DE211988C

DE211988C -

Info

Publication number: DE211988C
Application number: DENDAT211988D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind bereits Vorrichtungen zum Auf- und Abwärtsbewegen von Kinderwagen auf Treppen bekannt, bei denen Stützstangen, die am Wagen umldappbar befestigt sind und an den Enden Rollen besitzen, angebracht ,sind, so daß beim ruckweisen Auf- und Abwärtsbewegen des Kinderwagens auf der Treppe fast ständig eine gleichmäßige horizontale Lage des Kinderwagens erzielt wird.

ίο Bei diesen Anordnungen ist es notwendig, daß sowohl an der vorderen als auch an der hinteren Seite des Wagens eine Stange Verwendung findet. '

Gegenstand vorliegender Erfindung bietet demgegenüber den Vorteil, daß nur an dem Hinterrad ein leicht abnehmbares Gestänge angebracht ist, welches von der Vorderseite des Wagens beim Auf- und Abwärtsbewegen auf der Treppe durch eine geeignete Schnur-Verbindung bedient werden kann.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung beispielsweise veranschaulicht.

Fig. ι zeigt dieselbe an einem Kinderwagen angebracht im Gebrauch.

Fig. 2 zeigt eine schaubildliche Ansicht der Vorrichtung.

Der vorteilhaft federnd ausgebildete Bügel a greift mit den an seinen Enden befindlichen Hülsen b über die Achsenköpfe des hinteren Räderpaares des Kinderwagens c.

In der Mitte dieses Bügels ist eine nach unten gerichtete Stange d befestigt, an deren Ende ein Zugglied e beliebiger Art angreift. Mit dem Bügel α sind die an ihren unteren Enden mit etwas gebogenen Füßen f ausgerüsteten Stützen h bei i verbunden. Die

Füße / sind mit Rollen q versehen. Stangen k, die mit ihren umlegbaren Enden I, welche durch die Speichen der Räder ragen, gleichfalls als Stützen des Wagens dienen, sind an dem Bügel α angeordnet. Die Gelenke i sind derartig ausgebildet, daß sich der Bügel α und die Stangen k sowie deren Enden I nur in Richtung der auf der Zeichnung angedeuteten Pfeile umlegen lassen.

Soll nun ein Wagen die Treppe abwärts transportiert werden, so wird die Vorrichtung, wie schon erwähnt, an den Achsenköpfen der hinteren Räder des Wagens befestigt, und zwar liegt der Bügel a mit seinem oberen Querstück nicht an dem Wagenkorbe c an. Durch Festhalten des Kopfendes des Wagens und des Zugorganes läßt man die Füße/ der Stützen h auf einer Stufe der Treppe aufstehen. Man schiebt nun den Wagen langsam nach, bis das ganze Gewicht des hinteren Wagenteiles auf den Stützen ruht. Überschlagen kann sich der Wagen nicht, da dieses durch die Stangen k verhindert wird.

Nun werden durch einen geringen Druck auf das Kopfende des Wagens die Stützen h freigegeben, wodurch bei geringem Nachlassen des Zugorganes e die Stützen nach außen schwingen können, die sich dann bei Nachlassen des Druckes auf das Kopfende des Wagens auf die nächste Stufe stellen. Hierauf wird der Wagen dann eine Stufe der Treppe m nachgeschoben.

Dieses wiederholt sich von Stufe zu Stufe. Ist die unterste Stufe der Treppe mit dem Fußende des Wagens erreicht, so lassen sich die Stützen h so weit auswärts legen, daß die

Stützen auf den Gleitrollen q weiterrollen, bis der Wagen auf horizontalem Boden steht.

Um den Wagen die Treppe heraufzuheben, muß man, anstatt das Zugglied nachzulassen, dasselbe von Stufe zu Stufe anziehen. Das Ende des Zuggliedes e kann zwecks Befestigung an Haken η am Wagen mit ösen versehen sein, wodurch die Bedienung des Wagens erleichtert wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum Auf- und Abwärtsbewegen von Kinderwagen auf Treppen, bestehend aus am Wagen befestigten umklappbaren Stützen mit am unteren Ende vorgesehenen Rollen, dadurch gekennzeichnet, daß ein an seinem Ende mit Hülsen (b), welche über die Achsenköpfe des hinteren Räderpaares greifen, vorteilhaft federnd ausgebildeter Bügel (a) mit nach abwärts reichenden Stützen (h) versehen ist, während an dem Bügel eine nach unten gerichtete Stange (d) angebracht ist, an

deren unterem Ende ein für die Bewegung notwendiges Zugglied (e), das nach dem Kopfende des Wagens führt, befestigt ist, sowie daß an den Enden des Bügels mit umlegbaren Enden (I), die durch die Speichen der Räder unter den Boden des Wagens zwecks Entlastung der Stützen ragen, versehene Stangen (k) angeordnet sind, so daß nach Drehen des Wagens um die vordere Achse durch Nachlassen oder Anziehen des Zuggliedes ein Ausschwingen der Stützen nach der einen oder anderen Seite erzielt werden kann, was ein leichtes, müheloses Auf- und Abwärtsbewegen des Kinderwagens auf der Treppe gewährleistet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Bügel (a) verbundenen Stützstangen (h bzw. k) nach nur einer Richtung drehbar sind, während sie in der anderen Richtung durch Klauen, exzentrische Nasen, Daumen ο. dgl. feststellbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.