DE220578C

DE220578C -

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Publication number: DE220578C
Application number: DENDAT220578D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 220578 ^ KLASSE 20 #. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. November 1908 ab.

Um die von Temperaturschwankungen herrührenden Änderungen des Durchhanges von Fahrleitungen elektrischer Bahnen auszugleichen, ist in der deutschen Patentschrift 118865 bereits angegeben, die Fahrleitung auf drehbar gelagerten Auslegern zu befestigen und die Fahrleitung durch Gewichte oder Federbelastung gespannt zu halten. Bei Fahrleitungen mit Kettenlmienaufhängung ist es anderseits von noch größerer Wichtigkeit, den Durchhang der Leitungen unabhängig von der Temperatur zu erhalten, da derartige Anordnungen zumeist für Bahnen verwendet werden, die mit hoher Fahrgeschwindigkeit befahren werden. Würde man jedoch die bekannte Aufhängungsweise auf eine Fahrleitung mit Kettenlmienaufhängung übertragen und in entsprechender Weise das Tragseil auf einem drehbaren Ausleger o. dgl. verschiebbar lagern,

ao so müßte nicht nur das Tragseil, sondern auch der Fahrdraht je durch ein Gewicht oder eine Feder gespannt werden.

Gemäß der Erfindung kann man mit nur einem Gewicht auskommen, wenn sowohl das Tragseil als auch der Fahrdraht an demselben drehbar gelagerten Ausleger, Hebel 0. dgl. befestigt wird. Diese Anordnung bietet außerdem den Vorteil, daß der Fahrdraht, ohne weiteres gegen seitliche Schwankungen gesichert wird, und daß die zu diesem Zweck bisher verwendeten Stützstreben fortfallen können.

Die Zeichnung stellt als Ausführungsbeispiel der Erfindung in Fig. 1 bis 3 Aufriß, Seitenriß und Grandriß einer Fahrleitung mit Kettenlmienaufhängung dar. Bei dieser ist eine weitere Verbesserung durch eine derartige Befestigung des Fahrdrahtes an dem Ausleger erzielt, daß bei Längsbewegungen des Fahrdrahtes der Ausleger mitgenommen wird, daß jedoch bei senkrechten Bewegungen des Fahrdrahtes nur der letztere und die zu seiner Befestigung dienenden Teile anzuheben sind. Die Fahrleitung ist alsdann unter dem Ausleger ebenso nachgiebig wie auf der übrigen Strecke gelagert.

α, α sind die mit den drehbaren Auslegern b, b versehenen Masten. Auf den Auslegern sind unter Zwischenschaltung der Isolatoren c, c und d, d der Tragdraht e und der Fahrdraht f gelagert; der letztere ist außerdem mittels der Hängedrähte g an dem Tragdraht β aufgehängt. Zur nachgiebigen Befestigung des Fahrdrahtes f unter dem Ausleger ist der Hilfsdraht h benutzt.

Zur Spannung der an dem Mast mit doppeltem Ausleger zusammenstoßenden beiden Tragdrähte und der beiden Fahrdrähte dient das Gewicht i, an dem ein Zugseil k befestigt ist, welches über die Rolle m und die an den Auslegern b zwischen den Drähten gelagerten Rollen η geführt ist.

Um die Beanspruchung der Ausleger bei Temperaturänderungen durch ungleich starke Züge seitens des Trag- und Fahrdrahtes bei ihrer Herstellung aus verschiedenem Material möglichst zu verhindern, empfiehlt es sich, den Fahrdraht in der Mitte der Spannweite

Claims

gegen Längsverschiebung zueinander gesichert an dem Tragdraht zu befestigen. Dieselbe Wirkung kann durch Spanndrähte erzielt werden, die von den Aufhängepunkten des Tragseiles β schräg nach unten bis zum Fahrdraht verlaufen. Pate NT-A ν Sprüche:

1. Kettenlinienaufhängung der Fahrleitung elektrischer Bahnen, die dauernd durch Gewichts- oder Federbelastung gespannt gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem der für einfache Fahrleitungen bekannten drehbar gelagerten Ausleger (b) (oder ähnlichen verschiebbaren Stützpunkten) sowohl der Fahrdraht ff) als auch das Tragseil (e) befestigt sind.

2. Kettenlinienaufhängung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Fahrdrahtes ff) an dem ao Ausleger (b) derart erfolgt, daß bei Längsbewegungen des Fahrdrahtes der Ausleger in bekannter Weise mitgenommen wird, jedoch bei senkrechten Bewegungen des Fahrdrahtes nur der Fahrdraht und die zu seiner Befestigung dienenden Teile (h) anzuheben sind.

3. Kettenlinienaufhängung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Fahrdraht ff) und Tragdraht fe) aneinander in der Mitte der Spannweite gesichert gegen Längsverschiebung zueinander befestigt sind, oder daß von den Aufhängepunkten des Tragseiles schräg nach unten verlaufende Drähte oder Seile den Fahrdraht abspannen, zum Zweck, Spannungsunterschiede an den verschiedenen Auslegerteilen zu vermeiden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.