DE938595C - Verfahren zur Herstellung eines rieselfaehigen, pulverfoermigen Sprengstoffes mit hoher Wasserbestaendigkeit auf der Basis von Ammonsalpeter - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines rieselfaehigen, pulverfoermigen Sprengstoffes mit hoher Wasserbestaendigkeit auf der Basis von AmmonsalpeterInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
AUSGEGEBEN AM 2. FEBRUAR 1956
D 14805 IVa j 78c
Troisdorf (Bez. Köln)
von Ammonsalpeter
Es ist bekannt, daß pulverförmige Ammonsalpetersprengstoffe,
vor allem dann, wenn sie kein Sprengöl enthalten, gewisse Schwankungen in ihrer Beschaffenheit,
z. B. Hartwerden der Patronen und keine allzu große Lagerfähigkeit in feuchter Luft, aufweisen.
Man muß daher für diese Sprengstoffe eine besonders wasserdichte Patronierung und Verpackung anwenden.
Abgesehen von ihrer Empfindlichkeit gegen Wasser sind diese Sprengstoffe nicht geeignet, in loser Form,
ähnlich wie Schwarzpulver, in die Bohrlöcher eingefüllt zu werden, da die einzelnen Körner oder Konglomerate
eine so sperrige und unregelmäßige Form haben, daß sie leicht zusammenbacken. Infolgedessen
laufen sie schwer durch das lange Rohr eines Einfülltrichters, und es ist nicht die Gewähr gegeben, daß
das Bohrloch, insbesondere wenn es rauh und klüftig ist, auch vollständig mit Sprengstoff ausgefüllt wird.
Abgesehen von dieser schlechten Rieselfähigkeit lassen sich solche Sprengstoffe wegen ihrer Empfindlichkeit
gegen Feuchtigkeit auch nicht in nassen Bohrlöchern verwenden. Diese ungünstigen Eigenschaften der
Ammonsalpetersprengstoffe können zwar etwas verbessert werden dadurch, daß man in bekannter
Weise die Mischung der Sprengstoffkomponenten bei einer so hohen Temperatur vornimmt, daß die zugesetzten
aromatischen Nitrokörper schmelzen.
Eine wirklich gute Rieselfähigkeit, wie sie z. B. bei Sprengsalpeter vorhanden ist, wurde bisher ohne ganz
erhebliche Nachteile in der Sensibilität der Sprengstoffe noch nicht erreicht. So benötigen z. B. die in
USA.-Patent 2 185 248 angegebenen Sprengstoffe infolge ihrer verminderten Sensibilität eine besondere
Initialladung. Auch der Sprengstoff in der USA.-Patentschrift 1 357 764 weist diese Nachteile in seiner
Sensibilität auf und hat aber trotzdem gleichzeitig eine infolge des Enthaltens von Ammonium-Perchlorat
geringere Handhabungssicherheit.
Erfindungsgemäß werden den aromatischen Nitrokörpern,
vorzugsweise Di- und Trinitrotoluol, vor oder bei der Warmverarbeitung zu Sprengstoffen
solche Stoffe zugegeben, welche bezüglich der Nitrotoluole und bzw. oder des Ammonsalpeters oberflächenaktiv
sind. Man erreicht dann nicht nur eine bessere Haftung zwischen diesem und den aromatischen
Nitrokörpern, sondern die sich ergebenden Konglomerate nehmen eine wesentlich günstigere Gestalt an
insofern, als die aromatischen Nitrokörper unter dem Einfluß des oberflächenaktiven Stoffes die Ammonsalpeterkristalle
so ordnen und zu rundlichen Konglomeraten verbinden, daß nur noch verhältnismäßig
wenig Ammonsalpeterkristallflächen unbedeckt bleiben, während ohne Zusatz die Ammonsalpeterkristalle
nicht geordnet werden, so daß sie wie Stacheln aus den mehr stäbchenförmigen Konglomeraten
herausschauen. Bei der Wahl geeigneter oberflächenaktiver Stoffe ändern sich die sprengtechnischen
Daten nicht, und die Sprengstoffe weisen eine sehr gute Rieselfähigkeit auf, wobei gleichzeitig die
Feuchtigkeitsbeständigkeit erhöht wird. Die Rieselfähigkeit kann in bekannter Weise dutch geeignete
Ausbildung der Kristallform und/oder durch Behandlung
der Oberfläche der Konglomerate mit einem Gleitmittel noch verbessert werden.
Dieses Verfahren beschränkt sich nicht nur auf die Ammonsalpetersprengstoffe, sondern kann auch auf Sprengstoffe mit anderen kristallinen Komponenten und/oder anderen aromatischen Nitrokörpern angewandt werden.
Dieses Verfahren beschränkt sich nicht nur auf die Ammonsalpetersprengstoffe, sondern kann auch auf Sprengstoffe mit anderen kristallinen Komponenten und/oder anderen aromatischen Nitrokörpern angewandt werden.
Es werden zwei gleiche Sprengstoffe mit der gleichen Verarbeitung hergestellt, die sich nur darin unterscheiden,
daß bei einem in den flüssigen Di- und Trinitrotoluolen i°/0 Tetryl gelöst ist. Der Sprengstoff
hat folgende Zusammensetzung:
.ue z/usaiiiineiiseLzung:
i6,o °/0 Nitrotoluole
81,7 0I0 Ammonsalpeter
81,7 0I0 Ammonsalpeter
2,0 °/o Holzmehl
0,1% Tonerde
/0 iiuiz,iuc;ij
0,1% Tonerde
0,2 % Farbstoff
0,1% Tonerde
0,2 % Farbstoff
Die Sprengstoffe werden bei einer Temperatur von
80° C gemischt. Sie haben folgende Eigenschaften:
Ammonsalpetersprengstoff
ohne ■ mit
Zusatz ι % Tetryl
Dichte 0,92 0,83
Böschungswinkel gegen Glas 4i°5o' 38°4o'
Bleiblockausbauchung 381 ecm 396 ecm
Detonationsübertragung 10 cm 8 cm
Lagerfähigkeit gut sehr gut
Der Sprengstoff mit Tetrylzusatz zeichnet sich
prinzipiell durch einen anderen Aufbau aus, was die mikroskopische Untersuchung eindeutig zeigt. Während
der Sprengstoff ohne Tetrylzusatz aus eckigen und schwertförmigen Teilchen oder Konglomeraten
besteht, bei denen die Ämmonsalpeterkristalle vorzugsweise an der Oberfläche und die Nitrotoluole mehr
im Innern sitzen, besteht der Sprengstoff mit Tetrylzusatz aus rundlichen Teilchen, bei denen sich die
Nitrotoluole an der Oberfläche befinden und die Ämmonsalpeterkristalle in die Schmelze eingebaut
sind. Der kleinere Böschungswinkel des Sprengstoffes mit Zusatz zeigt deutlich dessen erhöhte Rieselfähigkeit.
„ Beispiel 2
• Verwendet man einen Ammonsalpeter, der etwa 1Z10 durch Kalisalpeter ersetzt ist, so erhält man bekanntlich
einen Sprengstoff, der sich bezüglich Lagerfähigkeit dadurch auszeichnet, daß dieser Mischsalpeter
infolge Fehlens von Umwandlungspunkten, keinerlei Tendenz zum Hartwerden zeigt. Ein derartiger
Sprengstoff ist also über einen weiten Temperaturbereich lagerbeständig. Wiederholt man in diesem
Ammonsalpeter die obigen Versuche, so erhält man
Dichte
Bleiblockausbauchung
Detonationsübertragung
Lagerfähigkeit
Detonationsübertragung
Lagerfähigkeit
ohne Zusatz mit Zusatz
von Tetryl von Tetryl
0,94 0,86
372 ecm 383 ecm
11 cm 7 cm
gut sehr gut
Entsprechend dem geringen Gasvolumen findet so ein gewisses Absinken der Leistung statt, die aber
auf die besonderen Eigenschaften der Präparation mit dem oberflächenaktiven Tetryl keinen Einfluß hat.
Zusammensetzung des Sprengstoffes
:er
16,0 °/„ Nitrotoluole
74,0 °/o Ammonsalpet
η,η °/0 Kalisalpeter
2,0 °/0 Holzmehl
. 0,1% Tonerde
0,2 °/0 Farbstoff
74,0 °/o Ammonsalpet
η,η °/0 Kalisalpeter
2,0 °/0 Holzmehl
. 0,1% Tonerde
0,2 °/0 Farbstoff
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung eines rieselfähigen, pülverförmigen Sprengstoffes mit hoher Wasserbeständigkeit auf der Basis von Ammonsalpeter mit oder ohne den üblichen Zusätzen an Alkali-Nitraten, dadurch gekennzeichnet, daß den Nitrotoluolen bei der Warmverarbeitung zum Sprengstoff solche Stoffe beigegeben werden, die gegen eine der Komponenten oberflächenaktiv sind und selbst Sprengstoffe oder hochpolymere Stoffe sein können. "Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 605 624; USA.-Patentschriften Nr. 1 357 764, 2 063 572, i«5 126 401, 2 18J5 248.1 509 637 1.56
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED14805A DE938595C (de) | 1953-04-13 | 1953-04-14 | Verfahren zur Herstellung eines rieselfaehigen, pulverfoermigen Sprengstoffes mit hoher Wasserbestaendigkeit auf der Basis von Ammonsalpeter |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE781072X | 1953-04-13 | ||
DED14805A DE938595C (de) | 1953-04-13 | 1953-04-14 | Verfahren zur Herstellung eines rieselfaehigen, pulverfoermigen Sprengstoffes mit hoher Wasserbestaendigkeit auf der Basis von Ammonsalpeter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE938595C true DE938595C (de) | 1956-02-02 |
Family
ID=25948192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED14805A Expired DE938595C (de) | 1953-04-13 | 1953-04-14 | Verfahren zur Herstellung eines rieselfaehigen, pulverfoermigen Sprengstoffes mit hoher Wasserbestaendigkeit auf der Basis von Ammonsalpeter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE938595C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1029720B (de) * | 1956-02-06 | 1958-05-08 | Ici Ltd | Verfahren zur Verbesserung der Rieselfaehigkeit und zur Erzeugung einer elektrischenLeitfaehigkeit von Pentaerythrittetranitrat |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1357764A (en) * | 1920-09-02 | 1920-11-02 | Atlas Powder Co | Ammonium-perchlorate explosives |
DE605624C (de) * | 1933-04-07 | 1934-11-16 | Dynamit Nobel Ag | Verfahren zur Herstellung von Ammonsalpetersprengstoffen |
US2063572A (en) * | 1934-08-08 | 1936-12-08 | Du Pont | Process of preparing explosive charges |
US2126401A (en) * | 1935-10-18 | 1938-08-09 | King Powder Company | Explosive |
US2185248A (en) * | 1937-10-07 | 1940-01-02 | Du Pont | Ammonium nitrate explosive |
-
1953
- 1953-04-14 DE DED14805A patent/DE938595C/de not_active Expired
Patent Citations (5)
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US1357764A (en) * | 1920-09-02 | 1920-11-02 | Atlas Powder Co | Ammonium-perchlorate explosives |
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