,
die Reste R und R gleich oder verschieden sind und jeweils einwertige organische ^i on"^es'';e' vorzugsweise 0-, ., Q~Reste,
und -
darstellen,/x und y jeweils den.V/ert O, 1 oder 2 und zusammengenommen
den Wert 2 haberV mit der Massgabe, dass, wenn χ den Wert 2 hat, die Reste R zusammen mit dem Phosphoratom ein
mono- oder bicyclisches heteroeyeliseh.es Phosphin mit 5 bis
7 Atomen in jedem phosphorhaltigen Ring bilden können.
12
Die Reste R und R sind zweckmässig gesättigte aliphatische
oder cycloaliphatische Reste, Alkenyl- oder Cycloalkenylreste
oder aromatische Reste, vorzugsweise einkernige aromatische Reste· Von den KohlenwasserStoffresten werden die nichtsubstituier-fcen
Reste bevorzugt, es sind jedoch auch substituierte Reste geeignet, die z.B. Sauerstoff-, Schwefel-, Stickstoff-
oder Halogenatome enthalten, welche zusätzlichen Atome
•j -in Form von funktionell en Gruppen vorliegen, wie von Alkoxy*-,
Aryloxy-, Carboalkoxy-, Alkanoyloxy-, Trihalogenmethyl- oder
Sulfonylalkylresten oder Cyangruppen. Im Falle von. Res ten R
und/oder R , die solche funktioneilen Gruppen aufweisen, sind
die direkt an das Phosphoratom, gebundenen C-Atome vorzugsweise
frei von diesen funktioneilen Gruppen.
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1 * 2 Spezielle Beispiele für geeignete Reste R bzw. R sind Alkylreste,
wie die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isobutyl-, lauryl-, '
Stearyl-, Cyclopentyl- oder Cyclohexylgruppe, Alkenylreste, wie
die Butenyl-, Hexenyl- oder Cyclohexenylgruppe, Alkyl- bzw.
Alkenylreste mit aromatischen Substituenten, wie die Benzyl-,
Phenylcyclohexyl- oder Phenylbutenylgruppe, sowie substituierte Kohlenwasserstoffreste, wie die 4-Bromhexyl-, 4-Carbäthoxybutyl-,
3-Cyanpropyl-, 4-Chlorcyclohexyl- oder 4-Acetoxybutenyl-
1 2
gruppe. Beispiele für aromatische Reste R und/oder R sind aromatische Reste auf reiner Kohlenwasserstoffbasis, wie die Phe-'
nyl-, lolyl-, Xylyl- oder p-Äthylphenylgruppe, und substituierte
aromatische Reste, wie die p-Methoxyphenyl-, m-Chiorphenyl-,
m-Trifluormethylphenyl-, p-Propoxyphenyl-, p-Cyanphenyl-,
o-Acetoxyphenyl- oder m-Methylsulfonylphenylgruppe.
Beispiele für Liganden der allgemeinen lOrmel I, wobei χ den
Wert 2 hat, sind tertiäre Organophosphine, wie Dibutyl-(carboxymethyl
)-phosphin, Diphenyl-(carboxymethyl)-phosphin, Di-p-chlorphenyl-(carboxymethyl)-phosphin,
Dimethyl-(2-carboxyäthyl)-phosphin,
Di-p-cyanphenyl-(2-carboxyäthyl)-phosphin oder Methyl-(phenyl)-(2-carboxyäthyl)-phosphin.
Beispiele für Liganden der allgemeinen Formel I, wobei χ den
Wert 2 hat, und beide Reste R miteinander unter Bildung von heterocyclischen Ringen verknüpft sind, sind monocyclische
tertiäre Phosphine, wie 5-Carboxymethyl-5-phosphacyclopentanf
6-(2-Carboxyäthyl)-6-phösphacyclohexan oder 7-(CarboxymethyI)-.7-phosphacyeloheptan,
und bicyelische tertiäre Phosphine, wie e-Carboxymethyl-ö-phosphabicyclo/·? * 2,1/octan,
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8-(2-Carboxyätiiyl)-a~pliosphal3icyclo/5.2.l7octan, 8-(Carboxymethyl
J-S-phosptiabicyclo/i?. 2.2_7octan, 9-Carboxymethyl~9-ptiosphabicyclo/4.2.l/nonan,
9-Carboxymethyl-9-phosphabicyclo £5,3.l7nonaxi ader 9~(2-Carb03qjrätliyl)-9-phosphabicyclo/4.2.l7n-onan.
Beispiele für Liganden der allgemeinen Formel I, wobei y den
Wert 2 hat, sind Organophosphonigsäureester, wie Carboxyraethylphosphonigsäuredipropylester,
Carboxymethylphqsphonigsäurediphenylester,
Z-Carboxyäthylphosphonigsäuredimethylester oder
2-Carboxyäthylphosphonigsäuredi-p-acetoxyphen3 l«-o «er.
Beispiele für Liganden der allgemeinen Formel I, wobei χ und y
jeweils den Wert 1 haben, sind Organophosphinigsäureester, wie
Phenyl~(carboxymethyl )-ph.osphinIgsäure-0-äthylester f Plienyl-(carboxyiietfoyl)-phosphinigsäure-O-phenyl8ster,
Cyclohexyl-(2-carboxyätliyl)-pkosphiiiiigsäiire-0~cyclohexylester,
Benzyl-(earboxymethyl)-phQsphinigsäure-0~ben2ylester
oder Butyl-(carboxymethyl)-phosphinigsäure-0-p-acetoxyphenylester.
Die tertiären Organophosphine werden erfindungsgemäss gegenüber
den Organophosphonigsäureestern bzw. Organophosphinigsäureestern
bevorzugt. Der Rest Q in der allgemeinen Formel I ist vorzugsweise eine Garboxymetiiylgruppe.
Ausser dem vorgenannten phosphorhaltigen Mgand enthält der
findungsgemäss verwendete Hickelkatalysator im allgemeinen
einen oder fuehrere weitere organische Liganden. Der NicJcellcatalysatoj?
kaum die allgemeine Formel II. besitzen^
Q -J
R1.. - P- (0R2)v (II)
•Λ. Jf
12
in der R , R , Q, χ und y die vorstehend bei Formel I angegebene
Bedeutung haben, L jeweils einen organischen Koniplexbildungsligand
bedeutet und n den Wert 1 oder 2 hat. Es wird festgestellt, dass die genaue Bindungsart zwischen den Anteilen,
welche den Katalysator bilden, nicht vollständig aufgeklärt ist. Die allgemeine Formel II entspricht lediglich der empirischen
Zusammensetzung des betreffenden Nickelkatalysators. Der Nickelanteil im Katalysator befindet sich, wie erwähnt, in einer nie-
z.B.
drigen V/ertigkeitsstufe, d.h., er liegt/als null- oder einwertiges
Ni vor.
Als organischer Komplexbildungsligand L eignet sich jeder beliebige,
vom vorgenannten obligatorischen phosphorhaltigen Ligand verschiedene Ligand, der die jeweilige Koordinationszahl des
Nickelatoms absättigt. Im allgemeinen eignen sich für diesen Zweck nichtionische neutrale organische Liganden, wie Organophosphine,
Organoarsine, Organostibine oder Organobismutine.
Die bevorzugten zusätzlichen Komplexbildungsliganden sind cyclische oder acyclische äthylenisch ungesättigte Cpon""^1"
bitidungen mit bis 4 äthylenischen Bindungen. Spezielle Beispiele
für.diese Verbindungen sind Äthylen, Propylen, Buten-2, Penten-1,
Hexen-1, Octen-1, Decen-1, Butadien, Isopren, Octatrien-1,3,5,
Octatrien-1,3,7, Cyclopenten, Cyclohepten, Cyclopentadien,
Cyclohexadien-1,3, Cyclooctadien-l,5t Cyclooctatrien und Cyclododecatrien.
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Spezielle Beispiele für'Nickelehelate der allgemeinen Formel II,
die einen Ivickelanteil und als Liganden eine tertiäre Organophosph.orverbin.dung
sowie eine äthylenisch ungesättigte Verbindung aufweisen, sind Diäthylen-diph.enyl-(carboxymethyl)-phosphin-nickel,
Cyclöoctadien-dibutyl-(2-carboxyäthyl)-phosphin-nickel,
Butadien-di-p-chlorphenyl-(2-carboxyäthyl)-phosphin-nickel,
Cyclooctadien~diphenyl-(2-carboxyraethyl )-phosphin-nickel,
Cyolooctatetraen— (O'-carboxymethyl-S-phospha-.bicyclo/3.3.l/nonan)-nickel
und Bis-2-buten-/9-(2-carboxyäthyl)-
.2.l7nonan7-nickel.
Der im erfindungsgemässen Isomerisierungsverfahren eingesetzte
Nickelehelat-Katalysator kann nach den verschiedensten Methoden hergestellt -werden. Vorzugsweise v/erden zu seiner Gewinnung im
wesentlichen äquimolare Anteile einer Alken-nickel-Verbindung
und eines tertiären Phosphinligands der allgemeinen Formel I miteinander in Berührung·gebracht. Geeignete Ausgangsverbindungen
für die Herstellung von Alken-nickel-Katalysatoren sind
Bis-alken~nickel(O)-Verbindungen, Tt-Allyl-nickel-Verbindungen
und Bis-Tr-allyl-nickel-Verbindungen. Die vorgenannten Ausgangsverbindungen
sind eingehend in einem Vorschlag (vgl. belgische Patentschrift 758 106) beschrieben. Bevorzugte Ausgangsverbindungen
für die Katalysatorherstellung sind Bis-l,5-cyclooctadien-nickel
und Bis- TT-crotyl-nickel. Zur Herstellung des"
Nickelkatalysators werden die Ausgangsverbindungen zweckmässig' in einem Verdünnungsmittel kontaktiert, beispielsweise in den
für das erfindungsgemässe Isomerisierungsverfahren eingesetzten
Verdünnungsmitteln. Wach einer abgewandelten Methode
werden die Ausgangsverbindungen jedoch während der Anfangsphase
109847/1970 " ■ ' .
BAD ORiGfNAL
des Isomerisierungsverfahrens in Gegenwart der in diesem Verfahren
eingesetzten äthylenisch ungesättigten Verbindung miteinander in Berührung gebracht. Bei jeder Methode werden die
Ausgangsverbindungen für die Katalysatorherstellung bei Temperaturen von 25 bis 10O0C kontaktiert.
Der Nickelkatalysator kann im Verfahren der Erfindung sowohl
ohne Träger als auch in Kombination mit anorganischen festeii Trägern eingesetzt werden. Bezüglich der bei Katalysator/
Träger-Kombinationen einzuhaltenden Parameter, wie der Art des Trägers, der Herstellung der Kombination und des Mengenverhältnisses
des Uickelkatalysators zum Träger wird auf den vorgenannten
Vorschlag verwiesen. ■ Bei Verwendung eines Trägers werden Anteile des liickelkatalysators von 0,1
bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf den Träger, bevorzugt.
Es ist nicht wichtig, in welchem Anteil der Kickelkatalysator
im erfindungsgemässen Isomerisierungsverfahren eingesetzt wird.
Im allgemeinen befriedigen jedoch Katalysatoranteile von 0,001 bis 100 Gewichtsprozent, bezogen auf die äthylenisch ungesättigte
Reaktionskomponente, wobei entsprechende Anteile von
0,01 bis 25 Gewichtsprozent bevorzugt werden.
Im Verfahren der Erfindung wird die äthylenisch ungesättigte Reaktionskomponente vorzugsweise in flüssiger Phase in Abwesenheit
oder in Gegenwart eines tiösungs- oder Verdünnungsmittels, welches bei der Seaktionstemperätur und" dem entsprechenden
Druck flüssig ist, mit dem Katalysator oder den Katalysator-Vorprodukten
in Berührung gebracht. Beispiele für erfindungsgejaäss
geeignete organische Lösungsmittel sind einkernige aroma-
109347/1970
tische Verbindungen, wie Benzol, Toluol oder Xylol, Alkane bzw.
Alkene einschliesslich der Cycloalkane bzv/. Cycloalkene, wie Buten-1, Isopentan, Penten# Cyclopentan, Cyclohexan, Cyclohexen,
laohexan, Heptan, Isooctan, Dekan, Decen, Dodecen, Hexadecen oder Eikoean, sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol,
Brombenzol, Dichlorbenzol, Hexafluorbenzol, Tetrachlorkohlenstoff, Ithylendichlorid, Hexachloräthan, 1,4-Dichiorbutan
oder 1-Chlorhexan. Spezielle Beispiele für aauerstoffhaltige
organische Lösungsmittel sind Vollester von Polyhydroxyalkanen;
" wie Glycerintriessigsäureester, Erythrittetraacylester
oder Diäthylenglykoldiessigsäureester, Monoester, wie
Essigsäureäthylester, Propionsäurebutylester oder Essigsäurephenylester,
Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon oder Methylisobutylketon,
Pycloalkyläther, wie Dioxan, Tetrahydrofuran-
oder Tetrahydropyrän, acyclisehe Alkyläther, wie Dimethoxyäthan,
Diäthylenglykoldimethyläther oder Dibutyläther, aromatische
Äther, wie Anisol, 1,4—Dimethoxybenzol oder p-Methoxytoluol,
aliphatisehe Alkohole, wie Methanol, Trifluoräthanol, Pentafluoräthanol,
Trifluorpropanols sek.-Butanol, Perfluorbutanol,
Octanol, Dodecanol oder Cycloalkanole, z.B. Cyclopentanol oder
Cyclohexanol, mehrviertige acyclische Hydroxyalkane, wie Äthylenglykolj
Propylenglykol, Glycerin oder Trimethylenglykol, Phenole, wie Kresol, p-Chlorphenol, m-Bromphenol, 2,6-Dimethylphenol,
p-Methoxyphenol oder 2,4-Dichiorphenol, sowie Alkylencarbonate,
wie ikthylencarbonat, Propylencarbonat oder Butylencarbonat.
j : ■-.""
Erfindungägeinäss verwendbar sind ferner stickstoffhaltige or-ga-nisohe
Itö0ungsmittel, wie Nitrile, 3*B· Acetonitril oder
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Propionsäurenitril, Amine, z.B. Butylamin, Dibutylarain, Trihexylamin,
IMlethylpyrrolidin, R-Methylpiperidin oder Anilin, oder
Ν,Ν-Dialkylamide, wie !{,!!-Dimethylformamid oder IT,B-Dimethylacetamid,
sowie schwefelhaltige Lösungsmittel, wie SuIfolan oder
Dirnethylsulfoxid, und phosphorhaltige Lösungsmittel, wie Trialkylphosphate,
z.B. Trimethylphosphat, Triätnylphosphat oder
Tributylphosphat. Erfindungsgemäss als Lösungsmittel geeignet
ist auch Wasser, das gegebenenfalls eine bestimmte Menge eines polaren organischen Cö-Lösungsmittels enthält. Die verwendbaren
Gemische aus Wasser und einem polaren organischen Co-Lösungsmittel
enthalten 20 bis 60 Prozent HpO und 40 bis 80 Prozent
des Co-Lösungsmittels. Bei vielen Ausführungsformen des erfindungsgemäss
en Isomerisierungsverfahrens dient ein Teil der
äthylenisch ungesättigten Reaktionskomponente sowie der Umsetzungsprodukte
zweckmässig als Reaktions-Verdünnungsmittel, und es wird kein zusätzliches Verdünnungsmittel verwendet. Wenn jedoch
ein solches Verdünnungsmittel eingesetzt wird, wird dieses zweckmässig in Anteilen von bis 30 Mol pro Mol der äthylenisch
ungesättigten Reaktionskomponente verwendet. Niedere Alkohole und niedere fluorierte Alkohole, wie Trifluoräthanol, werden
erfindungsgemäss, hauptsächlich wegen ihrer Befähigung zur Erhöhung der Isomerisierungsgrades, besonders als Verdünnungsmittel'bevorzugt.
Das Verfahren der Erfindung wird mit Vorteil in einer inerten Umgebung durchgeführt. Die Gegenwart von reaktiven Substanzen,
wie von Sauerstoff, wird daher zweckmässig vermieden.
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Es ist empfehlenswert, dass man die zu isomerisierende äthylenisch
ungesättigte Verbindung, den Katalysator und gegebenenfalls
das Verdünnungsmittel in einen Autoklav oder ähnlichen Druckreaktor einspeist. Es ist nicht wichtig, in welcher
genauen V/eise der Kontakt der Komponenten vollzogen wird. Man
•kann eine 'Reaktionskomponente in Form von Teilmengen den ande-.ren
zusetzen, obwohl man auch ebensogut die Gesamtanteile der
Komponenten des Reaktionsgemisches zu Beginn miteinander ver-
k mischen kann. Bei jeder Ausführungsform wird die Isomerisie-.
- rung bei jeden beliebigen zweekmässigen Temperatur- und Druckbedingungen durchgeführt. Geeignete Reaktionstemperaturen liegen
im Bereich von 10 bis 200 C, wobei die optimal anzuwendende
Temperatur zum Teil vom jeweils" verwendeten Katalysator und der jeweiligen zu isomerisierenden äthylenisch ungesättigten Verbindung
abhängt. Die besten Ergebnisse werden im allgemeinen bei Reaktionstemperaturen von 50 bis 1250C erzielt. Im Verfahren
der Erfindung eignen sich ferner jene Drücke, die dazu ausreichen, das Reaktionsgemisch im wesentlichen in der flüssi-
" gen Phase zu halten. Reaktionsdrücke von etwa 1 bis 50 Atmosphären
genügen im allgemeinen, obwohl vorzugsweise bei autogenem Druck gearbeitet wird.
Nach der Umsetzung werden die gewünschten Produkte zweckmässig
nach herkömmlichen Methoden,.wie durch fraktionierte Destilla-.
tion, selektive Adsorption, selektive Extraktion,oder Filtration
vom Reaktionsgemisch abgetrennt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1
Ein Gemisch aus 14 g Buten-1, 0,1 g Bis-l,5-cyclooctadien-nickel
(O) und 0,09 g Diphenyl-(carboxymethyl)-phosphin in 20 ml Toluol
und 10 ml Trifluoräthanol wird 1 Stunde unter Rühren bei 70 G in einem Autoklav gehalten. Die gasehromatographische Analyse
des erhaltenen Gemisches von äthylenisch ungesättigten Verbindungen
zeigt, dass es zu 20 Prozent aus Buten-1 und zu 80 Prozent aus eis- bzw. trans-Buten-2. besteht.
Ein Gemisch aus 7 g Hexen-1, 0,1 g Bis-l^-cyclooctadien-nickel
(0) und·0,09 g Diphenyl-(carboxymethyl)-phosphin in 20 ml Toluol
und 10 ml Trifluoräthanol wird 2 Stunden unter Rühren bei 700C
in einem Autoklav gehalten. Die gasehromatographische Analyse des dabei erhaltenen Gemisches von äthylenisch ungesättigten
Verbindungen ergibt, dass dieses zu 62 Prozent aus Hexen-1, zu
18 Prozent aus Hexen-2 und zu 20 Prozent aus Hexen-3 besteht.
Ein Gemisch aus 16,7 g 4-Vinylcyclohexen-l, 0,1 g Bis-l,5-cyclooctadien-nickel
(0) und 0,09 g Diphenyl-(carboxymethyl)-phosphin
in 20 ml Toluol und 10 ml Trifluoräthanol wird 2 Stunden unter Rühren bei 700G in einem Autoklav gehalten. Die gaschromatogragraphische
Analyse zeigt, dass das 4—Vinylcyclohexen-l zu
88 Prozent isomerisiert wurde.
1 09847/19 70
Beispiel 4
Es wird ein Gemisch von (Y-äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen
hergestellt, indem man 1,4· mMol Bis-l^-cyelooctadien-nickel
(O), 1,4 mHol Diphenyl-(carboxymethyl )-phosphin,
30 ml loluol und 10 g Äthylen 150 Minuten unter Rühren bei Temperaturen
von 40 bis 50 C in einem Autoklav behandelt. Die gaschrornat©graphische
Analyse zeigt, dass das erhaltene Oligoiaerisierungs-Produktgemisch
zu 92 Molprozent aus C/ofT" 0^ -Alkenen
und zu 8 Molprozent aus Cpr^-Alkenen besteht. ITach 48-stund ig em
Stehenlassen bei etv/-?. 250C werden 47 Prozent dieses C._2q- <Y-Alkengemisches
zu den entsprechenden mittelständigen Alkenen isomerisiert.
Hach einem entsprechenden Verfahren wie dem von Beispiel 2 wird
Eikosen-1 in Gegenwart eines Katalysators, der durch. Kontaktierung
äquimolarer Anteile von Bis- εΖ-crotyl-nickel und 2-Carboxyäthylphosphonigsäuredimethylester
hergestellt v/urde, zu einem Gemisch von mittelständigen Eikosenen isomerisiert.
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Claims (13)
1. Verfahren zur Doppelbindungsisomerisierung von äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen mit mindestens 4 C-Atoineri in
Gegenwart eines Rickelkatalysators, dadurch gekennze
i ohne t, dass man einen Katalysator verwendet, der in einer niedrigen Wertigkeitsstufe vorliegendes und mit einer
tertiären Organophosphorverbindung chelatiertes Nickel enthält, wobei in der Organophosphorverbindung eine Carboxymethyl-. -'der'
Carboxyäthylgruppe direkt an das Phosphoratom gebunden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man einen Katalysator verwendet, der eine tertiäre Organophosphorverbindung
der allgemeinen Formel I enthält
Q
'-,1P
'-,1P
. . n\ - ρ - (oir)y (i)
in der Q eine Garboxymethyl- oder Carboxyäthylgruppe bedeutet,
1 2
die Reste R und R- gleich oder verschieden sind und jeweils
einwertige organische C1_2o"*E:es'fc®» vorzugsweise C1-10-Reste,
und
darstellen,/» und y jeweils den Wert O, 1 oder 2 und zusammengenommen
den Wert 2 haben, mit der Massgabe, dass, wenn χ den V/'ert
2 hat, die Reste R zusammen mit dem Phosphoratom ein mono- oder bicyclisch.es heterocyclisches Phosphin mit 5 bis 7 Atomen in je- "
dem phosphorhaltigen Ring bilden können.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet;
dass die tertiäre Organophosphorverbindung 4 bis 60 C-Atome auf-
weist.
109847/1970
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest Q in der allgemeinen Formel I eine Cart) oxy nie thy lgruppe
darstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 "bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass nan einen Katalysator verwendet,, der als Organophosphorligand
ein tertiäres Organophosphin, vorzugsweise Diphenyl-(caxboxymethyl)-phosphin,
enthält.
*
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass man einen Katalysator der allgemeinen Formel II verwendet
(II)
- P - (OR2)y
12
in der R , R , Q, χ und y die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung
haben, L jeweils einen zusätzlichen organischen Komplexbildungsligand
bedeutet und η den Wert 1 oder 2 hat.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass man einen liickelkatalysator verwendet, der durch Behandeln
einer tertiären Organophosphorverbindung der allgemeinen formel
I mit einer Verbindung von ITiekel mit einer äthylenisch ungesättigten
Komponente hergestellt wurde.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des Nickelkatalysators als Verbindung von IficJccl
mit einer äthylenisch ungesättigten Komponente eine Alken-nickcl-Verbindung,
eine " Π-Allyl-niclcel-Verbindung oder eine BIs-Tfallyl-nickel-Verbindung
verwendet wurde.
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ioft-· .>:■--.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Katalysator verwendet, der durch Behandeln von Diphenylcarboxymethylphosphin
mit Bis-1,5-cycl.ooctadien-nic3cel
(O) in Gegenwart von Trifluoräthanol erhalten wurde'.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass man einen Katalysator verwendet, der einen anorganischen Träger aufweist, wobei der Anteil der katalytisch aktiven Bestandteile
0,1 bis 20 Gewichtsprozent', bezogen auf den Träger,
beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass man bei Temperaturen von 50 bis 125 0 arbeitet.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass man den Katalysator in einem Anteil von 0,01 bis 25 Gewichtsprozent,
bezogen auf die äthylenisch ungesättigte Reaktionskomponente, einsetzt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass man als äthylenisch ungesättigte Kohlenv/asserstoffe
C.c-Alkene einsetzt.
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