DE2120916C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines flammenempfindlichen aber reibungsunempfindlichen Initialsprengstoffs - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines flammenempfindlichen aber reibungsunempfindlichen Initialsprengstoffs

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DE2120916C3
DE2120916C3 DE2120916A DE2120916A DE2120916C3 DE 2120916 C3 DE2120916 C3 DE 2120916C3 DE 2120916 A DE2120916 A DE 2120916A DE 2120916 A DE2120916 A DE 2120916A DE 2120916 C3 DE2120916 C3 DE 2120916C3
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Description

Μ Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Die am meisten verwendeten Initialsprengstoffe sind Bleiazid und Bleitrinitroresorcinat Zu ihrer Herstellung werden Natriumazid bzw. Magnesiumtrinitroresorcinat mit einem Bleisalz aus wäßrigen Lösungen umgesetzt vgl. z. B. US-PS 33 61 602. Aus der FR-PS 5 39 949 ist ein Verfahren zur Herstellung von Initialsprengstoff aus Schwermetallazid-Mischkristallen bekannt, dort ist auch ein Mischkristall aus 70% Bleiazid und 30% Bleitrinitro resocinat beschrieben. Derartige Mischkristalle unter scheiden sich jedoch sowohl in ihrer Zusammensetzung als auch in ihren Eigenschaften ganz wesentlich von den erfindungsgemäß hergestellten 3schichtigen Sprengstoffteilchen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur Herstellung eines flammernpfindlichen aber reibungsunempfindlichen Initialsprengstoffes aus Bleiazid und Bleitrinitroresorcinat, der nicht nur sehr reibungsunempfindlich aber
jo flammempfindlich ist, sondern auch eine hohe Beständigkeit gegenüber elektrostatischen Entladungen besitzt
Gelöst wird diese Aufgabe durch das in den Ansprüchen gekennzeichnete Verfahren und die dort gekennzeichnete Vorrichtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird ohne mechanische Rührvorrichtung durchgeführt wodurch ein Kristallisieren auf dem Rührwerk vermieden wird. Trotzdem erhält man eine ganz hervorragende Miso schung in den einzelnen Reaktionsstufen. Die Umlaufgeschwindigkeiten sind gleichmäßiger als bei mechanischer oder Luftrührung. Dies ergibt, wie weiter unten noch erläutert, in jeder Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Produkt, dessen Korngröße gleichmößi ger ist als bei den bekannten Verfahren.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das flammempfindlichere Bleistyphnat auf den Bleiazidteilchen ausgefällt. Das bringt den Vorteil mit sich, daß es sich immer an der Oberfläche dieser Teilchen und somit in Kontakt mit der Flamme befindet In der Praxis ergibt sich daraus der beudetende Vorteil, daß bei Verwendung des erfindungsgemäßen Bleiazids mit darauf ausgefälltem Bleistyphnat für eine Primärladung mit gleicher Wirksamkeit bei gleichbleibender
hr> Gewichtsmenge an Bleiazid nur eine auf etwa 'Λ verringerte Gewichtsmenge an Bleistyphanat eingesetzt zu werden braucht, da aufgrund der vorstehend erwähnten Tatsache, daß das Bleistyphnat sich immer
auf der Oberfläche der Bleiazidteilchen befindet, eben bereits eine geringere Menge an Bleistyphnat die giciche Wirksamkeit ergibt als im Falle einer mechanischen Mischung von Bleiazid mit Bleistyphnat, wie sie bisher angewendet werden mußte.
Das bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens anfallende Bleiazid hat mü und ohne Bleistyphnatüberzug bzw. Feststoffschmiermittelauflage eine sehr gleichmäßige Teilchengröße, was in der Praxis ebenfalls außerordentlich erwünscht und vorteilhaft ist Die Größe der Bleiazidagglomerate mit oder ohne Bleistyphnatüberzug bzw. Feststoffschmiermittelauflage liegt zumindest im Bereich von 80 bis 120 μ.
Das Feststoffschmiermittel wird als feiner Oberzug auf die Oberfläche der Bleiazid-Bleistyphnat-Körner aufgebracht Dadurch wird die Empfindlichkeit gegen Reibung und statische Elektrizität stark herabgesetzt
Das Feststoffschmiermittel wird zweckmäßig in Form einer Suspension zugesetzt Man kann eine Suspension mit Rizinusöl verwenden. Als geeignete Feststoffschmiermittel seinen Zinkstearat, Kadmiumchlorid, Kobaltchlorid und vorzugsweise Molybdänsulfid genannt
In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man die wasserlöslichen Bleisalze außer im stöchiometrischen Verhältnis auch in einem Überschuß über das stöchiometrische Verhältnis einsetzen. Der Überschuß kann für die Bildung des Bleitrinitroresorcinats in der zweiten Stufe ausreichen.
Wenn die Herstellung eines besonders wirksamen Endprodukts erwünscht ist, hat es sich als zweckmäßig und vorteilhaft erwiesen, das in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgefällte Bleiazid vor der Überführung in die zweite Stufe abzufiltrieren und mit Wasser zu waschen. Dieses Produkt kann als solches als Initiiersprengstoff eingesetzt oder in der erfindungsgemäßen Weise weiterverarbeitet werden.
Es ist weiterhin zweckmäßig, die Reaktionslösungen mit einer gegebenenfalls durch Vorerwärmen erhaltenen Temperatur von etwa 20 bis 80° C in das Verfahren einzuführen und bei diesen Temperaturen zu halten. Um die Aufrechterhaltung erhöhter Temperaturen zu ermöglichen, werden die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Reaktionsgefäße zweckmäßigerweise mit einem Heizmantel umgeben, durch den eine Heizflüssigkeit zirkuliert werden kann, deren Temperatur zweckmäßigerweise etwas höher ist, vorzugsweise um 1 bis 2° C, als die Temperatur der in den Reaktionsbehälter eingeführten Flüssigkeit. Auf diese Weise wird die Kristallisation von Material an den Reaktionsbehälterwänden zuverlässig verhindert. Es ist auch möglich, die sich drehenden Reaktionsbehälter mit einer Heizflüssigkeit entsprechender Temperatur zu berieseln oder die Reaktionsbehälter durch Infrarotheizung bei der gewünschten Temperatur zu halten. Schließlich ist es auch möglich, die Reaktionsbehälter in einem entsprechend aufgeheizten Bad rotieren zu lassen, wobei in diesem Fall zusätzlich die Berieselung der jeweils nicht in das Bad eintauchenden Oberfläche des Reaktionsbehälters mit einer entsprechenden Flüssigkeit entsprechender Temperatur erforderlich ist
Vorzugsweise wird die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer Temperatur von 20 bis 6O0C und am bevorzugtesten bei 55°C gefahren. Die gegebenenfalls vorgesehene zweite Stufe des erfin- e> dungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 40 bis 8O0C und am bevorzugtesten bei 75° C durchgeführt. In der dritten Stufe ist die Zuführung äußerer Wärme in der Regel nicht erforderlich.
Gegenstand der vorhegenden Erfindung ist auch eine Vorriö· ·"<* zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah. ~.iS. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus zwei oder drei hintereinandergeschalteten, um ihre im wesentlichen horiztontal verlaufende Längsachse rotierbaren, im wesentlichen zylindrischen Reaktionsgefäßen, die in verschiedener, vom ersten zum zweiten bzw. dritten Reaktionsbehälter fallender Höhe angeordnet und durch Leitungen miteinander verbunden sind und die außerdem für die Zufuhr von Lösungen der verschiedenen Ausgangsstoffe jeweils getrennte Leitungen aufweisen. Im Anschluß an den dritten Reaktionsbehälter ist eine an sich bekannte Filtriervorrichtung vorgesehen. Die einzelnen zylindrischen Reaktionsbehälter sind zweckmäßigerweise kippbar gelagert, so daß sie nach Stillegung der Anlage ausgewaschen werden können. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die zylindrischen Reaktionsbehälter der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Heizmantel umgeben. Sie können aber auch innerhalb eines heizbaren Bades in einem Glycerin-Wasser-Gemisch, das gegebenenfalls Ammoniumacetat zur Auflösung empfindlicher nadelartiger Kristalle von explosivem Material enthalten kann, rotieren, wobei in diesem Fall geeignete Vorrichtungen vorgesehen sind, um die jeweils nicht in die Badflüssigkeit eintauchende Oberfläche der Reaktionsbehälter mit einer geeignet temperierten Flüssigkeit zu berieseln.
Als außerordentlich vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Verbindung zwischen dem ersten Reaktionsbehälter und dem auf einem niedrigeren Niveau angeordneten zweiten Reaktionsbehälter als eine Siebrinne auszubilden, auf der das im ersten Reaktionsbehälter ausgefällte Bleiazid auf seinem Weg zum zweiten Reaktionsbehälter von der ein Schutzkolloid enthaltenden Reaktionsflüssigkeit des ersten Reaktionsbehälters abgetrennt werden kann. Diese Reaktionsflüssigkeit tropft durch die Löcher der Siebrinne nach unten und kann durch eine geeignete Auffangrinne weggeführt werden, das auf der Siebrinne liegende Bleiazid wird dann mit Wasser gewaschen und in den zweiten Reaktionsbehälter gespült.
Die Innenwandungen der Trommeln sollen aus Materialien bestehen, die das Auskristallisieren von Bleiazid und Bleistyphnat nicht begünstigen. Geeignete Stoffe für diesen Zweck sind alkalibeständiges Glas und hochpolymere Kunststoffe, z. B. Polyvinylchlorid, Polyäthylen und Polypropylen, sowie rostfreier Stahl.
Um gleichmäßige Konzentrationen zu gewährleisten, wird eine größere Menge einer vorerwärmten wäßrigen Lösung eines Schutzkolloids, wie Dextrin, Gelatine und/oder Polyvinylalkohol, in die sich drehenden Trommeln durch ein Rotameter eingeführt, ebenfalls durch ein Rotameter werden alle übrigen Lösungen, z. B. die Lösungen von Natriumazid, Magnesiumstyphnat und den Bleisalzen, eingeleitet. Die Rotameter sind mit einer fotoelektrischen Einrichtung ausgerüstet, um die Dosierung genauestens kontrollieren zu können. Wenn aus einer oder mehreren Lösungen Stoffe ausfallen, dann wird durch die fotoelektrische Einrichtung die Dosierung gestoppt.
Die Innenwände der Trommeln können in Abständen angeordnete Schaufeln aufeisen, die sich in Richtung der Längsachse erstrecken. Diese Schaufeln sorgen beim Drehen der Trommeln für die gewünschte Durchmischung der zugeführten Lösungen bzw. Suspensionen.
Derartige Schaufeln sind notwendig, wenn man
Trommeln von zylindrischem Querschnitt verwendet. Es ist aber auch möglich, auf diese Schaufeln zu verzichten. Dann ist es aber notwendig, daß man die Trommeln so ausbildet, daß sie im Querschnitt das Bild eines Vielecks, vorzugsweise eines Sechsecks, zeigen.
Die einzelnen Trommeln werden zweckmäßigerweise voneinander unabhängig und zweckmäßigerweise durch Vorrichtungen angetrieben, die unterhalb der Trommeln angeordnet sind. Der Antrieb kann über Zahnräder, vorzugsweise Kunststoffzahnräder, oder Gummiräder erfolgen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert
Die in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfaßt drei in abnehmender Höhe hintereinander angeordnete, im wesentlichen zylindrische Reaktionsbehälter 1, 2 und 3. Die Reaktionsbehälter 1, 2 und 3 sind in geeigneter Weise um ihre im wesentlichen horizontale Längsachse drehbar gelagert, entsprechende Lagerstellen sind in der Zeichnung mit 4 und 5 bezeichnet. Die drehbare Lagrung von zylindrischen Reaktionsbehältern ist bereits bekannt und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Der Reaktionsbehälter 1 weist drei schematisch veranschaulichte Zuführungsleitungen 6,7 und 8 für die dem ersten Reaktionsbehälter zugeführten drei Lösungen, nämlich für die Lösung mindestens eines wasserlöslichen Azids, für die Lösung mindestens eines wasserlöslichen Bleisalzes und für die Lösung mindestens eines Schutzkolloids, auf.
Das in dem Reaktionsbehälter 1 ausgefällte Bleiazid tritt aus dem Auslaß 9 dieses Reaktionsbehälters aus und gelangt bei dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dann auf eine Siebrinne 10, auf der das auskristallisierte Bleiazid zurückbleibt, während die Reaktionsflüssigkeit aus dem Reaktionsbehälter 1 durch die Sieblöcher hindurchtritt und über eine Auffangrinne 11 und einen Ablauf 12 abgeführt wird. Das auf der Siebrinne 10 befindliche Bleiazid wird mit heißem Wasser mit ca. 75° C aus der Wasserzuführungsleitung 13 gewaschen und in den Reaktionsbehälter 2 gespült Der Reaktionsbehälter 2 weist zwei schematisch veranschaulichte Zuführungsleitungen 14 und 15 für die beiden diesem Reaktionsbehälter zuzuführenden Lösungen, nämlich die Lösung mindestens eines wasserlöslichen Trinitroresorcinsalzes und die Lösung mindestens eines wasserlöslichen Bleisalzes, auf. Das in dem Reaktionsbehälter 2 mit Bleitrinitroresorcinat überzogene Bleiazid tritt aus dem Auslaß 16 dieses Reaktionsbehälters aus und gelangt über die Rinne 17 zu dem Reaktionsbehälter 3. Der Reaktionsbehälter 3 wird durch eine Leitung 19 mit einem Feststoffschmiermittel versorgt Das aus dem Reaktionsbehälter 3 bei dem Auslaß 20 austretende Endprodukt gelangt zu einer herkömmlichen Filtriervorrichtung 18, wo es in an sich bekannter Weise aufbereitet wird Gegebenenfalls kann das Endprodukt anschließend in ebenfalls an sich bekannter Weise einer Trocknungsvorrichtung zugeführt werden.
Falls es nicht erwünscht ist, das in dem Reaktionsbehälter 1 gewonnene Bleiazid von der dort verwendten Reaktionsflüssigkeit zu befreien, kann die Siebrinne 10 auch durch eine normale Rinne ohne Siebeigenschaften ersetzt werden. Falls in diesem Fall in dem Reaktionsbehälter 1 ein Oberschuß an Bleisalz verwendet worden ist, so braucht dem Reaktionsbehälter 2 nur eine geringe Menge an Bleisalz bzw. überhaupt kein Bleisalz, was von dem im Reaktionsbehälter 1 vorliegenden Überschuß abhängt, zugeführt zu werden.
Die Verwendung von Fließrinnen zur Verbindung der einzelnen Reaktionsbehälter miteinander stellt eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Es ist jedoch auch möglich, die Rinne 17 und eine entsprechende, keine Siebeigenschaften aufweisende Rinne zur Verbindung der Reaktionsbehälter 1 und 2 durch eine geeignete Schlauchverbindung zu ersetzen.
Bei der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Reaktionsbehälter 1 und 2 von je einem Heizmantel 21 bzw. 22 umgeben, durch den mittels zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigter Zu- und Ableitungen ein geeignetes Heizmedium zirkuliert wird. In dem Reaktionsbehälter 1 wird die Reaktionsflüssigkeit durch das durch den Kcizmantel zirkulierte Kcizrnedium bei 55° C gehalten, wobei die Temperatur des Heizmediums selbst vorteilhafterweise etwas höher als diese Temperatur gehalten wird. In dem Reaktionsbehälter 2 wird die Reaktionsflüssigkeit bei 750C gehalten, wobei wiederum die Temperatur des Heizmediums einige Grade höher liegt.
In dem Reaktionsbehälter 3 braucht dem Reaktionsgemisch keine äußere Wärme zugeführt zu werden.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die kontinuierliche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beispiel 1
Dem Reaktionsbehälter 1 werden kontinuierlich folgende Komponentenströme zugeführt:
durch Leitung 6:
200 Ltn/Std. wäßrige Lösung von
Gelatine 0,4%ig
durch Leitung 7:
20 LtryStd. wäßrige Lösung von
Bleinitrat 40,0%ig
durch Leitung 8:
20 Ltn/Std. wäßrige Lösung von
Natriumazid 15,0%ig
Rochellesalz 0,06%ig
Natriumhydroxyd 0,12%ig
Das in dem Reaktionsbehälter 1 ausgefällte Bleiazid wird in den Reaktionsbehälter 2 überführt, diesem werden außerdem folgende Komponentenströme zugeführt:
durch Leitung 14:
4 LtryStd. wäßrige Lösung von
Bleinitrat 21,0%ig
durch Leitung 15: 4 LtrVStd. wäßrige Lösung von
Magnesiumstyphnat 18,0%ig
Die in dem Reaktionsbehälter 2 vorliegende Suspension aus Bleiazid mit Bleistyphnatauflage wird dann in den Reaktionsbehälter 3 überführt, der durch Leitung 19 mit einem Komponentenstrom von 6Lü\/Std. einer 0,l%igen wäßrigen Suspension von Alummiumstearat versorgt wird.
Beispiel 2
Dem Reaktionsbehälter 1 werden kontinuierlich folgende Komponentenströme zugeführt:
durch Leitung 6:
200 Ltn/Std. wäßrige Lösung von Gelatine
0,4%ig
durch Leitung 7:
20 Ltr./Std. wäßrige Lösung von
Bleinitrat
durch Leitung 8:
20 LtrVStd. wäßrige Lösung von
Natriumazid
Rochellesalz
Natriumhydroxid
40,0%ig
15,0%ig O,O6°/oig 0,12%ig
durch Leitung 8:
20 Ltr./Std. wäßrige Lösung von
Natriumazid
Rochellesalz
Natriumhydroxid
Das in dem Reaktionsbehälter 1 ausgefällte Bleiazid wird in den Reaktionsbehälter 2 überführt, diesem werden außerdem folgende Komponentenströme zugeführt:
durch Leitung 14:
4 Ltr^Std. wäßrige Lösung von
Bleinitrat 21,0%ig
durch Leitung 15;
4 LtrVStd. wäßrige Lösung von
Magnesiumstyphnat 18,O°/oig
Die in dem Reaktionsbehälter 2 vorliegende Suspension von Bleiazid mit Bleistyphnatauflage wird dann in den Reaktionsbehälter 3 überführt, der durch Leitung 19 mit einem Komponentenstrom von 6 Ltr/Std. einer 0,l%igen wäßrigen Suspension von Molybdänsulfid versorgt wird.
Beispiel 3
Dem Reaktionsbehälter 1 werden kontinuierlich folgende Komponentenströme zugeführt:
durch Leitung 6:
200 LtryStd. wäßrige Lösung von
Gelatine 0,8%ig
durch Leitung 7:
20 Ltn/Std. wäßrige Lösung von
Bleinitrat 40,0%ig
15,0% ig
0,06%ig
0,12%ig
Das in dem Reaktionsbehälter 1 ausgefällte Bleiazid wird in den Reaktionsbehälter 2 überführt, diesem werden außerdem folgende Komponentenströme zugeführt:
durch Leitung 14:
14 Ltr/Std. wäßrige Lösung von
Bleinitrat 6,0%ig
durch Leitung 15:
14 LtrVStd. wäßrige Lösung von
Natriumstyphnat 5,0%ig
Die in dem Reaktionsbehälter 2 vorliegende Suspension von Bleiazid mit Bleistyphnatauflage wird dann in den Reaktionsbehälter 3 überführt, der durch Leitung 19 mit einem Komponentenstrom von 6 LtrVStd. einer l,0%igen -wäßrigen Suspension von Molybdänsulfid versorgt wird.
Der gemäß den vorstehenden Beispielen hergestellte Intialsprengstoff aus Bleiazid mit Bleitrinitroresorcinat- und Feststoffschmiermittelauflage ist gegenüber statischen Entladungen überraschend unempfindlich; Entladungen von 40 000 Volt bringen ihn nicht zur Explosion. Unter den gleichen Restbedingungen detonieren Bleiazid bei 18 000 Volt und Bleitrinitroresorcinat bei 8000 Volt.
Die Wirksamkeit des erfindungsgemäß hergestellten Produkts ist außerordentlich gut. Beispielsweise initiieren 60 mg eines Produktes gemäß Beispiel 1 bis 3, gepreßt mit einem Druck von 180 kg/cm2,1 g Hexogen, das mit einem Druck von 380 kg/cm2 gepreßt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 635/149

Claims (11)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines flammenempfindlichen aber reibungsunempfindlichen Initialsprengstoffs bestehend aus Bleiazid-Schutzkolloid-Teilchen, die mit Bleitrinitroresorcinat und einem Feststoffschmiermittel überzogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Stufe in ein um seine im wesentlichen horizontal verlaufende Längsachse rotierendes, im wesentlichen zylindrisches Reaktionsgefäß getrennt eine wäßrige Lösung mindestens eines Azids, eine wäßrige Lösung mindestens eines Bleisalzes und eine wäßrige Lösung mindestens eines Schutzkol-Joids einführt, das ausgefällte Bleiazid, gegebenenfalls nach Abfiltrieren und Waschen mit Wasser, in wäßriger Suspension in ein zweites gleichartiges Reaktionsgefäß überführt und diesem Reaktionsgefäß getrennt eine wäßrige Lösung mindestens eines Trinitroresorcinsalzes und eine wäßrige Lösung mindestens eines Bleisalzes zuführt, die so gewonnene Suspension von Bleiazid mit einem Überzug von Bleitrinitroresorcinat in ein drittes gleichartiges Reaktionsgefäß überführt und dieser Suspension ein Feststoffschmiermittel zusetzt und das feste Endprodukt isoliert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststoffschmiermittel in Form einer Suspension zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Suspension des Feststoffschmiermittels mit Rizinusöl verwendet
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur in der ersten Stufe zwischen 20 bis 600C liegt und vorzugsweise 55° C beträgt
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur in der zweiten Stufe zwischen 40 bis 8O0C liegt und vorzugsweise 75° C beträgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch drei hintereinandergeschaltete, um ihre im wesentlichen horizontal verlaufende Längsachse rotierbare, im wesentlichen zylindrische Reaktionsgefäße, die in verschiedener, vom ersten zum zweiten bzw. dritten Reaktionsbehälter fallender Höhe angeordnet und durch Leitungen miteinander verbunden sind und die außerdem für die Zufuhr von Lösungen der verschiedenen Ausgangsstoffe jeweils getrennte Leitungen aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Reaktionsbehälter und der zweite Reaktionsbehälter durch eine Siebrinne miteinander verbunden sind, und daß Vorrichtungen vorhanden sind, das auf der Siebrinne befindliche Bleiazid mit Wasser zu waschen und in den zweiten Reaktionsbehälter zu spülen.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsbehälter im Querschnitt das Bild eines Vielecks, vorzugsweise eines Sechsecks, zeigen.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Innenwänden der Reaktionsbehälter in Abständen angeordnete, sich in Richtung der Längsachse erstreckende Schmfeln vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Reaktionsbehälter eine mit Wasser und vorzugsweise einem Glycerin/Wasser-Gemisch angefüllte Rinne vorgesehen ist in der oder oberhalb der eine Antriebsvorrichtung für die einzelnen Reaktionsbehälter angeordnet ist und in die die Reaktionsbehälter mit ihrer Unterseite hineinragen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ίο gekennzeichnet daß die Rinne mit einem Absetzgefäß in Verbindung steht
IZ Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden ersten Reaktionsbehälter von einem Heizmantel umgeben sind
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