DE205944C

DE205944C -

Info

Publication number: DE205944C
Application number: DENDAT205944D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λ* 205944 KLASSE 636. GRUPPE

PAUL TEUDLOFF in WIEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Juni 1907 ab.

Vorliegende Erfindung bildet eine Neuerung an zusammenlegbaren Kinderwagen mit abnehmbar am Wagenkorb befestigtem Verdeck, bei welchen die Einzelbestandteile des zerlegbaren Untergestelles (Gestellbalken, Holme, Federn, Achsen und Räder) derart ausgestaltet bzw. angeordnet sind, daß dieselben in dem Wagenkorb verpackt werden können.

Der Erfindung gemäß ist die Verdeck- und ίο Wagenkorbbefestigung derart ausgestaltet, daß einerseits eine rasche und dabei betriebssichere Zusammenstellung des als Karren ausgebildeten Wagens ermöglicht wird, andererseits der als Packbehälter dienende Wagenkorb durch das Verdeck und einen Bestandteil der Wagenkorbbefestigung abgedeckt bzw. verschlossen werden kann.

In der Zeichnung stellt
Fig. ι den Kinderwagen in teilweise geschnittener Seitenansicht dar, wobei zur deutlicheren Veranschaulichung des Erfindungsgegenstandes die einzelnen Bestandteile des Wagens zum Teil in zerlegtem Zustande dargestellt sind.

Fig. 2 stellt einen entsprechenden Grundriß der Fig. 1 mit abgehobenem Wagenkorb dar. Fig. 3 veranschaulicht eine Rückenansicht und

Fig. 4 eine Seitenansicht des zusammengesetzten Wagens.

In. den Fig. 5 bis 8 sind in teilweise geschnittenen Ansichten zwei Einzelheiten der Dachstrebenverbindungen dargestellt.

Das Wagengestell besteht in bekannter Weise aus zwei an die Radwelle 1 angelenkten Gestellbalken 2, welche durch ein mittels des Druckknopfes 3 lösbares Federschloß an sich bekannter Konstruktion mit den Führungsholmen 4 verbunden sind. Auf der Unterseite der Tragbalken sind leicht lösbar die Wagenstützen 5 befestigt.

Der Wagenkorb 6 ist mit zwei auf dem vorderen Bodenteile vorgesehenen Haken 8 auf einer in den Tragbalken 2 eingelassenen Stange 9 befestigt, auf deren Enden die ösen 10 der Stützarme 11 aufgesteckt sind. Die Befestigung der Tragwelle 9 in den Balken 2 erfolgt durch Flügelmuttern 13, die mittels besonderer Ketten an den Stützarmen 11 aufgehängt sind.

Der rückwärtige Korbteil, welcher mit zwei ösen 14 versehen ist, ist in bekannter Weise auf zwei federnden Stützen 15, 15 gelagert, die mit ihren unteren Enden in die auf der Radachse sitzenden Bunde 16, 16 eingelassen sind. Die oberen Enden 17,17 dieser Stutzstäbe sind flach gebogen und greifen in die ösen 14, 14 ein.

Um ein Herausgleiten des Wagenkorbes aus den Befestigungsteilen der vorstehend beschriebenen Tragvorrichtung zu verhindern, ist ein besonderes Befestigungsmittel, der Riemen 18, vorgesehen, der an einer auf dem rückwärtigen Korbteile lagernden Stange 26 angebracht ist und mittels der auf der Radachse 1 sitzenden Schnalle 22 festgezogen werden kann.

Claims

Die Räder 20 können nach Lösung der Muttern 21, 21 von der Radwelle abgeschoben werden. Das Verdeck besteht aus zwei auf den Längsseiten des Korbes angeordneten Dachstreben 81, 83, welche die Querstangen 70, 71 der oberen Dachblätter tragen. Die Längsstangen 80, 82 der Dachrahmen bilden mit den Dachstreben 81, 83 zwei gleichseitige Dreiecke, deren gemeinsame Basis die Strebe 81 darstellt. Die Längsstangen 80 des ersten Dachblattes sind an der Achse 26 angelenkt; die an ihren unteren Enden miteinander verhakten Dachstreben 81, 83 sind um einen in der Winkelschiene 74 (Fig. 7) befestigten Zapfen 75 drehbar. Das obere Ende der Strebe 81 wird von einer auf dem Querstab 70 (Fig. 6) aufgeschraubten, mit gerillter Umfiäche versehenen Muffe 76 getragen, in deren Bohrung 77 das hakenförmige Ende der Strebe 81 eingreift. Die gegen den Querstab 70 gerichteten Enden der Gitterstäbe 80, 82 sind ösenförmig ausgestaltet und lagern auf einem zwischen der Muffe 76 und dem Bunde 87 befindlichen Teil des Querstabes 70. Die Strebe 83 ist mit ihrem oberen Ende in einer auf der Querstange 71 aufgeschraubten Muffe befestigt, welche die gleiche Konstruktion wie die auf dem Querstab 70 aufgeschraubte Muffe aufweist. Soll das Korbdach zusammengeklappt werden, so werden zunächst die hakenförmigen Enden der Streben 81, 83 aus den Muffen 76,76 ausgehakt, hierauf im Sinne der Pfeilrichtung x, y von Fig. 1 nach unten geklappt und schließlich die oberen Dachblätter in der aus Fig: 4 ersichtlichen Weise über die Korböffnung gelegt, wodurch zufolge der vorstehend gekennzeichneten Abmessung der Gitterstäbe 80, 83 die ganze Korböffnung abgedeckt wird. Wird die Riemenschnalle 22 gelöst und der Riemen 18 mittels der Schnalle 29 über das niedergeklappte Korbdach gespannt, eventuell in die Schnalle 29 ein Sicherheitsschloß bekannter Konstruktion eingehängt, so kann der mit dem Dach zugedeckte Korb auch gegen unbefugtes Öffnen gesichert werden. Patent-Α ν Sprüche:

1. Zusammenlegbarer Kinderwagen mit abnehmbar am Wagenkorb befestigtem Verdeck und auseinandernehmbarem Untergestell, bestehend aus Gestellbalken, Holmen, Federn, Achse und Rädern, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdeck von zwei in der Mitte der Wagenkorblängsseite drehbar befestigten Streben (81,83) getragen wird, die mit ihren hakenförmigen Enden leicht lösbar auf den Querstangen (70, 71) des Verdeckes befestigt sind, und daß der Korb (6) durch am Boden vorgesehene Haken (8) an einer zwischen den Gestellbalken gelagerten Tragstange (9) befestigt ist sowie· mit auf dem Bodenteil angebrachten ösen (14) auf den Enden der federnden Korbstützen (15) aufgesteckt ist, wobei der Korb auf dem Wagenuntergesteli in der Gebrauchslage durch einen am Hinterteil des Korbes angeordneten Riemen (18) gesichert ist, der in eine an der Radachse vorgesehene Schnalle (22) eingreift. '

2. Zusammenlegbarer Kinderwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Querstangen (70, 71) angelenkten Längsstangen (80, 81) des Verdeckes durch eine lösbar befestigte Muffe (76) und durch einen auf den Querstangen (70, 71) befestigten Bund (78) gehalten werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.