DE2118955A1 - Dreiachsiges Drehgestell fur Schienenfahrzeuge - Google Patents

Dreiachsiges Drehgestell fur Schienenfahrzeuge

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DE2118955A1
DE2118955A1 DE19712118955 DE2118955A DE2118955A1 DE 2118955 A1 DE2118955 A1 DE 2118955A1 DE 19712118955 DE19712118955 DE 19712118955 DE 2118955 A DE2118955 A DE 2118955A DE 2118955 A1 DE2118955 A1 DE 2118955A1
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DE19712118955
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Werner Dipl Ing 2305 Heikendorf Kaiisch
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Caterpillar Motoren GmbH and Co KG
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Mak Maschinenbau GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61FRAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
    • B61F3/00Types of bogies
    • B61F3/02Types of bogies with more than one axle
    • B61F3/08Types of bogies with more than one axle without driven axles or wheels
    • B61F3/10Types of bogies with more than one axle without driven axles or wheels with three or more axles

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Handcart (AREA)

Description

  • Dreiachsiges Drehgestell für Schienenfahrzeuge Die Erfindung betrifft ein dreiachsiges Drehgestell für Schienenfahrzeuge, insbesondere solche, die mit höchsten Geschwindigkeiten fahren, aber auch für solche, die auf leichten, nicht ganz regelmäßig verlegtem Oberbau verkehren sollen. Sowohl bei.hohen Fahrgeschwindigkeiten als auch auf leichtem Oberbau sind die zulässigen Radlasten beschränkt, so daß bei einem vorgegebenem Fahrzeuggewicht mit zweiachsigen Drehgestellen oft nicht mehr auszukommen ist. Die bekannten dreiachsigen Drehgestelle, bei denen alle drei Radsätze in einem waagerecht starren Drehgestellrahmen gelagert sind, befriedigen aber in lauftechnischer Hinsicht nicht.
  • Wegen ihres verhältnismäßig großen Radstandes entstehen bei der Bogenfahrt an ihrem führenden Radsatz große Anlaufwinkel und Richtkräfte; letztere ganz besonders dann, wenn auch noch freie Fliehkräfte aufzunehmen sind. Auch der lotrechte Ausgleich der Radlasten ist bei ihnen oft sehr unbefriedigend, wenn z.B.
  • Schwanenhalsträger wegen ihrer großen ungefederten Masse und Blattfedern mit Ausgleichhebeln wegen des ungünstigen Einflusses der Reibung zwischen den Federblättern vermieden werden sollen.
  • Auch in anderer Hinsicht ist eine Verbesserung der bekannten zwei- und dreiachsigen Drehgestelle erwünscht: Um Querbeschleunigungen der Radsätze aus dem Sinuslauf oder in Folge von Gleisunstetigkeiten (Richtungsfehler des Gleises, Kreuzungen, rümmungsanderungen) in möglichst geringem Maße auf die Brücke (Fahrzeugaufbau) und auch in umgekehrter Richtung zu übertragen, ist eine lose Kopplung zwischen beiden anzustreben. Eine solche ist auch Voraussetzung für den sogenannten "stabilen Lauf" bei hohen Fahrgeschwindigkeiten. Die lose Kopplung zwischen Radsätzen und Brücke wurde bisher ausschließlich durch das Einschalten einer Querfederung zwischen Drehgestellrahmen und Brücke erreicht. Das auf diesem Wege erreichbare Maß an Entkoppelung ist aber begrenzt: Bei einer weichen Querfederung werden die Seitenausschläge der Brücke - z.B. in Folge von freien Fliehkräften, d.h. Fliehkräften, die nicht durch eine ausreichende Schienenüberhöhung ausgeglichen werden -, bald so groß, daß mit Rücksicht auf die vorhandene Lichtraumumgrenzung eine:empfinliche Breiteneinschränkung der AuSbauten notwendig wird. Auch eine Begrenzung der Querschwingungen der Brücke durch (starre oder elastische) Anschläge ist unzweckmäßig, da sie beim Anschlagen zu unangenehmen Stößen führt bzw. die Querschwingungsfrequenz verzerrt und beim Anliegen der Brücke am Anschlag die Entkoppelung aufhebt.
  • Es sind Deichselradsätze bekannt, deren Deichsel über den Anlenkpunkt am Rahmen einer Dampflokomotiye hinaus verlängert und mit dem Drehpunkt eines Beugniot-Hebels verbunden ist, der die beiden ersten Kuppel-Radsätze verbindet (sogenanntes "Meineke-Gestell").
  • Da bei dieser Konstruktion aber zwei Rädsätze- -seitenverschieblich im Hauptrahmen gelagert sind, entstehen wesentlich andere Verhåltnisse, als wenn diese beiden Radsätze einem Drehgestell angehören, das sich frei einstellen kann.
  • Bekannt ist auch eine Anordnung, bei der der Mittelpunkt eines Drehgestelles durch einen Wendehebel mit einem weiteren Radsatz (Kuppelradsatz) verbunden ist (sogenanntes Lotter-Gestell'1).
  • Hier ist der Einzelradsatz nicht schwenkbar, sondern im Rahmen seitenverschieblich geführt, so daß auch hier wesentlich andere Verhältnisse vorliegen.
  • Bekannt sind auch drei- und mehrachsige Drehgestelle, bei denen ein oder mehrere Rahmenteile mit Radsätzen an den Grundrahmen um eine horizontale Querachse drehbar angelenkt sind. Diese Bauarten ermöglichen zwar einen Ausgleich der lotrechten Radbelastungen, lauftechnisch verhalten sie sich aber wie einrahmige Drehgestelle.
  • Die bekannten Ausführungen vermögen nicht die Erfindungsaufgabe zu lösen, die in der Konzeption eines dreiachsigen Drehgestelles besteht, das eine besonders lose Querkopplung zwischen den Radsätzen und der Brücke ermöglicht, Gleise und Radsätze durch geringe Richtkräfte und kleine Anlaufwinkel schont und sich auch in lotrechter Richtung-Gleisunebenheiten ohne Radlaständerung anpaßt.
  • Die Lösung dieser Aufgabe wurde darin gefunden, daß zwei Radsätze des Drehgestelles in einem Grundrahmen und der dritte Radsatz in einer Deichsel gelagert sind, und daß die Deichsel an den Grundrahmen zwischen dessen Radsätzen beschränkt raumbeweglich angelenkt ist und die Brücke an einer zwischen dem Deichselradsatz und dem Anlenkpunkt gelegenen Stelle trägt.
  • Dabei wird man den Deichselanlenkpunkt vornehmlich etwa in der Mitte zwischen den Radsätzen des Grundrahmens und die Abstützung -der Brücke um etwa ein Drittel des Abstandes zwischen Deichselradsatz und Deichselanlenkpunkt am Grundrahmen von diesem Anlenkpunkt entfernt anordnen. Bei dieser Wahl der Abstände verteilt sich nicht nur die lotrechte Auflast der Brücke, sondern auch die waagerechte Kraft zwischen Brücke -und Drehgestell gleichmäßig und statisch bestimmt auf alle Radsätze. Erfährt ein beliebiger Radsatz eine Querbeschleunigung b, so tritt am Anlenkpunkt der b Brücke nur die Querbeschleunigung b/3 auf, die mit der auf den Anlenkpunkt entfallenden Teilmasse md der Brücke die Drehzapfenquerkraft 3 b . md erzeugt. Von dieser Querkraft wirkt wiederum nur ein Drittel auf den Radsatz zurück, also 1/9 . b . md, gegenüber 1/4 b # md bei den bekannten Drehgestellen. Die Rückwirkung der Brückenmasse auf die Radsätze ist also weniger als halb so groß, bei den bekannten zwei- und dreiachsigen Drehgestellen, was einer losen Koppelung gieichkommt. Im Gegensatz zu einer Entkoppelung durch Querfederung kann die Brücke, aber unter freien Fliehkräften nicht seitlich ausweichen oder querschwingen.
  • Auch die Wirkung lotrechter Beschleunigungen der Radsätze, z.B.
  • aus Gleisunebenheiten, wird in entsprechender Weise vermindert.
  • Die Anlaufwinkel der Radsätze und die Richtkräfte sind etwa so groß oder auch kleiner, als bei einem zweiachsigen Drehgestell mit dem Radstand des Grundgestelles. Freie Fliehkräfte verteilen sich, wie oben erwähnt, gleichmäßig auf alle Radsätze, während bei den bekannten dreiachsigen Drehgestellen nur die Endradsätæ an ihrer Übertragung auf die Schiene beteiligt sind.
  • Im Sinne der Erfindung liegt es, daß die Deichsel bei waagerechte ten Aus schlägen gegen den Grundrahmen nur ein kleines oder gar kein Rückstellmoment zu überwinden hat.
  • In der Fahrtrichtung durch einen Gleisbogen, in welcher der peichselradsatz hinten läuft (normalerweise beim hinteren Drehgestell) kann sich dieser dann radial einstellen oder - bei kleineren Radien - an der Innenschiene anlaufen, ohne die Einstellung der Radsätze des Grundrahmens im Gleise ungünstig zu beeinflussen. Bei vorauslaufendem Deichselradsatz genügt bereits ein sehr kleines Rückstellmoment, um die Richtkraft des mittleren Radsatzes, der bereits durch die Reaktionskraft der Deichsel in ihrem Anlenkpunkt entlastet wird, so weit zu vermindern, daß sie etwa ebensogroß wie die des Deichselradsatzes ist.
  • Weiterhin wird empfohlen, mindestens den Deichselradsatz längsoder/und querelastisch zu lagern.
  • Bisher war die Ansicht im Schienenfahrzeugbau verbreitet, daß, "geschobene" Deichseln einer kräftig wirkenden Rückstellvorrichtung bedürfen, um einen einseitigen Anlauf des Deichselradsatzes im geraden Gleise zu verhindern. Der einseitige Anlaufbwird indessen auch vermieden, wenn dem Radsatz eine gewisse Einstellmöglichkeit gegenüber der Deichsel gewährt wird, die ihm die Selbstzentrierung im Gleise ermöglicht, Diese Wirkung wird noch durch eine verhältnismäßig große Kegelneigung der Radlauffläche ( 20) erhöht.
  • Eine zweckmäßige Verbindung zwischen Grundrahmen und Deichsel besteht in einem mittigen Drehzapfen oder Gelenk, welches nur horizontale Kräfte überträgt und seitlichen Abstützungen der Deichsel auf dem Grundrahmen vermittels geschichteter Elastomerfedern oder Schraubenfedern, welche nicht nur die lotrechte Last der Deichsel elastisch tragen, sondern auch den Deichselausschlag durch horizontale Verformung ermöglichen.
  • Solche Abstützungen sind an sich von der Auflagerung der Brücke auf das Drehgestell her bekannt. Bei der errindungsgemäßen Anwendung können die Federn sehr niedrig gehalten werden, da die Winkelausschläge der Deichsel gegen den Grundrahmen wesentlich kleiner sind, als die Ausschläge von Drehgestellen gegen die Brücke, und da ein kleines Rückstellmoment beim Deichselausschlag durchaus willkommen ist. In lotrechter Richtung übernehmen diese seitlichen Federn einen Teil des Federweges, den sonst die Brückenfedern aufbringen müßten, wobei das Federsystem besonders die von einzelnen Radsätzen herrührenden Stöße weich aufnimmt. - Durch die Bemessung des Querabstandes der Federn kann einerseits die Nachgiebigkeit gegen Verwindung zwischen Deichsel und Grundrahmens andererseits das Maß, um das sich die Aufbauten unter Fliehkrafteinwirkung neigen, beeinflußt werden. -Der Drehzapfen und die Federn zur seitlichen Abstützung der Deichsel brauchen- nicht in einer gemeinsamen Querebene des Fahrzeugs zu liegen, wenn aus irgendwelchen Gründen in lot rechter Richtung eine andere Lastverteilung auf die beiden Radsätze des Grundrahmens angestrebt wird, als in waagerechter Richtung.
  • Insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten wird man die durch die Erfindung herbeigeführte geringe gegenseitige Beeinflussung von Brücke und Radsätzen noch dadurch weiter vermindern, daß zwischen der Brücke und der Deichsel eine an sich bekannte Querfederungvorgesehen wird.
  • Die Querfederung kann in diesem Falle aber wesentlich härter ausgebildet werden, als wenn die Entkoppelung durch sie alleine herbeigeführt werden müßte. Infolgedessen werden nur geringe oder garkeine Breiteneinschränkungen der Aufbauten notwendig.
  • In manchen Fällen wird es vorteilhaft sein, die Brückenlast nicht gleichmäßig auf die Radsätze zu- verteilen, sondern die Lage der Stützpunkte1 so zu wählèn, daß die Radsatzlasten unter Berücksichtigung der Radstände ein Minimum an Biegespannungen in den Schienen erzeugen.
  • Die in dieser Hinsicht günstigste Verteilung der Last auf die Radsätze ist bei gegebenen Radständen nach bekannten Formeln (z.B. von Jaehn-oder Zimmermann) leicht zu ermitteln und durch die entsprechende Wahl der Lage des BrUckenstUtzpunktes auf der Deichsel und des Deichselstützpunktes auf dem Grundrahmen zu verwirklichen. Normalerweise wird der Abstand der beiden Radsätze des Grundrahmens voneinander größer sein, als der Abstand des Deichselradsatzes von dem ihm benachbarten Radsatz.
  • Dann ist der Mittelradsatz höher und der äußere Radsatz des Grundrahmens niedriger zu belasten, als der Deichselradsatz.
  • Bei einer solchen Lastverteilung ergeben sich außer der Schonung des Oberbaus noch weitere Vorteile: Der äußere Radsatz des Grund-: rahmens, der in der Fahrtrichtung, in der er vorausläuft, das Drehgestell alleine, d.h. ohne Unterstützung durch den Deichsel radsatz führt>.erhäit durch seine geringere Belastung auch kleinere Richtkräfte, so daß sein Spurkranzverschleiß dem der beiden anderenRadsätze angeglichen wird. Wenn zudem die waagerechte Lastverteilung der lotrechten angeglichen wird, so rückt auch der waagerechte DeichselanlenLpunkt näher zum Mittelradsatz hin, so daß die Reaktionskraft der Deichsel im Anlenkpunkt einen etwas größeren Anteil zur Verminderung der Richtkraft am Mittelradsatz liefern kann. Auch die geringfügige Verkürzung der Deichsel ist im Interesse des Anlaufwinkels des Deichselradsatzes und im Interesse des Deichselgewichtes willkommen.
  • Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen Abb. 1eine Seitenansicht des Drehgestelles, Abb. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Abb. 3, Abb. 3 eine Draufsicht auf das Drehgestell im geraden Gleise, Abb. 4 die symbolische Darstellung eines Fahrzeuges mit erfindungsgemäßen Drehgestellen im Aufriß und Grundriß in der Darstellungsweise nach Vogel. in einem Bogen von 250 m Radius bei einem Maßstab von ungefähr 1:100 in Längs- und 1:2 in Querrichtung und Abb. 5 ein erfindungsgemäßes Drehgestell mit sei-tenverschieblichem BrUcken-Drehzapfen in der Draufsicht bei einem Deichselausschlag von 0,05 rad (ca 30) In einem Grundrahmen 13 des Drehgestelles, bestehend aus den Längsholmen 4 und dem Querholm 5 sind die Radsätze 2 und 3 gelagert.
  • Eine Deichsel 7 mit einem Radsatz 1 ist an dem Querholm 5 des Grundrahmens 13 vermittels eines Drehzapfens 6 räumlich schwenkbar angelenkt. In lotrechter Richtung stützt sich die Deichsel über seitlich angebrachte Federn, z.B. geschichtete Gummi-Blockfedern 8, auf den Grundrahmen 13 ab, die bei Deichselausschlägen in horizontaler Richtung in an sich bekannter Weise quer zu ihrer Achse verformt werden. Zwischen den Federn 8 und dem Radsatz 1 trägt die Deichsel 7 ein weiteres Paar Federn 9 auf dem die Last der Brücke 10 ruht. In der Querebene der Federn 9 oder ein kleines Maß vor oder hinter dieser Querebene ragt ein an der Brücke 10 befestigter Drehzapfen 11 in ein Drehzapfenlager der-Deichsel 7 hineih. Dieses Drehzapfenlager kann in der Deichsel- fest oder querbeweglich sein.
  • Statt eines querbeweglichen Deichsellagers kann auch eine mit dem Drehzapfen 11 und der Deichsel 7 beiderseits gelenkig verbundene Lasche 12 (Abb. 5) oder eine beliebige andere bekannte Verbindung zwischen der Brücke 10 und der Deichsel 7 oder dem Grundrahmen 13 zur Zugkraftübertragung Verwendung finden.
  • Die Verteilung der auf das Drehgestell entfallenden Brückenlast P auf die einzelnen Radsätze ist in lotrechter und waagerechter Richtung statisch bestimmt. Der auf die einzelnen Radsätze entfallende Teil der lotrechten Brückenlast P-beträgt, wenn gemäß Abb. 3 a, b und c die Abstände der Radsätze von den Federn 8 und 9 und und d den Abstand der Federn 8 und 9 untereinander bezeichnet für den Radsatz 1 P1 = d p, für den Radsatz 2 P2 = a # c Pund c+d a+b c+d und für den Radsatz 3 P3 = b # c #P, mit a=b und c=2 d also je a+b c+d 1/3, P. Für die waagerechte Verteilung der Querkraft gelten die gleichen Beziehungen, wenn unter P die waagerechte Kraft der Brücke auf das Drehgestell verstanden wird, unter a und b die Abstände der Radsätze 2 und 3 vom Drehzapfen 6 und unter c und d bei seitenfestem Drehzapfenlager die Abstände des Drehzapfens 11 vom Radsatz 1 und vom Drehzapfen 6, bei seitenverschieblichem Drehzapfen die entsprechenden Abstände der Federn 9, weil in diesem Falle die Federn-9 die Querkräfte der Brücke 10 elastisch auf die Deichsel 7 übertragen. Beschleunigungen der Radsätze in lotrechter und Querrichtung werden in den gleichen Verhältnissen vermindert auf die Brückenstützpunkte übertragen, so daß sich die auf die Radsätze zurückwirkenden Trägheitskräfte der Brückenmasse bei der lotrechten oder Quer-Beschleunigungen mit dem Quadrat dieser Verhältniszahlen, d.h. auf rund 1/9 reduzieren, also auf das etwa 0,45 fache der bei bekannten Drehgestellen auftretenden Kräfte.
  • Die Aufteilung der Brückenfederung in die Federn 8 und 9 bewirkt eine besonders weiche Abfederung der Brücke für die Fälle, in denen die Radsätze nicht gleichzeitig, sondern nacheinander eine Gleisunebenheit überfahren, was in der Regel der Fall sein wird.
  • Bei der Bogenfahrt bleiben die Anlaufwinkel aller Radsatz, wie Abb.4 veranschaulicht, etwa in der Größe wie bei bekannten zweiachsigen Drehgestellen mit- dem Radstand des Grundrahmens. Der Ausschlagwinkel der Deichsel 7 gegen den Grundrahmen 13 bleibt ebenfalls sehr klein; bei den Abmessungen gemäß Abb. 4 z. B. beim vorauslaufenden Drehgestell ## = 0>007 rad (0,4°) und beim nachlaufenden Drehgestel 0,003 rad (0,17°) bei einem Bogenradius von 250 m.
  • Die Deichsel 7 kann also den Grundrahmen 17 mit kleinem Spiel umfassen. Die Reaktionskraft der Deichsel im Drehzapfen 6 aus der Längsgleitung der Räder des Radsatzes 1 zieht den Grundrahmen nach bogeninnen, die Richtkraft am Radsatz 2 vermindernd. Es genügt deshalb ein unbedeutendes Rückstellmoment zwischen Deichsel 7 und Grundrahmen 13, um die Richtkraft des Radsatzes 2 soweit zu vermindern daß sie sich derjenigen des Radsatzes 1 angleicht. Dieses kleine Rückstellmoment können die beiden Federn 8 bei ihrer Quer-Verformung aufbringen. Bei den noch kleineren Ausschlagen des nachlaufenden Drehgestelles bleiben die Rückstell@räfte unbedeutend, so"daß' sich der Deichselradsatz 1' (Abb. 4) radial einst,ell,en9der an der Innenschiene, anlaufen kann; ohne die Einstellung des - Grundrahmens 13' im Gleise ungünstig zu beeinflussen. ;~ Bekanntlich neigen spielfrei in einer Deichsel, die keine kräftig wirkende Rückstelleinrichtung besitzt, gelagerte Radsätze in der Geraden zum einseitigen Anlauf an die Schiene, wenn die Deichsel "geschoben" wird, d.h. wenn der Radsatz vor dem Deichselanlenkpunkt läuft. Diesem Mangel begegnet die Erfindung dadurch, daß der Radsatz 1 längs- und querelastisch, (oder bei angetriebenen' Radsätzen auch nur.querelastisch) z. B. mittels bekannter Gummifedern, in der Deichsel 7 gelagert wird. Die so ermöglichte Selbstzentrierung des Radsatzes im Gleis kann durch einen relativ steilen Kegelwinkel der Radlaufflächen noch verbessert werden. Für den stabilen Lauf bei hohen Fahrgeschwindigkeiten ist es zweckmäßig, diese Maßnahmen auch ailf die Radsätze 2 und 3 auszudehnen. Der Deichselanlenkpunkt 6 wird in diesem Falle ebenfalls stabilisiert, so daß die Deichsel 7'keine Laufunrühe hervorrufen kann.
  • Weiterhin wird man bei sehr hohen Fahrgeschwindigkeiten die durch die Erfindung herbeigeführte geringe Rückwirkung der Brückenmasse auf die Radsätze noch dadurch weiter vermindern, daß die Brücke 1G in~ahnlicher Weise querelastisch mit der Deichsel 7 verbunden wird, wie bei bekannten Drehgestellen Brücke und Drehgestell, z.B. gemäß Abb. 5, nach der der Brückendrehzapfen 11 mit Deichsel 7 und Grundrahmen 13 durch eine Lasche 12 verbunden ist; die lediglich ZugundBremskräfte, jedoch keine Querkräfte zu übertragen vermag. Die Querkräfte werden dann durch die entsprechend bemessenen Federn 9 elastisch übertragen. Dank der erfindungsgemäßen Entkoppelung zwischen Brücke und Radsatz kann die Querfederung aber härter sein, als bei den bekannten Drehgestellen, so daß Fliehkräfte oder Einzelstöße nur kleine Seitenausschläge der Brüsoke verursachen, die zu keiner nennenswerten Breiteneinschränkung der Aufbauten nötigen.
  • Die durch die Erfindung geschaffene Möglichkeit, die lotrechten und waagerechten Kräfte von der Brücke durch die Wahl der Abstände-afb,c und d willkürlich auf die Radsätze zu verteilen, kann auch dazu ausgenutzt werden, mehr oder weniger von der gleichmäßigen Belastung aller Radsätze abzuweichen, z.B. gemäß einer möglichst geringen Biegespannung im Gleise. Die damit erreichbaren Vorteile sind oben bereits dargelegt worden.
  • Für-die Gestaltung der Deichsel sind zahlreiche Variationen möglich, die unter die Schutzansprüche fallen. Während bei Triebfahrzeugen die dargestellte Form, bei der die Seitenwangen der Deichsel außerhalb des Grundrahmens liegen, zweckmäßig ist, um den Raum zwischen den Rädern für Antriebsteile freizuhalten, kann es bei nichtangetriebenen Radsätzen zweckmäßig sein, die Deichsel zwischen den Rädern des Radsatzes 2 hindurchzufuhren, eventuell in Verbindung mit einer Innenlagerung des Radsatzes 1. Bei aMsreichend zur Verfügung stehender Höhe kann die Deichsel auch über dem Grundrahmen liegen.

Claims (6)

P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Dreiachsiges Drehgestell für Schienenfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Radsätze (2 und 3) des Drehgestelles in einem Grundrahmen (13) und der dritte Radsatz (1) in einer Deichsel (7) gelagert sind, und daß die Deichsel (7) an den Grundrahmen (13) zwischen dessen Radsätzen (2 und 3)- beschränkt raumbeweglich angelenkt -ist und die Brücke (10) an einer zwischen dem Deichselradsatz (1) und dem Anlenkpunkt (6) gelegenen Stelle trägt;
2. Dreiachsiges Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deichsel (7)'bei ihrem Ausschlag gegen den Grundrahmen (13) nur etn kleines oder ke-in Rückstellmornent zu überwinden hat.
3. Dreiachsiges Drehgestell nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Deichselradsatz (1) längs-und/oder querelastisch in der Deichsel (7) gelagert ist.
4. Drelächsiges Drehgestell. nach Ansprueh 1 und 2, dadurch gekennzeichent, daß die Verbindung zwischen Grundrahmen (13) und Deichsel (7) aus einem mittigen Drehzapfen (6) oder Gelenk, welches nur horizontale Kräfte überträgt und seitlichen Abstützungen der Deichsel (7) auf den Grundrahmen (-13) mittels geschichteter Elastomerfedern ( 8) oder Schraubenfedern, welche nicht nur die lotrechte Last der Deichsel (7) elastisch tragen, .sondern auch den Deichselausschlag durch horizontale Verformung ermöglichenJ besteht,.
5. Dreiachsiges Drehgestell nach Anspruch 1s dadurch gekennzeichnet,daß zwischen der Brücke (10) und der Deichsel (7) eine an sich bekannte Querfederung (Federn 9) vorhanden ist.
6. Dreiachsiges Drehgestell nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Lage des Brückenstützpunktes auf der Deichsel (Abstandsverhätnis c:d) und eine Lage des Deichselstützpunktes auf dem Grundrahmen (Abstandsverhältnis a:b), bei der sich nach bekannten Beziehungen unter Berücksichtigung der Radstände ein Minimum an Biegespannungen in den Schienen ergibt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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