DE211924C

DE211924C -

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Publication number: DE211924C
Application number: DENDAT211924D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV! 211924-KLASSE 21 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Januar 1908 ab.

Es hat sich gezeigt, daß- die aus einem Metallmantel bestehende Schutzhülle und die Isolation elektrischer Luftkabel geringer Steifigkeit bei Befestigung der Kabel an festen Punkten nach kurzer Zeit an den Befestigungstellen zerstört sind. Die Ursache, ist,- daß solche Kabel wegen ihrer geringen Steifigkeit schon bei mäßigem Winde beträchtliche Schwingungen ausführen, so daß die Schutzhülle sich fast dauernd an den Befestigungstellen scharf biegt. Auch durch eine Drahtarmierung des Kabels wird eine Zerstörung des Kabels an den festen Aufhängepunkten nicht verhindert.

Ein Versuch, diesen Ubelstand durch eine Tragdrahtaufhängung zu beseitigen, hat zu dem Ergebnis geführt, daß die Zerstörung des Kabels fast noch schneller eintrat. Dies kann daher kommen, daß die Eigenschwingungen des Kabels sich mit den Schwingungen des Tragdrahtes zusammensetzen, so daß die Gesamtschwingungen des Kabels wesentlich lebhafter sind als bei unmittelbarer Aufhängung. Die Schutzhülle wird hierbei nicht nur an den Einführungstellen des Kabels in die an Masten befestigten Kabelmuffen zerstört, sondern auch an den vielen Aufhängepunkten. Wenn das Kabel' hierbei auf größere Strecken nur lose in Traghaken hängt, wird die Zerstörung außerdem noch durch Reiben der Schutzhülle an den Traghaken gefördert. Auch hier wird wie bei der unmittelbaren Aufhängung des Kabels durch eine Drahtarmierung die Zerstörung zwar verzögert, aber keineswegs vollständig beseitigt; die Schutzhülle wird vielmehr besonders in der Nähe der Kabelmuffen trotz der Armierung bald brüchig.

Durch die Erfindung werden die angeführten Ubelstände vollständig beseitigt. Sie besteht darin, daß das Kabel mit Längsver-Spannungen befestigt wird, die in der für blanke Fahrdrähte bekannten Weise an Auslegern frei schwingend aufgehängt sind und das Kabel mit Klemmenbacken fassen, und daß dabei die Verbindungstücke durch Pendel ebenfalls mit den Auslegern beweglich verbunden werden, so daß das Kabel über seine ganze Länge frei schwingen kann.

Bei einer solchen Aufhängung des Kabels können an den Einführungstellen in die Befestigung- und Verbindungstücke keine scharfen Biegungen des Kabels auftreten, da diese den Schwingungen des Kabels folgen. Es kann sich die Schutzhülle auch nicht wie beim losen Einhängen des Kabels in Traghaken reiben. Ferner wird das Kabel nicht durch das Gewicht 'der Verbindungstücke belastet. Wertvoll ist schließlich, daß Tragdrähte vermieden werden, welche die Aufhängung erheblich verteuern, und daß sogar eine Drahtarmierung entbehrlich sein kann, wenn die Schutzhülle des Kabels aus widerstandsfähigem Material besteht, beispielsweise aus einem Eisenmantel.

In der Figur ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Kabel α ist durch Pendel b und Klemmenbacken c an dem Ausleger d schwingend aufgehängt und verspannt, e ist eine Kabelmuffe, die durch Pendel/an dem Ausleger d befestigt ist.

Claims

Patent-Anspruch:
Aufhängung isolierter elektrischer Kabel als Luftleitung, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel in der für Fahrdrähte bekannten Weise mit an Auslegern frei schwingend aufgehängten Längsverspannungen befestigt ist, und daß die Verbindungstücke ebenfalls durch Pendel an den Auslegern angehängt sind, so daß das Kabel über seine ganze Länge frei schwingen kann und Verletzungen der unelastischen Isolation und Schutzhülle vermieden werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.