-
Wasserbeständiger, körniger Sprengstoff auf der Basis von anorganischen.
Nitraten Die Erfindung betrifft wasserbeständige Sprengplätzchen aus anorganischen
Nitraten. Genauer ausgedrückt betrifft die Erfindung anorganische Nitratsprengplätzchen,
welche sich zur direkten Verwendung in Bohrlöchern mit großem Durchmesser als Hauptsprengladung
eignen.
-
Wegen der wesentlich geringeren Kosten von keine explosiven Salpetersäureester
und Nitroverbindungen enthaltenden Sprengstoffen und wegen der geringeren. Gefahr
bei ihrer Handhabung und Lagerung haben im wesentlichen aus anorganischen Nitraten
und nichtexplosiven, brennbaren Sensibilisa,toren bestehende Sprengstoffe zum Sprengen
unter Verwendung von Bohrlöchern mit großem Durchmesser (10 bis 25 cm) verbreitete
Anerkennung gefunden. Die Vorzüge dieser Sprengstoffe werden jedoch weitgehend durch
die Wasserlöslichkeit der anorganischen Nitrate beeinträchtigt. Da große Teile der
Bohrlöcher beträchtliche Wassermengen, und zwar entweder Grundwasser oder Regenwasser
enthalten, müssen die Nitratsprengstoffe in wasserdichte Behälter (für gewöhnlich
aus. Metall) verpackt werden. Diese Behälter stellen einen großen Anteil der Gesamtkosten
der Sprengladung dar, obivohl sie nur sehr wenig, wenn überhaupt, zur Energie der
Sprengladung beitragen. Noch wesentlicher ist indessen, daß bei einer derartigen
Verpackung die in ein Bohrloch einzubringende Sprengstoffmenge stark begrenzt ist.
Die Wände des Sprenglochs sind, unregelmäßig, besitzen einen sich ändernden Durchmesser
und zahlreiche Höhlungen und Einbuchtungen. Der maximale Durchmesser des: Behälters,
der in das Bohrloch eingeführt werden kann, darf daher den kleinsten Durchmesser
dieses Bohrlochs nicht überschreiten. Da die Behälter starr sind und nicht an die
Gestalt und den Umriß des Bohrlochs ohne Beeinträchtigung ihrer Dichtigkeit gegen
Flüssigkeit angepaßtwerden können, bleibt ein Großteil des -Volumens des Bohrlochs
leer. Diese mangelnde Ausnutzung des Bohrlochv olumens erfordert die Bohrung und
Füllung von mehr oder größeren Bohrlöchern, als sie sonst zur Erzielung der gleichen
Sprengwirkung nötig wären. Neuere. Arbeiten, betreffend die Entwicklunbgen flexibler.
synthetischer, filmbildender, polymerer Stoffe als Z'erpackungsmaterial für solche
Zusammensetzungen, waren vielversprechend. Dieses Verpackungsmaterial ist jedoch
kostspielig, und ein wasserdichter Verschluß. ist bei rauhen Bedingungen, wie sie
bei der Verwendung, insbesondere beim Einbringen in das Bohrloch an den vorspringenden
Wandteilen desselben herrschen, nur schwer zu erzielen. Verwendet man einen möglichst
dicken Film, der ein Reißen und Durchlöchern verhindern soll, so geht dies auf Kostender
Geschmeidigkeit, so daß wiederum eine volle Ausnutzung des Bohrlochs nicht erzielt
werden kann. Man bemühte sich auch bereits sehr, die anorganischen Nitrate mit einem
Überzug aus einem wasserabstoßenden: Material zu versehen. Kristalle und Körner
der Salze wurden mit Petroleumderivaten, Wachsen, natürlichen und synthetischen
Harzen, Stärke, @Slerx, Seifen, Silikaten und ZelIulosederivaten und vielen anderen
Stoffen gemischt, besprüht, umgewälzt, glasiert oder sonstwie behandelt.
-
In der deutschen Patentanmeldung W 114 237 IV b ist eine niedrigschmelzende
Nitroverbindung mit oder ohne Weichmacher als Überzug für Ammoniumsalze beschrieben.
In der USA.-Patentschrift 2 615 800 wird 2,2-Dinitropropan in einem die Flüchtigkeit
herabsetzenden Mittel zurrt Überziehen von Ammoniumnitratteilchen vorgeschlagen.
Andere Vorschläge für Überzüge für Ammoniumnftratteilchen umfassen wasserabstoßende
Harze- oder Wachse (britische Patentschrift 742 636) sowie eine Kombination aus
Harzen und Wachsen (USA.-Patentschrift 2 211738).
-
All diese bekannten Methoden erhöhen z-#var manchmal die Wasserbe.ständigkei-t
der, überzogenen Salze etwas, jedoch niemals soweit, daß man anorganische Nitrate
erhält welche so wasserbeständig sind, daß
sie zur direkten Verwendung
in feuchten Bohrlöchern geeignet wären. Die früheren Versuche, anorganische Nitrate
wasserbeständig zu machen, gingen in erster Linie deshalb fehl weil erstens der
Überzug so stark ungleichmäßig war, daß den Eintritt von Wasser zulassende. Öffnungen
verblieben, zweitens die verwendete Überzugsmenge nicht ausreichte, um die Salzkörner
vollständig einzuhüllen, drittens die überzogenen Teilchen während des Aushärtens
des Überzug: zusammenbackten, was bei der anschließenden Trennung Fehlstellen in
dem Überzug ergab, viertens die Überzüge wegen Dichteänderungen der Salzteilchen,
insbesondere bei Ammoniumnitrat, infolge Temperaturänderungen Sprünge bekamen und
fünftens das Überzugsmaterial bei der Stärke der die Salzteilchen umhüllenden Schicht
nicht genügend wasserdicht war.
-
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die vorstehenden Schwierigkeiten
alle überwunden und vollständig befriedigende Sprengplätzchen aus anorganischen
Nitratzusammensetzungen erhalten. werden können, die sogar in Wasser eingetaucht
und somit in feuchten Bohrlöchern verwendet werden könlien, wenn man anorganische
Nitrate mit einer plastifizierten Polyvinylchloridzusammensetzung überzieht, wobei
das anorganische Nitrat sich in Form symmetrischer Teilchen, vorzugsweise einer
Kugel oder eines Zvlinders, mit einer etwa seinem Durchmesser entsprechenden Länge
befindet. Die Teilchen sollen solche Abmessungen besitzen, daß man einen mindestens
0,076 mm dicken Überzug aus einer weniger als 10 Gewichtsprozent des Gewichts des
überzogenen Plätzchens betragenden Menge des Überzugsmaterials erhalten kann. Unter
dem Ausdruck »anorganische Nitrate« sind nicht nur die Ammonium- und Alkalisalze
(z. B. das Natrium- oder Kaliumsalz) von Salpetersäure zu verstehen, die als Sprengstoff
wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und ihres verhältnismäßig niedrigen Preises
vorwiegend von Bedeutung sind, sondern auch die anderen anorganischen Nitrate, z.
B. die Erdalkalinietallsalze, von welchen einige für spezielle Sprengstoffe verwendet
werden. Auch Michungen anorganischer Nitrate können verwendet werden, wobei eine
Mischung von Ammoniumnitra.t und Kaliumnitrat besondere Bedeutung erlangt hat.
-
Unter dem Ausdruck »plastifiziertes Polyvinylchlorid« ist ein mit
einem Weichmacher gemischter Stoff der Formel (H2 C C H Cl) n zu verstehen, in welcher
ia eine Polymerisation anzeigt. Alle, plastifizierten. Polyvinylchloride des Handels
können gemäß der Erfindung verwendet werden. Sie sind für gewöhnlich in Pulverform
erhältlich. Alle für Polyvinylchlorid bekannten Weichmacher sind brauchbar, so z.
B. hochmolekulare Fettsäureester wie Dioctylphthalat.
-
Wie bereits vorstehend gesagt, soll so viel des Überzugs verwendet
werden, daß man eine durchschilittliche Überzugsstärke von mindestens 0,076 mm erzielt.
Der Überzug soll jedoch nicht mehr als 10 Gewichtsprozent des fertigen Plätzchens
betragen. Eine zur Erzielung einer Durchschnittsstärke von 0,076 mm auf der ganzen
Plätzchenoberfläche ausreichende Ü berzugsmenge stellt ein Minimum dar, bei welchem
ein wesentlicher Prozentsatz der überzogenen Plätzchen ausreichend wasserbeständig
ist. Bei jedem Überzugsverfahren sind Unregelmäßigkeiten nicht zu vermeiden, weshalb
bei dieser Überzugsinenge einige Plätzchen Stellen aufweisen werden, an welchen
die Überzugsstärke weniger als 0,076 mm beträgt. Ist die Stärke des Überzugs wesentlich
geringer, versagt das Plätzchen bei den Tauchversuchen. Mit zunehmender durchschnittlicher
Überzugsstärke nimmt der Prozentsatz an Plätzchen, welche bei dem Tauchversuch versagen,
ab. Man verwendet daher zweckmäßig eine Überzugsmenge, welche eine durchschnittliche
überzugsstärke von mehr als 0,076 mm, z. B. von 0,178 bis 0,381 mm, ergibt.
-
Als Gegengewicht zu dem Wunsch nach einem starken Überzug zur Erzielung
eines hohen Prozentsatzes an wasserbeständigen Plätzchen besteht die Forderung,
daß zur befriedigenden Sprengwirkung der Plätzchen die Überzugsmenge die zum Verbrauch
des überschüssigen Sauerstoffs aus den Nitraten stöchiometrisch erforderliche Menge
nicht überschritten werden darf. Ein Sauerstoffunterschuß ist wegen des entwickelten
Rauchs und der verringerten Sprengkraft ungünstig. Außerdem bewirkt ein Zuviel des
Überzugs eine Unempfindlichkeit, so daß die Plätzchen, selbst in einem Bohrloch
mit großem Durchmesser und bei Zündung mit einem starken Initialzünder nicht gezündet
werden. So sind z. B. etwa 87 Teile reines Ammoniumnitrat erforderlich, um den zur
vollständigen Oxydation von etwa 13 Teilen reinem Polyvinylchlorid erforderlichen
Sauerstoff zu liefern. Der Sauerstoffverbrauch der Weichmacher ist in der Regel
noch etwas größer. Es empfiehlt sich der Einschluß anderer brennbarer Stoffe (insbesondere
organischer brennbarer Stoffe) in den Plätzchen oder in dem Überzug zur Regelung
der Empfindlichkeit und Dichte. Deshalb soll die Menge des plastifizierten Polyvinylchlorids
in dem Gberzugsmaterial 10 Gewichtsprozent des fertigen Plätzchens nicht übersteigen.
-
Zur Erzielung eines plastifizierten Polyvinylüberzugs mit einer mittleren
Stärke von über 0,076 mm, dessen Gewicht jedoch nicht die Grenze von höchstens 10
Gewichtsprozent des überzogenen Plätzchens übersteigt, muß das Plätzchen natürlich
solche Abmessungen besitzen, daß die Menge der Übe.rzugszusainmensetzung für diese
mittlere Mindeststärke ausreicht. Nimmt man ein optimales Verhältnis von Oberfläche
zu Volumen, d. h. die Gestalt einer Kugel für das nicht überzogene Plätzchen an
und setzt man ferner voraus, daß die Stärke des Überzugs verglichen mit dem Radius
der Kugel nicht ins Gewicht fällt (d. h. daß die Oberfläche des Überzugs gleich
derjenigen der Kugel ist), so läßt sich eine Kugel von einer Mindestgröße aus der
folgenden Gleichung berechnen:
In dieser Formel bedeutet r den Radius der Kugel, W, das Gewicht der Kugel, W, das
Gewicht der Überzugszusammensetzung, d, die Dichte der Kugel, d, die Dichte des
Überzugs und t die Stärke des Überzugs. Das Plätzchen soll nicht nur solche Abmessungen
besitzen, daß man mit der höchstzulässigen Menge der Übe rzugszusamtnensetzung den
dünnstmöglichen Überzug erzielt, sondern es wurde auch gefunden, daß die Plätzchengröße
einen direkten Einfluß auf die Gleichmäßigkeit des nach üblichen Überzugsmethoden
erhältlichen Überzugs ausübt. Kleine Plätzchen neigen dazu, während des Überziehens
sich zusammenzuballen, wobei ein Großteil der Überzugszusammensetzung sich in den
Räumen zwischen den Teilchen festsetzt. Wenn diese Agglomerate nach beendeter Aufbringung
des Überzugs auseinandergebrochen werden, was z. B. durch Umwälzen geschieht, bleiben
die Berührungsstellen frei von überzug und bieten dem Wasser Zutritt.
Es
wurde gefunden, daß Plätzchen mit einem Durchmesser von weniger als 6 mm nicht so
wirksam überzogen werden können wie Plätzchen mit einem Durchmesser von 6 mm und
darüber. Daher verwendet man bevorzugt Plätzchen mit einem Mindestdurchmesser von
6 mm. Die -L%Iaximalgröße ergibt sich natürlich aus dem Verwendungszweck der Plätzchen
und wird nicht durch das angewendete Überzugsverfahren beschränkt.
-
Die plastifizierte Polyvinylchloridzusammensetzung ist flexibel genug,
um Spannungen auszuhalten, welche infolge der Dichteänderung z. B. eines Ammoniumnitratplätzchens
während einer Umwandlung desselben auftreten. Beim Erhitzen. über 32° C ändert Ammoniumnitrat
nämlich seine Form und Dichte so weitgehend, daß der Durchmesser eines Plätzchens
um etwa 2 % zunimmt. Eine solche Zunahme reicht aus, um in jedem starren Überzug
Risse zu verursachen. Die Geschmeidigkeit und Festigkeit des erfindungsgemäßen Überzugs
wurde unter Beweis gestellt, indem man einige der in Beispiel 1 beschriebenen überzogenen
Plätzchen auf den Boden legte und so lange darauftrat, bis sie flach waren. Beim
Eintauchen in Wasser blieb dann etwa der übliche Prozentgehalt unangegriffen.
-
Die erfindungsgemäßen Plätzchen können auf verschiedene Weise überzogen
werden. Ein. geeignetes Verfahren besteht darin, daß man das Polyvinylchlorid und
einen Weichmacher, z. B. Dioctylphthalat, in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie
Tetrahydrofuran., unter Bildung einer versprühbaren Flüssigkeit löst, die erhaltenen
symmetrischen Teilchen des anorganischen Nitrats in eine erhitzte Umwälztrommel
einbringt, die Polyvinylchloridlösung langsam auf die umgewälzten Teilchen aufsprüht
und so lange umwälzt, bis die Teilchen gleichmäßig überzogen sind und das Lösungsmittel
verdampft ist.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu
beschränken.
-
Beispiel 1 Körniges Ammoniumnitrat (G20 % mit einer Teilchengröße
entsprechend einemSiebmit14Maschen/cm Sieblänge, 15 bis 351/o mit einer Teilchengröße
entsprechend einem Sieb mit 40 Maschen/cm Sieblänge) wurde in einer Tablettenmaschine
unter einem Druck von 2000 kg zu einer Tablette mit einer Dichte von 1,4 g/ccm,
einem Gewicht von 0,900g und einem zylindrischen Körper mit einem Durchmesser von
1 cm gepreßt, wobei der Zylinder an jedem Ende halbkugelig abgeschnitten wurde,
so daß die Dicke der Tablette ebenfalls 1 cm betrug.
-
2610 Teile Tetrahydrofuran wurden mit 300 Teilen Polyvinylchlorid
und 90 Teilen Dioctylphthalat versetzt, und die Bestandteile wurden etwa 30 Minuten
gründlich verrührt und 30 Minuten am Rückfluß gehalten.
-
Die etwa 2000 Gewichtsteile betragenden Tabletten oder Plätzchen wurden
durch Aufsprühen von 615 Teilen der Lösung unter Umwälzen in einer rotierenden Trommel
überzogen. (Die Menge der Lösung entsprach 80 Gewichtsteilen an Feststoffen.) Die
Versprühung erfolgte durch einen Luftstrahl, und ein warmer Luftstrom (0,82 m3 von
52° C) wurde zur Entfernung des Lösungsmittels durch die Schicht der umgewälzten
Plätzchen geleitet. Die zum überziehen und Trocknen erforderliche Zeit betrug etwa
1 Stunde. Der Überzug kann kontinuierlich unter kontinuierlicher Trocknung, interm.ittierend
unter kontinuierlicher Trocknung oder intermittierend mit ebenfalls intermittierender
Trocknung aufgesprüht werden.
-
Das Gewicht der übereinanderfallenden Plätzchen reichte aus, um das
darauf befindliche plastifizierte Polyv inylchlorid zu einem dünnen, zusammenhängenden
Überzug zu glätten. Der hohe Dampfdruck des .Lösungsmittels zusammen mit dem warmen,
durch die Plätzchen geleiteten Luftstrom sorgten für eine sehr rasche Entfernung
des Lösungsmittels, so daß kein Zusammenbacken auftrat. Der erzielte Überzug betrug
4 Gewichtsprozent der überzogenen Plätzchen und besaß eine mittlere Stärke von 0,191
mm.
-
Die überzozenen Plätzchen wurden in verschiedene Anteile aufgeteilt.
Eine Probe von 300 Teilen wurde in der Druckbombe unter einem Druck von 1,4 kg/cm2
24 Stunden in Wasser von 20° C gehalten. Man trocknete dann die Probe und wog sie
zur Bestimmung der Gewichtsprozente an Ungelöstem. Eine zweite 300 g betragende
Probe wurde einer Lagerung bei abwechselnder Temperatur ausgesetzt (10 Tage abwechselnd
12 Stunden bei Umgebungstemperatur und 12 Stunden bei 49° C) und wurde dann 24 Stunden
in einer Druckbombe unter einem Druck von 1,4 kg/cm2 unter Wasser gehalten. Dann
trocknete man die Probe und wog sie zur Bestimmung des Prozentgehalts an Ungelöstem.
Die Ergebnisse- der beiden Teste waren 94,7 bzw. 48,1 %, Beispiel 2 Unter den gleichen
Bedingungen, wie sie im Beispiel 1 beschrieben sind, wurde ein Überzug aufgebracht,
nur mit der Ausnahme, daß die Gewichtsprozente des plastifizierten Polyvinylchlorids
auf 3,0 0/0 reduziert wurden. Die mittlere Überzugsstärke wurde dadurch auf 0,114
mm herabgesetzt. Die Ergebnisse der Prüfung auf Wasserbeständigkeit vor und nach
ier beschriebenen Lagerung unter Erhitzung betrugen 77,8 bi ,v. 62,2 0/0.
-
Beispiel 3 Bei diesem Versuch wurden die Plätzchen und der Überzug
auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 hergestellt. Die Plätzchen wurden in einem
45° geneigten und mit 25 Umdrehungen pro Minute rotierenden flachen Behälter überzogen.
Die 2000 Gewichtsteile betragenden Plätzchen wurden durch Aufsprühen von 1000 Teilen
einer Lösung von plastifiziertem Polyvinylchlorid (entsprechen 130 Feststoffteilen)
unter Umwälzen der Plätzchen in dem rotierenden Behälter überzogen. Gleichzeitig
mit dem Übersprühen wurden 130 Teile gepulvertes Ferrosilicium auf die Plätzchen
aufgestäubt. Ein 70° C warmer Luftstrom wurde zur Entfernung des Lösungsmittels
in den rotierenden Behälter geleitet. Die zum Überziehen und Trocknen erforderliche
Zeit betrug etwa 1 Stunde. Der Überzug aus plastifiziertem Polyvinylchlorid machte
6 Gewichtsprozent der überzogenen Plätzchen aus und besaß, einschließlich des Ferrosiliciums,
eine mittlere Stärke von 0,381 mm. Versuche zur Bestimmung der Wasserbeständigkeit,
die wie vorstehend beschrieben durchgeführt wurden, ergaben vor und nach der wiederholten
Erhitzung die folgenden Resultate: 97,0 bzw. 86,7 0/0.
-
Beispiel 4 Bei diesem Versuch wurden die Plätzchen auf dieselbe Weise
wie im Beispiel 1 hergestellt, und die zum Aufsprühen bestimmte Lösung wurde ebenfalls.
wie im Beispiel 1 erhalten, nur mit der Ausnahme, daß der Überzug die folgende Zusammensetzung
hatte:
240 Teile Polyvinylchlorid, 75 Teile Dioctylphthalat, 60
Teile versprühter, modifizierter Fettsäureester (»Acrawax(c C) und 2625 Teile Tetrahv
drofuran. Der Überzug wurde nach dem im Beispiel 3 beschriebenen Verfahren, jedoch
ohne Zugabe von. Ferrosilicium, aufgebracht. Er stellte 6 Gewichtsprozent der übzrzogenen
Plätzchen dar und besaß eine mittlere Stärke von 0,165 mm. Die wie vorstehend beschrieben
durchgeführten Prüfungen auf Wasserbeständigkeit ergaben vor und nach der wiederholten
Erhitzung die folgenden Resultate: 93,5 bzw. 78.4 0/0. Beispiel 5 Die überzogenen
Plätzchen wurden auf die im Beispiel e beschriebene Weise hergestellt, nur mit der
Ausnahme, daß der Überzug aus 240 Teilen. Polyv inylchlorid, 75 Teilen Dioctylphthalat,
90 Teilen Rizinusöl und 2595 Teilen Tetrahydrofuran bestand. Dieser Überzug machte
6,0 Gewichtsprozent der überzogenen Plätzchen aus und besaß eine mittlere Stärke,
von 0,198 mm. Prüfungen der Wasserbeständigkeit ergaben vor bz«-. nach der wiederholten
Erhitzung 98,0 bzw. 80,0 %.
-
Beispiel 6 Bei diesem Versuch wurde Natriumnitrat «211/0 mit einer
Teilchengröße entsprechend einem Sieb mit 4 -.%Iaschen/cm Sieblänge, G 14 % entsprechend
einem Sieb mit 8 Maschen/cm Sieblänge, 15 bis 401/o entsprechend einem Sieb mit
40 Maschen/cm Sieblänge) zu Plätzchen mit einem Gewicht von jeweils 1,100g und einer
Dichte von 1,7 g/ccm wie die Plätzchen von Beispiel 1 verformt. Die zum Besprühen,
dieser Plätzchen bestimmte Lösung wurde ebenfalls wie im Beispiel 1 beschrieben
hergestellt, nur mit der Ausnahme, daß die überzugszusammensetzung 183 Teile Polyviny
lchlorid, 72 Teile Dioctylphthalat und 2745 Teile Tetrahvdrofuran enthielt. Der
Überzug wurde nach dem im Beispiel 3 beschriebenen Verfahren aufgebracht. Der plastifizierte
Palyvinvlchloridüberzug machte 6 Gewichtsprozent der überzogenen Plätzchen aus und
besaß eine mittlere Stärke von 0,127 mm. Die Ergebnisse der Wasserbeständigkeitsteste
vor und nach der wiederholten Erhitzung und Lagerung betrugen 92,1 bzw. 97,9 °/a.
-
Beispiel 7 Bei diesem ``ersuch wurden 2-100 Teile Ammoniumnitrat,
2-100 Teile Natriumnitrat, 300 Teile Getreidestärke und 300 Teile Ferrosilicium
in einem Mischer auf 60°C erhitzt, worauf man 300 Teile geschmolzenes DNT zugab.
Die Temperatur wurde dann auf 80c C erhöht, man gab 300Teile Natriumthiosulfat zu
und mischte weitere 15 Minuten durch. Wenn das aus dem Natriumthiosulfat frei gewordene
Kristallwasser die Getreidestärke gelierte und die Nitrate löste, wurde die Zusammensetzung
plastisch. Nach der vorgeschriebenen 'Mischungszeit wurde die Zusammensetzung in
dem Mischer durch rasche Abkühlung gekörnt.
-
Die gekörnte Zusammensetzung wurde auf ein Sieb mit 4 Maschen/cm Sieblänge
und dann auf ein Sieb mit 8 Maschen/cm Sieblänge gegeben, damit man ein gleichmäßiges,
frei fließendes Material erhielt, das wie im Beispiel 1 einer mit einem Druck von
2000 kg betriebenen Tablettenmaschine zugeführt wurde. Die erhaltenen Plätzchen
besaßen eine Dichte von 1,9 g/ccm, ein Gewicht von 0,600 g und einen Durchmesser
des Zylinderkörpers von 1 cm und waren an jedem Ende halbkugelig abgeschnitten,
so daß ihre Dicke 0,8 cm betrug.
-
Die zum Besprühen dieser Plätzchen bestimmte Lösung wurde wie im Beispiel
1 hergestellt, nur mit der Ausnahme, daß die Zusammensetzung die folgende war: 240
Teile Polyvinylchlorid, 75 Teile Dioctylphthalat, 30 Teile zerstäubter, modifizierter
Fettsäureester (»Acrawax« C) und: 2655TeileTetrahydrofuran. Der Überzug wurde nach
dem im Beispiel 3 beschriebenen Verfahren aufgebracht, nur mit der Ausnahme, daß
auf 2000 Teile der Plätzchen 870 Teile der Lösung (entsprechend 100 Feststoffteilen:)
aufgesprüht und 100 Teile Ferrosilicium aufgestäubt wurden. Dieser Überzug machte
5 Gewichtsprozent aus und besaß eine mittlere Stärke von 0,318 mm. Wasserbeständigkeitsteste
vor und nach der wiederholten Erhitzung und Lagerung ergaben 100 bzw. 98,9 %.
-
Die vorstehenden Beispiele erläutern nicht nur die ausgezeichnete
Wasserbeständigkeit der erfindungsgemäßen Plätzchen, sondern auch deren: Modifizierungsfähigkeit
zur Erzielung besserer Sprengzusammensetzungen. So verleiht z. B:. der Einschluß
von Ferrosilicium den Plätzchen eine größere Dichte und verstärkt die Sprengkraft.
Die Verwendung von Mischungen anorganischer Nitrate mit oder ohne anderen brennbaren
Stoffen ermöglicht eine vollständige Regelung des Sauerstoffgleichgewichts dar Plätzchen.