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"Verfahren zum Abstimmen von Tasten-Musikinstrumenten auf eine beliebige
Grundtonart und Tastatur zur Durch führung dieses Verfahrens Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Abstimmen auf eine beliebige Grundtonart von Tasten-Musikinstrumenten,
mit in gleichmäßigen Tonintervallen, insbesondere Halbtönen, gestimmten tongebenden
Organen, wie Saiten, sowie eine Tastatur zur Durchführung dieses Verfahrens bei
welcher die Tasten an in gleichem Abstand im Tastenbereich auslaufenden Übertragungsorganen
zur Betätigung der mit gleichförmigen Tonintervallen gestimmten Tonerzeugungsorganen,
wie Saiten, angebracht sind.
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Tasten-Musikinstrumente sind in aller Regel als Grundtonart auf c-dur
abgestimmt, d.h. die c-dur Tonleiter
läßt sich auf den großen Tasten
spielen. Bei allen anderen Tonarten müssen die geänderten Tonintervalle der Tonleiter
durch Benutzung kleiner Tasten angeschlagen werden. Dies ruft nicht nur eine erhebliche
Übung für den das Instrument Spielenden, da ein ständiger Wechsel zwischen dem Spiel
der großen und der kleinen Tasten erforderlich ist, sondern es macht der Masse der
diese Instrumente Spielenden es unmöglich, von sich aus das Transponieren in eine
andere Tonart vorzunehmen, da dazu nicht nur eine erhebliche Übung sondern auch
eine entsprechende musikalische, theoretische Schulung erforderlich ist. Dies ist
vermutlich auch einer der Gründe, warum das Spielen auf Tasten-Musikinstrumenten
durch laien in den letzten Jahrzehnten immer mehr zurückgegangen ist.
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Eine weitere Schwierigkeit besteht im Zusammenspiel von derartigen
Tasten-Musikinstrumenten mit anderen Musikinstrumenten, z.B. Blech- oder Holzblasinstrumenten,
da diese in aller Regel nicht auf c-dur sondern auf eine andere Tonart als Grundtonart
abgestimmt sind.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein Verfahren
zum Abstimmen von Tast-Musikinstrumenten auf eine beliebige Grundtonart ohne besondere
Fachkenntnisse
in kurzer Zeit, sowie eine Tastatur zur Durchführung
dieses Verfahrens zu schaffen. Das erfindungsgemäße Verfahren löst diese Aufgabe,
Tasten-Musikinstrumente auf eine beliebige Grundtonart abzustimmen, wobei diese
Tasten-Musikinstrumente in gleichmäßigen Tonintervallen insbesondere Halbtöne gestimmte
tongebende Organe, z.B. Saiten oder anblasbare Zungen aufweisen dadurch, daß die
Tasten so ausgetauscht werden, daß die Tastatur mit ihrem Grundsystem auf den entsprechenden
Grundton der gewählten Tonart verschoben wird.
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Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren wird also die übliche Tastatur
so eingelegt, daß der beim normalen Instrument die Ton c anschlagende Taste dann
den Grundton der gewünschten Tonart, z.B. d, g, b oder einen anderen anschlägt,
wobei die übrigen Tasten der Tastatur in ihrer Reihenfolge unverändert entsprechend
verschoben werden. Dadurch wird erreicht, daß das Tasten-Musikinstrument die gleiche
Grundstimmung wie die Blasinstrumente eines Orchesters erhalten kann, bzw. daß bei
Begleitung von Gesang, die totlage selbsttätig höher oder tiefer gestellt werden
kann, wenn der Sänger in seinem Tonbereich
oder über dem vom Komponisten gewählten Tonbereich liegt. Dies ist insbesondere
für Instrumente für Korrepetitoren von Bedeutung, da der einzuübende Sänger in einer
seiner Stimme schonenden Tonhöhe singen
kann, ohne daß der Korreptitor
den Originalsatz transponieren muß. Eine Tastatur zur Durchführung dieses Verfahrens,
bei welcher die Tasten des Musikinstruments an in gleichem Abstand im Stützenbereich
auslaufenden Übertragungsorgane zur Betätigung der mit gleichförmigen Tonintervallen
gestimmten Tonerzeugungsorganen angebracht sind, sind gemäß der Erfindung die Tasten
lösbar an den Übertrngsorganen befestigt. Dabei kann an jedem Tastenhebel oder dergleichen
und der Unterseite jeder Taste Platten aus magnetischem Material angebracht werden,
die nach Aufsetzen der Tasten diese auf den Tastenhebel oder dergleichen festhalten.
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Die tage der Tasten in Längsrichtung ist durch entsprechende Anschläge
am Übertragungsorgan bestimmt. Um auch eine genaue Ausrichtung der Tasten seitlich
zum Tastenhebel zu erreichen, sind vorzugsweise die Tasten in seitlichen Richtungen
gegen den Tastenhebel festlegende B0hrungsorgane, wie Nut-Federanordnung an den
Magnetplatten vorgesehen. Auf diese Weise wird es möglich, die Magnetverbindung
sehr kräftig auszubilden, wobei zum Lösen die Taste nach vorne weggezogen werden
kann.
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Eine andere Möglichkeit zum lösbaren Verbinden der Tasten mit den
Tastenhebeln besteht darin, daß die Tasten in
seitlichen Richtungen
gegen den Tastenhebel festlegende Führungsorgane, wie Nut-Bederanordnung an den
Xagnetplatten vorgesehen sind.
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Bei Instrumenten, bei denen die Tastenhebel in ihrem mittleren Bereich
schwenkbar als zweiarmiger Hebel gelagert sind, sind vorzugsweise die Hebelarme
aller Tastenhebel der Mechanik des Instruments gleich lang. Dadurch wird ein gleicher
Hebelweg erreicht unabhängig davon, ob gerade große oder kleine Tasten an dem Tastenhebel
angebracht sind. Bei bekannten Mechaniken wird durch entsprechende Versetzung der
Aufhängung die unterschiedliche Hebellänge bei der Verwendung von großen und kleinen
Tasten ausgeglichen. Um einen derartigen Ausgleich bei der erfindungsgemäßen Tastatur
zu erreichen, falls ein solcher erforderlich sein sollte, können bei Aufsetzen der
kleinen Tasten, gegebenenfalls selbsttätig anschaltbare, die erforderliche Betätigungskraft
des Tastenhebels beeinflussende Federelemente zum Ausgleich des unterschiedlichen
Hebelarmes zwischen großen und kleinen Tasten vorgesehen sein. Bei normalen Tasten-Musikinstrumenten
erfolgt der Ausgleich des Gewichtsunterschiedes zwischen großen und kleinen Tasten
am Tastenhebel durch entsprechende Ausgleichsgewichte. Gemäß der Erfindung wird
vorzugsweise jeder Tastenhebel für sich
ohne Taste in seinem Gewicht
ausgeglichen und alle Tasten haben gleiches Gewicht.
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Um die oben geschilderte, der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
einer Vereinfachung des Spielens in, von der Grundtonart abweichenden Tonarten zu
lösen, kann insbesondere unter gleichzeitiger Anwendung des vorstehend geschilderten
erfindungsgemäßen Verfahrens, bzw.
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der Tastatur zur Durchführung des Verfahrens die Tastatur so ausgebildet
sein, daß jeweils den ersten drei Tönen der Grundtonleiter, auf welche das Instrument
abgestimmt ist, große weiße Tasten und jeweils den nächsten drei Tönen der Grundtonleiter
darauf folgende kleine, weiße Tasten zugeordnet sind, während die verbleibenden
Tasten schwarz sind, nämlich zwei kleine Tasten zwischen den drei großen weißen
Tasten und drei große Tasten zwischen den vier kleinen weißen Tasten.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird einmal erreicht, daß
im Gegensatz zu bekannten Tastaturen zwischen allen großen Tasten ganze Tonintervalle
bestehen, wobei durch die entsprechende Färbung der Übergang zwischen großen Tasten
und kleinen Tasten einer Tonleiter erleichtert wird. Es müssen in einer Tonleiter
immer zuerst drei große Tasten und dann in der entsprechenden
Färbungsfolge
die darauf folgenden vier kleinen Tasten angeschlagen werden. Ausserdem ist der
Abstand zwischen allen Tasten gleich, im Gegensatz zu bekannten Tastaturen, bei
denen der Zwischenraum zwischen der dis-Taste und der fis-Taste, sowie zwischen
der ais-Taste und der cis-Taste größer als die anderen Zwischenräume zwischen den
kleinen Tasten sind. Da einerseits diese Tastatur eine Obertaste je Oktave mehr
und dafür eine Untertaste weniger als die übliche Tastatur hat, andererseits aber
die Breite der Oktave in der Mechanik gleich ist, sind die Untertasten etwas breiter
als bei der üblichen Tastatur.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 einen Tastenhebel für ein Klavier
mit erfindungsgemäßer Befestigung einer großen Taste durch Magnetpatten, Fig. 2
das vordere Ende eines Tastenhebels mit einer bajonettartigen Befestigungsart für
die Taste,
Fig. 5 eine Draufsicht auf den die Taste aufnehmenden
leil des Tastenhebels gemäß Fig. 2, Fig. 4 a) eine Draufsicht auf eine übliche Klaviertastatur
mit Einstellung auf c-dur als Grundtonart, Fig. 4 b) die Tastatur gemäß Fig. 4 a),
jedoch auf g-dur als Grundtonart eingestellt, fig. 4 c) die Tastatur gemäß Fig.
4 a), jedoch auf d-dur als Grundtonart eingestellt, Fig. 5 a) eine abgewandelte
Tastatur gemäß der Erfindung injder Einstellung auf c-dur als Grundtonart, Fig.
5 b) die Tastatur gemäß Fig. 5 a) in der Einstellung auf g-dur als Grundtonart und,
Fig. 5 c) die Tastatur gemäß Fig. 5 a), jedoch in der Einstellung auf d-dur als
Grundtonart.
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Der in Fig. 1 dargestellte Tastenhebel (1) wird bei (2) schwenkbar
gelagert. An seinem in Fig. 1 rechten Ende trägt er einen Übertragerhammer (3),
dessen Höhe durch
eine Stellschraube (4) einstellbar ist. An seinem
vorderen Ende hat der Tastenhebel (1) eine Magnetplatte (5). Die große Taste (6)
hat ebenfalls eine Magnetplatte (7), wobei die beiden Magnetplatten nach Aufsetzen
der Taste (6) diese am Tastenhebel mit der notwendigen Fee stigkeit festlegen. Um
eine S#itenführung der Taste gegen den Tastenhebel zu erreichen, kann die Magnetplatte
(5) am Tastenhebel eine Längsnut aufweisen, in welche eine nicht dargestellte Längsrippe
an der Magnetplatte (7) der Taste (6) eingreift.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind am Tastenhebel
(10) zwei Vertiefungen (11) angebracht, welche durch eine Lochplatte (12) abgedeckt
sind. Die Lochplatte (12) ist mittels Schrauben (13) am Tastenhebel befestigt. Die
Lochplatte (12) weist Schlitzöffnungen mit einem großen Durchgang (14) und einem
davon ausgehenden Schlitzloch (15) auf. Die Schlitzlöcher (14, 15) liegen über den
Vertiefungen (11).an der Taste (16) beim Ausführungsbeispiel. An den kleinen Tasten
sind an der Unterseite Rundkopfschrauben (17) angebracht, deren Kopf durch den großen
Durchgang (14) durchgeht, sich jedoch nach Einschieben des Schraubenschaftes in
die Schlitzöffnungen (15) gegen die Unterseite der Platte (12) anpreßt. Es können
nicht dargestellte Mittel zum Festklemmen
der Schraubenköpfe an
der Platte (12), z.B.
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schräge Auflaufflächen entlang der Längsränder der Schlitzöffnungen
(15) vorgesehen sind.
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Durch die in Fig. 1-3 dargestellte oder auf andere Weise mögliche
Auswechselbarkeit der Tasten, kann in der in Fig. 4 a-c dargestellten Weise eine
normale Klaviertastatur auf eine beliebige andere Grundtonart in relativ kurzer
Zeit und ohne zusätzliche technische Hilfsmittel, wie Werkzeuge umgestellt werden.
Die durch die Tasten angeschlagenen Töne sind in den Zeichnungen angegeben.
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In Fig. 5 a-c ist eine erfindungsgemäße hbwandlungsform einer Tastatur
dargestellt, die das Spielen dadurch erleichtert, daß der Abstand zwischen allen
Tasten gleich ist. Um das Spielen in bestimmten Tonarten, d.h. das Auffinden der
Tasten für bestimmte Töne zu erleichtern, setzt sich diese Tastatur aus in zwei
unterschiedlichen Farben, vorzugsweise schwarz und weiß eingefärbten großen und
kleinen Tasten zusammen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Pärbung so
vorgenommen, daß die ersten drei Töne der Grundtonart auf großen Tasten einer Farbe,
z.B. weiß im Ausführungsbeispiel, und die nächsten vier Töne dieser
Tonart
auf kleinen Tasten der gleichen Farbe gespielt werden. So werden in Fig. 5 a) bei
der üblichen c-dur Stimmung die Tasten für die Töne c, d, e auf großen weißen Tasten
und für die Töne f, g, a, h auf dn darauffolgenden kleinen weißen Tasten angeschlagen.
Bei d-dur würde sich die Farbfolge insoweit ändern, als d und e auf großen weißen
Tasten, fis auf einer großen schwarzen Taste, dann g, a, h auf kleinen weißen Tasten
und cis auf der darauffolgenden kleinen schwarzen Taste angeschlagen wird. Es entsteht
also jeweils die.Parbfolge weiß/schwarz bei großen und dann bei kleinen lasten,
wobei die Anzahl und die Lage der anzuschlagenden schwarzen Tasten bei großen und
kleinen Tasten die gleiche ist.
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Die in Fig. 5 a) dargestellte Tastatur kann aber auch mit auswechselbaren
Tasten, z.B. nach der Anordnung gemäß Fig. 1-3 verwendet werden, wobei sich dann
bei Austausch der Tasten'in den gestrichelten Linien zwischen Fig. 5 a, 5 b und
5 c angegebene Folge die entsprechenden Grundtonarten anstelle des in Fig. 5 a)
dargestellten c-dur Stimmung einstellen läßt.